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19.04.2015 | 1435 Aufrufe | 0 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
Von Hass, Ignoranz und Kleinkarriertheit
Mein Leben als "Bayernfan"
Warum ich Hass oft nicht verstehe

25.Mai 2013 - 22:31 Uhr

Tor. Gerade eben schaufelt Robben den Ball an BVB-Keeper Weidenfeller vorbei, der Ball kullert mit gefühlten 3 km/h Richtung Torlinie, Neven Subotic strauchelt, fällt auf die Knie. Ein symbolischer Moment. Eben jener Subotic, der Robben ein Jahr zuvor nach seinem verschossenen Elfmeter noch ein paar nette Worte nachschob kniet jetzt vor eben jenem Mann mit der Nummer 10, der soeben das 2:1 Führungstor in der 89. Minute des Champions-League-Finals 2013 schoß. Für Bayern.

Wenn ich irgendwann in 20 Jahren meinen Kindern von diesem Moment erzählen werde, werde ich vermutlich die gleichen Worte wählen, die nun hier fallen. Ich war, zusammen mit einem Freund, im Vereinsheim des lokalen Fußballclubs, der für dieses Spiel extra die Bierkastentribüne aufgebaut hat, die sonst nur während einer WM dort steht. Als 3 Jahre zuvor Müller, Schweinsteiger, Lahm und Neuer Deutschland ins Halbfinale und schließlich auf Platz 3 brachten jubelte ihnen noch die ganze Stadt zu. Als heute eben jene WM-Helden gegen den BVB-Spielen werden sie mit verachtenden Kommentaren beworfen, verunglimpft und beleidigt. So auch in eben jener 89. Minute.

Das Tor fällt. Der FCB führt im CL Finale. Eine Minute vor Schluss. Eigentlich ein Traum für jeden Fußballfan, eigentlich auch für mich. Innerlich. Ich konnte in diesem Moment nicht jubelnd aufschreien, durch die Bar rennen und den vermutlich sicheren Triumph in der höchsten europäischen Spielklasse feiern. Es ging nicht, weil mir in diesem Moment wohl der gleiche Hass, die gleiche Missgunst, die gleiche Abneigung zu Teil geworden wäre, wie es in den 105 Minuten zuvor bei den Bayernspielern war.

Dies war wieder einer jener Momente, die mich daran erinnerten, dass der FC Bayern in Deutschland kein normaler Verein wie jeder andere ist. Er ist ein Politikum, quasi "Mes que un club". Wohin ich auch gehe, es gibt vermutlich keinen Menschen, der nicht seine Meinung über die Bayern hat, das ist zum einen schön, da man immer ein Gesprächsthema hat, wenn sonst gerade nicht viel läuft, aber es ist auch immer wieder traurig, mit welch einer blinden Wut Menschen über einen Verein herziehen, der anscheinend ihre ganze Familie getötet haben muss, denn anders kann man sich einige Dinge nicht erklären.

Es fängt schon dabei an, dass du sofort beäugt wirst, wenn du erwähnst, dass du Bayernfan bist. Schon in diesem Moment bist du für diese Menschen weniger wert, deine Meinung egal, deine Argumente nichtig. Man vergräbt sich hinter einer Schutzmauer aus Ignoranz, um nicht vielleicht doch einsehen zu müssen, dass es auch Bewunderer gibt, die nicht erst durch das Triple kamen. Ich bin Fan, seit ich mich mit Fußball befasse, ich habe alle Höhen und Tiefen seither mitgemacht und war nie in Begriff, diesen Verein durch einen anderen zu ersetzen. Man muss vielleicht dazu erwähnen, dass ich kein fanatischer Anhänger bin, ich brenne keine Wappen an, ich verschmiere keine Bushaltestellen und ich werfe auch nicht mit Feuerzeugen nach anderen Spielern, aber ich bin trotzem Fußballfan mit Leib und Seele, theoretisch und praktisch, physisch und psychisch. Ich respektiere jeden Verein, der es mit fairen Mitteln schafft, schönen Fußball zu spielen, egal ob Bundesliga oder Kreisliga A3. Ich respektiere auc deren Fans, insofern sie sich fair verhalten. Toleranz, die einem Bayernfan weniger entgegen gebracht wird. Sofort ist man Staatsfeind und Hassobjekt des Gegenübers, nur durch die lapidare Tatsache, dass man einen anderen Verein unterstützt. Ein Freund von mir, mit dem ich mich ansonsten gut verstehe, redet sofort immer von den "Drecks Bauern und ihren Anhängern" wenn wir auf dieses Thema kommen und genau in diesem Moment kann ich diese Menschen nicht mehr verstehen. Wie kann man einen Verein so abgründig hassen, der einem persönlich nichts getan hat? Wie kann man Menschen Verletzungen wünschen, die man nicht kennt? Warum identifizieren sich immer mehr Fans anderer Vereine über den Hass dem FC Bayern gegenüber? Als wäre man ein besserer Fan, wenn man mehr über die Münchner lästert.

Gibt es nichts, worauf man bei seinem Verein Stolz sein kann?

Gut, bei einigen Bayernfans kann ich es verstehen, dass es solche Reaktionen gibt, doch diese eine Seltenheit, zumindest in den Gefilden, in denen ich lebe. Warum also werden Bayernfans mehr wie jede andere Fangruppierung deutschlands kategorisiert? Sind alle Kölner Hooligans? Alle Schalker Arbeitslose? Alle Katalanen Widerstandskämpfer?

Doch nicht nur von einzelnen Individuen wird die Abneigung geschührt, auch von der Öffentlichkeit wird zusätzlich Öl ins Feuer gegossen. So werden Abseitssituationen im Millimeterbereich im Anschluss an die Partie tagelang breit getreten, welche bei anderen Vereinen einfach übersehen bzw. nicht erwähnt werden. Und hier ist es egal, ob Bayer das Spiel 2:1 oder 5:0 gewonnen hat, am Ende war diese Fehlentscheidung am Ausgang der Partie schuld. Schon

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