08.11.2010 um 15:51 Uhr
Keine Panik auf der 96 Titanic
Schwaches Sonntagsspiel
0:4 gegen Borussia Dortmund. Dazu noch eine rote Karte für den Abwehrchef und eine wohl schwere Verletzung von Moritz Stoppelkamp. Der gestrige Sonntag war für Hannover 96 nicht von sonderlich viel Erfolg gekrönt.
Dabei hatte man sich vorher so viel vorgenommen. Wollte man doch dem Spitzenreiter ein Bein stellen und sich mit einem Sieg " In der oberen Tabellenregion festbeissen". Ein wenig erinnerte dieses 4:0 an die Niederlage mit gleichem Ergebniss vom letzten Wochenende, als man gegen die TSG aus Hoffenheim unterlag. Damals spielte man allerdings, sogar in Unterzahl, erst wesentlich besser mit. Erst nach dem unglücklichen Tor kurz vor und dem Elfmeterpause nach der Pause brach man auseinander. Mund abwischen und weitermachen hieß es damals und das sollte es auch dieses Mal heissen.
Denn trotz des Absturzes auf Platz 10 und einer mal wieder recht schlechten Tordifferenz gibt es noch keinen Grund zu verzweifeln.
Pogatetz fehlt, Schmiedebach fehlte
Denn auch wenn 96 mal wieder vom alljährlichen Verletzungspech heimgesucht wird ( Zur Zeit Andreasen, Pogatetz, Carlitos, Schulz, Abdellaoue, Stoppelkamp) hat man jetzt schon fast so viele Punkte, wie nach der gesamten letztjährigen Hinrunde. Sicherlich sind die Niedersachsen bei ihrem recht dünnen Kader nicht in der Lage die große Anzahl von Stammspielern über einen langen Zeitraum hinweg zu ersetzen, doch kann man vor allem bei Pogatetz, Schulz und Abdellaoue guter Hoffnung sein, dass sie zeitnah wieder zum Kader stoßen. Ein weiterer Spieler wurde gestern an allen Ecken und Enden vermisst: Manuel Schmiedebach. Der junge Mittelfeldspieler war gelb-rot gesperrt und wurde daraufhin vom KSC-Neuzugang Lars Stindl ersetzt, der allerdings zu fast keiner Zeit der Partie ein ebenbürtiger Ersatz war.
Es wurde wieder einmal offensichtlich, wie wichtig die drei Zentrumspaare
Haggui-Pogatetz, Schmiedebach-Pinto und Ya Konan-Abdellaoue für 96 sind. Diese 6 Spieler, und an guten Tagen auch ein Konstantin Rausch, gewinnen die Spiele. Wenn einer oder mehrere von ihnen fehlen, wird es schwer.
Pinto rackert, Haggui undiszipliniert
Während Ya Konan vorne wieder einmal alles gab, war Sturmkollege " Moa" dieses Mal nicht sonderlich durchschlagskräftig, vielleicht auch weil er durch eine Muskelverhärtung früh gehämmt war und in der Pause aufgeben musste. Pinto merkte man an, wie sehr ihm sein kongenialer Partner Schmiedebach im Mittelfeld fehlte und Haggui musste durch die erneute Umstellung in der Innenverteidigung, und dem eher blassen Spiel von Mario Eggimann, wesentlich mehr Arbeit verrichten. Sicherlich mögen ihm noch die unglücklichen Situationen vor dem 0:1 und dem 0:2 vor Augen gewesen sein, beides Tore von der Kategorie " Vermeidbar", aber dennoch sollte man sich auch bei Schwalben eines Gegenspielers zu keinen Tätlichkeiten hinreissen lassen. Damit nahm er 96 jede Hoffnung und schwächte sie vor allem für die nächsten 3-4 Partien erheblich.
96 insgesamt zu harmlos, Dortmund stark
Vor allem in der ersten Halbzeit war vom viel gelobten hannoveraner Pressingspiel nichts zu sehen. Gehemmt und ohne viel Spielwitz und Selbstvertrauen machten sie es den Borussen viel zu einfach. Kaum einmal kamen sie richtig in die Zweikämpfe und Konterchancen wurde viel zu häufig überhastet vergeben. So geht der Dortmunder Sieg insgesamt, wenn auch vielleicht etwas zu hoch ausgefallen, vollkommen in Ordnung.
Mund abwischen, 3 Siege noch
Am nächsten Samstag geht es dann nach Mainz, wo man wieder darauf hofft, auf einige wichtige Spieler in voller Kraft zurückgreifen zu können.
Und auch so fährt man nicht chancenlos zum Karnevalsverein. Hannover hat sich von einer Mannschaft der großen Namen und kleinen Leistungen, zu einer Mannschaft mit individuell starken Spielern und einem guten Gesamtgefüge entwickelt. Vorne sind "Moa" und Ya Konan immer für einen Treffer gut, im Mittelfeld sind Pinto und Schmiedebach ein sich gut ergänzendes, moderne 6er Paar und hinten kann man auf eine baldige Rückkehr des jetzt schon unverzichtbaren Anführers Pogatetz hoffen.
