In diesem Blog möchte ich euch die Zehn jüngsten Bundesliga-Debütanten aller Zeiten vorstellen. Die Liste habe ich aus dem Buch Fußball Unser von Eduard Augustin. Beim Schreiben ist mir aufgefallen, dass der auf Platz 6 genannte Marc-André ter Stegen noch keinen Bundesliga-Einsatz hat und habe ihn gestrichen. Falls jemand eine Quelle hat, dass der Gladbacher gespielt hat und wie alt er damals war nehme ich ihn wieder auf.


1. Nuri Sahin (Borussia Dortmund) - 16 Jahre, 11 Monate und 1 Tag
Jüngster Bundesligaspieler aller Zeiten, jüngster Bundesligatorschütze, jüngster Türkischer A-Nationalspieler und jüngster Torschütze in der Nationalmannschaft. Der Einstieg in die Fußballkarriere von Nuri Sahin war ein Paukenschlag, der Lüdenscheider brach alle Rekorde. Am 06.August 2005 gab er beim Spiel gegen Wolfsburg sein Bundesligadebüt, zu diesem Zeitpunkt hätte er eigentlich noch in der B-Jugend spielen können. Zuvor holte er mit der türkischen U17-Auswahl den Europameistertitel und wurde in Italien zum Spieler des Turniers gewählt. Der kometenhafte Aufstieg kam erst ins Stocken als er in Dortmund unter Trainer Doll nicht mehr häufig zum Einsatz kam. Im Jahr 2007 ging Sahin leihweise zu Feyenoord Rotterdam, wo sein Ex-Trainer Bert van Marwijk inzwischen angestellt war. Dort absolvierte er 29 Spiele (6 Tore), sammelte wichtige Auslandserfahrung und holte den holländischen Pokal. Nach seiner Rückkehr nach Dortmund war er zunächst unter Trainer Klopp nicht immer erste Wahl. In der Rückrunde der Saison 08/09 setzte er sich durch und ist seit dem aus der Mannschaft nicht mehr weg zu denken. Inzwischen, im Alter von 22 Jahren, absolvierte er bereits 121 Bundesligaspiele und erzielte dabei 11 Tore.


2. Jürgen Friedl (Eintracht Frankfurt) - 17 Jahre und 26 Tage
Fast 30 Jahre lang hielt Jürgen Friedl den Rekord für den jüngsten Spieler. Sein Bundesligadebüt gab er am 20.März 1976 im Spiel gegen Hannover 96. In der 64. Minute wurde er für den verletzten Ersatztorhüter Peter Kunter eingewechselt. Von diesem Tag an gehörte er als dritter Torwart zum Kader der Eintracht. In der Folgesaison kamen noch einmal zwei weitere Profi-Einsätze dazu. In allen drei Einsätzen von Friedl blieb Frankfurt ungeschlagen. Trotzdem wurde sein zum Ende der Saison auslaufender Vertrag, auch weil er nur 1,75 m groß war, nicht verlängert. Er spielte danach nie wieder als Profi, sondern nur bei hessischen Amateurklubs (SSV Heilsberg und FV Bad Vilbel).


3. Ibrahim Tanko (Borussia Dortmund) - 17 Jahre, 1 Monat und 30 Tage
In der Saison 94/95 kam der Ghanaer zu seinem ersten Einsatz in der Bundesliga. Der Stürmer galt neben Lars Ricken als bestes Sturmtalent seines Arbeitgebers Borussia Dortmund. Gemeinsam bildeten sie nach den Ausfällen von Stephane Chapuisat und Karl-Heinz Riedle den sogenannten "Babysturm". Der richtige Durchbruch gelang ihm in der Folgezeit jedoch nie. Im Jahr 2000 dann der Tiefpunkt seiner Karriere, bei einer Dopingkontrolle wurde bei Tanko THC im Blut nachgewiesen. Er gab zu bei einer Hochzeitsfeier in Holland "zwei- bis dreimal" an einem Joint gezogen zu haben. Borussia Dortmund löste daraufhin seinen Vertrag auf, der SC Freiburg verpflichtete den vereinslosen Spieler. Im Trikot des SCs absolvierte der 10-fache Nationalspieler 105 Spiele in der ersten und zweiten Bundesliga. Er beendete im Jahr 2007 seine Karriere und wurde Co-Trainer der zweiten Mannschaft. Als Finke den SC in Richtung Japan verließ folgte er ihm und wurde sein Co-Trainer, der Vertrag bei den Urawa Red Diamonds läuft noch bis zum Jahresende und wird nicht verlängert.


4. Christian Wörns (Waldhof Mannheim) - 17 Jahre, 3 Monate und 30 Tage
Der ehemalige Nationalspieler Christian Wörns debütierte am 30.September 1989 für seinen Heimatverein Waldhof Mannheim in der ersten Bundesliga. Im Jahr 1992 wechselte er zu Bayer Leverkusen mit denen er den DFB-Pokal gewann, nach der WM 1998 wechselte er ins Gastgeberland Frankreich zu Paris St. Germain, kehrte aber bereits nach einer Saison für knapp 7 Millionen Euro wieder zurück in die Bundesliga zu Borussia Dortmund. Mit den Dortmundern wurde er 2002 deutscher Meister, nach 336 Bundesligaspielen und 17 Toren beendete der Innenverteidiger 2008 seine Laufbahn und auch sein Nebenmann Robert Kovac verließ den Verein. Somit war der Weg frei für Hummels und Subotic. Auch nach seiner Profi-Karriere ist er der Stadt Dortmund treu geblieben, aktuell trainiert er bei einem Dortmunder Stadtteilclub die C-Jugend.