Alle sprechen über die Serie der Orlando Magic. Niemals war zu erwarten, dass dieses Team so stark ist. Dennoch steht man weit oben in der Eastern Conference. Momentaufnahme oder mehr?

Bei NBA2K9 sind die Orlando Magic mein Lieblingsteam. Das liegt daran, dass ich mit ihnen so vielseitig spielen kann. Entweder der Ball kommt zu Dwight, der mit seinem bärenstarken Low-Post und seinen krachenden Dunks eine Allzweckwaffe unter dem Korb ist und eigentlich fast jeden Rebound im Spiel holt, oder ich spiele über Rashard Lewis, der viel beweglicher und schneller ist und einen super Zug zum Korb hat. Mit Rashard Lewis bin ich bei diesem Spiel unberechenbar, entweder ich ziehe zum Korb, setze einen Jumpshot aus dem Halbfeld oder ich werfe mit ihm von der Dreipunktelinie, alles ist möglich. Für Hedo Turkoglu gilt fast das gleiche, wenn auch er seine Stärken viel mehr aus der Distanz hat, aber von draußen eine sichere Waffe für mich ist. Wenn mein Gegner dann beide sehr gut deckt und auch unter dem Korb alles dicht ist, habe ich immer noch Courtney Lee, den Rookie, der bei mir in diesem Spiel fast jeden Dreier trifft (was ich allerdings schon ein bisschen zu unrealistisch finde). Aufbau ist eh klar, Jameer Nelson, tolle Pässe, starke Dreier. Mit dem Rest spiele ich eher weniger.

Warum bringe ich denn dieses Beispiel von einem PS3-Spiel? Ganz einfach, weil es so realistisch ist. Orlando Magic, das steht für Vielseitigkeit. Ganze vier Spieler aus der Starting Five sind ganz stark von der Drei-Punkte-Linie. Zahlen? Nelson: 45 %, Lee: 43 %, Lewis: 42 %, Turkoglu: 37 %. Courtney Lee mit diesen Stats als Rookie, das ist ganz stark, nur Anthony Morrow hat als Rookie derzeit eine bessere Quote. Dabei sind das nicht einmal reine Shooter bis vielleicht auf Lee, aber den muss ich mir noch was öfter angucken. Rashaard Lewis hat einen ganz ausgezeichneten und vielseitigen Wurf und ist sehr schwer zu verteidigen. Turkoglu hat sich enorm entwickelt und hat bei seiner Größe einige Fähigkeiten eines Point Guards: Übersicht, Ballhandling, gute Pässe. Nebenbei hat er aber auch einen guten Schuss und kann auch zum Korb ziehen, was er meines Erachtens noch zu selten tut. In seiner Vielseitigkeit erinnert er ein bisschen an LeBron James, auch wenn der natürlich viel viel stärker ist.
Jameer Nelson hat sich von allen Spielern am meisten entwickelt diese Saison. Vor allem seine Führungsqualitäten hat er verbessert und ist viel mehr zu einem spielentscheidenden Mann geworden, der zur richtigen zeit die Dreier trifft, die rein müssen. Auch in der Defense hat er sich verbessert, hat allerdings oft Schwierigkeiten auf Grund seiner Größe.
Zu Dwight Howard braucht man wohl nichts zu sagen. Er ist der beste Center der NBA und ist einfach ein Monster. Ein Durchscnitt von 20 Punkten und 14 Rebounds pro Spiel sagen alles. Howard ist unter dem Korb einfach enorm wichtig. Er ist natürlich der Star des Teams.
Und gerade das zeigt wieder die Vielseitigkeit des Teams. Wird Howard gut gedeckt hat man jede Menge Spieler von der Dreierlinie oder aus dem Halbfeld. Treffen die nicht so gut hat man Dwight Howard. Aus jeder Position muss man damit rechnen, dass die Magic den Korb treffen.
In der Defense sind sie auch gerade dank Dwight Howard, der die Zone unter dem Korb quasi für sich selbst gemietet hat, sehr stark. Ansonsten ist die Defense solide aber nicht überragend, gerade Rashard Lewis könnte daran mal was tun...
Das wohl größte Problem habe ich auch schon im Beispiel angesprochen, die Bank. Die Bank besitzt nicht die Qualität anderer Teams. Mit J.J. Redick hat man noch einen außerordentlichen Shooter, der ansonsten eher limitiert ist und in der Defense seine Schwächen hat. Der Ersatz für Howard ist momentan Marcin Gortat, vielleicht noch bekannt aus seiner Zeit bei den Köln99ers (damals noch RheinEnergie). Ist zwar solide, aber der Knaller ist das bestimmt nicht. Tony Battie und Anthony Johnson sind erfahrene aber auch eher mittelprächtige Spieler, Keith Bogans zu unkonstant.

Die Orlando Magic sind also das wohl vielseitigste Team der NBA und haben meiner Meinung nach defintiv Chancen dieses Jahr den Titel zu holen. Allerdings müssen sie dazu noch die Defense verbessern. Außerdem wird sich vielleicht zum Ende der Saison zeigen, dass die Bank einfach zu schlecht ist, da diese gerade in den Playoffs enorm wichtig ist. Ganz nebenbei hat man im Osten mit Boston und Cleveland natürlich bärenstarke Konkurrenz, welche Orlando aber durchaus schlagen kann. Gerade bei den Siegen gegen die Lakers hat Orlando ja schon eindrucksvoll bewiesen zu was es in der Lage ist.

Das Team hat jedenfalls einen wahnsinnigen Sprung nach vorne gemacht, zeigt sich insgesamt sehr stark. Mit Courtney Lee hat man zudem einen starken Rookie, was so sicherlich nicht zu erwarten war.
Mir gefällt die Spielweise der Orlando Magic und über ein Conference Final gegen die Cavaliers hätte ich mit Sicherheit nichts einzuwenden. Der Höhenflug von Orlando ist aber sicher nicht nur eine Momentaufnahme sondern ein Ergebnis der konseuqenten Leistungssteigerung und der Vielseitigkeit des Teams.

Magic for Championship.