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17.10.2014 | 1713 Aufrufe | 0 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
Northern Uprising
Season-Preview: Toronto Raptors
Letztes Jahr überraschten die Raptors mit einer sehr ausgeglichenen und guten Leistung. Folgt nun der nächste Schritt?

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Flashback
Die Experten konnten sich in der vergangenen Saison nicht so ganz entscheiden, was die Toronto Raptors eigentlich sind. In der ersten 18 Spielen galt die einzige Franchise aus Kanada als "Borderline Playoff-Team", doch dann kam der Trade von Rudy Gay, der bis zu diesem Zeitpunkt immerhin starke 19,4 Punkte pro Spiel (bei allerdings unterirdischen Quoten) aufgelegt hat. Für eine kurze Zeit wuren die Raptors von den Experten als "Tanker" bezeichnet, die alles versuchten, um den kanadischen College-Star Andrew Wiggins über die Draft zu bekommen. Doch auf einmal blühten die Raptors richtig auf und gewannen souverän die Atlantic Division (48 Siege, 34 Niederlagen). In den Playoffs musste man sich in einer spannenden Serie über sieben Spiele dem Divisionsrivalen aus Brooklyn geschlagen geben, doch für viele steht seit diesem Moment fest: Die Raptors sind nicht länger ein Punchingball für die Konkurrenz! Die Franchise aus Ontario gilt vielmehr als sicheres Playoff-Team in dieser Saison.

What's new?
Die wichtigste Nachricht vorneweg: Die Raptors konnten sowohl mit Kyle Lowry als auch mit Greivis Vasquez verlängern. Beide Point Guards waren immens wichtig für die gute Leistung der Raptors in der vergangenen Saison und GM Masai Ujiri darf sich für diese beiden Vertragsverlängerung durchaus auf die Schulter klopfen lassen. Am Draftabend 2014 waren die Raptors für die größte Überraschung des Abends verantwortlich. Mit dem 20. Pick entschieden sich die Kanadier für den unbekannten Bruno Caboclo aus Brasilien. Caboclo ist allerdings nur einer von vielen neuen, die die Liste der Neuzugänge komplettieren: Lou Williams, James Johnson, Will Cherry, Lucas Nogueira, Jordan Hamilton und Greg Stiemsma, die mit vereinten Kräften die Abgänge von John Salmons, Steve Novak, Julyan Stone, Nando de Colo und Dwight Buycks kompensieren sollen.

Stärken

Die Toronto Raptors haben eine sehr ausgeglichene Saison 2013-2014 gespielt, was sich vor allen Dingen in den Effizienzwerten widerspiegelt. Als einziges Team im Osten landeten die Kanadier sowohl beim Offensivrating als auch beim Defensivrating in den Top 10 . Der Hauptgrund, wieso die Raptors auf dem Feld so gut agierten, ist sicherlich der starke Backcourt aus Kyle Lowry und DeMar DeRozan, die es von allen Backcourts als einzigste schafften, jeweils mindestens 17 Punkte bei gleichzeitig 4 Rebounds und 4 Assists pro Spiel aufzulegen. Neben den beiden Startern können die Raptors noch auf die sehr guten Back-Ups Greivis Vasquez und Lou Williams zurückgreifen. Wenn man von den besten Backcourts in der NBA spricht, sollten die Raptors immer Berücksichtigung erfahren. Toronto zeichnete sich vor allen Dingen durch von DeMar DeRozan als Team mit einem sehr guten Zug zum Korb aus, diese Spielweise ermöglichte es Toronto, pro Spiel satte 25,4 Freiwürfe zu ziehen und von diesen trafen sie sehr gute 78,7% ihrer Versuche. Das Rebounding war in der vergangenen Saison solide - mehr aber auch nicht. Man darf jedoch davon ausgehen, dass der litauische Center Jonas Valaninas noch mehr Spielanteile bekommt und sich das Rebounding tendenziell eher verbessern als verschlechtern wird. Eine nicht wirklich messbare Stärke kommt von den Zuschauerrängen - die Fans der Raptors waren in den Playoffs schon so etwas wie der Meister der Herzen. Von den Rängen haben sie eine unfassbar gute Stimmung gemacht und sich zu Tausenden vor dem Air Canada Center versammelt, um ihr Team beim "Public Viewing" zu bestaunen.

