26.08.2009 um 13:20 Uhr
Knüllemans Welt: Udo Knüllemann
Montag 19.30h Gaffel am Dom. Blitzlichtgewitter.
Die Menschentraube vor dem Brauhauseingang weist dem Ortsunkundigen schon von weitem den Weg. Wären wir bloß in England. Sich bei schwüler Hitze durch eine wabernde Masse verschwitzter Fans und Schaulustiger zu drängen, ist recht beschwerlich. Zur wahren Tortur wird es dann sobald man erkannt wird. Die ersten Teenies starrten ungläubig in meine Richtung. Erst rissen sie die Augen auf, dann flogen die ersten Büstenhalter durch den Eingangsbereich. Durch das hochfrequente Kreischen zeigten die Fenster der Lokalität bereits die ersten Risse. Nur gut, dass rund zwei Dutzend männlicher Anhänger mir den Weg ins Innere bahnten.
Ich war wir für den großen Auftritt im FC Stammtisch.
Eigentlich muss man über den FC Stammtisch nicht mehr viele Wirte (Eigentlich: Worte) verlieren. Seit einigen Monaten die Institution der Kölner Medienszene in Sachen 1. FC Köln. Hier treffen sich ausgewiesene Fachleute und Insider des Fußballs (In diesem Fall ich selbst) mit engagierten Fans und FC Bewunderern (Heute: Stadionsprecher Michael Trippel und FC Fanprojekt Pressesprecher), sowie normalerweise einigen Gästen mit Teilen von Halbwissen, dafür aber ausgeprägten Selbstbewusstsein (Die Presse hat heute leider gekniffen, die Mondragon Blamage war wohl noch zu frisch).
Eine illustre Runde. Quasi ein Spiegelbild der Anhängerschaft des 1. FC Köln.
Moderiert wird das Ganze von dem überregional bekannten (Ist selbst in Mauenheim ein Begriff!)
Ralf Friedrichs.
Nach einer kurzen Absprache zwischen den Teilnehmern geht es los. Die Kameras surren monoton und die Scheinwerfer lassen die kleinen Schweißperlen auf der Stirn der Diskutanten zu Wasserdampf werden.
Eigentlich sollte an dieser Stelle ein künftiger Welthit (In diesem Falle wieder von mir) die Stimmung im Saal beben lassen, doch das berstend volle Brauhaus, die extreme Luftfeuchtigkeit und eine sichtlich mit den Massen überforderte Technikbesatzung des Gaffel am Dom, lassen dieses erste Highlight nach wenigen Takten verstummen. Die moderne Technik wird es hoffentlich trotzdem möglich machen und mit einem kleinen nachträglichen Kunstschnitt die Atmosphäre zurecht rücken. (Das Lied gibt es natürlich hier)
19.59h
Es liegt erwartungsvolle Spannung in der Luft.
Die sonore Stimme von Ralf Friedrichs eröffnet die Runde mit einem „Herzlich Willkommen" ungemein schwungvoll.
Tosender Beifall.
Erstes Thema: Das Frankfurtspiel
Grabesstille.
Gut, ein Punkt aus drei Spielen ist jetzt kein Traumstart. Wer aber nur ein wenig nachdenkt und die Statistik bemüht sieht, dass wir auf einem sehr guten Weg sind. Immerhin sind wir am letzten Spieltag um einen Platz in der Tabelle geklettert. Sollte uns das an den noch ausstehenden 31 Spieltagen ebenfalls gelingen, werden wir ganz locker Meister und dabei können wir uns noch einige Ausrutscher erlauben. Kein Grund zur Panik also.
In der Talkrunde gab es zu dem Spiel an sich vielfältige Meinungen. Von populistischen Parolen bis zu messerscharfen Analysen (In diesem Falle von mir selbst) gelang es der Runde vorzüglich, das gesamte Meinungsspektrum wiederzugeben. Viele neue Aspekte werden dem Bildungsniveau von ganz Fußballdeutschland mit Sicherheit gut tun.
20.31h
Die Teilnehmer wurden nach dem ersten Block kurz geschminkt. Jene, die vor der Kamera Maßhalten demonstrieren wollten, trinken auf die Schnelle noch 5-6 Bier (In diesem Falle gehörte ich nicht dazu) und griffen noch einmal den ein oder anderen Gedanken auf.
Der festangestellte Stimmungsmacher des Produktionsteams versuchte verzweifelt ein bisschen Ruhe ins Aufnahmestudio zu bringen, fiel aber, hingerissen von der Atmosphäre, selbst immer wieder in den Refrain von Viva Colonia ein.
Nachdem man kurz „Die Elf vom Niederrhein" anspielte, kehrte wieder schlagartig Stille in den Saal. Einige Gäste mussten sich zwar spontan übergeben, beim Rest jedoch kehrte die erwartungsfrohe Spannung zurück.
Das Thema Presse stand an.
