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Von: ElMaestro
29.06.2013 | 11670 Aufrufe | 19 Kommentare | 15 Bewertungen Ø 7.7
Kein Mensch, kein Tier: Eine Nummer 4
Huth! Lost in Great Britian
Löw fordert Spieler aus ausländischen Top-Ligen. Einer wird ignoriert. Ein Plädoyer.

Sommerloch. Die ideale Zeit, sich Spieler zu widmen, die nicht die größte Reputation in der Öffentlichkeit genießen.


Seine Geschichte ist unvollendet. Er wird wohl auch als Unvollendeter in die Geschichte eingehen. Der Beginn seiner Profilaufbahn war vielversprechend. 2001 wechselte der damals 16-Jährige von Union Berlin in die Jugend des FC Chelsea nach London. Damals war es noch Usus, dass hochtalentierte Jungs auf die Insel wechselten, weil das Wort "Jugendförderung" im DFB noch als Schimpfwort galt, schließlich war man mit 32 Jahren noch ein Talent (Icke Häßler).


Was dann geschah, ist bekannt. Es entstand ein regelrechter Hype um den Abwehrspieler: Publikumsliebling ("Huuuuuth"), Stammspieler beim Confed-Cup 2005 und Hoffnungsträger für die WM 2006. Huth debütierte für Chelsea noch in der Saison 2001/02 und absolvierte bis zu jenem Confed-Cup 26 Ligaspiele für die Blues. Somit erfüllte Huth die Sehnsucht vieler Fans, einen ausländischen Legionär in den eigenen Reihen zu sehen. Jens Lehmann war bei den Fans nicht unumstritten. Huths Leistungen beim Confed-Cup waren insgesamt zwar noch schwankend, sein Potenzial aber riesig. Gegen Mexiko erzielte er sein erstes Tor. Ein Video aus der Fankurve: GÄNSEHAUT PUR!!!












Huths Bild in der Öffentlichkeit hat sich extrem gedreht: Zu Beginn galt er als schnell und gut (auch von Mourinho) ausgebildet. Ein Klinsmann-Spieler. Aber zu unsicher.


Heute wird der Berliner als Steinzeit-Fussballer belächelt. Langsam, unbeweglich, steht taktisch zu tief. Irgendein englischer 08/15-Club. Das deutsche Bild.


In England sieht das ein wenig anders aus. In der Premier League genießt er allerhöchsten Respekt, wird als "Berliner Mauer" gefeiert und gehört zu den besten Innenverteidigern der Liga. "Wenn Robert in der Bundesliga spielen würde, wäre er schon längst wieder Nationalspieler. Herr Löw sieht wohl zu wenige Stoke-Spiele". Mit dieser Meinung steht sein damaliger Coach Tony Pulis nicht alleine da. Huth ist der einzige deutsche Spieler, der Woche für Woche gute Leistungen in England zeigt. Mertesacker heißt "Mertesucker" und wird jede Woche von den englischen Medien aussortiert. Podolski findet sich oft nur auf der Bank wieder. Und Marko Marin hat mal richtig auf die Fr*** gekriegt.


Die Abwehr bei Stoke ist sicher. 45 Gegentore in 38 Spielen sind für einen Tabellen 13. ein klasse Wert. Zum Vergleich: ManU wurde Meister und kassierte 43 Gegentore. In den letzten 4 Jahren absolvierte der Hüne immer mehr als 31 Spiele und erzielte 13 Treffer.


Derzeit bildet er mit Shawcross die Innenverteidigung bei Stoke City. Stoke ist die Mannschaft, in der man nur mit gefühlten 1,90 Meter Körpergröße mitspielen darf. Stoke gilt als einer der Geburtsorte der radikalen englischen Arbeiterbewegung. Huth über seine Wahlheimat: "Stellen Sie sich einen freundlichen Klub vor, in dessen Stadion eine warme und herzliche Atmosphäre herrscht. Einen Klub, der gut zu dieser hübschen Stadt passt, die ein echter Touristenmagnet ist. Ein toller Ort mit schönen Pubs und Bars und mit netten Leuten, die jederzeit hilfsbereit und zuvorkommend sind. Und nun stellen Sie sich das Gegenteil vor. Das ist Stoke."


Und nun stellen Sie sich einen Spieler vor, der vom Vereinsarzt in der 4. Spielminute mit 28 (!) Stichen genäht wird, sich bei ihm bedankt und die vollen 90 Minuten durchspielt. Das ist Robert Huth. Ein Typ. Sein lässiger Kommentar auf Twitter: "Ouch". Denn "weniger als 6 Stiche gelten hier fast als Schwalbe". In der Halbzeitpause überlegte man seinen Turban abzunehmen. Der Arzt entschied sich dagegen. Man könnte "ohnmächtig werden".
Der "Focus" titelte: "Der härteste Verteidiger der Welt ist ein Deutscher".


