07.07.2009 um 23:40 Uhr
Ronaldo verdient schon für Real
Es muss wohl jetzt auch dem Letzten aufgefallen sein, dass - bei der Begeisterung die in Spanien an den Tag gelegt wird - sich der Transfer am Ende doch lohnen könnte.
Weltweit gab es wohl wenige Medien, in denen Ronaldos Transfer nicht diskutiert wurde. Da werden als Einnahmen 357 Mio. aus der Spielzeit 2007/08 hergenommen, die Schulden mal mit 200 mal mit 500 Mio. bezeichnet und von den Transfers gleich mal angenommen, dass Ronaldo, Kaka, Benzema & Co. natürlich heute nur noch genau Null Euro wert sind. Was in der deutschen Presselandschaft auffällt ist, dass einer vom anderen abschreibt, sich nicht mal um's Jahr kümmert oder - im schlimmsten Fall - selbst die Biografie von z.B. C. Ronaldo mit der des brasilanischen Ronaldos vermischt.
Nur wollen wir hier mal die Klischees beiseite lassen. Geht es nach dem Internet, würde jeder mit Magenbeschwerden nach 30 Minuten googeln verzweifelt erkennen müssen, dass er Magenkrebs hat. So ist das nunmal wenn Informationen ungebremst und unverwertet in großer Hülle und Fülle bereitstehen, ohne dass jemand sich um den Überblick kümmert.
Wie kann sich der Ronaldo-Transfer und auch die von Kaka, Benzema, etc. lohnen?
Rückblick: Der Umsatz lag zuletzt bei 409 Mio. und jeder regte sich auf, dass Real "nur" VdV kaufte.
Madrid erwirtschaftet seit Jahren zweistellige Millionengewinne, teilweise bis zu 90 Mio. Die letzten Jahre wurde das Bank- und Barvermögen mit zwischen 120 und 150 Mio. betitelt, lt. Bilanz. Dazu hat der Verein langfristige TV- und Sponsorenverträge. Alleine durch Mediapro bekommt Madrid 157 Mio. pro Jahr an TV-Gebühren. Von Addidas 30 Mio. zzgl. des Trikotverkaufs. Weitere Sponsoren sind Bwin, Telefonica, Audi, u a. die zusammen 100 Millionen überweisen. Auch aus dem Champions-League-Pool bekommt man Geld und vieles wird natürlich nicht am ersten Tag der Saison ausbezahlt, sondern über die Saison verteilt oder an deren Ende.
Demgegenüber stehen lt. Bilanz ca. 200-220 Mio. an Verbindlichkeiten. Verbindlichkeiten sind Schulden, rechnen sich jedoch mit den Forderungen und dem Barvermögen auf. Die letzten 3 Jahre hat Madrid insgesamt 300 Mio. in Spieler investiert und trotzdem zweistellige Gewinne erwirtschaftet. Jetzt wird die Hälfte vorfinanziert, doch es lohnt sich schon jetzt!
Real Madrid hat auch unglaubliche Grundbesitztümer. Uli Hoeneß wollte Florentino Perez Berater gerne das Monopoly erklären. Doch Uli, das ist kein deutsches Spiel! Monopoly kommt aus Amerika. Und was in der deutschen Version Parkstraße und Schlossallee sind, sind in der spanischen Paseo de la Castellana und Paseo del Prado. Aufgepasst: Real Madrid hat sein Stadion und seine Geschäftsstelle inmitten des Paseo de la Castellana, die geht dort in den Paseo del Prado über wo Real Madrid all seine Erfolge feiert: am Cibeles-Brunnen.
Auch wenn Hoeneß da eine Metapher benutzt hatte, stieg er ins Fettnäpffchen. Denn welcher Club kann von sich behaupten, sprichwörtlich und tatsächlich in Monopolys reichster Zone seine Besitztümer und Symbole verteilt zu haben. Im Paseo de la Castellana hatte Real Madrid damals auch sein riesiges Vereinsgelände. Viele werfen dem Club vor, dies zu Unsummen an die Stadt verkauft zu haben. Das ist wahr, aber durchaus gerechtfertigt.
