"Wenn wir die Punkte wirklich gebraucht haben, haben wir sie auch gemacht" sagte Peter Stöger vor der Partie gegen Hoffenheim.

Dieser Satz spiegelt Kölns erste Bundesliga-Saison seit 2012 wider. Nachdem man in den ersten vier Spielen ungeschlagen war und sich so 6 Punkte erspielt hatte, folgte eine Niederlagenserie, sodass man vor dem achten Spieltag nur noch auf Platz 14 und einen Punkt von einem Abstiegsplatz entfernt war. Dem gemeinen Effzeh-Fan wurde schon etwas mulmig, ging es doch als nächstes gegen Borussia Dortmund. Doch man siegte gegen den BVB 2:1 und konnte danach auch in Bremen gewinnen und so hatte sich die Mannschaft wieder ein Polster von 6 Punkten herausgespielt.

Auch der Auswärtssieg in Gelsenkirchen am 15. Spieltag, vorher nur 2 Punkte Vorsprung auf Platz 17, und die Heimsiege gegen Frankfurt am 24. (2 Punkte auf Platz 17) und gegen Hoffenheim am vergangenen Spieltag erstickten mögliche Abstiegsängste stets bereits im Keim.

Doch die Mannschaft hält sich oft auch durch Unentschieden im gesicherten Mittelfeld: Ganze 9 Remis stehen den 8 Siegen und 11 Niederlagen gegenüber. Doch die Punkteteilungen sind häufig dem eigenen Unvermögen in der Offensive geschuldet. So gab es bisher schon 7(!) mal eine Kölner Nullnummer.

In der Hinrunde konnte Köln vor allem auswärts überzeugen. Dort wurde der Ball meist dem Gegner überlassen und aus einer soliden defensiven Grundausrichtung Konter gefahren, die zu 13 Punkten in der Fremde geführt haben. 13 Auswärtstore in der Hinrunde stehen nur 4 Heimtreffer gegenüber.

In der Rückrunde hat sich das Blatt jedoch gewendet: Man hat keines der letzten sieben Heimspiele verloren, neun eigene Tore erzielt und konnte schon 10 Punkte einfahren. Da fällt es auch nicht stark ins Gewicht, dass man die Auswärtstärke zuletzt vermissen ließ. Die Defensive wirkt noch weiter gefestigt und vorne ist man gefährlicher.

Die Fieberkurve von Fussball.de zeigt, dass sich Köln über die gesamte Saison im gesicherten Mittelfeld aufhält. Es ist davon auszugehen, dass dies auch für das Saisonfinale gelten wird. Die 33 Punkte die derzeit auf dem Konto sind reichen vielleicht schon für den Klassenerhalt, allerdings sollten noch ein paar Punkte in den nächsten Spielen geholt werden. Dafür sollte die Auswärtsstärke nochmals wiedergefunden werden. Die vermeintlich leichteren Aufgaben finden in der Fremde statt. (Hertha, Augsburg, Mainz)

Doch auch aus den Heimspielen sind Punkte möglich, gegen Leverkusen möchte man die höchste Saisonniederlage wieder gutmachen und Schalke ist momentan auch alles andere als furchteinflößend.

Das kommende Auswärtsspiel in Berlin kann für beide Mannschaften eine frühzeitige Planungssicherheit bedeuten.