Nach seiner Präsidentschafts-Kandidatur scheint Perez' Amtsantritt in Madrid nur noch eine Frage der Zeit und nach einer desolaten Saison der Königlichen, die aller Vorraussicht nach ohne Titel zu Ende geht ist klar das namhafte Verstärkung notwendig ist. Auch Namen geistern schon viele durch die Medien. Darunter Topspieler wie Christiano Ronaldo, Kaka oder Tevez oder international anerkannte Trainer, darunter Wenger, Anceloti oder Mourinho.

Doch wer genau zu Real Madrid passen würde und wessen Verpflichtung Sinn machen würde will ich in diesem Blog noch einmal näher beleuchten.

Zunächst aber die Trainer, wobei ich jeden gehandelten Kandidaten näher beleuchten will...

Juande Ramos
Mit Juande Ramos hat Real Madrid einen zuletzt sehr erfolgreichen Trainer, der das Team auf Platz 5 übernahm und in 20 Spielen eine beeindruckende Serie startete. Dabei verkürzte er Barcelonas 12 Punkte Abstand zwischenzeitlich auf 4 Zähler und man erarbeitete sich ein gesundes Polster auf Rang 3. Doch in den wichtigen Partien ist er meist erfolglos. So verloren die Königlichen unter ihm beide Classicos, das letzte mit einem desolaten 2:6. Ebenso gegen ihn spricht das Ausscheiden in der Champions League gegen Liverpool, wo man mit 0:5 Toren in zwei Spielen ausschied. Auch der sehr defensiv geprägte Fußball, den die Blancos unter ihm zeigen ist in der Hauptstadt nicht gern gesehen.
Fazit: Juande Ramos ist ein sehr solider Trainer, der ein gutes Madrid sicher zum Ligatitel führen kann, ob es aber für die Champions League reicht scheint fraglich.
Warscheinlichkeit: Perez fordert zum einen populäre Trainer, zum Anderen fordert er natürlich erfolgreichen Offensivfußball. Beides ist unter Ramos nicht unbedingt gegeben. eher nicht


Carlo Ancelotti
Seit er 2001 bei Milan unterschrieb gehört Carlo Ancelotti derzeit zu den erfolgreichsten Trainern Europas. Zwar gelang ihm nur einmal die Meisterschaft, doch dem stehen 2 Champions League-Titel sowie eine Klub-Weltmeisterschaft gegenüber. Zudem kamen unter ihm Spieler wie Kaká, Pato oder Gourcuff nach Mailand, was sein gutes Näschen für Neuzugänge unter Beweis stellt. Seine Spielweise ist eher taktischer defensiver Natur, doch durchaus nicht unschön anzusehen. Gegen ihn spricht eigentlich nur die zuletzt so augenscheinliche Erfolgslosigkeit, was aber auch auf das hohe Alter der Mannschaft zurückzuführen ist.
Fazit: Ancelotti weiß wie man gegen große Gegner und unter hohem Druck agiert, unter ihm könnte Real Madrid wieder eine große internationale Rolle spielen. Nur an Konstanz fehlt es seinen Clubs oft, weshalb es nur einmal in 8 Jahren für den Ligatitel reichte.
Warscheinlichkeit: Perez war schon in seiner ersten Amtszeit hinter Ancelotti her und pflegt gute Beziehungen nach Mailand. An Ansehen und internationalen Titeln mangelt es Ancelotti auch nicht. Zudem scheint Berlusconi ihn für die Erfolglosigkeit in den letzten Jahren verantwortlich zu machen. Ob er sich aber für Madrid oder doch für Chelsea entscheidet ist noch nicht geklärt. durchaus möglich


José Mourinho
Seinen Durchbruch feierte Mourinho 2004 beim FC Porto mit dem Gewinn der Champions League. Von dort wechselte er zum FC Chelsea, wo er zwar 2 Ligatitel feiern konnte, international jedoch immer sehr knapp scheiterte. In der letzten Saison erfolgte dann sein Rauswurf, woraufhin er zu Inter Mailand wechselte. Auch hier scheint ein Ligatitel in trockenen Tüchern, wobei er in der Königsklasse schon im Achtelfinale rausflog. Mit seiner defensiven Spielweise wäre der "Popstar" unter den Trainern zwar ungeeignet. An Ansehen und dem, für Perez relevanten, "Star-Faktor" mangelt es dem Portugiesen jedoch nicht. Ob er mit seiner provokanten Art aber den alten Tugenden der Königlichen entspricht (darunter: Demut) ist eine andere Frage.
Fazit: Mourinho ist natürlich ein Trainer, der auch ein Star-Ensemble ohne Autoritätsprobleme trainieren und zu Titeln führen kann. Mit seiner Art und auch seiner Spielweise würde er sich jedoch in Madrid nur wenig Freunde machen.
Warscheinlichkeit: Mourinho hat bei Inter einen 3-Jahresvertrag und auch trotz des internationalen Ausscheidens scheint er dort anerkannt. Zudem scheint das Interesse auch von königlicher Seite eher klein. beinahe auszuschließen


Arsène Wenger
Nicht nur vom Namen her passt Arsène perfekt zum FC aus der englischen Hauptstadt. Seit mittlerweile 13 Jahren leitet der Franzose ein Projekt, das ihm bereits viel internationale Reputation eingebracht hat. So hat er sich vor Allem zur Aufgabe gemacht aus "Arsenil" eine junge offensive moderne Mannschaft zu formen, die einen großen Wert auf das Alter und die technische Brillianz seiner Spieler legt. Seitdem gewann Arsenal zwar "nur" 3 Ligatitel und hat lediglich eine Finalteilnahme im europäischen Wettbewerb zu verbuchen, doch sind sie seit Wengers Übernahme konstant in den vorderen Rängen einer der besten Ligen der Welt aufzufinden, weshalb sein Können außer Frage steht. Doch ob das traditionelle Madrid mit den Reformen in Sachen Jugendpolitik zurechtkommt ist ungewiss. Zwar wird schon seit langem nach einem besseren Einbezug der eigenen Jugend in den Kader des Weltvereins gefordert, doch auch Wenger kauft seine Rohdiamanten meist aus dem Ausland (Nasri, Fabregas) womit den echten Canteranos wohl noch schwerere Zeiten bevorständen. Was man Wenger jedoch zugutehalten muss ist, das er durch diese Politik schon viele Talente zu Stars reifen ließ. So zum Beispiel Fabregas oder Henry.
Fazit: Wenger ist sicherlich kein schlechter Trainer und auch seine Spielweise würde gewiss zu Perez Vorstellungen passen, doch er braucht auch für seine Arbeit viel Zeit, bis sie zu Erfolgen führt und die ist in Madrid einfach nicht gegeben.
Warscheinlichkeit: Zwar besteht Gerüchten zufolge Interesse von Perez an dem Franzosen, doch betonte dieser schon mehrfach, in London bleiben zu wollen. Im Fußball ist generell jedoch alles möglich, aber zumindest in diesem Fall ist ein Wechsel beinahe auszuschließen

Weiter gehts mit dem Kader in Teil 2