Dieses Vereinsgelände wurde teilweise an eine Investorengruppe verkauft, u.a. Ölmulti Repsol. Dort stehen heute die 4 markanten Wolkenkratzer, die jeder wohl schon beim Anflug bzw. der Anfahrt nach Madrid gesehen hat. Frankfurts Business-Türme stehen bestimmt auch nicht auf einem Grundstück für 200 Euro. Der andere Teil ging an Madrid. Diese brauchte Freiflächen innerhalb der Stadt für ihre Olympia-Bewerbung 2012 (ging an London) und 2016 (aktuell, entscheidet sich dieses Jahr). Auf Deutschland übersetzt: Würde Bayern München das Olympiagelände Ende der 60er besessen haben, hätten sie bestimmt auch ihren Reibach gemacht.
Reals Vorteil ist, dass sie das Stadion schon immer selbst besaßen. Alleine durch Eintritte zum Stadion und sein Museum erwirtschaftet man 100 Mio. Euro pro Jahr. Das wird sich jetzt enorm steigern, denn nicht nur die Fans sind mit Ronaldo & Co. aus dem Häuschen, sondern auch der Jet Set und Spaniens Top-Firmen. Die teuersten Privat- bzw. Firmenlogen im Santiago Bernabéu kosten lt. Sportreporter José Manuel Estrada dieses Jahr 15 Mio. Euro pro Stück(!) für die, die direkt an der Präsidentschaftsloge anliegen. Und für die zwei Freundschaftsspiele in den USA gibt es den gleichen Betrag, zzgl. Spesen.
Zurück zu Ronaldo: gehen wir einfach davon aus, dass er jetzt keinen Pfifferling mehr wert ist. Wie bekommt Real Madrid das Geld zurück? Zum einen wird mit allen Sponsoren verhandelt. Man verlangt von Addidas jetzt nicht eine Erhöhung von 30 auf 60 Millionen, weil man dazu Lust hat, sondern weil es Interesenten gibt, wie z.B. Nike, die diese 60 Millionen entzückt bezahlen würden. Klar gibt es Verträge, doch es wird darauf rauslaufen, dass Addidas jährlich mehr und mehr locker machen wird - oder man zahlt eben den Ausstieg, bzw. Nike macht dies.
Real verhandelt normalerweise doppelgleisig. Auch der Vertrag mit dem TV-Rechteverwerter Mediapro über 1,1 Millarden (auf 7 Jahre) kam just ein paar Tage danach zustande als die Madrider Zeitung Metro die gleiche Summe geboten hatte. Mediapro schien der sicherere Zahlmeister zu sein und auch der Verbreitung des Images von Real wurde ihnen eher zugetraut.
Und immer noch sind wir weder bei den Trikotverkäufen noch der TV-Rechteverwertung der Copa del Rey, der Saisonvorbereitung und der Freundschaftsspiele, um die sich alle großen Sender nur so reißen.
Doch Real Madrid hat auch noch Spieler abzugeben. Saviola kam gratis von Barcelona und wurde nun für 5 Mio. verkauft. Huntelaar ist gleich bei Stuttgart, Milan und Man-U im Gespräch und das Höchstgebot liegt momentan bei 22 Mio. Das ist doch schon was. Drehnte wurde ausgeliehen, mit Kaufoption um die 8 Mio. Alleine an ihm waren 10 Vereine dran. Wie es mit VdV, Sneijder, Robben, Van Nistelroy, Gago, Heinze & Co. aussieht, wird man sehen. Fest steht, dass die Hollandfraktion enorm begehert ist. Und: letztes Jahr wurden alleine für den abtrünnige Robinho 45 Mio. eingenommen.
