Mit Schrecken musste ich soeben lesen, dass Mandzukic bei Bayern auf der Liste steht.
Nachdem Hoeneß den Kauf eines Krachers angekündigt hat, der international bestehen kann, scheint Mario „Meckerliese" Mandzukic eher wie eine günstige Kapitulation vor den hohen Preisen.
20 Tore in 56 Spielen ist nicht unbedingt eine Wahnsinnsnummer. Wenn man sich die Mühe macht seine Tore der vergangenen Saison anzusehen, stellt man zu dem fest, dass seine Tore beinahe immer ohne Gegenwehr der Verteidiger aus Kontern heraus entstanden sind. Zudem sind alle Tore im Strafraum erzielt worden.
Ein neuer Spielertyp, der mal für Gomez kommen kann und neue Gefahr ausstrahlt, ist Mandzukic damit nicht. Eher eine billige Kopie. Die sich nicht gegen einen tiefstehenden Abwehrverbund durchsetzen kann, sondern vor allem bei Kontern glänzt. Könnte also nur helfen, wenn er bei einer Führung eingewechselt wird. Da wäre sogar Giroud besser gewesen, der aus allen Lagen und damit Spielsituationen heraus treffen kann.

Javier Martinez wird von der BILD bereits als spanischer Beckenbauer bezeichnet. Mit gerade mal 23 Jahren lenkte er das Spiel von Athletico Bilbao erfolgreich in der vergangenen Saison. Bis ins Finale der Europa League, wo man gegen Athletico Madrid hoffnungslos unterlegen war. Seine Fähigkeiten sind unbestritten. Er ist defensiv eine Kante und macht offensiv Kopfballtore. Aber 40 Millionen für einen 23 Jährigen auszugeben, der noch keinen Titel und wenig Erfahrung hat.... Klingt nach einer Luiz Gustavo Edelvariante.
Bayern hat eine Supersaison gespielt trotz mehrerer Hänger. Bis ins Championsleague Finale stieß man vor und eliminierte den diesjährigen spanischen und englischen Meister.
Es fehlt bestimmt nicht an spielerischer Klasse, sondern eher an Spielern internationalen Formats, Leuten, die beißen und mit ihrer Art Fussball zu spielen die Manschaft aufwecken und mitziehen.
Für mich ist Luka Modric seit dem CL Qualifikationsspiel zwischen Dynamo Zagreb und Werder Bremen 2007 einer der besten 6er überhaupt. Vorne und hinten schier unbezwingbar im Zweikampf. Kämpen, kratzen, beißen und dabei noch elegant aussehen.
Wer sich die YouTube Videos der vergangenen Saison von Modric anschaut, wird bemerken: der Junge ist nicht wirklich schlechter geworden. Real Madrid ist an ihm dran. 30 Millionen Euro für den Mann, der defensiv alles abräumt und vorne mit Traumtoren, millimetergenauen Zuspielen und spektakulären Tricks den Gegner zum Narren hält.
Mit 26 Jahren ist er zudem ein gestandener Spieler, der mehr Konstanz als ein Martinez verspricht. Auffälligster Unterschied ist die Körpergröße. Modric kann bestimmt nicht das Kopfballungeheuer vorne geben. Aber brauchen die Bayern das? Ist es nicht wichtiger einen kleineren Xavi- artigen Spieler in seinen Reihen zu wissen, der mit seinem niedrigeren Körperschwerkpunkt mit Dynamik in die wenigen Lücken vorstoßen kann, die den Bayern nur so selten angeboten werden?

Gomez ist kein Kopfballungeheuer. Und niemand, der aus 20 m Granaten abfeuert und damit auch in dieser Zone des Spielfeldes den Gegner nervös macht. Zuletzt ist er psychisch labil, wie er in Interviews immer wieder durchblicken lässt, wenn er an verschiedene schwierige Phasen seiner Karriere erinnert.
Müsste Bayern nicht alles daran setzen, Edin Dzeko zu verpflichten? Tore von überall schießt er, mit links oder rechts oder per Kopf. Dazu Traumpässe und exakte Flanken. Eingebaute Torgarantie in der Bundesliga. Während seiner Englandstation wird er zudem noch weitergereift sein und dürfte keinen Respekt mehr vor großen Namen haben. Die kennt er durch City nun zu Genüge. Dazu ist er ein Kämpfer, ein Provokateur, der aufopferungsvoll in der Qualifikation gegen Portugal im wahrsten Sinne des Wortes gekämpft hat. Das heute von Medien spekulierte Tauschgeschäft mit Robben ist meines Erachtens eine gute Idee. Robben ist absolute Weltklasse ohne Frage. Aber zwischen dem sensiblen Fußballkünstler und den Bayern scheint es offenbar nicht mehr hundertprozentig zu passen. Das belegen die vielen Geschichten neben dem Platz sowie seine Aussagen und die seines Vaters unter der Saison. Anstatt also zu hoffen, dass alles wieder gut wird und er doch noch an sein Leistungspotential herankommt, sollte man auf Nummer sicher gehen und einen holen, der Tore garantiert und zudem ein wenig Giftigkeit und Killerinstinkt in die Mannschaft bringt. Mit Müller haben die Bayern für Robben einen gleichwertigen Ersatz, mit Shaqiri einen ähnlichen Spielertypen für die Position.
Modric und Dzeko könnten das Salz in der Suppe sein, mit der der ganz große Wurf die nächste Saison gelingt.