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1990 folgte dann der bittere Abstieg in die zweite Liga. Nach 238 Spielen, darunter 71 Siege, 72 Unentschieden und 95 Niederlagen bei 299:378 Toren und 285 Punkten war das Abenteuer "erste Bundesliga" für die Mannschaft vom Alsenweg zu Ende.
Nach dem Abstieg 1990, auch infolge einer unglaublichen Verletzungsmisere, versuchten bekannte Trainer wie Klaus Toppmöller, Uli Stielike, noch einmal Schlappner oder Uwe Rapolder, wieder an die große Zeit anzuknüpfen, mittlerweile in der neuen Heimat, dem Carl-Benz-Stadion, eröffnet im Februar 1994 mit einem 2:2 gegen Hertha BSC Berlin in Liga Zwei, allerdings vergeblich. 2003 stieg der Waldhof aus der zweiten Bundesliga ab, muss danach ein Insolvenzverfahren über sich ergehen lassen.

Jüngst hat der Verein im Zuge der Umstrukturierung der Ligen sich dazu entschieden, aus der Regionalliga Süd in die Regionalliga West zu wechseln, auch um zahlreiche Derbys (u.a. gegen Kaiserslautern II und gegen Saarbrücken) bestreiten zu können. Neben reizvollen Duellen bringt dies allerdings auch Probleme mit sich, da einige durchaus gewaltbereiten Fans solche Spiele zum Anlass nehmen, um sich regelrechte Schlachten mit den gegnerischen Anhängern zu liefern. Ein eben solches Verhalten könnte vor einigen Wochen, beim Heimspiel gegen Kaiserslautern II, jetzt ernsthafte Konsequenten haben. Nachdem zahlreiche Anhänger während und nach der Partie aufeinander losgingen, Büsche ums Stadion anzündeten und großen finanziellen Schaden anrichteten, kommen nun Strafen auf die Vereine zu. Kaiserslautern wurde bereits mit einer Geldstrafe um die 40.000€ bestraft, Waldhof Mannheim muss nun eine ähnliche Strafe, zudem eventuell eine Heimspielsperre befürchten.

Sollte es tatsächlich so weit kommen, steht der alte Traditionsverein, der von großen Spielern und Persönlichkeiten geprägt und sieben Jahre lang ein belebendes Element in der Bundesliga war, wieder vor großen finanziellen Problemen. Für den wirtschaftlich stark lädierten Verein, den letzte Saison bereits das Gastspiel der Hoffenheimer im Waldhofer Stadion, kombiniert mit der tat- und insbesondere zahlungskräftigen Unterstützung durch Dietmar Hopp, finanziell rettete und vor dem totalen Bankrott bewahrte, könnte eine solche Strafe verheerende Folgen haben. Selbst die totale Pleite wäre dann eine potentielle Gefahr. Vor dem nächsten Spiel gegen Saarbrücken, ähnlich hitzig aufgeladen, hat der Verein deshalb an seine Fans appelliert, sich doch bitte zu benehmen und den SV Waldhof nicht wieder in die negativen Schlagzeilen zu rücken. Allerdings sind es eben auch gerade die treuen Fans, die den Verein ausmachen und ihre Mannschaft in guten und schlechten Zeiten untersützen. Hier zu differenzieren und nicht Hooligans mit leidenschaftlichen Fans in einen Topf zu werfen ist extrem wichtig



Waldhof-Fans gegen Kaiserslautern II


Sportlich stellt der Wechsel in die Regionalliga West eine große Herausforderung dar. Aktuell steht die Mannschaft nach sechs Spielen mit sieben Punkten auf Rang 12. Nach dem, mal wieder, knapp verpassten Aufstieg in die 3. Liga letzte Saison musste Waldhof den Verlust einiger Leistungsträger verkraften und baut nun, mal wieder, auf die eigene Jugend. Eigentlich ein gutes Pflaster um mal wieder eine Liga aufzumischen und sich mit der eigenen Jugend nach oben zu arbeiten.