Eine gute Einnahmequelle sind die Vermarktungsrechte der Spieler, an denen Real 50% besitzt. Wenn Kaka für Gilette Werbung macht, Ronaldo für Pepsi oder Casillas für Groupama hält Madrid die Hand auf. Übrigens: Ronaldo ist heute mit seinem 1. Werbespot (Banco Espiritu Santo) in Spanien aufgetaucht. 50% gehen direkt an Real Madrid.
Beckham verkaufte in seinen ersten paar Monaten 1 Mio. Trikots. Es gibt Quellen, die von 300.000 pro Jahr sprechen, doch das war 2007, als er auf der Tribüne saß. Auch Kaka oder Ronaldo werden alle Rekorde brechen. 2-5 Trikots werden pro Min. im Fanshop verkauft, 60% für Real. Von Fremdshops bekommt Real immer noch 25% (Rest: 35% Shop, 25% Addidas, 15% Fabrikant).
Fazit: Was Real Madrid macht ist Fußballverwertung 2.0. Doch dazu muss man auch der Fußballverein schlechthin sein.
Weltweit gab es wohl wenige Medien, in denen Ronaldos Transfer nicht diskutiert wurde. Da werden als Einnahmen 357 Mio. aus der Spielzeit 2007/08 hergenommen, die Schulden mal mit 200 mal mit 500 Mio. bezeichnet und von den Transfers gleich mal angenommen, dass Ronaldo, Kaka, Benzema & Co. natürlich heute nur noch genau Null Euro wert sind. Was in der deutschen Presselandschaft auffällt ist, dass einer vom anderen abschreibt, sich nicht mal um's Jahr kümmert oder - im schlimmsten Fall - selbst die Biografie von z.B. C. Ronaldo mit der des brasilanischen Ronaldos vermischt.
Nur wollen wir hier mal die Klischees beiseite lassen. Geht es nach dem Internet, würde jeder mit Magenbeschwerden nach 30 Minuten googeln verzweifelt erkennen müssen, dass er Magenkrebs hat. So ist das nunmal wenn Informationen ungebremst und unverwertet in großer Hülle und Fülle bereitstehen, ohne dass jemand sich um den Überblick kümmert.
Wie kann sich der Ronaldo-Transfer und auch die von Kaka, Benzema, etc. lohnen?
Rückblick: Der Umsatz lag zuletzt bei 409 Mio. und jeder regte sich auf, dass Real "nur" VdV kaufte.
Madrid erwirtschaftet seit Jahren zweistellige Millionengewinne, teilweise bis zu 90 Mio. Die letzten Jahre wurde das Bank- und Barvermögen mit zwischen 120 und 150 Mio. betitelt, lt. Bilanz. Dazu hat der Verein langfristige TV- und Sponsorenverträge. Alleine durch Mediapro bekommt Madrid 157 Mio. pro Jahr an TV-Gebühren. Von Addidas 30 Mio. zzgl. des Trikotverkaufs. Weitere Sponsoren sind Bwin, Telefonica, Audi, u a. die zusammen 100 Millionen überweisen. Auch aus dem Champions-League-Pool bekommt man Geld und vieles wird natürlich nicht am ersten Tag der Saison ausbezahlt, sondern über die Saison verteilt oder an deren Ende.
Demgegenüber stehen lt. Bilanz ca. 200-220 Mio. an Verbindlichkeiten. Verbindlichkeiten sind Schulden, rechnen sich jedoch mit den Forderungen und dem Barvermögen auf. Die letzten 3 Jahre hat Madrid insgesamt 300 Mio. in Spieler investiert und trotzdem zweistellige Gewinne erwirtschaftet. Jetzt wird die Hälfte vorfinanziert, doch es lohnt sich schon jetzt!
