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13.07.2011 um 09:58 Uhr
Hopp, Schwiiz!
Hallo zusammen!

Turbulente Wochen liegen hinter und eine noch vor mir, bevor es in der kommenden Woche für ein paar Tage etwas ruhiger wird. Zwischen meiner Ankunft aus Norwegen und dem Abflug nach Zürich lagen exakt 16 Stunden. Diese mussten straff durchorganisiert werden, denn neben Waschen, Trocknen, Schlafen und Packen musste auch noch der Kraftraum besucht und das Visum für unseren jetzigen Moskau-Aufenthalt beantragt werden!
Die Wettervorhersage für Gstaad (1100m über dem Meeresspiegel) bot mal wieder ein buntes Allerlei aus der Welt der Meteorologie: Temperaturen zwischen 6 und 25 Grad, intensive Sonne aber auch Unwetterwarnung mit Gewitter und Starkregen. Somit wurde der Koffer mal wieder etwas voller und schwerer! Um nicht schon am Flughafen wegen lädierter Bandscheiben den mobilen Massageservice in Anspruch nehmen zu müssen, verzichtete ich diesmal auf meine Reisematratze - die Betten im Spielerhotel waren mir aber aus den Vorjahren auch nicht unangenehm in Erinnerung geblieben!

Die SWISS beförderte uns bis nach Zürich, der Flug machte aber nur den kleineren Teil unserer Anreise aus. Am Flughafen sollten wir eigentlich von einem freundlichen Shuttlefahrer erwartet, abgeholt und in die Berge chauffiert werden, doch waren wir wohl versehentlich von der Liste gestrichen worden. So erwartete der Fahrer in der Ankunftshalle nur das dänische Nationalteam, das ebenfalls in unserem Flieger saß.



Nun passten 5 Personen und 10 Gepäckstücke definitiv nicht in einen kleineren Mittelklassewagen und nachdem das Los leider zugunsten der Dänen entschied, mussten wir wohl oder übel noch 90 Minuten am Flughafen auf den nächsten Fahrer warten. Nach weiteren 150 kurvenreichen Minuten kamen wir dann endlich in der idyllischen Berglandschaft des Berner Oberlandes an und das ruhige Frühstück am nächsten Morgen entschädigte dann endgültig für die etwas ausgedehntere Anreise!

Das Wetter war im Laufe des Turniers übrigens deutlich besser als befürchtet und vorhergesagt! Die Thermokleidung brauchten wir nur zur frühmorgendlichen Aktivierung (am Samstag war um 0845 Uhr Spielbeginn => Aktivierung um kurz nach 0600...), im Regen spielten wir nur einen halben Satz und insgesamt war der Schutz vor erhöhter Sonneneinstrahlung das beachtenswerteste im Zusammenhang mit dem Wetter.
Nun schläft man eigentlich in den Bergen allgemein sehr gut, jedoch nicht unbedingt wenn das Zimmer zum Veranstaltungsort der allabend- und nächtlichen Party liegt!
Nachdem ich drei Nächte am Stück die Wahl zwischen einigen Dutzend Dezibel oder 30 Grad Zimmertemperatur hatte (die Fenster isolierten sehr, sehr gut...) bat ich um einen Tausch des Zimmers. Obwohl das Hotel eigentlich ausgebucht war, ermöglichten uns die mal wieder sehr zuvorkommenden und netten Hotelangestellten/-besitzer den erbetenen Wechsel und nach unserer Frühschicht am Samstagmorgen freute ich mich auf einen ausgedehnten Mittagsschlaf. Kaum hatte ich den neuen Raum hermetisch abgedunkelt und mich hingelegt, als ich durch ein zunächst undefinierbares Geräusch hochschreckte und mein Herz pumpte wie das eines sauberen Radrennfahrers beim Anstieg zum Tourmalet. Nach einigen Sekunden der Schockstarre vermutete ich einen Trompeter unter meinem Bett, doch da ich nicht in einem Hochbett lag, musste das Geräusch wohl doch von draußen kommen. Ich kurbelte also flugs die Jalousie wieder hoch, trat auf den Balkon und sah das Spektakel - könnt ihr nun auch:

Hier geht´s zur Balkonkamera

Dies ist übrigens nur die Aufnahme der Solo-Einlage, unnötig zu erklären, dass während des einstündigen Freiluftkonzerts in der Folge nicht mehr an Schlaf zu denken war!

