13.04.2010 um 17:34 Uhr
Italien - Köln - Brasilien
Beim Schreiben dieser Zeilen befinde ich mich gerade auf dem Weg aus Italien zurück in Richtung heimischer Gefilde. Unser Flug führt von DEM Urlaubsort für Deutsche in den 70er und 80er Jahren, Rimini, unweigerlich über die Alpen und da werde ich rechtzeitig daran erinnert, was uns bei der Rückkehr laut Wettervorhersage erwarten wird: Ziemlich kühle Temperaturen - für sensible Beachvolleyballer eindeutig zu kühl, der Weg in die Beachhalle wird wohl nicht zu vermeiden sein.
Sehr viel Glück hatten wir mit unserer letzten Trainingswoche in Riccione. Die kleine Bilderschau zeigt Aufnahmen vom Strand an zwei aufeinanderfolgenden Tagen. An dem ersten Tag hatten wir zum Glück trainingsfrei, Windstärke 8 und Dauerregen hätten sonst aber wohl auch gewaltsam für den Trainingsstopp gesorgt.
Die weiteren Tage gestalteten sich glücklicherweise so wie auf dem Photo das nicht wie die Nordsee während einer Dezembersturmflut aussieht, so dass wir bei knapp 20 ° C und strahlender Sonne unserer "Arbeit" nachgehen konnten.
Hierüber freuten sich auch noch ca 1500 beachvolleyballverrückte Deutsche, die sich ebenfalls auf den 200 (!) aufgebauten Beachfeldern vergnügten. Beeindruckend dabei ist die Ausdauer der Hobbyspieler: Den ganzen Tag über wurde der Sand umgepflügt, gehechtet und gebaggert, letzteres wurde dann am Abend auf den Parties bis in die frühen Morgenstunden fortgesetzt, spätestens um 09:30 Uhr standen alle wieder auf den Feldern (Das nachfolgende Photo entstand um 08:15 Uhr...) und ließen sich von den zahlreichen Trainern in die Geheimnisse unserer Sportart einweisen.
Neben uns waren ja auch noch vier holländische Profiteams vor Ort und diese erstaunten mich am vergangenen Mittwoch ab 20:45 Uhr zumindest zwischenzeitlich: Oranjefarbene Sympathien für eine deutsche Fußballmannschaft erscheinen auf den ersten Blick recht überraschend. Doch schaut man genauer hin, steckt doch der Nationalstolz unserer westlichen Nachbarn dahinter, denn die Rechnung ist denkbar einfach: 3 > 1. Gemeint sind hierbei die Staatsangehörigkeiten der Herren van Bommel, Robben und van Gaal bei den Bayern und van der Saar bei Manchester United. Daher schlug das Sympathiependel eindeutig in Richtung München aus und durch das Siegtor des Kollegen Robben verschwand auch das letzte bisschen schlechte Gewissen, den ungeliebten Nachbarn die Daumen gedrückt zu haben...
Apropos Fußball: Am kommenden Freitag wird Julius und mir eine ganz besondere Ehre zuteil! An diesem Bundesligaspieltag findet eine gemeinsame Aktion von der Stiftung Deutsche Sporthilfe und der DFL statt. Bei jedem der 9 Bundesligabegegnungen bringen von der Sporthilfe unterstützte Athleten den Spielball zum Anstoßpunkt. Die Aktion unter dem Motto "Sportler für Sportler" symbolisiert die Unterstützung der Sporthilfe und ihrer Athleten durch die DFL. Aus meiner Sicht eine schöne Geste seitens der Fußballer, denn diese profitieren eher weniger von der Sporthilfe die insbesondere für Nachwuchssportler und Athleten aus Randsportarten ein sehr wichtiges Standbein ist. Ohne die Sporthilfe (und natürlich auch durch anderweitige Unterstützung) könnten viele Athleten ihre Sportart nicht professionell ausüben, bzw junge Sportler nicht an das Hochleistungsniveau herangeführt werden. Auch Julius und ich werden durch die Sporthilfe unterstützt und diese hilft uns somit, unser Umfeld weiter zu optimieren.