Real Madrid hat auch unglaubliche Grundbesitztümer. Uli Hoeneß wollte Florentino Perez Berater gerne das Monopoly erklären. Doch Uli, das ist kein deutsches Spiel! Monopoly kommt aus Amerika. Und was in der deutschen Version Parkstraße und Schlossallee sind, sind in der spanischen Paseo de la Castellana und Paseo del Prado. Aufgepasst: Real Madrid hat sein Stadion und seine Geschäftsstelle inmitten des Paseo de la Castellana, die geht dort in den Paseo del Prado über wo Real Madrid all seine Erfolge feiert: am Cibeles-Brunnen.
Auch wenn Hoeneß da eine Metapher benutzt hatte, stieg er ins Fettnäpffchen. Denn welcher Club kann von sich behaupten, sprichwörtlich und tatsächlich in Monopolys reichster Zone seine Besitztümer und Symbole verteilt zu haben. Im Paseo de la Castellana hatte Real Madrid damals auch sein riesiges Vereinsgelände. Viele werfen dem Club vor, dies zu Unsummen an die Stadt verkauft zu haben. Das ist wahr, aber durchaus gerechtfertigt.
Dieses Vereinsgelände wurde teilweise an eine Investorengruppe verkauft, u.a. Ölmulti Repsol. Dort stehen heute die 4 markanten Wolkenkratzer, die jeder wohl schon beim Anflug bzw. der Anfahrt nach Madrid gesehen hat. Frankfurts Business-Türme stehen bestimmt auch nicht auf einem Grundstück für 200 Euro. Der andere Teil ging an Madrid. Diese brauchte Freiflächen innerhalb der Stadt für ihre Olympia-Bewerbung 2012 (ging an London) und 2016 (aktuell, entscheidet sich dieses Jahr). Auf Deutschland übersetzt: Würde Bayern München das Olympiagelände Ende der 60er besessen haben, hätten sie bestimmt auch ihren Reibach gemacht.
Reals Vorteil ist, dass sie das Stadion schon immer selbst besaßen. Alleine durch Eintritte zum Stadion und sein Museum erwirtschaftet man 100 Mio. Euro pro Jahr. Das wird sich jetzt enorm steigern, denn nicht nur die Fans sind mit Ronaldo & Co. aus dem Häuschen, sondern auch der Jet Set und Spaniens Top-Firmen. Die teuersten Privat- bzw. Firmenlogen im Santiago Bernabéu kosten lt. Sportreporter José Manuel Estrada dieses Jahr 15 Mio. Euro pro Stück(!) für die, die direkt an der Präsidentschaftsloge anliegen. Und für die zwei Freundschaftsspiele in den USA gibt es den gleichen Betrag, zzgl. Spesen.
Zurück zu Ronaldo: gehen wir einfach davon aus, dass er jetzt keinen Pfifferling mehr wert ist. Wie bekommt Real Madrid das Geld zurück? Zum einen wird mit allen Sponsoren verhandelt. Man verlangt von Addidas jetzt nicht eine Erhöhung von 30 auf 60 Millionen, weil man dazu Lust hat, sondern weil es Interesenten gibt, wie z.B. Nike, die diese 60 Millionen entzückt bezahlen würden. Klar gibt es Verträge, doch es wird darauf rauslaufen, dass Addidas jährlich mehr und mehr locker machen wird - oder man zahlt eben den Ausstieg, bzw. Nike macht dies.
Real verhandelt normalerweise doppelgleisig. Auch der Vertrag mit dem TV-Rechteverwerter Mediapro über 1,1 Millarden (auf 7 Jahre) kam just ein paar Tage danach zustande als die Madrider Zeitung Metro die gleiche Summe geboten hatte. Mediapro schien der sicherere Zahlmeister zu sein und auch der Verbreitung des Images von Real wurde ihnen eher zugetraut.
Und immer noch sind wir weder bei den Trikotverkäufen noch der TV-Rechteverwertung der Copa del Rey, der Saisonvorbereitung und der Freundschaftsspiele, um die sich alle großen Sender nur so reißen.
