Die Boston Celtics haben wohl die ereignisreichste Offseason hinter sich seitdem man 2007 Ray Allen aus Seattle und Kevin Garnett aus Minnesota verpflichtete. Diese Moves stellten sich im Verlauf der Saison als absolute Top-Transfers heraus, gewann man doch gleich in der ersten Saison der neu zusammengestellten "Big Three" den Titel. Mit Kevin Garnett kam ein Defensivspezialist der Boston auf anhieb zu einer der besten Defenses der Liga katapultierte, und in mit Ray Allen verpflichtete man den wohl besten Schützen der NBA-Geschichte.

Doch die Zeiten in denen Boston Jahr für Jahr um die Meisterschaft mitspielte scheinen vorerst vorbei zu sein. Garnett und Pierce wurden in einem Blockbuster-Deal nach Brooklyn geschickt, und Erfolgscoach Glen "Doc" Rivers wurde der Wunsch gewährt einen Contender zu coachen - die Los Angeles Clippers. Ob die Celtics nach all diesen Moves überhaupt noch die Playoffs erreichen oder gleich komplett in den Tank-Modus gehen steht noch in den Sternen; Aber macht euch doch selbst ein Bild anhand der im Folgenden präsentierten Spieler die den Celtics nächstes Jahr zur Verfügung stehen.

Point Guard:

Auf der Point Guard Position wird sich wohl bei den Celtics im nächsten Jahr nicht viel tun. Mit Rajon Rondo hat man wohl einen der besten Aufbauspieler der Liga in seinen Reihen, und auch wenn oft über einen möglichen Trade spekuliert wird, kann man wohl davon ausgehen, dass Rondo im nächsten Jahr noch in Beantown spielen wird. Der neu verpflichtete Coach Brad Stevens ist ein großer Rondo-Fan und hofft wohl wie alle Celtics-Fans, dass er in seiner neuen Rolle zu einem echten Leader reift und eine neue Scorer-Mentalität entwickelt. Hierbei wird ihm sein Sprungwurf, den er über die letzten Spielzeiten deutlich verbesserte, und sein starker Drive zum Korb sicher helfen.

Hinter Rondo haben die Celtics Avery Bradley, doch dieser erwies sich gerade in den letztjährigen Playoffs als unsicherer Ball-Handler. Eine weitere Alternative zu Rondo wäre Phil Pressey, der zwar nicht im Draft gepickt wurde, aber dennoch stark für die Celtics in der Summer League aufspielte, was ihm einen Dreijahresvertrag einbrachte. Abschließend ist noch zu erwähnen dass Marshon Brooks, den die Celtics in dem Deal mit den Brooklyn Nets erhielten. auch Playmaker-fähigkeiten hat, wohl aber eher als Shooting Guard auflaufen wird.

Shooting Guard:

Die Celtics haben in ihrem aktuellen Kader einen regelrechten Überfluss an Shooting Guards. Avery Bradely ist hier als Starter gesetzt, da er nahezu perfekt mit Rondo harmoiert ; Ob Baseline-Cuts oder "Corner-Threes", Rondo füttert Bradley immer mit perfekten Zuspielen. Zwar ist Bradley für die Shooting Guard Position etwas zu klein, macht dies allerdings durch seine exzellente Defense wieder gut. Mit Bradely und Rondo haben die Celtics wohl mit Oklahoma und Memphis einen der besten Defensiv-Backcourts der gesamten Liga.

Hinter Bradley streiten sich Marshon Brooks, Courtney Lee, Jordan Crawford und Keith Bogans um Einsatzzeiten. Da es kaum möglich ist Minuten für alle vier zu finden, versuchen die Celtics zumindest einen ihrer Shooting Guards zu traden. Der wahrscheinlichste Kandidat hierfür ist Jordan Crawford. Er hat ein ähnliches Skill-Set wie Brooks, doch nicht so viel Potential (Brooks wird nachgesagt der Klon eines jungen Kobe zu sein, doch das sei mal dahingestellt...). Das Problem für Danny Ainge und Co. ist es allerdings einen Abnehmer für J-Craw zu finden, und daher ist anzunehmen dass man mit allen fünf Shooting Guards in die Saison startet. Courtney Lee kann ein einem Small Ball System auch auf der drei agieren und Bogans würde sich wohl wie in Brooklyn mit einer Mentor-Rolle für seine jüngeren Kollegen zufrieden geben.

Small Forward:

Schon im letzten Jahr zeichnete sich ab, dass Jeff Green die Celtics-Legende Paul Pierce beerben wird. Green wurde bereits 2007 von den Celtics an fünfter Stelle gepickt, jedoch direkt als Teil des Ray Allen-Deals nach Seattle getradet. Nach vier Jahren in Seattle/Oklahoma City (das Franchise zog um) wurde Green jedoch zusammen mit Nenad Kristic wieder für die damaligen Fan-Lieblinge Kendrick Perkins und Nate Robinson nach Boston getradet.

