Oder wie ein französisches Enfant Terrible zu meinem Idol wurde.

Als ich also gerade gebeutelt von meiner Freitag-Kickrunde aus dem Fellbacher Soccerolymp zurückkomme und just meine letzte Bahn gen Stuttgarter Osten verpasst hatte hab ich mich zu einem Feierabendbier bei der hübschesten und nettesten Bedienung von ganz Stuttgart hinreißen lassen. Dani du bist hiermit herzlichst gegrüßt Süße.

Naja für das Taxi bin ich offensichtlich zu geizig also bin ich nochmal ins Büro gegangen und hab den Rechner angeworfen. Eine bequeme Couch hats hier auch die mir schon einige gute Dienste erwiesen hat.

Also wie gesagt den Rechner nochmal an geschmissen und was sehe ich da beim durch klicken der Themen im MMC? Eure Lieblingsspieler?

Puuh, ich hab direkt zuckende Finger bekommen. Ehrlich. Ein Thema prädestiniert für eine Blog-Hommage auf:

Éric Daniel Pierre Cantona

Na wer hätte das wohl gedacht? Eric Cantona also. Ein Franzose also, ein Spieler aus dem Heimatland meiner Uroma. Auch ihm sagt man unter anderem nach er kann links wie rechts.



Eric Cantona, einer der charismatischsten Figuren die wohl je gegen das Runde Leder getreten haben. Was heißt getreten? Gestreichelt.

Wie komm ich also zu diesem doch wohl eher ungewöhnlichen Lieblingsspieler oder auch Idol wie man das bei mir tatsächlich nennen darf.
Nun ja so lang ich denken kann und das sind nun auch schon ein paar Jährchen, hab ich mich für Fußball interessiert. Das Spiel der Spiele. Das Spiel von Typen, echten Männern und hier kommt "Le Roi" ins Spiel wie ihn die Engländer ehrfürchtig nennen.

Angefangen zu kicken hab ich mit 5 Jahren. Als Cantona '92 von Leeds wo er schon längst Kultstatus erreicht hatte, zu Manchester United wechselt bin ich im zarten Alter von 10 Jahren. Ich der Rechtsaussen, der D Jugend eines kleinen Kaffs in Südbaden, der von seinem Vater mit dem FC Virus infiziert wurde und so Namen wie Littbarski und Rudy großartig fand.

Da bekam ich eines Tages zum ersten Mal News aus England mit und irgendein Spieler schien nicht ganz in eine Reihe der Namen wie Robson, Giggs und Ferguson zu passen.



Irgendwie übte dieser Name von diesem Tag an eine gewisse Faszination auf mich aus. Noch heute läuft es mir kalt den Rücken runter wenn ich Spiele auf DVD mit Cantona ansehe.

Selten hat ein Spieler die weiteren Teams seines Vereins bzw den Verein an sich so stark geprägt wie es Cantona zu seiner Zeit getan hat. Die Verpflichtung Erics wird unter United Fans noch heute als Einläutung eines neuen Zeitalters von United angesehen und betitelt.

Das alleine sagt schon eine Menge über einen Spieler aus. Ein Spieler einer Mannschaft in der bereits Namen wie Schmeichel und Giggs zu finden waren. Ein Verein der Größen wie George Best und Sir Bobby Robson zu Legenden geformt hatte, huldigte Anfang der 90ern also einem Franzosen.

Und ich huldigte fleißig mit. Ab diesem Zeitpunkt versuchte ich an jegliche Informationen zu meinem Lieblingsspieler zu kommen, koste es was es wolle. Und das ist als 10 jähriger Stöpsel nicht allzu einfach. Zeitungsausschnitte die mir mein Dad aus dem 10km entfernten Strasbourg mit gebracht hatte waren lange Zeit meine einzige Informationsquelle. Im Fernsehen war so gut wie nichts vom englischen Fußball zu sehen Was sich aber bald ändern sollte. Zum Glück.

Was machte diesen Spieler jetzt also zu meinem Lieblingsspieler?

-Meine Verbundenheit zu Frankreich? (keine Angst ich juble für die DFB 11).
-Der Fakt das ich immer die gleiche Position gespielt hatte und versuchte ihn zu kopieren?
- Oder weil er einfach ein genialer Fußballspieler war/ist?

Naja, wahrscheinlich ist es eine Kombination aus Allem. ABER der absolute Knackpunkt kam etliche Jahre später. Aneinanderreihungen ungünstiger Zufälle hatten mich in ein tiefes Depressives Loch gestürzt. Mittlerweile war ca 16-17. War gerade sitzen geblieben und der Haussegen hing schief. Meine damalige Freundin hatte mich sitzen gelassen und in einem Spiel der Jugendoberliga hatte ich mir einen Doppelten Kreuzbandriss, schweren Miniskus- sowie Knorpelschaden eingefangen. Gerade als ich Hoffnung schöpfen konnte evtl von Racing Strasbourg gescoutet zu werden.

Akte Fußball geschlossen!

Meine Mum, die nie etwas mit Fußball zu tun hatte erinnerte sich an einen Namen den ich auffällig oft erwähnte. Also schenkte sie mir ein Buch. "Cantona on Cantona" war der Name.




Diese Buch half mir über die wohl schwerste Zeit in meinem noch so jungen Leben. Es half mir dabei nicht aufzugeben und an mich zu glauben. Cantona schrieb mit einer solchen Hingabe seine Bücher wie er den Ball über das Grün bewegte und ohne das ich Cantona je selbst getroffen hätte, wird er für mich immer der Größte der Größten bleiben. Mit all seinen Ecken und Kanten mit all seinen Schwächen und Fehlern für die er teilweise teuer bezahlen musste.

Er war/ist ein Genie auf und neben dem grünen Rasen.

Danke Eric! Andreas.

I try to find different ways of expressing myself. Without that I will die.

Nach diesem Motto lebe und vor allem arbeite ich noch heute und werde es auch immer tun.


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