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Flashback
Die Saison 2013-2014 hätte für die Indiana Pacers kaum verrückter laufen können. Nachdem man einen fulminanten Start hinlegte, jede Woche die Power Rankings anführte und die Liga defensiv dominierte, folgte eine chaotische Restsaison, die ihr jähes Ende erneut in den Conference-Finals gegen die Miami Heat finden sollte. Die Pacers standen wie kaum eine andere Franchise in der Kritik - Roy Hibbert-Memes eroberten das Internet, Larry Bird verlor aufgrund seiner Personalentscheidungen eine Menge Anerkennung und Lance Stephenson machte Edward Snowden als "Whistle Blower" beinahe Konkurrenz. Der Super-GAU folgte jedoch in der Offseason, denn nachdem man Stephenson nicht in Indianapolis hatte halten können, verletzte sich auch noch Paul George so schwer bei einer Trainingseinheit, dass ein Einsatz in den nächsten 12 Monaten nicht mehr in Frage kam.
What's new?
Die Abgänge der Pacers sind wohl prominenter als die Neuzugänge. Lance "Born Ready" Stephenson verließ die Franchise in Richtung Charlotte und auch Evan Turner konnte oder wollte man bei den Pacers nicht halten. Dieses Loch auf der Zwei soll von den beiden Shooting Guards Rodney Stuckey und CJ Miles geschlossen werden - für einen zweimaligen Conference Final-Teilnehmer mit Ambitionen natürlich nicht die Kompensation, die man vielleicht hätte erwarten dürfen. Neben Stuckey und Miles kamen noch Damjan Rudez aus Spanien, Adonis Thomas und Chris Singleton. Ob mit einem der Free Agents Lavoy Allen oder Rasual Butler verlängert werden soll, steht noch in den Sternen und Gerüchte über einen möglichen Roy Hibbert-Trade sind laut Insidern auch noch nicht ganz vom Tisch.
Stärken
Die Indiana Pacers stellten in der vergangenen Saison nicht ohne Grund die stärkste Defensive der gesamten Liga. Roy Hibbert darf trotz unzähliger Shitstorms in den vergangenen Monaten der Ruf als bester Ringbeschützer der Liga eigentlich nicht genommen werden, Lance Stephenson zeigte enorme Fortschritte am defensiven Ende und Paul George manifestierte seinen Ruf als elitärer Flügelverteidiger - zwei dieser enorm wichtigen Spiele stehen Coach Frank Vogel in der kommenden Saison jedoch nicht zur Verfügung und gerade Paul George hinterlässt auf dem Flügel ein enorm großes Loch, welches von keinem Pacer kompensiert werden kann. Dennoch wird Indiana alles versuchen, um die "Defense First"-Mentalität beizubehalten und mit Roy Hibbert wird man den vermeintlich wichtigsten Verteidiger wohl behalten, der in Verbindung mit George Hill und David West jetzt natürlich gefragt ist. Defensivarbeit, Rebounding und Fleiß sind wohl die wichtigsten Dinge, die den Pacers in der kommenden Saison zur Verfügung stehen werden, um das Parkett als Sieger zu verlassen.
Schwächen
Schlimmer hätte die Offseason der Pacers kaum laufen können - Lance Stephenson, seines Zeichens zweitbester/zweitwichtigster Spieler in der Offensive verlässt die Franchise aus dem "Hoosier State" und Paul George, mit Abstand der wichtigste und produktivste Spieler der Pacers, bricht sich ein Bein. Ein solcher Verlust würde vielen Franchises einen Strich durch die Rechnung machen, aber ein solcher Rückschlag wird besonders der zweitschlechtesten Offensive seit dem All Star-Break das Genick brechen - die Pacers haben seit dem All Star-Weekend als Team nicht mehr funktioniert, lediglich die Philadelphia 76ers waren im Angriff noch mieser als die Truppe von Frank Vogel. Indiana fehlt es an individueller Qualität und das nicht nur in der Offensive, Starting-Point Guard George Hill zeigte defensiv enorme Probleme mit schnellen Gegenspielern, David West wird nicht mehr jünger und Roy Hibbert ist einfach nur in unmittelbarer Nähe zum Korb richtig effektiv. Man läuft also Gefahr, eines der drei schwächsten Offensivteams zu werden und auch die Defensive wird mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr länger die beste der Liga bleiben.
"You're the real MVP"
Die Indiana Pacers hatten in der vergangenen Saison zwei All-Stars im Team und mit David West einen dritten Spieler, der eine Nominierung durchaus verdient gehabt hätte. Ob es David West mit 34 Jahren noch schaffen wird, ein Team durch eine Regular Season zu tragen, darf man jedoch bezweifeln und somit sollten alle Augen auf Roy Hibbert gerichtet sein. Hibbert, seines Zeichens zweifacher All-Star, Mitglied des "NBA All-Defensive Teams" 2013-2014 und Inhaber eines Maximalvertrages ist jetzt gefordert. Über Hibberts Verteidigung muss man nicht mehr großartig sprechen und auch seine Arbeit bei den Rebounds ist über jeden Zweifel erhaben, doch jetzt darf sich der Center in der Offensive nicht mehr länger verstecken. Ein Spieler mit seinem Talent und seiner Größe sollte im Notfall in der Lage sein, seinem Team 15 Punkte pro Spiel zu geben. Die Tatsache, dass Roy Hibbert trotz seiner physischen Voraussetzungen bisher in einer Saison noch nie mehr als 50% seiner Würfe getroffen hat, macht natürlich wenig Mut, allerdings ist Hibbert auch ein Spieler, der es mal aus der Mitteldistanz versucht und somit muss man auch diese nicht wirklich tolle Feldwurfquote relativieren. Der Pacers-Center hat sich noch in der Schlussphase der vergangenen Saison mehr "Touches" gewünscht und wird sie aller Voraussicht nach jetzt bekommen, denn die Scoringlast von Lance Stephenson und Paul George wird jetzt unter anderem auch auf Hibbert abgewälzt - der Hohn und Spott, den Hibbert nach seinen "0 Punkte-Spielen" erfahren musste, dürfte motivationstechnisch ein Segen für den All-Star-Center sein.
Ein Blick in die Glaskugel
Die Stärken der Pacers muss man aktuell noch unter dem Mikroskop suchen - die Defensive, die die Franchise aus Indianapolis so stark gemacht hat, droht einzubrechen und die Offensive war bereits mit Paul George teilweise eine harte Kost für den Ottonormalfan. Durch die Verbesserung der mittelklassigen Ostteams wird es für die Indiana Pacers nun ganz schwer, noch irgendwie auf den achten Platz in der Eastern Conference zu rutschen - realistischer ist es wohl, dass man von Platz Eins im Jahr 2013-2014 in die Lottery 2014-2015 abstürzt. Dieser vermeintliche "Super-GAU" könnte sich allerdings langfristig als Segen herausstellen, denn schließlich sind sowohl Roy Hibbert als auch Paul George langfristig an die Franchise gebunden und mit einem hohen Draftpick, Gehaltsspielraum und dem berühmten Quäntchen Glück könnte es für Indiana ganz schnell wieder zurück an die Spitze des Ostens gehen.