Nächste Saison wird Green erstmals für Boston dauerhaft starten, und auf ihm liegen große Hoffnungen - zurecht. Green ist ein herausragender Atleth, ein sicherer Shooter sowie ein guter Verteidiger. Er wird wohl nächste Saison die erste Scoring-Option der Celtics sein, und dass er dazu in der Lage ist in großem Ausmaß zu scoren zeigte er zum Beispiel als er LeBron James 43 Punkte einschänkte. Was Greens Leistungen allerdings noch bewundernswerter machte ist, dass er sich von einer Operation erholte die einen ihm angeborenen Herzfehler korregierte. Damals war nicht sicher ob Green jemals wieder Basketball spielen kann, doch wenn man ihn heute auf dem Platz sieht wie er ein ums andere mal Highlights produziert kann man nur sagen: Hut ab, Uncle Jeff!

Die Hauptalternative zu Green wird wohl Gerald Wallace sein. Trotz seiner enttäuschenden letzten Saison darf man darauf hoffen, dass er zu seiner alten Form findet. Zu seiner Zeit in Charlotte nannte man ihm zusammen mit Tony Allen und Andre Iguodala oft in einem Atemzug als einen der besten Wing-Defender der Liga. Zudem ist er für seine Position ein exzellenter Rebounder, was ihm den Spitznamen "The Crash" einbrachte.

Power Forward:


Auf der Position des Power Forwards sind die Celtics ähnlich tief besetzt wie auf der Shooting Guard Position, allerdings kann man hier schwer vorhersehen wer als Starter in die Saison geht. Mit Brandon Bass, Jared Sullinger und Kris Humphires haben die Celtics 3 gelernte Power Forwards. Mit Kelly Olynyk, Jeff Green und Gerald Wallace kommen drei weitere Spieler hinzu die diese Position in gewissen Lineups auch besetzten können.

Die zwei logischsten Varianten die Starter-Position zu besetzten wären Brandon Bass und Jared Sullinger. Bass startete letzte Saison, konnte seinem neuen Vertrag allerdings nicht gerecht werden. Trotzdem ist er ein durchaus brauchbarer NBA-Spieler. Zusammen mit Rondo bildet er eines der gefährlichsten Pick-and-Pop Duos der Liga. Allerdings lässt seine Reboundarbeit zeitweise zu wünschen übrig. Jared Sullinger hingegen ist ein dominanter Rebounder, hat ein gutes Low-Post Game und trifft auch aus der Mitteldistanz zuverlässig. Er ist quasi der perfekte Frontcourt-Partner für Rookie Kelly Olynyk, dessen einzige schwäche das Rebounding zu sein scheint. Kris Humphries könnten die Celtics auch als Center aufstellen, da er ebendfalls ein starker Rebounder ist, und den nötigen Körper hat um NBA-Center zu verteidigen. Daher kann man davon ausgehen dass, sollte Humphries starten, wird er das auf der Center Position tun.


Center:




Wie bereits erwähnt besteht die Möglichkeit, dass Kris Humphries aufgrund seines starken Reboundings und seiner Atlethik hier starten wird. In jeder Saison, in der Humphires mehr als 25 Minuten pro Spiel auf dem Feld stand holte er im Durchschnitt mehr als 10 Rebounds. Das hören Celtics-Fans mit Sicherheit gerne, war das Rebounding in den letzten Jahren doch eine der größten Schwächen der Celtics. Offensiv weiß Humphires auch zu überzeugen. Der Mitteldistanzwurf fällt relativ sicher, und im Pick and Roll schließt er oft per Dunk oder Layup ab.

Als Alternativen zu Humphries stehen den Celtics Rookie Kelly Olynyk und die Neuverpflichtung aus Valencia, Vitor Faverani zu Verfügung. Olynyk wird wohl auf dem Feld viel Zeit mit einem der starken Rebounder (Sullinger oder Humphries; Humphries spielt in dieser Variante als Power Forward) verbringen um seine schwache Reboundarbeit zu cachieren. Von Faverani ist nicht viel bekannt, doch liest man Scoutingreports und sieht Youtube Videos so stellt man fest, dass seine Stärken in der Offensive liegen. Im Pick and Roll finisht er stark am Korb, trifft aus der Mitteldistanz und ist ein starker Offensiv-Rebounder - eine Qualität die die Celtics in den letzten Jahren auch schmerzlich vermisst haben.

(Stand 13.08.2013)