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Von: Chemierob
19.04.2015 | 1246 Aufrufe | 0 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
Die Tage des Big Man in Indiana scheinen gezählt
Hibbert auf dem Prüfstand
Die Pacers wollen ihre Spielphilosophie überdenken. Bleibt da noch Platz für ihren Center

22,1 Punkte, 10,4 Rebounds, 55,7% FG, 80,4 FT. Diese Zahlen legte Roy Hibbert in den Playoffs 2013 gegen Miami Heat auf. Der gebürtige New Yorker galt als das Gegengift des kleinen Heat-Teams und deshalb als essentieller Bestandteil der Meisterhoffnungen Indianas. Doch dies ist zwei Jahre her. Bereits in den letztjährigen Playoffs enttäuschte der Big Man mit teils unterirdischen Leistungen (3x 0 Punkte, 2x ohne einen einzigen Rebound). Indiana scheiterte erneut an Miami. Lance Stephanson unterschrieb lieber in Charlotte und All-Star Paul George brach sich das Bein. Die Pacers kämpften sich durch die Saison, um am Ende doch aufgrund des Tiebreakers den Nets den Vortritt in die Playoffs zu lassen. Eigentlich war die Spielzeit eine Chance für Hibbert zur Rehabilitation, es kam anders.

Offensive Probleme

Zur vergangenen Saison nahm Hibberts Spielzeit trotz aller Probleme im Pacers-Kader überraschend ab. Nur noch durchschnittlich 25,3 Minuten durfte der Pivot aufs Feld. Großartig Werbung in eigener Sache konnte er dabei nicht betreiben. Vor allem die Feldwurfquote sticht negativ ins Auge. Nur 44,6% sind für einen Turm wie Hibbert inakzeptabel. Die Hälfte aller seiner Würfe nimmt der Georgetown-Absolvent in der Zone und trifft dort nur knappe 50%. Die beste Waffe ist der Hook Shot, der mit 61,4% hochprozentig getroffen wird. Bei den Korblegern hingegen verhält es sich anders. Nur schwache 45,7% finden den Weg in den Korb. Ebenso agiert Hibbert aus der Mitteldistanz zu ungefährlich. Die Verteidiger können es sich leisten abzusinken und die Zone dichtzumachen, da Hibbert aus der Mid-Range nur 38,1% verwandelt. Das alles hat natürlich Auswirkungen auf das Spiel der Pacers. Mit Hibbert liegt das Offensivrating bei 99,8, ohne ihn bei 101,8. Auch die Pace leidet unter dem behäbigen Hibbert. Ohne ihn generiert Indiana zwei Ballbesitze mehr pro Partie.

Pacers wollen schneller spielen

Das ist auch den Verantwortlichen im Hoosier State nicht verborgen geblieben. Head Coach Frank Vogel spielte im Anschluss an die verpassten Playoffs mit dem Gedanken in Zukunft schneller zu spielen. Dementsprechend könnte sich auch die Rolle des 2,20m Mannes Hibbert verändern. Auf seinen Big Man angesprochen, schloß es Vogel auch nicht aus, dass dieser in der Zukunft häufiger auf der Bank sitzen könnte. In das gleiche Horn stieß auch Larry Bird: Wir würden gerne mehr Punkte erzielen und dazu müssen wir schneller spielen.

Zieht Hibbert seine Spieleroption?

Hintergrund für diese Aussagen könnte die ungeklärte Vertragssituation sein. Der Center kann im Sommer in die Free Agency gehen. Das ist zunächst aber eher unwahrscheinlich aus zwei Gründen. Zunächst wären da die 15,5 Millionen Dollar, die Hibbert einstreichen könnte. Die Chancen, dass eine andere Franchise ähnlich viel anbietet, tendieren gegen Null. Hinzu kommt auch der neue TV-Vertrag ab 2016, der den Salary Cap steigen lassen wird. Deswegen geht auch Coach Vogel von einem Verbleib Hibberts in Indy aus: Ich gehe davon aus, dass er seine Option zieht. Er hat einen guten Vertrag.

Wenig Einfluss auf die Defense

Unglücklich wären die Pacers aber sicherlich nicht über den Abgang ihres Centers, der nun bereits sieben Jahre in Indiana zu Hause ist. Das ist auch mit Hibberts Defense zu erklären. Vor allem in dieser Saison macht es kaum einen Unterschied, ob der 2,18m-Mann auf dem Parkett steht oder nicht. So lässt Indiana ohne Hibbert in 100 Ballbesitzen sogar 0,4 Punkte weniger zu als mit ihm. Auch bei den gegnerischen Feldwurfqouten ist die Differenz gering (mit Hibbert: 43,3%, ohne ihn: 43,6%). Direkt unter dem Korb bleibt Hibbert mit seiner enormen Spannweite eine Macht. So hält er seinen Gegner unter dem Korb bei 42,6%. Ein starker Wert und Platz vier unter allen Centern. Probleme bekommt der Mann mit jamaikanischen Wurzeln, wenn er aus der Zone herausgelockt wird. Dabei agiert er häufig zu behäbig. Dies war bereits in den 2014er Playoffs gegen Atlanta und Pero Antic zu beobachten.

Neben Hibberts Schwächen gegen Bigs am Perimeter stechen die wenigen Bretter ins Auge. Nur 7,1 Rebounds pro Spiel sind für einen Spieler seiner Größe inakzeptabel. Nur 15,7% der aller möglichen Abpraller kann Hibbert für sich verbuchen. Das reicht grade für einen Top 50 Platz in der Association. Zum Vergleich, DeAndré Jordan fischt sich fast jeden vierten Rebound.

Wenig Spielzeit oder Neuanfang

Für einen Center, der sich vor allem über seine Verteidigung definiert, ist dies schlichtweg zu wenig und macht Hibbert austauschbar. Es wird interessant zu sehen, wie der sensible Pivot die Kritik aus den eigenen Reihen aufnimmt. Die Zeichen jedenfalls stehen auf Abschied, jedoch mit unbekanntem Datum. Verzichtet Hibbert auf Geld und testet den Markt oder zieht er die Option auf die Gefahr ein ernüchterndes Jahr mit wenig Spielzeit zu erleben? Für kleineres Geld bleibt Hibbert sicher interessant für ambitionierte Playoff-Mannschaften. Immer mit dem Hintergedanken an das große Potenzial, was er vor zwei Jahren andeutete.

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