Sprachlos. Hilflos. Verzweifelt. So oder so ähnlich muss sich Luuk de Jong am vergangenen Samstag gefühlt haben, als er etliche Male kurz davor stand, den Ball ins Nürnberger Tor zu befördern. Doch das Glück war ihm nicht hold und so ging der Niederländer nicht nur punktlos vom Platz, sondern musste auch den Platz an der Spitze der Rookie Lader räumen...

1 - Hiroshi Kiyotake (1.FC Nürnberg)

Der Typ ist heiß wie Frittenfett! Ein Tor und zwei Assists stellen einen erneuten Höhepunkt in seiner bisher recht kurzen Bundesliga-Karriere dar. Kiyotake ist der neue General im Nürnberger Mittelfeld und zu einem großen Teil mitverantwortlich für den Nürnberger Aufschwung zu Saisonbeginn. Bisher ist "Yoshi" (Ich weiß nicht warum, kam mir so in den Sinn) damit nicht nur leistungstechnisch einer der besten, wenn nicht sogar der beste Transfer der Sommers. Martin Bader schustert sich da klammheimlich einen ernstzunehmenden Europa-League-Anwärter zurecht.

2 - Luuk de Jong (Borussia M'Gladbach)

Es sollte diesmal einfach nicht sein. Pfosten, pariert, knapp daneben. Immerhin, einmal überwand der "12-Millionen-Mann" FCN-Keeper Raphael Schäfer und beendete damit seine bisherige Torflaute im Fohlen-Dress. Das de Jong am Ende dann zum tragischen Helden wurde, lag an der Leistung der restlichen Mannschaft, die ihn, mit Ausnahme von Xhaka und Herrmann, oft in der Luft hängen ließ. Dennoch beginnt de Jong langsam sich einzuleben und könnte schon beim nächsten Mal präziser und vielleicht auch öfter einnetzen.

3 - Granit Xhaka (Borussia M'Gladbach)

Beim letzen Mal schon in Ansätzen zu sehen, verinnerlichte der Schweizer die Gladbacher Spielphilosophie noch mehr und verstand auch, seiner Mitspieler durch seine Pässe zu gefährlichen Torchancen kommen zu lassen. So leitete er das 1:2 hervorragend ein und besorgte höchstpersönlich das 2:2. Die Fäden im Mittelfeld der Fohlen zieht er zunehmend sicher und entwickelt mit Luuk de Jong einen gefährlichen "One-Two-Punch". Scheinbar haben sich die Gladbacher im Sommer ja doch nicht vergriffen.

4 - Kevin de Bruyne (SV Werder Bremen)

Ja an der Weser haben sie momentan eher keinen Grund zur Freude. Aus dem ehemaligen Champions-League-Dauergast ist ein mittelmäßiges Bundesligateam geworden, dass sein Potential nicht abrufen kann. Doch wenigstens bäumt sich einer gegen das Versinken in der Anonymität auf. Kevin de Bruyne zeigte diesen Spieltag erneut die Qualitäten, für die er einst vom FC Chelsea verpflichtet wurde, wenn auch nur in der zweiten Halbzeit (über die erste hüllen wir mal den Mantel des Schweigens). Geniale Pässe, optimale Laufwege und zum Abschluss ein Tor krönten den bisher besten Auftritt des neuen Hoffnungsträgers der Bremer. "KDB" entwickelt sich zu einer festen Größe im Bremer Offensivspiel und wird in dieser Saison noch öfter von sich Reden machen. Im Kampf gegen die Mittelmäßigkeit...

5 - Xherdan Shaqiri (FC Bayern München)

"Shaq" spielte Feuerwehrmann für den verletzten Ribery und vertrat diesen solide, ohne dabei gegen die harmlosen Mainzer besonders hervorzustechen. Wie gewohnt brachte er Gefahr über die Flügel, echte "Aha-Aktionen" blieben aber aus. Er zeigte sich aber dennoch bestens in das München System integriert und rochierte auch mit Müller, was ihm ohne Probleme gelang. Eine solide Leistung des Schweizers.