Ansonsten war Gstaad aber mal wieder das mit Abstand idyllischste und regenerativste Turnier der gesamten Saison.



Normalerweise läuft mein Kontakt mit den umliegenden Bergen auf visueller Basis ab, doch in diesem Jahr gehörte ein Elektrofahrradhersteller zu den Sponsoren des Grand-Slams und verlieh seine Produkte kostenlos an Fans und Spieler. Somit konnte ich an einem spielfreien Nachmittag ohne körperliche Anstrengung ein wenig die umliegende Landschaft begutachten, innerhalb weniger Minuten dem gesamten Trubel entfliehen und beim Anblick der schneebedeckten Gipfel herrlich abschalten.


Etwas hektischer ging es dann nach der Siegerehrung zu: Wir hatten am selben Abend noch unseren Rückflug mit Germanwings nach Köln und liefen mal wieder Gefahr, diesen zu verpassen. Die Verkehrslage war für schweizer Verhältnisse katastrophal und somit hatten wir enormes Glück, dass unser Shuttllefahrer im normalen Leben bei der Schweizer Bahn arbeitet. Er gab uns den Rat, mit dem Auto anstelle von Zürich den Bahnhof in Bern anzusteuern und dort in den Zug zum Flughafen einzusteigen. Er nannte uns die genauen Abfahrtzeiten und das korrekte Gleis ebenso wie den Spitznamen der Deutschen Bahn innerhalb der Schweiz: "DFHB - Deutsche Frühlings- und Herbstbahn" (Bahnfahrgeschädigte werden es verstehen...).
Somit kamen wir pünktlich zum Flieger und am selben Abend noch in der Heimat an!
Mittlerweile sitze ich schon wieder im Flieger (diesmal die Muttergesellschaft der Lufthansa-Familie) und hoffe, dass unser Gepäck diesmal wohlbehalten und vollständig den Weg auf das Gepäckband am Moskauer Flughafen findet - dies war in den vergangenen Jahren leider nicht immer der Fall!

Zum Abschluss wieder mein Photo des Tages, aufgenommen im Trainingslager auf Teneriffa.



Warum ich das in diesem Blogbeitrag veröffentliche? Nun, trotz der eigenartigen Schreibweise wäre ich froh wenn ich ein solches Schild in den nächsten Tagen am Turniergelände in Moskau vorfinden würden, denn in den letzten Jahren warteten dort immer in der prallen Sonne aufgestellte Dixi-Toiletten auf uns die jedes mitteleuropäische Hygieneinstitut auf den Plan gerufen hätten...!

Aber auch das werden wir überleben und ich verabschiede mich hiermit bis zum nächsten Bericht!
Euer Jonas

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Aufrufe: 2343 | Kommentare: 4 | Bewertungen: 10 | Erstellt:13.07.2011
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KOMMENTARE
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heino63
13.07.2011 | 10:48 Uhr
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heino63 : 
13.07.2011 | 10:48 Uhr
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heino63 : 
Immer wieder schön über deine Reisen zu lesen. Vielleicht warn die Ruhestörungen schuld am 3. Platz. Bester Satz des Blog aber für mich:
"...und mein Herz pumpte wie das eines sauberen Radrennfahrers beim Anstieg zum Tourmalet."
Ein kleiner Seitenhieb gegen den immer noch so hoch in den Medien stehenden Radsport. Ich wünsche euch, dass das Interesse endlich einmal so groß wird, dass auch über euch häufiger berichtet wird.

Edith: Was für ein Troll vergibt für so einen schönen Blog nur ne 1??? Idioten.
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gartenzwerg
13.07.2011 | 13:10 Uhr
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13.07.2011 | 13:10 Uhr
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Ich kann mich da dem Heino nur anschließen
und Dir/Euch gutes gelingen in Moskau wünschen!

Edit: meint damit natürlich nicht nur das Klo.
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konserva11
13.07.2011 | 17:39 Uhr
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konserva11 : 
13.07.2011 | 17:39 Uhr
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konserva11 : 
Sehr guter Blog, dass mit den Toiletten in Russland verwundert mich nicht, spreche da aus eigener Erfahrung
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taneu
18.07.2011 | 12:07 Uhr
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taneu : 
18.07.2011 | 12:07 Uhr
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taneu : 
Da fällt mir nur ein: wie immer schön zu lesen.
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