Falls jemand die Sporthilfe unterstützen möchte - Hier geht es zur aktuellen Kampagne.
Wir waren natürlich sehr begeistert von der Aktion, allerdings wurde Julius Freude ein wenig getrübt, nachdem bekannt wurde, dass er quasi Feindesland betreten wird. Meine Wenigkeit wird wiederum stolz wie Oskar den heiligen Rasen betreten, denn man erinnerte sich bei DFL und Sporthilfe meiner Fußballliebe und teilte uns das Abstiegsknallerduell 1. FC Köln - VFL Bochum zu! Ich hoffe allerdings, dass Julius im Anschluss an die Aktion keine Halbseitenlähmung erleiden wird, denn als bekennender Leverkusen-Fan muss er sich ein Trikot überziehen, das halb aus den Farben des VFL besteht und zur anderen Hälfte natürlich den FC repräsentiert! Ich habe übrigens bei der Sporthilfe bzw der DFL anfragen lassen, ob sie bei der Herstellung des "Freundschaftstrikots" darauf achten können, dass die linke Trikothälfte zumindest bei mir die FC-Seite ist, damit ich den Geißbock über dem Herzen habe. Leider wollten sie meiner Bitte nicht direkt nachkommen, da die Heimmannschaft auf der rechten Seite dargestellt werden soll, um auf den seitenverkehrten TV-Bildern die korrekte Spielpaarung angezeigt zu bekommen. Mal schauen, vielleicht gibt es ja am Freitag noch eine positive Überraschung... Ich werde mir natürlich trotz dieser Fair-Play-Aktion nicht ein friedliches 4:4 wünschen, denn für eine dann wohl finale Rettung müsste ein Dreier her! Dennoch soll der VFL gerne in der Liga bleiben, sich die Punkte dafür aber bitte in anderen Begegnungen erspielen...!
Ihr seht: Wenn ich sogar Zeit und Muße finde, mir über solche Dinge Gedanken zu machen, dann ist es nicht nur Ausdruck meiner FC-Leidenschaft, sondern auch ein Zeichen dafür. dass es mir derzeit so ganz schlecht nicht gehen - und dem ist auch so. Die Saison steht endlich vor der Tür, die Zeit der langen Trainingslager ist vorbei, in einer Woche werde ich schon in Brasilien sein und muss mir definitiv keine Gedanken mehr darüber machen, ob ich Wollmütze und Thermokleidung mit zum Training oder Spiel nehmen muss. Werde dann hoffentlich die Zeit finden, einen kleinen Blogbeitrag aus Brasilien zu senden, um den Berichten über Sturmfluten, Schnee und grauen Himmel nun endgültig richtige Sommerbeiträge folgen zu lassen!
Zum Schluss noch Tipp in eigener Sache: Vielleicht hat ja schon der ein oder andere in dieser Woche in die SPORT-BILD geschaut: Dort ist ein größerer Beitrag über uns bzw ein besonderes Training von uns im Salzbergwerk zu finden. Wer sich nach dem Betrachten des Bildes inspiriert fühlt und in seinem Kabelnetz oder Satellitenprogramm Servus-TV findet, der kann sich am Samstag (17.04.) ab 22:55 Uhr eine Reportage hierüber anschauen. Das war wirklich eine abenteuerliche Location mit nicht ganz alltäglichen Bildern!
Bis dahin, wünsche eine schöne Woche,
Euer Jonas
Sehr viel Glück hatten wir mit unserer letzten Trainingswoche in Riccione. Die kleine Bilderschau zeigt Aufnahmen vom Strand an zwei aufeinanderfolgenden Tagen. An dem ersten Tag hatten wir zum Glück trainingsfrei, Windstärke 8 und Dauerregen hätten sonst aber wohl auch gewaltsam für den Trainingsstopp gesorgt.