20.49h
Wer nicht des Web 2.0 mächtig ist, hatte hier Probleme zu folgen. Youtube, Foren und Blogs waren in der letzten Woche die einzigen Möglichkeiten sich über das sensationelle Geschehen (Mondragonsche Brandrede) am Geißbockheim zu informieren. Die Kölner Presselandschaft reagierte zuerst mit Schweigen, dann mit Verfälschung und schließlich mit permanenten Abänderungen und Widersprüchen in ihren eigenen Artikeln.
Wie ein Samuraischwert glitten die Argumente der Diskussionsteilnehmer durch die fadenscheinige Berichterstattung der Presse über unseren (Michael Trippel war ja da) 1. FC Köln. Bei aller Emotion muss lobend hervorgehoben werden, dass das Gespräch äußerst sachlich ablief (In diesem Falle muss das ständige Piepsen während meiner Ausführungen irgendeinen technischen Grund gehabt haben).
Es lag nun viel Aggressivität und Frustration wie eine feuchte schwere Wolke über der Veranstaltung.
Dass es im weiteren Diskussionsverlauf um Adil Chihi und Miso Brecko, sowie um die taktischen Stärken des FC, sprich Standards, Flanken und Weitschüsse ging, verbesserte die Atmosphäre nicht unbedingt.
Am Ende des Blocks hatte der Moderator große Mühe die aufgebrachten Massen zu beruhigen. Freibier und noch einmal die knüllemannsche Version der Nova und Poldi Hommage (Das Lied gibt es natürlich immer noch hier) bewirkten schließlich ein Cool-Down der aufgebrachten Menge.
22.12h
Mit seinem unnachahmlichen Gespür für Massen schaffte es der gewandte Moderator Ralf Friedrichs letztendlich die gereizte Stimmung in positive Vorfreude umzumünzen. Im letzten Block ging es um unser bevorstehendes Meisterschaftsspiel gegen den HSV.
Neben einigen sehr optimistisch, wunschdenkenden Ergebnis- und Spielvorhersagen gab es auch gute realistische Einschätzungen für Samstag (In diesem Falle muss man meinen prognostizierten 2:1 Sieg für den FC so einordnen).
Am Ende waren wir uns alle einig. Der FC ist und bleibt der größte Fußballklub aller Zeit.
Prost!
Link zum FC-Stammtisch
In diesem Sinne ist es in jedem Falle
Knüllemann
Die Menschentraube vor dem Brauhauseingang weist dem Ortsunkundigen schon von weitem den Weg. Wären wir bloß in England. Sich bei schwüler Hitze durch eine wabernde Masse verschwitzter Fans und Schaulustiger zu drängen, ist recht beschwerlich. Zur wahren Tortur wird es dann sobald man erkannt wird. Die ersten Teenies starrten ungläubig in meine Richtung. Erst rissen sie die Augen auf, dann flogen die ersten Büstenhalter durch den Eingangsbereich. Durch das hochfrequente Kreischen zeigten die Fenster der Lokalität bereits die ersten Risse. Nur gut, dass rund zwei Dutzend männlicher Anhänger mir den Weg ins Innere bahnten.
Ich war wir für den großen Auftritt im FC Stammtisch.
Eigentlich muss man über den FC Stammtisch nicht mehr viele Wirte (Eigentlich: Worte) verlieren. Seit einigen Monaten die Institution der Kölner Medienszene in Sachen 1. FC Köln. Hier treffen sich ausgewiesene Fachleute und Insider des Fußballs (In diesem Fall ich selbst) mit engagierten Fans und FC Bewunderern (Heute: Stadionsprecher Michael Trippel und FC Fanprojekt Pressesprecher), sowie normalerweise einigen Gästen mit Teilen von Halbwissen, dafür aber ausgeprägten Selbstbewusstsein (Die Presse hat heute leider gekniffen, die Mondragon Blamage war wohl noch zu frisch).
Eine illustre Runde. Quasi ein Spiegelbild der Anhängerschaft des 1. FC Köln.
Moderiert wird das Ganze von dem überregional bekannten (Ist selbst in Mauenheim ein Begriff!)
Ralf Friedrichs.
Nach einer kurzen Absprache zwischen den Teilnehmern geht es los. Die Kameras surren monoton und die Scheinwerfer lassen die kleinen Schweißperlen auf der Stirn der Diskutanten zu Wasserdampf werden.
Eigentlich sollte an dieser Stelle ein künftiger Welthit (In diesem Falle wieder von mir) die Stimmung im Saal beben lassen, doch das berstend volle Brauhaus, die extreme Luftfeuchtigkeit und eine sichtlich mit den Massen überforderte Technikbesatzung des Gaffel am Dom, lassen dieses erste Highlight nach wenigen Takten verstummen. Die moderne Technik wird es hoffentlich trotzdem möglich machen und mit einem kleinen nachträglichen Kunstschnitt die Atmosphäre zurecht rücken. (Das Lied gibt es natürlich hier)
19.59h
Es liegt erwartungsvolle Spannung in der Luft.
Die sonore Stimme von Ralf Friedrichs eröffnet die Runde mit einem „Herzlich Willkommen" ungemein schwungvoll.
Tosender Beifall.
Erstes Thema: Das Frankfurtspiel
Grabesstille.