Doch Real Madrid hat auch noch Spieler abzugeben. Saviola kam gratis von Barcelona und wurde nun für 5 Mio. verkauft. Huntelaar ist gleich bei Stuttgart, Milan und Man-U im Gespräch und das Höchstgebot liegt momentan bei 22 Mio. Das ist doch schon was. Drehnte wurde ausgeliehen, mit Kaufoption um die 8 Mio. Alleine an ihm waren 10 Vereine dran. Wie es mit VdV, Sneijder, Robben, Van Nistelroy, Gago, Heinze & Co. aussieht, wird man sehen. Fest steht, dass die Hollandfraktion enorm begehert ist. Und: letztes Jahr wurden alleine für den abtrünnige Robinho 45 Mio. eingenommen.
Eine gute Einnahmequelle sind die Vermarktungsrechte der Spieler, an denen Real 50% besitzt. Wenn Kaka für Gilette Werbung macht, Ronaldo für Pepsi oder Casillas für Groupama hält Madrid die Hand auf. Übrigens: Ronaldo ist heute mit seinem 1. Werbespot (Banco Espiritu Santo) in Spanien aufgetaucht. 50% gehen direkt an Real Madrid.
Beckham verkaufte in seinen ersten paar Monaten 1 Mio. Trikots. Es gibt Quellen, die von 300.000 pro Jahr sprechen, doch das war 2007, als er auf der Tribüne saß. Auch Kaka oder Ronaldo werden alle Rekorde brechen. 2-5 Trikots werden pro Min. im Fanshop verkauft, 60% für Real. Von Fremdshops bekommt Real immer noch 25% (Rest: 35% Shop, 25% Addidas, 15% Fabrikant).
Fazit: Was Real Madrid macht ist Fußballverwertung 2.0. Doch dazu muss man auch der Fußballverein schlechthin sein.
Aufrufe: 25983 | Kommentare: 123 | Bewertungen: 57 | Erstellt:07.07.2009
ø 8.3
KOMMENTARE
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08.07.2009 | 14:22 Uhr
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CleAN101 :
hähä... ne. genau das was ich gesucht habe... hab ich heut nachmittag was zutun... thx ;)
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08.07.2009 | 14:40 Uhr
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ericlaubach : @algato : Ronaldo ja, aber...
Bedingt hast du recht, doch auch zu Kakas Präsentation kamen 50.000 Fans. Selbst Beckham, Henry, Zidane oder Ronaldinho verblassten dagegen.Das wichtigste überhaupt für Real Madrid ist eines: Nimmt der Fan das Projekt an oder läßt er sich nicht durch die Medienschelte beeinflussen? Und die Antwort seit Kakas Präsentation war: JA! Die stehen voll hinter dem Projekt Perez. Es wurden sogar Trikots mit Flotentino Perez verkauft
Nehm mal die Galaktischen 1.0 her: die haben 2 Champions-Leagues, einen Weltpokal, einen Internationalen Supercup (CL-Winner:Uefa-Winner), 2 nationale Supercups (Meister:Pokalsieger) und 4 Meisterschaften erreicht. Wann ging es sportlich in die Hose? Als eben kein Superstar mehr kam, doch wirtschaftlich hatte man sich selbst nach fünf Jahren, in denen man das Viertelfinale der CL in Folge verpasst, unabhängig gemacht.
Was ist also, wenn man das Viertel-, Halbfinale oder sogar das Finale erreicht? Das sind ganz andere UEFA-Gelder und Eintritte. Real Madrid hat sportlich jede Menge Luft nach oben, ist mit Durchschnitt und halbvollem Stadion schon so reich, dass es Barças Laporta nur so ankotzt, denn er muss sich jetzt auch erstmal einen Kredit aufnehmen, um seinen Kader zu ergänzen und die gestiegenen Forderungen und Erfolgsquoten seiner Stars zu bezahlen.