Die weiteren Tage gestalteten sich glücklicherweise so wie auf dem Photo das nicht wie die Nordsee während einer Dezembersturmflut aussieht, so dass wir bei knapp 20 ° C und strahlender Sonne unserer "Arbeit" nachgehen konnten.
Hierüber freuten sich auch noch ca 1500 beachvolleyballverrückte Deutsche, die sich ebenfalls auf den 200 (!) aufgebauten Beachfeldern vergnügten. Beeindruckend dabei ist die Ausdauer der Hobbyspieler: Den ganzen Tag über wurde der Sand umgepflügt, gehechtet und gebaggert, letzteres wurde dann am Abend auf den Parties bis in die frühen Morgenstunden fortgesetzt, spätestens um 09:30 Uhr standen alle wieder auf den Feldern (Das nachfolgende Photo entstand um 08:15 Uhr...) und ließen sich von den zahlreichen Trainern in die Geheimnisse unserer Sportart einweisen.
Neben uns waren ja auch noch vier holländische Profiteams vor Ort und diese erstaunten mich am vergangenen Mittwoch ab 20:45 Uhr zumindest zwischenzeitlich: Oranjefarbene Sympathien für eine deutsche Fußballmannschaft erscheinen auf den ersten Blick recht überraschend. Doch schaut man genauer hin, steckt doch der Nationalstolz unserer westlichen Nachbarn dahinter, denn die Rechnung ist denkbar einfach: 3 > 1. Gemeint sind hierbei die Staatsangehörigkeiten der Herren van Bommel, Robben und van Gaal bei den Bayern und van der Saar bei Manchester United. Daher schlug das Sympathiependel eindeutig in Richtung München aus und durch das Siegtor des Kollegen Robben verschwand auch das letzte bisschen schlechte Gewissen, den ungeliebten Nachbarn die Daumen gedrückt zu haben...
Apropos Fußball: Am kommenden Freitag wird Julius und mir eine ganz besondere Ehre zuteil! An diesem Bundesligaspieltag findet eine gemeinsame Aktion von der Stiftung Deutsche Sporthilfe und der DFL statt. Bei jedem der 9 Bundesligabegegnungen bringen von der Sporthilfe unterstützte Athleten den Spielball zum Anstoßpunkt. Die Aktion unter dem Motto "Sportler für Sportler" symbolisiert die Unterstützung der Sporthilfe und ihrer Athleten durch die DFL. Aus meiner Sicht eine schöne Geste seitens der Fußballer, denn diese profitieren eher weniger von der Sporthilfe die insbesondere für Nachwuchssportler und Athleten aus Randsportarten ein sehr wichtiges Standbein ist. Ohne die Sporthilfe (und natürlich auch durch anderweitige Unterstützung) könnten viele Athleten ihre Sportart nicht professionell ausüben, bzw junge Sportler nicht an das Hochleistungsniveau herangeführt werden. Auch Julius und ich werden durch die Sporthilfe unterstützt und diese hilft uns somit, unser Umfeld weiter zu optimieren.
Falls jemand die Sporthilfe unterstützen möchte - Hier geht es zur aktuellen Kampagne.