Gut, ein Punkt aus drei Spielen ist jetzt kein Traumstart. Wer aber nur ein wenig nachdenkt und die Statistik bemüht sieht, dass wir auf einem sehr guten Weg sind. Immerhin sind wir am letzten Spieltag um einen Platz in der Tabelle geklettert. Sollte uns das an den noch ausstehenden 31 Spieltagen ebenfalls gelingen, werden wir ganz locker Meister und dabei können wir uns noch einige Ausrutscher erlauben. Kein Grund zur Panik also.
In der Talkrunde gab es zu dem Spiel an sich vielfältige Meinungen. Von populistischen Parolen bis zu messerscharfen Analysen (In diesem Falle von mir selbst) gelang es der Runde vorzüglich, das gesamte Meinungsspektrum wiederzugeben. Viele neue Aspekte werden dem Bildungsniveau von ganz Fußballdeutschland mit Sicherheit gut tun.
20.31h
Die Teilnehmer wurden nach dem ersten Block kurz geschminkt. Jene, die vor der Kamera Maßhalten demonstrieren wollten, trinken auf die Schnelle noch 5-6 Bier (In diesem Falle gehörte ich nicht dazu) und griffen noch einmal den ein oder anderen Gedanken auf.
Der festangestellte Stimmungsmacher des Produktionsteams versuchte verzweifelt ein bisschen Ruhe ins Aufnahmestudio zu bringen, fiel aber, hingerissen von der Atmosphäre, selbst immer wieder in den Refrain von Viva Colonia ein.
Nachdem man kurz „Die Elf vom Niederrhein" anspielte, kehrte wieder schlagartig Stille in den Saal. Einige Gäste mussten sich zwar spontan übergeben, beim Rest jedoch kehrte die erwartungsfrohe Spannung zurück.
Das Thema Presse stand an.
20.49h
Wer nicht des Web 2.0 mächtig ist, hatte hier Probleme zu folgen. Youtube, Foren und Blogs waren in der letzten Woche die einzigen Möglichkeiten sich über das sensationelle Geschehen (Mondragonsche Brandrede) am Geißbockheim zu informieren. Die Kölner Presselandschaft reagierte zuerst mit Schweigen, dann mit Verfälschung und schließlich mit permanenten Abänderungen und Widersprüchen in ihren eigenen Artikeln.
Wie ein Samuraischwert glitten die Argumente der Diskussionsteilnehmer durch die fadenscheinige Berichterstattung der Presse über unseren (Michael Trippel war ja da) 1. FC Köln. Bei aller Emotion muss lobend hervorgehoben werden, dass das Gespräch äußerst sachlich ablief (In diesem Falle muss das ständige Piepsen während meiner Ausführungen irgendeinen technischen Grund gehabt haben).
Es lag nun viel Aggressivität und Frustration wie eine feuchte schwere Wolke über der Veranstaltung.
Dass es im weiteren Diskussionsverlauf um Adil Chihi und Miso Brecko, sowie um die taktischen Stärken des FC, sprich Standards, Flanken und Weitschüsse ging, verbesserte die Atmosphäre nicht unbedingt.
Am Ende des Blocks hatte der Moderator große Mühe die aufgebrachten Massen zu beruhigen. Freibier und noch einmal die knüllemannsche Version der Nova und Poldi Hommage (Das Lied gibt es natürlich immer noch hier) bewirkten schließlich ein Cool-Down der aufgebrachten Menge.
22.12h
Mit seinem unnachahmlichen Gespür für Massen schaffte es der gewandte Moderator Ralf Friedrichs letztendlich die gereizte Stimmung in positive Vorfreude umzumünzen. Im letzten Block ging es um unser bevorstehendes Meisterschaftsspiel gegen den HSV.
Neben einigen sehr optimistisch, wunschdenkenden Ergebnis- und Spielvorhersagen gab es auch gute realistische Einschätzungen für Samstag (In diesem Falle muss man meinen prognostizierten 2:1 Sieg für den FC so einordnen).
Am Ende waren wir uns alle einig. Der FC ist und bleibt der größte Fußballklub aller Zeit.
Prost!
Link zum FC-Stammtisch
In diesem Sinne ist es in jedem Falle
Knüllemann
Aufrufe: 1548 | Kommentare: 4 | Bewertungen: 5 | Erstellt:26.08.2009
ø 8.2
KOMMENTARE
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26.08.2009 | 16:35 Uhr
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Grüße
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26.08.2009 | 16:40 Uhr
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Voegi :
ups. ich fürchte, da ist mir was entgangen. ich habe zwar die meisten stammtische gesehen, aber wohl nicht alle. sorry.
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26.08.2009 | 17:14 Uhr
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midget :
vor allem könnte man meinen knuelleman war bei ner oscar-verleihung so wie er das intronesiert. ;)sehr fein!
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Statistik
ich kommetiere lieber hier als im ksta-blog!
erstmal danke für deine schöne zusammenfassung. liest sich gut und lässt den stammtisch noch mal prima revue passieren.
und glückwunsch zu deinem gelungenen stammtisch-debüt! sehr überzeugend!