Erfolg kann man nicht immer vorprogrammieren, doch sportlich sehe ich die Mannschaft als absolut top an. Ob es zu Titel im ersten Jahr reicht, hängt ein bischen auch vom Glück ab, denn ein schlechter abend, und die CL ist gelaufen. Doch wirtschaftlich ist man unabhängig und das CL-Finale ist im Bernabéu, also nochmal ein Ansporn, alles zu geben.
Doch wie gesagt, läuft es bei einem der Kakas & Ronaldos schlecht, kommt er eben auf die Bank bzw. Tribüne wie auch schon Beckham und am Ende gibt es immer noch einen Scheich, der das nötige Kleingeld hat, wenn wirklich alle Stricke reißen sollten.
Ich persönlich glaube das dies die Grundlage zur Mannschaft des 21. Jahrhunderts werden kann.
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08.07.2009 | 14:41 Uhr
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FrankLucaBommel : Nur zum Teil richtig
Hallo!Der Blog ist gut geschrieben, aber ...
... Ronaldo bekommt 55% des Gewinns der Trikotverkäufe mit seinem Namen auf sein Konto + die 13 Millionen NETTO Gehalt.
Real bezahlt also ein "bisschen" mehr für seine Star, wenn man mal den Gewinne auseinander dividiert.
... Zu den bisherigen Schulden des Vereins kommen die der jetzigen Käufe noch dazu, denn diese waren auch fremdfinanziert (Santander + eine spanische Sparkasse)
... dafür mussten die TV Einnahmen für 7 Jahre (ob die in den nächsten Jahren bei der Wirtschaftskrise noch erzielt werden ist eher fraglich) verpfändet werden + eine extra Sicherheit für die spanische Sparkasse.
... das wiederum hätte nicht gemacht werden müssen, wenn REAL seine verbliebenen Grundstücke und Immobilien nicht schon beliehen hätte
.... grundsätzlich ist UMSATZ nicht gleich GEWINN. Dazwischen liegen Gestehungskosten (Material, Infrastruktur, Personal, Werbung) UND die böse STEUERBEHöRDE
... 2-5 Trikots pro Minuten werden NUR AM ANFANG verkauft, bis der Markt gesättigt ist
... könnte es dem Image Schaden, wenn REAL nicht Meister wird oder die CL gewinnt - und wieder eine böse Klatsche von Barcelona bekommt. Dann lacht sich die restliche Welt doch über das Star-Aufgebot kaputt
... wenn es so eine bombensichere Sache ist, hätte Herr Perez doch etwas aus seiner Privatschatulle finanziert. Hat er aber keine Stück. Alles geliehenes Geld.
Da der Mann prinzipiell im Umgang mit Geld nicht dumm ist (sonst wäre er vor der Krise kein Milliardär gewesen) würde sich doch so eine TOP-Gelegenheit nicht entgehen lassen, oder?
Selbst er weiss, dass es ein Risiko Geschäft ist und sowohl scheitern, als auch evtl. funktionieren kann. Sonst wäre das sicher anders gelaufen.
Hat eher was von Casino.
Da wir ja alle keine Glaskugel daheim haben, würde ich mal sagen: Abwarten und Tee trinken.
Bei der aktuellen Stärke von Barca würde ich sagen, dass es langfristig nicht funktionieren kann.
Im CL Finale war CR ja auch dabei :O)
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08.07.2009 | 14:54 Uhr
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xperte84 :
@free Trikotverkäufe sind ja wohl nicht DAS schlagende Argument, Ronaldo zu holen. Trotzdem wird es oft als DER wirtschaftlich wichtigste Aspekt bei einer Spielerverspflichtung gesehen... Naja!5000 verkaufte Trikots seit Montag sind mMn nicht viel.
Und ist nur ein Bruchteil der investierten Summe.