Wir waren natürlich sehr begeistert von der Aktion, allerdings wurde Julius Freude ein wenig getrübt, nachdem bekannt wurde, dass er quasi Feindesland betreten wird. Meine Wenigkeit wird wiederum stolz wie Oskar den heiligen Rasen betreten, denn man erinnerte sich bei DFL und Sporthilfe meiner Fußballliebe und teilte uns das Abstiegsknallerduell 1. FC Köln - VFL Bochum zu! Ich hoffe allerdings, dass Julius im Anschluss an die Aktion keine Halbseitenlähmung erleiden wird, denn als bekennender Leverkusen-Fan muss er sich ein Trikot überziehen, das halb aus den Farben des VFL besteht und zur anderen Hälfte natürlich den FC repräsentiert! Ich habe übrigens bei der Sporthilfe bzw der DFL anfragen lassen, ob sie bei der Herstellung des "Freundschaftstrikots" darauf achten können, dass die linke Trikothälfte zumindest bei mir die FC-Seite ist, damit ich den Geißbock über dem Herzen habe. Leider wollten sie meiner Bitte nicht direkt nachkommen, da die Heimmannschaft auf der rechten Seite dargestellt werden soll, um auf den seitenverkehrten TV-Bildern die korrekte Spielpaarung angezeigt zu bekommen. Mal schauen, vielleicht gibt es ja am Freitag noch eine positive Überraschung... Ich werde mir natürlich trotz dieser Fair-Play-Aktion nicht ein friedliches 4:4 wünschen, denn für eine dann wohl finale Rettung müsste ein Dreier her! Dennoch soll der VFL gerne in der Liga bleiben, sich die Punkte dafür aber bitte in anderen Begegnungen erspielen...!
Ihr seht: Wenn ich sogar Zeit und Muße finde, mir über solche Dinge Gedanken zu machen, dann ist es nicht nur Ausdruck meiner FC-Leidenschaft, sondern auch ein Zeichen dafür. dass es mir derzeit so ganz schlecht nicht gehen - und dem ist auch so. Die Saison steht endlich vor der Tür, die Zeit der langen Trainingslager ist vorbei, in einer Woche werde ich schon in Brasilien sein und muss mir definitiv keine Gedanken mehr darüber machen, ob ich Wollmütze und Thermokleidung mit zum Training oder Spiel nehmen muss. Werde dann hoffentlich die Zeit finden, einen kleinen Blogbeitrag aus Brasilien zu senden, um den Berichten über Sturmfluten, Schnee und grauen Himmel nun endgültig richtige Sommerbeiträge folgen zu lassen!
Zum Schluss noch Tipp in eigener Sache: Vielleicht hat ja schon der ein oder andere in dieser Woche in die SPORT-BILD geschaut: Dort ist ein größerer Beitrag über uns bzw ein besonderes Training von uns im Salzbergwerk zu finden. Wer sich nach dem Betrachten des Bildes inspiriert fühlt und in seinem Kabelnetz oder Satellitenprogramm Servus-TV findet, der kann sich am Samstag (17.04.) ab 22:55 Uhr eine Reportage hierüber anschauen. Das war wirklich eine abenteuerliche Location mit nicht ganz alltäglichen Bildern!
Bis dahin, wünsche eine schöne Woche,
Euer Jonas
Aufrufe: 3246 | Kommentare: 4 | Bewertungen: 12 | Erstellt:13.04.2010
ø 9.3
KOMMENTARE
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14.04.2010 | 13:44 Uhr
-2
xxlhonk :
Sehr schön geschrieben.Wie bisher alle Teile.
Ein Sache zur Aktion:
machen Sie mit!
Dein Name für Deutschland!
Was jetzt?
Siezen oder duzen.
Aber diese Mischung...
Tzz
Schade, eine unnötige Marketingpanne, denn die Idee ist wirklich klasse.
2
14.04.2010 | 17:32 Uhr
0
taneu :
Hochinteressant. 200 Netze! Wer hat die in welcher Zeit aufgebaut? Doch wohl keine Italiener?
Kann ja nur Glück bringen am Freitag, wenn eure magischen Hände den Ball bringen.
0
14.04.2010 | 23:20 Uhr
0
sehr sauberes blog. wann kann man euch bzw. anderen hochklassigen beachvolleyballsport denn mal live verfolgen, ohne dafür an die copa cabana reisen zu müssen?
0
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Was muß man als Sportler alles erdulden? Als LEV Fan ein EffZeh Trikot überziehen, auch wenn es nur zur Hälfte eines ist? Unfassbar.
Ich stelle mir gerade vor, ich "dürfte" ein gelbes Leibchen anziehen, brrrrr.
Beachhalle...so was gibt es? Irgendwie...pervers...Ein Starnd mit Dach drüber