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Von: citran
11.02.2022 | 302 Aufrufe | 0 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
Wiederbelebung eines alten Hutes
Play Offs sind keine Lösung
Machen nur Playoffs die Meisterschaft wieder spannend? Nein. Man muss an einem ganz anderen Punkt ansetzen.

"Nur Play-Offs können helfen" oder "Traditionalisten wehren sich aus Prinzip gegen das Neue", meint Herr Volkmar. Da hat sich jemand nicht informiert. An Play-Offs in der Meisterschaft ist gar nichts neu. Sie gab es vor 1963 und wurden dann abgeschafft. Also waren sie so toll wohl auch nicht. Sie wurden durch ein System ersetzt, bei der tatsächlich der über die gesamte Saison Beste Meister wurde. An der Dominanz Bayern Münchens dürfte sich durch eine Wiedereinführung derPlay Offs nichts ändern.

Das Problem liegt ganz woanders. Es ist die teils unprofessionelle Führung der "Konkurrenz" der Bayern. Nehem wir uns mal unseren "zweiten Leuchtturm" Dortmund vor. Die Führungscrew erinnert mich an ein Ehepaar aus dem Bekanntenkreis meiner Großeltern, die sagten: Wir möchten, dass unsere Kinder in einem Eigenheim im Grünen groß werden, aber Schulden werden nicht gemacht. Sie sparten und sparten. Aber bis sie sich dann das Eigenheim leisten konnten, waren die Kinder erwachsen.

Was hat das jetzt mit Dortmund zu tun? Dortmund wirtschaftet immer noch als seien sie unmittelbar der Pleite entkommen. Sie hatten in den letzten Jahren mehrfach die Chance gehabt, den Titel zu gewinnen, als Bayern, z.B. unter Kovac schwächelte, waren aber immer zu geizig, eine wirklich solide Abwehrtruppe zusammenzustellen, was wiederum bedeutete, dass sie keinen Titel gewinnen konnten. Die zu vielen Gegentore sind ja seit Jahren ein Problem, nicht erst seit diesem Jahr. Ohne Titel (außer dem Pokalsieg) konnten sie die Offensiv-Asse nicht halten, was wohl mit Haaland auch nicht anders sein wird. Dadurch gehen auch wiederum Einnahmen verloren, weil man seit 2013 nie allzuweit in der Champion's League gekommen ist.

Dortmund ist stolz darauf, ein Transferplus zu haben. DAs bedeutet, sie haben sich mit der Rolle als "Durchgangsverein" abgefunden. Das Ziel des Spiels ist aber, Titel zu gewinnen, kein Transferplus zu erwirtschaften.

Alle großen Vereine, die europäische Titel gewinnen, haben ein teilweise beträchtliches Transferminus. (Es muss ja nicht gleich eine Milliarde sein wie bei Barcelona)

Ihre Einnahmen beziehen sie aus anderen Quellen. Das kann Dortmund auch, aber es heißt die ganze Zeit immer: Wir haben kein Geld, wir können Bayern nie einholen.

Aber in einer extremen Niedrigzinsphase wie sie derzeit läuft, wo man Kredite fast geschenkt bekommt, kann man durchaus auch mal einen größeren Kredit aufnehmen. Damit steuert man den Verein nicht gleich in die Pleite.

Als man vor ein paar Jahren endlich mal eine Abwehr mit genügend Personal zusammen hatte, um die langfristigen Abwehrprobleme zu lösen, wurde schnell mal Diallo verkauft, um ein Transferplus zu erwirtschaften. Und wieder war die Decke quantitativ und qualitativ zu kurz. Da wird dann gejammert: Wir haben so viele Verletzte. DAs haben andere auch, aber das muss eben einkalkuliert werden, deswegen muss die Personaldecke groß genug sein, so dass man nicht ständig auf Notlösungen angewiesen ist. Über die anderen Mannschaftsteile möchte ich jetzt gar nicht reden, sonst wird mein Beitrag zu lang.

Ist Süle jetzt die Trendwende? Zu wünschen wäre es ja, aber ich bin da noch skeptisch. Man müsste zusätzlich entweder Akanji halten, oder, falls er unbedingt gehen will, qualitativ hochwertigen Ersatz engagieren. Ob man das auch machen wird? Es würde die Chancen verbessern. Der Spruch "Die Offensive gewinnt Spiele, die Abwehr Meisterschaften" mag abgedroschen erscheinen, aber er ist richtig. In den frühen Jahren der Bundesliga galt Gladbach als die Torfabrik der Liga. Aber erst als sie Sieloff und Luggi Müller holten (zwei der damals besten Innenverteidiger) wurden sie Meister, und das gleich mehrmals.

Nun ist Dortmund nur einer der Vereine, deren Führung verbessert werden könnte bzw. müsste. Auch bei den anderen findet sich erhebliches Verbesserungspotenzial. Denken wir an die "Werksvereine". Sie sind befreit von der 50+1-Regel, jammern aber trotzdem über die Überlegenheit der Bayern, obwohl die diesen Vorteil nicht haben. Eine Änderung beginnt schon mit der mentalen Einstellung.

Die Bayern künstlich zu schwächen, ist nicht die Lösung, wer sonst vertritt Deutschland mit gleichwertiger Zuverlässigkeit in der Champion's League? Die Stärke der Konkurrenz zu verbessern durch wirtschaftliche und mentale Beratung etc., nicht durch dirigistische Maßnahmen, ist der wichtigste Lösungsansatz.

Play-Offs einzuführen, aus der vagen Hoffnung heraus, Bayern könnte mal einen schlechten Tag erwischen und durch einen Quasi-Zufall kein Meister werden, ist keine sinnvolle Lösung und auch nicht erfolgversprechend. Die meisten Menschen wollen, dass der über eine komplette Saison konstant Beste auch Meister wird. Für das Andere hat man den Pokal. Dass Bayern ein paarmal aus dem nationalen Pokalwettbewerb herausgeflogen ist, hat imho nur die Ursache, dass diese diesen Wettbewerb (bewusst oder unbewusst) nicht ganz so ernst nehmen wie Meisterschaft und Champion's League. Durch Play-Offs wird sich an ihrer Dominanz nichts ändern.

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