Wenn man das Sportliche/ Image betreffende außer Acht nimmt, wird sich der Ronaldo- Kauf erst in mehreren Jahren lohnen. Verkehrt war dieser Deal dennoch nicht! Mit dem Fazit lehnst du dich ein bisschen weit aus dem Fenster finde ich: "Fußballverwertung 2.0"- mmh! Real hat nicht den Fußball neu erfunden, Real MUSSTE so handeln um nicht im europäischen Mittelmaß zu versinken. Die Spielerkäufe stärken das Team, Reals Image und schwächen die Konkurrenz (die Uli- Hoeneß Taktik in neuen Dimensionen). Aber du hast Recht: Dazu muss man der Fußballverein schlechthin sein- und das schafft eben nicht das neureiche Hoffeneheim :)
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08.07.2009 | 15:01 Uhr
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ericlaubach : @FrankLucaBommel : Nur zum Teil
Punkt für Punkt:1. Die 13 Mio. sind nicht bestätigt auch die 55% nicht. Es liegen keine offiziellen Zahlen vor. Zu Beginn ging man von 9-9,5 Mio. aus, dann kam eine Zeitung (u.a. Bild) damit daher, dass Ronaldo mehr will, was ENTWEDER durch eine Erhöhung des Gehalts auf bis zu 13 Mio. Euro (lt. Presse) ODER durch eine Verringerung der Abgabe der Persönlichkeitsrechte an den Verein erfolgen sollte. In As und Marca stehen einmal 9 ein andermal 13 Mio.
Doch lass C. Ronaldo 13 Mio. verdienen, es fallen ja wie gesagt auch Spieler weg. Van Nistelroy verdiente 6 Mio., Robben auch, ebenfalls netto. Beide sind alt und verletzungsanfällig und selbst wenn man die herschenkt hätte man das Gehalt von Ronaldos Gehalt schon eingespart. Jetzt nehm noch Drehnte, Saviola, Huntelaar & Co. daher, dann kommst du auf die Summe von Kaka.
Beckham hatte damals bis zu 20 Mio. an Werbeeinnahmen. Ronaldo steht ihm bestimmt in nichts nach, was alleine der Rummel mit Paris Hilton, die er auch noch abblitzen ließ, beweist. Ob das nun 50 oder 60% sind die er von 10 oder 30 Mio. behält, ist am Ende egal. Tatsache ist, dass man so einen Teil wieder reinbekommt.
2.Den bisherigen Schulden stehen auch Bar- und Bankvermögen gegenüber. Expräsident Calderón meinte vor einem Monat dazu, dass man für Kaka & Ronaldo keine Schulden aufnehmen müsste, die "aus der Portokasse" bezahlen könne. Es wird ein Teil (176 Mio.) der 300 vorgesehen Mio. Zwischenfinanziert, durch 3 Bankcen: Santander, Caja Madrid und La Caixa. Ob man am Ende den gesamten Betrag in Anspruch nimmt, kommt auf die letzten beiden Verpflichtungen an, denn für Benzema gab man 10 Mio. weniger aus als für Villa geplant waren. Ebenso werden Ribery und Xavi Alonso nicht für alles Geld der Welt geholt werden, man ist an Alternativen dran, oder wartet, wie bei Ribery evtl. auf nächstes Jahr, wenn er nur noch die Hälfte Wert ist.
3. Erkläre mir, wie du für etwa 176 Mio. Euro Zwischenfinanzierung ganze 1,1 Millarden verpfändest?
Bin zum Essen...
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08.07.2009 | 15:04 Uhr
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ericlaubach : @xperte84
5000 Trikots wurden nicht seit Montag verkauft, sondern am ersten Tag, an dem erst abend die Trikotnummer feststand. Das Problem ist nicht, dass man "nur" eine gewisse Zahl verkauft, sondern, das man mit den Beflocken nicht mehr hinterher kommt und Addidas ebenfalls Nachschubschwierigkeiten ankündigte, wie damals auch schon bei Beckham.