6 - Robert Mak (1.FC Nürnberg)

Ein weiterer Lichtblick bei den zurzeit bestens aufgelegten "Clubberern". Der Slowake erkämpfte sich zu dieser Saison einen Stammplatz und sorgt mit seinen gefährlichen Aktionen über die Flügel und zuweilen auch im Strafraum für Chaos in der gegnerischen Defensive. Mak agiert dabei stets weniger auffällig als der alles überstrahlende Kiyotake, ohne jedoch seinen Anteil am Nürnberger Erfolg zu verringern. Die emsige Biene Mak versteht es, seinen Teil zum Gesamterfolg beizutragen, ohne dabei den Spielfluss, den Kiyotake erzeugt, zu blockieren. Eine Entwicklung, die den Nürnbergern eine überraschende Verstärkung aus den eigenen Reihen beschert.

7 - Milan Badelj (Hamburger SV)

Rafa Who? Badelj war es, der das Hamburger Offensivspiel gegen starke Frankfurter am Leben erhielt. Zwar hatte der als Heilsbringer gefeierter van der Haart auch durchaus starke Aktionen, doch es war Badelj, der dem Spiel der Norddeutschen leben einhauchte. Badeljs Spiel als ausgereift zu bezeichnen, wäre sicherlich noch übertrieben aber seine Leistung deutet an, was für ein Offensivspektakel Badelj und van der Vaart in Hamburg abliefern können. Vorausgesetzt, dieser Lette da vorne trifft mal...

8 - Takashi Usami (1899 Hoffenheim)

Ja Hoffenheim hat verloren und Tim Wiese sollte mal seine Jobbeschreibung verinnerlichen... Trotzdem hat man gegen starke Freiburger drei Tore erzielt, und Usami war mit Abstand bester Hoffenheimer. Er übernahm früh die Verantwortung und stemmte sich gegen die drohende Niederlage. Sein Ausgleich in der 76.Minute ließ dann noch einmal Hoffnung aufkeimen, bevor Freiburg die Partie für sich entschied. Usamis Leistung machte jedoch Lust auf mehr und vielleicht ist der Japaner bald eine zentrale Säule der Hoffenheimer Startelf, sollte er konstanter werden.

9 - Sebastian Rode (Eintracht Frankfurt)

Vielleicht sogar zu tief in dieser Liste, allerdings waren die Rookies dieses Wochenende erstaunlich stark und Rode zeigte ein souveränes, aber nicht überragendes Spiel. Dennoch steht er symbolisch für eine hungrige und kämpfende Frankfurter Mannschaft, die, momentan noch als Bayern-Jäger gefeiert, jetzt schon wichtige Punkte für den Klassenerhalt sammelt. Rode ist dabei eine Konstante, die die Defensive der Eintracht stützt und offensiv den Motor anschmeißt.

10 - Fagner (Vfl Wolfsburg)

Den zehnten Platz auszuwählen ist ziemlich schwer und diese Woche besonders. So schafften Spieler wie Artur Sobiech, immerhin letzte Woche an #1, oder der nach seiner Einwechslung überraschend gefährlich agierende Joselu den Cut nicht. Der Zuschlag geht an Fagner, weil dieser trotz der unansehnlichen Nullnummer gegen den FCA, eine ansprechende Leistung zeigte und sich durch die meisten Ballkontakte als Aktivposten auszeichnete. Der offensiv-eingenordete Brasilianer zeigt immer mehr, dass er der Magath'schen Spielkultur die gewisse Schärfe verleihen kann.

Anmerkung: Die Rookie-Ladder bewertet wöchentlich die Entwicklung junger Spieler (Jahrgang 1989 oder jünger, also U23), die weniger als 20 Bundesliga-Spiele vor dieser Saison bestritten haben. Die Bewertung erfolgt so objektiv wie möglich, entspricht aber meinen persönlichen Eindrücken, die ich am Fernseher bzw., zuweilen im Stadion gewonnen habe.

Feedback in den Kommentaren oder als Bergwertung ist dringend erwünscht ;)
Bis nächste Woche,

Basti