Von London nach Rio
Ich kann noch. Oder?
Es ist ein schmaler Grat im Leistungssport. Als Athlet willst Du immer das Maximale aus Dir herausholen. Im Wettkampf wie im Training. Höher, schneller, weiter. Doch wann überschreitest Du Deine Grenzen? Mehr Training führt zu mehr Leistung und mehr Erfolg. Bis zu welchem Punkt gilt diese Formel? Wieviel kann man seinem Körper zutrauen, wann wird es Zumutung?
In meiner Sportlerkarriere habe ich schon öfters die Warnzeichen meines Körpers überhört, nicht verstanden oder gar ignoriert. Und dann kam das, was Du als Sportler noch mehr fürchtest als eine Niederlage: die Verletzung. Irgendwann reicht es dem Körper. Es ist zu viel. Die Grenzen sind überschritten. Der Körper nimmt sich dann die notwendige Pause. Gezwungenermaßen. Wenn Du ehrlich zu Dir gewesen wärest, die mitunter lauten Schreie Deines Körpers ernst genommen hättest und Dir eine Auszeit, eine kleine Trainings- oder Wettkampfpause zugestanden hättest, hättest Du am Ende mehr erreicht.
Nur mit Disziplin, Wille, Ausdauer und Härte gegen Dich selbst kommst Du im Leistungssport ganz nach vorne. Richtig. Aber all das bringt nichts, wenn Du nicht auf Deine Gesundheit achtest. Was hindert Dich also daran, immer bewusst und verantwortungsvoll mit Deinem größten Kapital umzugehen? Wieso dem Körper nicht die Pausen geben, die er braucht?
Vor allem ist da der eigene Ehrgeiz, besser zu werden, Titel zu gewinnen, Rekorde zu brechen. Wer einmal den Siegesrausch gekostet hat, möchte mehr. Du hast Dein Ziel vor Augen. Nur wenn Du an Deine Grenzen und darüber hinaus gehst, wirst Du es auch erreichen. Man redet schliesslich nicht ohne Grund von Blut, Schweiß und Tränen. Manchmal musst Du beißen. Das gehört dazu. Der Sport nimmt einen solch großen Teil in Deinem Leben ein, dass Du Dich auch darüber definierst. Nur im Sport bist Du außergewöhnlich.
Glaubst Du.
Dazu kommen die Gedanken an die anderen: Deine Konkurrenz, die sicher niemals schläft oder sich eine Auszeit nimmt. Dein Trainer, der schon wissen wird, was gut für Dich ist. Deine Trainingspartner, die das ja auch schaffen. Deine Familie und Freunde, die stolz auf Deine Leistung sind. Dein Verein, Dein Verband und andere Förderer, die so viel in Dich investiert haben, dass Du es Ihnen schuldig bist.
Glaubst Du.
Dann beißt Du die Zähne nochmal zusammen. Ach, das schaffst Du schon. Nur noch diese eine Einheit, dieser eine Wettkampf. Das geht noch.
Glaubst Du.
Ein schmaler Grat. Gerade sitze ich im Zug auf dem Weg vom Höhentrainingslager in St. Moritz zum World Masters in Tyumen, irgendwo in Sibirien. Aus dem Training heraus soll ich das Turnier der 16 Besten der Weltrangliste bestreiten. Ohne gezielte Vorbereitung. Der Wettkampf passe nicht in die langfristige Trainingsplanung für den Jahreshöhepunkt, der WM in Rio de Janeiro. Bis ich am Samstag in Russland auf die Matte gehe, werde ich genau einen Trainingskampf seit meinem Grand Slam Sieg in Baku gemacht haben. Das ist dann drei Wochen her. Doch beim Masters geht es um viele Punkte für die Weltrangliste und nicht zuletzt Prestige.
Gut 20 Stunden Reisezeit liegen vor mir, mit knapp zwei Wochen Trainingslager in den Knochen. Im Gepäck habe ich nicht nur meine Ausrüstung, sondern auch einige kleine Wehwehchen. Ich bin müde und erschöpft. Aber, um mich zu erholen, an vier Stunden Zeitverschiebung zu gewöhnen, 2,5 kg abzunehmen und mich auf den Wettkampf einzustellen, habe ich noch drei Tage. Genügend Zeit. ich werde es schaffen.
Glaube ich.
Das World Masters wird über den Youtube-Kanal der IJF übertragen: www.youtube.com/user/judo. Verfolgt meine Kämfe live mit!