Seine Vergangenheit hat ihn zu dem gemacht was er ist. Er ist Sohn eines Kraftfahrers und einer Kindergärtnerin. Er ist Berliner. Köpenicker. Zu DDR-Zeiten stand er schon vor der Kamera. Seine Anfänge bei Chelsea waren nicht leicht. "Vielleicht hat mir mein Lebensweg geholfen. Ich bin mit 16 in ein anderes Land gegangen und musste mich durchbeißen. Ich war oft auf mich allein gestellt und habe gelernt, eigene Entscheidungen zu treffen. Ich habe auch meiner Freundin nicht erzählt, dass ich heftig kritisiert wurde. Damit musste ich selbst klarkommen." Unter Klinsmann wurde der heute 28-Jährige oft von der "BILD" verspottet. Eine Hirnhautentzündung konnte ihn letztes Jahr nicht stoppen.




Huth gehört in die Nationalmannschaft. Nicht als Stammspieler, aber er muss ins Team. Huth ist ein Kämpfer, mit allen Wassern gewaschen. Wir müssen weg von der Wellness-Oase, Fussball darf auch mal weh tun. Huth ist das Salz in der Suppe. Robust, kopfballstark und ruhig. Keiner, der aufmuckt.

2010 wären wir nicht wegen eines Kopfballtores von Puyol ausgeschieden, wenn Huth dabei gewesen wäre. Balotelli sieht neben Huth wie ein Kind aus.

Sein Marktwert beträgt derzeit laut "transfermarkt.de" 8,5 Mio. Euro. Warum lieber ein Westermann (5 Mio. und schlechte Saison) von Löw nominiert wird, ist mir unerklärlich. Der 2-fache englische Meister bringt über Jahre konstant gute Leistungen und hat kaum Wertschwankungen.


Wenn wir einen Titel holen wollen, brauchen wir hinten mehr Erfahrung. 2004 hatte Griechenland eine Oldie-Abwehr, 2006 avancierte Cannavaro zum besten Spieler des Turniers und Spanien ist erst mit Puyol richtig gut. Für die Schlussphase kann man Huth immer bringen. Gegen Schweden hätten wir mit ihm keine 4 Tore bekommen. Beim letzten Tor ließ sich Mertesacker wegdrücken. Eine Berliner Mauer lässt sich nicht wegdrücken. Hummels wird gegen Spielende oft unsicher. Nach dem Schweden-Spiel motzte Schweinsteiger, dass das "mit einem Bender nicht passiert wäre".


Ich behaupte: Das wäre mit einem Huth nicht passiert!











KOMMENTARE
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casinocamel23
02.07.2013 | 17:13 Uhr
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02.07.2013 | 17:13 Uhr
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Genau diese Meinung teile ich auch. Huth gehoert in die National 11 !! Nein er ist ja zu unbeweglich und zu altmodisch. Dann lieber den Milchbubi Badstuber mitnehmen oder den neuen Innenverteidiger Alleskoenner "Pannenmats" Hummels der sich ab und zu die Fehler des Jahres erlaubt ! Manchmal versteh ich die Denkweise von Loew nicht. Und wenn's 2014 wieder in die Hose gehen sollte dann heisst es wieder: " Ja aber die Mannschaft hat sich ja weiterentwickelt bla bla bla !
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jasonbourne
02.07.2013 | 17:27 Uhr
2
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02.07.2013 | 17:27 Uhr
-4
Wer einen Huth für die Deutsche N11 fordert, hat sie nicht mehr alle.
Und von Fussball mal definitiv keine Ahnung.

Es gibt ungefähr 10 Innenverteidiger, die besser als Huth sind, und selbst wenn man Huth mitnimmt, ist er hinter Badstuber, Boateng, Hummels, Mertesacker bestenfalls die Nummer 5- d.h er spielt auch nicht gegen Schweden oder Italien.

Das er eine Kampfmaschiene ist, kann man nicht bestreiten. Aber das wars auch schon. Weder spielt er einen guten Pass, noch ist er gut am Ball, noch ist er schnell, ausserdem hat er Probleme gegen kleine, wendige und wuselige Spieler.

Ein Huth ist ausserdem knappe 30, es stehen mit Wollscheid, Kirchhof, etc. weitere junge IVs zur Verfügung-
Huth hat in der Deutschen Nationalmanschaft nix verloren, auch wenn das Huth!Huth! Huth! Kult war.