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08.07.2009 | 15:16 Uhr
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Caetano :
@xperte84: das sind nicht viele trikots? Das sind in etwa 2 Ronaldo trikots pro Minute die verkauft werden ( und das nur im Fanshop Real Madrids). wenn das nicht viel ist, dann weiss ich es auch nicht...
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08.07.2009 | 15:27 Uhr
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bin eigentlich einer, der Real eher kritisiert, aber wirklich ein guter Blog! ;)
Aber so einfach ist es mit der Refinanzierung ist es wohl auch nicht.
Die Gehälter wurden einmal nicht beachtet, und eigentlich könnte Real dann doch jeden Spieler der Welt holen, und es würde sich lohnen?
Aber ansonsten: Real's Vermarktung ist Weltklasse, der Fussball eher nicht (noch?) xD
9 Punkte von mir ;D
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08.07.2009 | 15:29 Uhr
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Nur eine Frage:
"Und auch Kaka oder Ronaldo werden alle Rekorde brechen. 2-5 Trikots werden pro Minute im Haupt-Fanshop verkauft, 60% für Real. Von Fremdshops bekommt Real immer noch 25% ( Rest: 35% Shop, 25% Addidas, 15% Fabrikant)."
Wollte Ronaldo nicht daran beteiligt werden? Ich habe da irgendwas gelesen, glaube ich. ;) Hat man da eine klare Aussage, ich hatte da etwas im Hinterkopf. Wäre dann nur ein kleiner Faktor der noch abgezogen werden muss.
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Hier ein paar Quellenangaben:
Wirtschaftsbericht Real Madrids 2000-06: http://www.elconfidencial.com/fotos/137.pdf
Sportzeitschrift AS, 04/09/2003 (Millionengewinne): http://www.as.com/actualidad/articulo/superavit-galactico-sesenta-millones/dai/20030904dasdai_43/Tes
Sportzeitung As vom 30.11.2003 (Beckham bereits 1 Mio. Trikots verkauft): http://www.as.com/actualidad/articulo/beckham-vendidas-millon-camisetas/dai/20031130dasdai_74/Tes
Sportzeitschrift AS, 03/09/2004 (120 Mio. Barvermögen): http://www.as.com/futbol/articulo/presupuesto-record-300-millones-euros/daiftb/20040903dasdaiftb_14/Tes
Nachrichtenportal Terra vom 20.11.2006 (1,1 Millarden TV-Vertrag): http://terranoticias.terra.es/articulo/html/av21220994.htm
Barça-nahe Sportzeitschrift Sport vom 10/09/2007 (angeblich 500 Mio. Euro Schulden): http://www.sport.es/default.asp?idpublicacio_PK=44&idioma=CAS&idnoticia_PK=439859&idseccio_PK=805
Wirtschaftsinstitut Deloitte vom Januar 2008 (Real mit Abstand reichster Verein weiltweit): http://www.deloitte.com/dtt/press_release/0,1014,cid%253D191967,00.html
El Pais, Anfang 2009 (Haushalt 409 Mio., Banken schlagen sich um Real): http://www.elpais.com/articulo/deportes/bancos/pelearan/Cristiano/elpepidep/20090613elpepidep_2/Tes?print=1
Quelle der Aufteilung der Trikotverkäufe (35% Shop, 25% Real, 25% Addidas, 15% Hersteller): Nachrichten des spanischen TV-Senders Cuatro zu Beginn des Monats.
Quelle der Firmenlogen für bis zu 15 Mio. pro Saison: TV-Debatte über Real Madrid auf TeleCinco. Aussage von Sportreporter Pipi Estrada, der jahrelang Radioreporter im San Bernabéu war und für gewöhnlich gut über Real Madrid unterrichtet ist.
Quelle der Werbung C. Ronaldos nur einen Tag nach seiner Vorstellung im Santiago Bernabéu: Diese Werbung läuft z.Zt. regelmäßig auf Spaniens TV-Sender.
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