19.08.2011 um 18:54 Uhr
Jürgens Erben 11/12 Extrablatt
Puh, das musste erstmal sacken. Was ein Abend, was ein Fest, was ein Spiel!
So langsam verschwinden auch die letzten "Mäusetitten" von Unterarmen und Nackenbereich. Selbst Petrus hatte noch einen in Petto und gab nach Spielschluss eine Feuerwerks-Sonder-Vorführung für die Abwandernden Massen direkt über dem schönen Maschsee.
Das Zweite Deutsche Farbfernsehen -natürlich wurde das vor Ort erlebte bei Heimkunft sofort vor dem Bildschirm analysiert- schwang leicht über angesichts dieser rauschenden Ballnacht und gab den richtigen medialen Rahmen für dieses Spitzen-Sport-Event, denn hier "nur" von einem Fußballspiel zu sprechen liegt mir ferner als einen F-16 Kampfjet mit einem Fiat Panda zu vergleichen - sowohl vom Tempo als auch von der Akkustik...
Und wie schon bei den vorangegangenen Bundesligapartien gab es Abweichungen von der Routine eines normalen Fussballabends.
Dass das nicht iimer, oder zumindest in Gänze negativ sein muss, zeigten schon die vorherigen Beispiele, aber so ein zünftiges bayerisches Essen auf Firmenkosten samt einschlägiger Getränke hatte angesichts der von der UEFA veranlassten alkoholischen Trockenlage im Stadion doch seinen eigenen Reiz.
- Vor allem wenn es so kurzfristig kommt.
Erst gegen Mittag wurde ich davon in Kenntnis gesetzt, dass ich noch eine Karte bekommen würde. Noch den ganzen Vormittag rätselte ich, wie und vor allem wo ich dieses einmalige Ereignis denn erleben würde. Schließlich war ich durch eine kommunikative Panne bis dato Karten- und damit Planlos geblieben. Unser Trainer war schon sauer genug, dass mitten in der Vorbereitung die halbe Mannschaft nicht zum Training erscheinen würde. So spielte ich schon mit dem Gedanken tatsächlich mit zu trainieren und im Anschluss im Clubheim zu schauen. Doch dann die Rettung: Ein Anruf, ein Angebot, der Rest war grenzenlose Vorfreude.
Das kribbeln war schon Tage vorher in der ganzen Stadt zu spüren. Der Ach-so untypische Enthusiasmus der kühlen Norddeutschen ließ lich kaum im Zaume halten. Was dann an diesem Abend im altehrwürdigen Niedersachsenstadion, oder der "Arena" (wohlgemerkt ohne Sponsorname), wie der freundliche Kollege Wark nicht müde wurde zu betonen, geschah, toppte emotional selbst alle Aufstiege und den Pokalsieg ´92.
Dabei stellt sich auch die Frage: Wie erlebst du eigentlich so einen Abend als spanischer Fan mit 36 Freunden in einem verwaisten Gästeblock, zumal in Spanien ja schon das obligatorisch langezogene uuuuuuuiiiiiiiiiihhhh nach vergebenen Torchancen als höchtmögliche emotionale Äußerung gilt. Spätestens beim Hannoverschen Dauerbrenner "Alte Liebe", der ewig jungen Dete Kuhlmann und Terry Hoax, oder aber allerspätestens beim Einlauf der Mannschaften musst du dir doch vorkommen wie in einem falschen Film. Aber da denkst du wohl noch: klar, die waren noch nie wirklich europäisch unterwegs, das wird sich schon legen mit steigender Spieldauer. Und erst die, wie ich fand, sehr demütige Choreo in der Nordkurve, da gab es bestimt Pipi in manchen Pantalones. Und dann das.
Gestern Abend haben sich selbst die klassischen Himmelsrichtungen im Roten Freudenfest verloren. Die 360° Nordkurve peitschte eine Akkustik-Salve nach der anderen Richtung Spielfeld. Und als dann tatsächlich selbst von der vermeintlich stimmungsfremden Ost-Tribühne die Antwort "HANNOOOOOVER" schallte, war ein geneigter Fan endgültig im 7. Stimmungshimmel.