Man kann Castro, S.Bender, Kiessling mit guten Argumenten in die N11 fordern, aber keinen Huth.

Die dt. N11 ist aus anderen Gründen die letzten Tuniere gescheitert, z.b. an Löws Wechselspielchen, seinen Taktikänderungen, einem fehlenden 2. AV auf der anderen Seite von Lahm, an dem mangelnden Willen auch mal drauf zu hauen und Foul zu spielen, an mangelnder Qualität auf den Aussen auf der nicht Lahm Seite, an der Stärke von Spanien, an der spielerischen Alternatvive falls Pressing und Schnellangriff nicht funktionieren, an der mangelnde Fähigkeit, die Defensive zu stabilisieren und einfache Tore zu verhindern, Löws Bereitschaft Schweinsteiger trotz Verletzung spielen zu lassen, Löws festhalten am formschwachen Podolski, etc.

Ein Huth hätte alle die Mängel nicht behoben, und er hätte auch nicht ins Team gepasst.
Huth ist nicht gut genug fürs Nationalteam, auch wenn er vor 10 Jahren Top gewesen wäre.
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Swaebach11
02.07.2013 | 17:34 Uhr
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Swaebach11 : naja
02.07.2013 | 17:34 Uhr
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Swaebach11 : naja
naja ich muss sagen für enge spiele wäre der huth schon einer...

klar ist er nicht mehr der jüngste, und technik und schnelligkeit hatte er noch nie, aber er hat erfahrung und kann auch mal zurücktreten. immer wieder wird ein erfahrener und kampfstarker mann gefordert, warum dann nicht huth?

besser als westermann ist er sowieso...
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bobby_fischer
02.07.2013 | 18:05 Uhr
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02.07.2013 | 18:05 Uhr
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Kann schon sein, dass man ihn stärker berücksichtigen sollte. Aber die Behauptung, dass mit Huth die Fußballgeschichte der deutschen Nationalmannschaft anders verlaufen wäre, ist Unfug.
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Garonierce
02.07.2013 | 18:30 Uhr
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Garonierce : 
02.07.2013 | 18:30 Uhr
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Garonierce : 
Finde den Blog nicht sonderlich gut. Weder gut geschrieben, noch inhaltlich ansprechend. Allein schon die Vergleiche am Ende mit Westermann und welche Tore die Nationalelf nicht kassiert hätte ist haltloser Schwachsinn. Meinetwegen kann man ihn irgendwo auf Platz 18-21 im Kader für ein Turnier parken, aber ob er das will ?
Immerhin warst du bemüht, ELMaestro!
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the_butcher
02.07.2013 | 18:48 Uhr
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02.07.2013 | 18:48 Uhr
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Sorry aber den Blog kann und will ich nicht ernstnehmen...
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tonymonroe
02.07.2013 | 19:58 Uhr
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tonymonroe : 
02.07.2013 | 19:58 Uhr
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tonymonroe : 
Ganz schön schwammig und kindlich geschrieben. Meinungen von englischen Medien einzuholen und diese 1zu1 zu übernehmen ist nicht unbedingt passend für einen Blog... Guckst Du die Spiele von Stoke überhaupt? Kommt im Blog irgendwie nicht so rüber.

Zu Huth generell: Gehört für mich auch in die Nationalmannschaft, wäre schön wenn er wenigstens bei Spielen wie in den USA wenigstens eine Chance bekommen würde.
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2UNITEDS_1SOUL
03.07.2013 | 11:09 Uhr
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03.07.2013 | 11:09 Uhr
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@PowellPeralta

Toll, wie differenziert du urteilen kannst. Ist erstaunlich wie du mich durchs web derart durchleuchtet hast und das beurteilen kannst. Hauptsache die Welle machen. Als langjähriges Mitglied bei United / FC United und regelmäßiger England Reisender und true red seit 17 Jahren ist man natürlich eine Modeerscheinung. Typisch hier bei spox!

Ganz starkes Ding Junge!
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goetzinho9
11.07.2013 | 13:17 Uhr
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goetzinho9 : 
11.07.2013 | 13:17 Uhr
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goetzinho9 : 
klasse blog. spricht mir aus der seele. bei aller schönspielerei unter jogi vermisse ich wenigstens 1 robustes element. jemanden , vor dem der gegner schon beim einlaufen angst hat.
bei allem respekt vor der fußballerischen klasse der aktuellen nationalspieler, aber vor einem lahm,einem hummels oder schweinsteiger habe ich als gegner doch keine angst, dass es im zweikampf wehtun wird?
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