Frontzeck vor Endspiel(en): Ist er eine Last für 96?
Es fällt durchaus schwer, im Zusammenhang mit Hannover 96 aktuell erwähnenswerte taktische Stärken zu finden. Dennoch bleibt Coach Michael Frontzeck vorerst im Amt. Das hat der mächtige Präsident Martin Kind bestätigt. Eine weise Entscheidung oder doch verlorene Zeit?
Einen Platz im gesicherten Mittelfeld hatte Frontzeck vor Saisonbeginn als großes Ziel ausgegeben. Dieser ist schon mit den Eindrücken des ersten Saisonspiels gegen Darmstadt in weite Ferne gerückt. Die Spielanlage der Mannschaft ist zu eindimensional und unausgereift, um tatsächlich eine solide Rolle in der Bundesliga spielen zu können. Die Realität ist, dass Hannover mit nur einem Punkt im Tabellenkeller steckt. Und kaum vorstellbar, dass sich dies so bald ändern wird.
Schließlich hat Frontzeck weder taktisch noch personell seine Idealvorstellung gefunden. Ein kleiner Mutmacher dürfte in diesen schweren Tagen sein, dass der 51-Jährige die Pressing-Ausrichtung zuletzt immerhin flexibel an den jeweiligen Gegner anpasste. Den besten Eindruck machten die Roten dabei gegen Dortmund, als Frontzeck auf ein asymmetrisches 4-3-3 gesetzt hatte. Der BVB wurde durch die nach links verschobene Pressinglinie schnell auf die rechte Seite geleitet, wo Hannover dann mit hoher Halbraumpräsenz versuchte, die Wege nach innen zu verschließen bzw. in diesen Zugriff auf die schwarzgelben Überladungen zu bekommen. Gegen Augsburg war die Grundformation eine ähnliche, die Interpretation aber eine andere. Die vorderste Dreierlinie war symmetrischer und versperrte die Passwege in die Mitte. So musste der FCA viel über die Außenverteidiger aufbauen, die Mittelfeldspieler konnten selten direkt aus der ersten Linie heraus angespielt werden. Ein Problem war allerdings die schwache Breitenstaffelung gegen Augsburger Diagonalbälle. Frontzecks Reaktion mit der Umstellung auf 4-4-2 folgte zu spät.
Hier geht es zur Fortsetzung des Artikels: Klick.