Viel mehr Superlative fallen einem dann auch eigentlich schon gar nicht mehr ein. Aber es gab ja noch ein Fußballspiel...
Und selbst da sollte, vor allem in der ersten Hälfte, kein Überschwang ausreichen um das Gesehene zu beschreiben. Was der schon abgeschriebene Fleischbemützte da auf den Rasen zauberte war wie vom anderen Stern - Rechter Außenrist, linker Außenrist, Man of the match.
Eiskalt, technisch höchstwertig und überall auf dem Platz zu finden lebte Jan Schlaudraff seinen Mitspielern und Fans vor, warum dieser Sport mehr als die halbe Weltbevölkerung in ihren Bann zieht. Und als er dann vom Kappuzineräffchen ersetzt wurde um sich seinen mehr als wohlverdienten Sonderapplaus zu holen wurde einem schon fast mulmig.
Und Didi machte fast nahtlos da weiter wo er letzte Saison aufgehört hatte. Verspielt wie eh und jeh gabs gleich mal nen Tunnelversuch und was er dann in der Nachspielzeit mit seinen Gegenspielern gemacht hat kann auch ein Christiano Ronaldo nicht besser. Einzig die Effktivität ließ noch auf sich warten
Aber einen Wehrmutstropfen gab´s dann doch. Der ansonsten Bärenstarke Cpt. Ju Es Äy wurde einmal fahrig und das nutzen die Tapas-Erfinder gnadenlos. So bleibt´s zumindest spannend im Rückspiel.
Aber über einen vierten (am Wochenende, gegen die alte Dame) und den fünften (in Süd-Spanien) 2:1 Sieg würden sich sicher auch in Rest-Deutschland angesichts der sympatischen Performance von ganz Hannover niemand beschweren!
So langsam verschwinden auch die letzten "Mäusetitten" von Unterarmen und Nackenbereich. Selbst Petrus hatte noch einen in Petto und gab nach Spielschluss eine Feuerwerks-Sonder-Vorführung für die Abwandernden Massen direkt über dem schönen Maschsee.
Das Zweite Deutsche Farbfernsehen -natürlich wurde das vor Ort erlebte bei Heimkunft sofort vor dem Bildschirm analysiert- schwang leicht über angesichts dieser rauschenden Ballnacht und gab den richtigen medialen Rahmen für dieses Spitzen-Sport-Event, denn hier "nur" von einem Fußballspiel zu sprechen liegt mir ferner als einen F-16 Kampfjet mit einem Fiat Panda zu vergleichen - sowohl vom Tempo als auch von der Akkustik...
Und wie schon bei den vorangegangenen Bundesligapartien gab es Abweichungen von der Routine eines normalen Fussballabends.
Dass das nicht iimer, oder zumindest in Gänze negativ sein muss, zeigten schon die vorherigen Beispiele, aber so ein zünftiges bayerisches Essen auf Firmenkosten samt einschlägiger Getränke hatte angesichts der von der UEFA veranlassten alkoholischen Trockenlage im Stadion doch seinen eigenen Reiz.
- Vor allem wenn es so kurzfristig kommt.
Erst gegen Mittag wurde ich davon in Kenntnis gesetzt, dass ich noch eine Karte bekommen würde. Noch den ganzen Vormittag rätselte ich, wie und vor allem wo ich dieses einmalige Ereignis denn erleben würde. Schließlich war ich durch eine kommunikative Panne bis dato Karten- und damit Planlos geblieben. Unser Trainer war schon sauer genug, dass mitten in der Vorbereitung die halbe Mannschaft nicht zum Training erscheinen würde. So spielte ich schon mit dem Gedanken tatsächlich mit zu trainieren und im Anschluss im Clubheim zu schauen. Doch dann die Rettung: Ein Anruf, ein Angebot, der Rest war grenzenlose Vorfreude.
