17.04.2009 um 14:05 Uhr
Kolumne: Klaus Großstädter [1]
Klaus Großstädter (44) arbeitet seit fünf Jahren für unser Team. Nun nimmt der gebürtige Schweizer die Bundesliga in sein Blickfeld auf und wird nun jeden Freitag eine Kolumne zu einem Themenbereich, der in Verbindung mit dem Fußball in Deutschland steht, schreiben. In seinem ersten Herausgabe klärt der Fußballexperte uns auf - Wer ist wirklich der beste Spieler in der Bundesliga?
Liebe Fußballfreunde,
seit Jahren wird darüber diskutiert, wer der beste Spieler der deutschen Bundesliga sei. Zuletzt vielen immer wieder die Namen Franck Ribery (26) oder auch Diego (24). Doch ich sage: Es gibt keinen ´Besten`! Denn Äpfel können eben nicht mit Birnen verglichen werden. Heißt auf den Sport übertragen: Man kann Abwehrspieler nicht mit Stürmern oder Mittelfeldspielern vergleichen.
Dennoch eröffneten wir vergangene Woche eine interne Umfrage. Das Ergebnis: 34% der Stimmen sagen, Ribery sei der beste Spieler der Bundesliga.
Knapp dahinter liegt Diego mit knapp 32% der Stimmen.
Abgeschlagen hinter den erste beiden mit 16% liegt Luca Toni (31) auf Platz drei.
Da stelle ich mir die Frage: Nach welchen Kriterien sind die Wähler vorgegangen? Nach Spielwitz, Torquote oder wer die schönsten Dribblings zeigt? Auffalend: Auf den ersten sieben Plätzen steht kein Abwehrspieler. Erst auf Platz acht folgt der brasilianische Verteidiger Lucio (30) und das mit noch nicht einmal 4% der Stimmen.
Der Grund dafür scheint zu sein, dass Verteidiger nicht durch tolle Aktionen, die die Fans begeistern, auffallen, sondern nur ihren Job erfüllen.
Deshalb rücken Spielgestalter oder Knipser auch vielmehr in den Fokus der Öffentlichkeit.
Das beste Beispiel scheint der Wolfsburger Sechser Josue (29) zu sein. Der Stammspieler der brasilianischen Nationalmannschaft bildet einen wichtigen Baustein im System vom Tabellenführer. Josue räumt vor der Abwehr gnadenlos auf, spielt kluge Kurzpässe. Doch das, was Spieler für Fans interessant macht, fehlt - er spielt eben einfach. Bezeichnend ist deshalb, dass er keine Stimme zur Wahl des besten Spielers in der Bundesliga erhielt.
Sein Teamkollege Grafite (30) darf sich über Platz 4 freuen. Was wohl daran liegt, dass Grafite durch seine Tore viel präsenter und wichtiger wirkt, denn er tut das, was Fußball interessant macht: Er schießt Tore.
Wenn man dieses Denken, "Was gut aussieht, ist gut", nicht ablegt, so kann man niemals sagen, wer wohl der Beste ist. Lassen wir deshalb das Gerede über den "wahren" Superstar in der Bundesliga sein und freuen uns, dass wir überhaupt Superstars wie Ribery, Diego, Toni oder auch Grafite in der Liga haben und ihnen Woche für Woche zuschauen können, wie sie ihre Gegner durch atemberaubende Tricks schwindelig spielen - aber auch den Blick dafür bekommen, wie viel ein Josue beispielsweise für die Defensive des VfL Wolfsburg tut.
Ich hoffe, wir lesen uns nächste Woche wieder, wenn ich eine Kolume über den deutschen Rekordmeister FC Bayern berichte.
Euer
Klaus Großstädter
Liebe Fußballfreunde,
seit Jahren wird darüber diskutiert, wer der beste Spieler der deutschen Bundesliga sei. Zuletzt vielen immer wieder die Namen Franck Ribery (26) oder auch Diego (24). Doch ich sage: Es gibt keinen ´Besten`! Denn Äpfel können eben nicht mit Birnen verglichen werden. Heißt auf den Sport übertragen: Man kann Abwehrspieler nicht mit Stürmern oder Mittelfeldspielern vergleichen.
Dennoch eröffneten wir vergangene Woche eine interne Umfrage. Das Ergebnis: 34% der Stimmen sagen, Ribery sei der beste Spieler der Bundesliga.
Knapp dahinter liegt Diego mit knapp 32% der Stimmen.
Abgeschlagen hinter den erste beiden mit 16% liegt Luca Toni (31) auf Platz drei.
Da stelle ich mir die Frage: Nach welchen Kriterien sind die Wähler vorgegangen? Nach Spielwitz, Torquote oder wer die schönsten Dribblings zeigt? Auffalend: Auf den ersten sieben Plätzen steht kein Abwehrspieler. Erst auf Platz acht folgt der brasilianische Verteidiger Lucio (30) und das mit noch nicht einmal 4% der Stimmen.
Der Grund dafür scheint zu sein, dass Verteidiger nicht durch tolle Aktionen, die die Fans begeistern, auffallen, sondern nur ihren Job erfüllen.
Deshalb rücken Spielgestalter oder Knipser auch vielmehr in den Fokus der Öffentlichkeit.
Das beste Beispiel scheint der Wolfsburger Sechser Josue (29) zu sein. Der Stammspieler der brasilianischen Nationalmannschaft bildet einen wichtigen Baustein im System vom Tabellenführer. Josue räumt vor der Abwehr gnadenlos auf, spielt kluge Kurzpässe. Doch das, was Spieler für Fans interessant macht, fehlt - er spielt eben einfach. Bezeichnend ist deshalb, dass er keine Stimme zur Wahl des besten Spielers in der Bundesliga erhielt.
Sein Teamkollege Grafite (30) darf sich über Platz 4 freuen. Was wohl daran liegt, dass Grafite durch seine Tore viel präsenter und wichtiger wirkt, denn er tut das, was Fußball interessant macht: Er schießt Tore.
Wenn man dieses Denken, "Was gut aussieht, ist gut", nicht ablegt, so kann man niemals sagen, wer wohl der Beste ist. Lassen wir deshalb das Gerede über den "wahren" Superstar in der Bundesliga sein und freuen uns, dass wir überhaupt Superstars wie Ribery, Diego, Toni oder auch Grafite in der Liga haben und ihnen Woche für Woche zuschauen können, wie sie ihre Gegner durch atemberaubende Tricks schwindelig spielen - aber auch den Blick dafür bekommen, wie viel ein Josue beispielsweise für die Defensive des VfL Wolfsburg tut.
Ich hoffe, wir lesen uns nächste Woche wieder, wenn ich eine Kolume über den deutschen Rekordmeister FC Bayern berichte.
Euer
Klaus Großstädter
Aufrufe: 1151 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 3 | Erstellt:17.04.2009
ø 7.3
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