Bei günstiger Verletzenlage und wenn 96 wieder zu seinem Spiel zurückfindet, sind 6-9 Punkte in noch 6 verbleibenden Spielen gut möglich.
Mit dann 22-25 Punkten stünde 96 besser da, als man es erwarten durfte und könnte, auch wenn in diesem Jahr wahrscheinlich verhältnissmäßig viele Punkte für den Klassenerhalt nötig sein werden, ruhig in die zweite Saisonhälfte gehen.
Schmadtke baut auf
Sollte man am Ende der Saison nichts mit dem Abstieg zu tun gehabt haben, hat man das vor allem auch Jörg Schmadtke zu verdanken. Auch wenn die hannoveraner Medien 96 nach dem Köln-Sieg schon im internationalen Geschäft sahen, ist man dieser Tage doch weniger besorgt um das rote Seelenleben als früher. Mit Schmadtke, Slomka und Kind hat man drei Entscheidungsträger, die die Lage realistisch und gut einschätzen können. 96 wird, nachdem man in den vergangenen Jahren nur so mit Geld um sich warf, wieder langsam aufgebaut. Mit jungen, hungrigen Spielern. Im nächsten Sommer werden abermals einige Spieler ( vor allem Hanke, Schlaudraff, Forssell) den Verein verlassen und man kann sich fast sicher sein, dass Schmadtke wieder gut zugreift und 96 stärker macht.
Robert Enke
Doch alle diese Dinge werden im Vergleich zum 1 Todestag von Robert Enke klein und nichtig. Alle Hannoveraner werden dieser Tage einem der größten Sportmänner, und Persönlichkeit gedenken, dem sie so viel zu verdanken haben. Enke war für ganz Deutschland ein Vorbild in und wird das auch immer bleiben. Robert wir werden dich nie vergessen !!!
0:4 gegen Borussia Dortmund. Dazu noch eine rote Karte für den Abwehrchef und eine wohl schwere Verletzung von Moritz Stoppelkamp. Der gestrige Sonntag war für Hannover 96 nicht von sonderlich viel Erfolg gekrönt.
Dabei hatte man sich vorher so viel vorgenommen. Wollte man doch dem Spitzenreiter ein Bein stellen und sich mit einem Sieg " In der oberen Tabellenregion festbeissen". Ein wenig erinnerte dieses 4:0 an die Niederlage mit gleichem Ergebniss vom letzten Wochenende, als man gegen die TSG aus Hoffenheim unterlag. Damals spielte man allerdings, sogar in Unterzahl, erst wesentlich besser mit. Erst nach dem unglücklichen Tor kurz vor und dem Elfmeterpause nach der Pause brach man auseinander. Mund abwischen und weitermachen hieß es damals und das sollte es auch dieses Mal heissen.
Denn trotz des Absturzes auf Platz 10 und einer mal wieder recht schlechten Tordifferenz gibt es noch keinen Grund zu verzweifeln.
Pogatetz fehlt, Schmiedebach fehlte
Denn auch wenn 96 mal wieder vom alljährlichen Verletzungspech heimgesucht wird ( Zur Zeit Andreasen, Pogatetz, Carlitos, Schulz, Abdellaoue, Stoppelkamp) hat man jetzt schon fast so viele Punkte, wie nach der gesamten letztjährigen Hinrunde. Sicherlich sind die Niedersachsen bei ihrem recht dünnen Kader nicht in der Lage die große Anzahl von Stammspielern über einen langen Zeitraum hinweg zu ersetzen, doch kann man vor allem bei Pogatetz, Schulz und Abdellaoue guter Hoffnung sein, dass sie zeitnah wieder zum Kader stoßen. Ein weiterer Spieler wurde gestern an allen Ecken und Enden vermisst: Manuel Schmiedebach. Der junge Mittelfeldspieler war gelb-rot gesperrt und wurde daraufhin vom KSC-Neuzugang Lars Stindl ersetzt, der allerdings zu fast keiner Zeit der Partie ein ebenbürtiger Ersatz war.
Es wurde wieder einmal offensichtlich, wie wichtig die drei Zentrumspaare
Haggui-Pogatetz, Schmiedebach-Pinto und Ya Konan-Abdellaoue für 96 sind. Diese 6 Spieler, und an guten Tagen auch ein Konstantin Rausch, gewinnen die Spiele. Wenn einer oder mehrere von ihnen fehlen, wird es schwer.
Pinto rackert, Haggui undiszipliniert
Während Ya Konan vorne wieder einmal alles gab, war Sturmkollege " Moa" dieses Mal nicht sonderlich durchschlagskräftig, vielleicht auch weil er durch eine Muskelverhärtung früh gehämmt war und in der Pause aufgeben musste. Pinto merkte man an, wie sehr ihm sein kongenialer Partner Schmiedebach im Mittelfeld fehlte und Haggui musste durch die erneute Umstellung in der Innenverteidigung, und dem eher blassen Spiel von Mario Eggimann, wesentlich mehr Arbeit verrichten. Sicherlich mögen ihm noch die unglücklichen Situationen vor dem 0:1 und dem 0:2 vor Augen gewesen sein, beides Tore von der Kategorie " Vermeidbar", aber dennoch sollte man sich auch bei Schwalben eines Gegenspielers zu keinen Tätlichkeiten hinreissen lassen. Damit nahm er 96 jede Hoffnung und schwächte sie vor allem für die nächsten 3-4 Partien erheblich.