Schwächen
Beim Drive zum Korb mögen die Raptors zwar zu den besseren Teams in der Liga gehöre, aber das kompensiert noch nicht zu 100% das teilweise sehr schwaches Shooting im Teamverbund. Im vergangenen Jahr versenkten die Raptors lediglich 34,3% ihrer Dreipunktversucht (Platz 24 ligaweit) und auch die allgemeine Effizienz aus dem Feld ist definitiv ausbaufähig, lediglich 44,5% (Platz 22 ligaweit) aller Würfe fanden den Weg durch die Reuse. Am offensiven Ende zieht Toronto zwar eine Menge Fouls, doch am defensiven Ende kommen die Kanadier auch ab und zu mal in "Foultrouble": Ganze 23,2 Fouls begingen die Raptors pro Spiel - so viel wie kein anderes NBA-Team und auch bei den technischen Fouls (0,5 technische Fouls pro Spiel) gehörte man im negativen Sinne zu den auffälligsten Teams. In puncto Disziplin und Cleverness besteht noch Luft nach oben. Im Kader gibt es kaum Schwächen, gerade der Backcourt und die Center-Rotationen sind recht solide, auf den beiden Forward-Positionen ist man allerdings in der Spitze nicht wirklich erstklassig besetzt, was besonders gegen die Spitzenteams ein großer Stolperstein in den Playoffs sein könnte.

"You're the real MVP"

Vom "Problemfall" zum "Franchise-Player": Die Entwicklung des Kyle Lowry ist schon ein wenig beeindruckend. Man hatte als neutraler Beobachter in der Vergangenheit schon immer das Gefühl, dass Lowry so viel mehr kann, als er tatsächlich zeigt. Spätestens seit der vergangenen Saison sollte jetzt auch der Ottonormalfan mit schwachen Dioptrinwerten erkannt haben, dass Kyle Lowry einer der besten Point Guards der Eastern Conference ist. Auch ligaweit muss sich Lowry mit seinen Zahlen nicht verstecken - es gibt nicht wenige Point Guards, die 17,9 Punkte pro Spiel und gleichzeitig noch 7,4 Assists pro Spiel auflegen. Besonders die Assistwerte sind beachtlich, wenn man mal bedenkt, dass Lowry häufig mit mindestens einem anderen Ballhandler (DeRozan oder Vasquez) auf dem Parkett steht. In den Playoffs konnte man außerdem sehen, dass Lowry als Führungspersönlichkeit auf dem Platz fungierte. Er war es auch, der die Raptors in manch kritischer Phase mit überragenden Leistungen an beiden Enden des Feldes im Spiel hielt. Man erinnere sich nur an "Spiel 5", als die Raptors drauf und dran gewesen sind, eine 26-Punkte-Führung zu verspielen - ohne Kyle Lowry hätte dies durchaus passieren können. Der Guard erzielte acht seiner 36 Punkte an diesem Abend im Schlussviertel und machte seinem Gegenspieler Deron Williams das Leben enorm schwer (11 Punkte, 3 Turnover).

Ein Blick in die Glaskugel
Innerhalb der letzten 10 Monate sind die Raptors von einem "Tanking-for-Wiggins"-Team zum Hauptfavoriten in der Atlantic Division gereift, doch von dieser allgemeinen Expertenmeinung kann man sich noch nicht viel kaufen. Die Raptors sollten ein sicheres Playoff-Team sein, doch nicht mal in der schwachen Atlantic Division wird der Divisiontitel ein Selbstläufer. Bei den Raptors bleiben ein paar Fragen offen: Hat man in der vergangenen Saison als Team "overperformed"? Bleibt der Backcourt aus Lowry und DeRozan konstant so stark, wie nach dem Rudy Gay-Trade? Macht Jonas Valanciunas den nächsten Schritt? Die Antworten gibt es dann in den kommenden Monaten - bis dahin heißt es: Abwarten und Waffeln mit Ahornsirup essen.

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