Wann es los geht, erfahrt ihr auf meiner Facebook-Seite www.facebook.com/MiryamRoper
In meiner Sportlerkarriere habe ich schon öfters die Warnzeichen meines Körpers überhört, nicht verstanden oder gar ignoriert. Und dann kam das, was Du als Sportler noch mehr fürchtest als eine Niederlage: die Verletzung. Irgendwann reicht es dem Körper. Es ist zu viel. Die Grenzen sind überschritten. Der Körper nimmt sich dann die notwendige Pause. Gezwungenermaßen. Wenn Du ehrlich zu Dir gewesen wärest, die mitunter lauten Schreie Deines Körpers ernst genommen hättest und Dir eine Auszeit, eine kleine Trainings- oder Wettkampfpause zugestanden hättest, hättest Du am Ende mehr erreicht.
Nur mit Disziplin, Wille, Ausdauer und Härte gegen Dich selbst kommst Du im Leistungssport ganz nach vorne. Richtig. Aber all das bringt nichts, wenn Du nicht auf Deine Gesundheit achtest. Was hindert Dich also daran, immer bewusst und verantwortungsvoll mit Deinem größten Kapital umzugehen? Wieso dem Körper nicht die Pausen geben, die er braucht?
Vor allem ist da der eigene Ehrgeiz, besser zu werden, Titel zu gewinnen, Rekorde zu brechen. Wer einmal den Siegesrausch gekostet hat, möchte mehr. Du hast Dein Ziel vor Augen. Nur wenn Du an Deine Grenzen und darüber hinaus gehst, wirst Du es auch erreichen. Man redet schliesslich nicht ohne Grund von Blut, Schweiß und Tränen. Manchmal musst Du beißen. Das gehört dazu. Der Sport nimmt einen solch großen Teil in Deinem Leben ein, dass Du Dich auch darüber definierst. Nur im Sport bist Du außergewöhnlich.
Glaubst Du.
Dazu kommen die Gedanken an die anderen: Deine Konkurrenz, die sicher niemals schläft oder sich eine Auszeit nimmt. Dein Trainer, der schon wissen wird, was gut für Dich ist. Deine Trainingspartner, die das ja auch schaffen. Deine Familie und Freunde, die stolz auf Deine Leistung sind. Dein Verein, Dein Verband und andere Förderer, die so viel in Dich investiert haben, dass Du es Ihnen schuldig bist.
Glaubst Du.
Dann beißt Du die Zähne nochmal zusammen. Ach, das schaffst Du schon. Nur noch diese eine Einheit, dieser eine Wettkampf. Das geht noch.
Glaubst Du.
Ein schmaler Grat. Gerade sitze ich im Zug auf dem Weg vom Höhentrainingslager in St. Moritz zum World Masters in Tyumen, irgendwo in Sibirien. Aus dem Training heraus soll ich das Turnier der 16 Besten der Weltrangliste bestreiten. Ohne gezielte Vorbereitung. Der Wettkampf passe nicht in die langfristige Trainingsplanung für den Jahreshöhepunkt, der WM in Rio de Janeiro. Bis ich am Samstag in Russland auf die Matte gehe, werde ich genau einen Trainingskampf seit meinem Grand Slam Sieg in Baku gemacht haben. Das ist dann drei Wochen her. Doch beim Masters geht es um viele Punkte für die Weltrangliste und nicht zuletzt Prestige.
Gut 20 Stunden Reisezeit liegen vor mir, mit knapp zwei Wochen Trainingslager in den Knochen. Im Gepäck habe ich nicht nur meine Ausrüstung, sondern auch einige kleine Wehwehchen. Ich bin müde und erschöpft. Aber, um mich zu erholen, an vier Stunden Zeitverschiebung zu gewöhnen, 2,5 kg abzunehmen und mich auf den Wettkampf einzustellen, habe ich noch drei Tage. Genügend Zeit. ich werde es schaffen.
Glaube ich.
Das World Masters wird über den Youtube-Kanal der IJF übertragen: www.youtube.com/user/judo. Verfolgt meine Kämfe live mit!
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ø 9.0
KOMMENTARE
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Lad doch mal ein paar Fotos aus Sibirien hoch, ich wette die Landschaft dort ist irre..
Natur in riesigen Maßstäben. Vielleicht ideal für Dich, um den letzten Kick für den Wettkampf zu bekommen