Das kribbeln war schon Tage vorher in der ganzen Stadt zu spüren. Der Ach-so untypische Enthusiasmus der kühlen Norddeutschen ließ lich kaum im Zaume halten. Was dann an diesem Abend im altehrwürdigen Niedersachsenstadion, oder der "Arena" (wohlgemerkt ohne Sponsorname), wie der freundliche Kollege Wark nicht müde wurde zu betonen, geschah, toppte emotional selbst alle Aufstiege und den Pokalsieg ´92.
Dabei stellt sich auch die Frage: Wie erlebst du eigentlich so einen Abend als spanischer Fan mit 36 Freunden in einem verwaisten Gästeblock, zumal in Spanien ja schon das obligatorisch langezogene uuuuuuuiiiiiiiiiihhhh nach vergebenen Torchancen als höchtmögliche emotionale Äußerung gilt. Spätestens beim Hannoverschen Dauerbrenner "Alte Liebe", der ewig jungen Dete Kuhlmann und Terry Hoax, oder aber allerspätestens beim Einlauf der Mannschaften musst du dir doch vorkommen wie in einem falschen Film. Aber da denkst du wohl noch: klar, die waren noch nie wirklich europäisch unterwegs, das wird sich schon legen mit steigender Spieldauer. Und erst die, wie ich fand, sehr demütige Choreo in der Nordkurve, da gab es bestimt Pipi in manchen Pantalones. Und dann das.
Gestern Abend haben sich selbst die klassischen Himmelsrichtungen im Roten Freudenfest verloren. Die 360° Nordkurve peitschte eine Akkustik-Salve nach der anderen Richtung Spielfeld. Und als dann tatsächlich selbst von der vermeintlich stimmungsfremden Ost-Tribühne die Antwort "HANNOOOOOVER" schallte, war ein geneigter Fan endgültig im 7. Stimmungshimmel.
Viel mehr Superlative fallen einem dann auch eigentlich schon gar nicht mehr ein. Aber es gab ja noch ein Fußballspiel...
Und selbst da sollte, vor allem in der ersten Hälfte, kein Überschwang ausreichen um das Gesehene zu beschreiben. Was der schon abgeschriebene Fleischbemützte da auf den Rasen zauberte war wie vom anderen Stern - Rechter Außenrist, linker Außenrist, Man of the match.
Eiskalt, technisch höchstwertig und überall auf dem Platz zu finden lebte Jan Schlaudraff seinen Mitspielern und Fans vor, warum dieser Sport mehr als die halbe Weltbevölkerung in ihren Bann zieht. Und als er dann vom Kappuzineräffchen ersetzt wurde um sich seinen mehr als wohlverdienten Sonderapplaus zu holen wurde einem schon fast mulmig.
Und Didi machte fast nahtlos da weiter wo er letzte Saison aufgehört hatte. Verspielt wie eh und jeh gabs gleich mal nen Tunnelversuch und was er dann in der Nachspielzeit mit seinen Gegenspielern gemacht hat kann auch ein Christiano Ronaldo nicht besser. Einzig die Effktivität ließ noch auf sich warten
Aber einen Wehrmutstropfen gab´s dann doch. Der ansonsten Bärenstarke Cpt. Ju Es Äy wurde einmal fahrig und das nutzen die Tapas-Erfinder gnadenlos. So bleibt´s zumindest spannend im Rückspiel.
Aber über einen vierten (am Wochenende, gegen die alte Dame) und den fünften (in Süd-Spanien) 2:1 Sieg würden sich sicher auch in Rest-Deutschland angesichts der sympatischen Performance von ganz Hannover niemand beschweren!
Aufrufe: 1411 | Kommentare: 2 | Bewertungen: 1 | Erstellt:19.08.2011
ø 10.0
KOMMENTARE
Um bewerten und sortieren zu können, loggen Sie sich bitte ein.
19.08.2011 | 19:36 Uhr
0
So, wer jetzt noch fehler findet darf sie behalten...
0
COMMUNITY LOGIN
Statistik
Könnte noch den ganz Tag darüber lesen/nachdenken/zuhören.
Was für ein grandioser Abend.
Schön dass Du Dich jetzt auch mal etwas länger auslässt aber diesmal solltest Du vielleicht noch mal drüberlesen