96 insgesamt zu harmlos, Dortmund stark
Vor allem in der ersten Halbzeit war vom viel gelobten hannoveraner Pressingspiel nichts zu sehen. Gehemmt und ohne viel Spielwitz und Selbstvertrauen machten sie es den Borussen viel zu einfach. Kaum einmal kamen sie richtig in die Zweikämpfe und Konterchancen wurde viel zu häufig überhastet vergeben. So geht der Dortmunder Sieg insgesamt, wenn auch vielleicht etwas zu hoch ausgefallen, vollkommen in Ordnung.
Mund abwischen, 3 Siege noch
Am nächsten Samstag geht es dann nach Mainz, wo man wieder darauf hofft, auf einige wichtige Spieler in voller Kraft zurückgreifen zu können.
Und auch so fährt man nicht chancenlos zum Karnevalsverein. Hannover hat sich von einer Mannschaft der großen Namen und kleinen Leistungen, zu einer Mannschaft mit individuell starken Spielern und einem guten Gesamtgefüge entwickelt. Vorne sind "Moa" und Ya Konan immer für einen Treffer gut, im Mittelfeld sind Pinto und Schmiedebach ein sich gut ergänzendes, moderne 6er Paar und hinten kann man auf eine baldige Rückkehr des jetzt schon unverzichtbaren Anführers Pogatetz hoffen.
Bei günstiger Verletzenlage und wenn 96 wieder zu seinem Spiel zurückfindet, sind 6-9 Punkte in noch 6 verbleibenden Spielen gut möglich.
Mit dann 22-25 Punkten stünde 96 besser da, als man es erwarten durfte und könnte, auch wenn in diesem Jahr wahrscheinlich verhältnissmäßig viele Punkte für den Klassenerhalt nötig sein werden, ruhig in die zweite Saisonhälfte gehen.
Schmadtke baut auf
Sollte man am Ende der Saison nichts mit dem Abstieg zu tun gehabt haben, hat man das vor allem auch Jörg Schmadtke zu verdanken. Auch wenn die hannoveraner Medien 96 nach dem Köln-Sieg schon im internationalen Geschäft sahen, ist man dieser Tage doch weniger besorgt um das rote Seelenleben als früher. Mit Schmadtke, Slomka und Kind hat man drei Entscheidungsträger, die die Lage realistisch und gut einschätzen können. 96 wird, nachdem man in den vergangenen Jahren nur so mit Geld um sich warf, wieder langsam aufgebaut. Mit jungen, hungrigen Spielern. Im nächsten Sommer werden abermals einige Spieler ( vor allem Hanke, Schlaudraff, Forssell) den Verein verlassen und man kann sich fast sicher sein, dass Schmadtke wieder gut zugreift und 96 stärker macht.
Robert Enke
Doch alle diese Dinge werden im Vergleich zum 1 Todestag von Robert Enke klein und nichtig. Alle Hannoveraner werden dieser Tage einem der größten Sportmänner, und Persönlichkeit gedenken, dem sie so viel zu verdanken haben. Enke war für ganz Deutschland ein Vorbild in und wird das auch immer bleiben. Robert wir werden dich nie vergessen !!!
Aufrufe: 1087 | Kommentare: 2 | Bewertungen: 2 | Erstellt:08.11.2010
ø 9.0
KOMMENTARE
Um bewerten und sortieren zu können, loggen Sie sich bitte ein.
10.11.2010 | 08:47 Uhr
0
Wie bereits beschrieben gut aufgebaut und auch sehr realistisch die Situation beschrieben.
Wenn wir diese Saison nicht absteigen, haben die Verantwortlichen alles richtig gemacht.
10 Punkte und hoffentlich mehr Blogs von dir zum Thema H96 :)
Achja, tritt doch der Hannover-Gruppe bei und schreibe da deine Blogs. Dann bekommen alle Gruppen-Mitglieder bescheid, wenn du über H96 bloggst.
0
COMMUNITY LOGIN
Statistik
Zum Thema: ich finde du unterschätzt den Einfluss und die Qualität von Fromlowitz - bei den genannten Schlüsselspielern sollte er noch rein aus meiner Sicht.
Und wenn die drei genannten Großverdiener tatsächlich weg sind nächsten Sommer (kenne die Vertragsmodalitäten nicht) hat 96 ja allein durch das eingesparte Gehalt schon Geld für mindestens eine wirklich gute Verstärkung. Würde es H96 jedenfalls gönnen (auch wenn ich zu Kind meine eigene Meinung habe wg. der 50+1-Geschichte).