VfB Stuttgart
1.) Das war gut:
- Alle Jahre wieder im Ländle: Gut war die Rückrunde, schlecht war die Hinrunde. Auffällig positiv war die Stuttgarter Offensive: 60 Tore sind ein starker Wert, zur Orientierung: Meister Dortmund kam auf 67 Tore, Leverkusen auf 64.
- Sven Ulreich hat sich im Tor nach einigen Schwächen zum Saisonendspurt als starker Rückhalt erwiesen und wirkt stabiler.
- Martin Harnik hat sich als echter Glücksgriff erwiesen, egal ob von der Bank oder in der Startelf: 9 Tore und 9 Vorlagen in der Bundesliga bei 15 Einwechslungen können sich sehen lassen. Ebenfalls positiv aufgefallen: Shinji Okazaki, Neuzugang aus Japan, der in den beiden letzten Spielen gegen Hannover und Bayern traf.

2.) Das steht schon fest:
- Die Kaderplanungen laufen auf Hochtouren: Traore kommt aus Augsburg, der aus Dortmund ausgeliehene Hajnal, der die VfB-Offensive merklich belebte, wurde für eine Million verpflichtet. Außerdem kommt Schieber, der in der vergangenen Saison einen großen Sprung nach vorne gemacht hat, aus Nürnberg zurück. Sicher sind außerdem die Abgänge von Degen und Elson.

3.) Da muss noch nachgebessert werden:
- Bei wenigen Vereinen ist der Ruf nach Konstanz lauter als beim VfB. Regelmäßig wird im Winter um den Klassenerhalt gezittert, nur um nach der Saison zu sagen: "Hätten wir so, wie in der Rückrunde, die ganze Saison über gespielt, wären wir jetzt in Europa."
- Ebenfalls Problemzonen bei den Schwaben: Die Außenverteidiger. Molinaro fand nach starker Vorsaison in diesem Jahr fast nie zu alter Stärke. Für die rechte Seite ist nach Degens Abgang nur noch Celozzi - dringender Handlungsbedarf!


Werder Bremen
1.) Das war gut:
- Leider nur allzu wenig. Bremen kommt aus einer völlig verkorksten Saison, 61 Gegentore bedeuten die viertschlechteste Abwehr der Liga, dem gegenüber stehen (für Bremer Verhältnisse) nur 47 erzielte Treffer stehen zu Buche. Positiv bemerken kann man hauptsächlich die Ruhe, mit der Schaaf und Allofs auch im Abstiegskampf agiert haben und agieren durften.

2.) Das steht schon fest:
- Von Bord gehen wird sicher Kapitän Torsten Frings, der aus finanziellen Gründen keinen neuen Vertrag angeboten bekommen hat.
- Kommen wird auch Mehmet Ekici, der Türke unterschreibt für vier Jahre und soll das kreative Loch im offensiven Zentrum der Bremer stopfen.
- Verlassen werden den Verein neben Frings mehrere: Niemeyer (Hertha) und Mosquera (Union) kehren nicht von ihren Ausleihen zurück, Vranjes, Samuel, Andersen und Jensen werden gehen.
- Option für die AV-Position ist Lukas Schmitz von Schalke 04, mit dem Allofs weitestgehend einig sein soll

3.) Da muss noch nachgebessert werden:
- Bezeichnenderweise war Hugo Almeida, der die Bremer im Winter verließ, mit seinen 9 Toren aus der Hinrunde auch zum Saisonende der treffsicherste Bremer Stürmer. Pizarro, ebenfalls 9 Tore, ist verletzungsanfällig geworden und Arnautovic hat in seiner ersten Bundesligasaison nicht überzeugen können. Sprich: Im Sturm muss etwas passieren. Eine Ausleihe wäre perfekt, falls man einen erfahrenen Stürmer bekommen könnte. Mit Avdic (22), Wagner (23), Thy (19) und Testroet (20) ist kaum Erfahrung vorhanden.
- Frings geht und hinterlässt ein Loch im Zentrum. Im 4-2-3-1 bzw. 4-3-3, das Bremen spielt, braucht es einen Abräumer im Zentrum. Borowski ist zum Dauerpatienten geworden, Bargfrede mit so einer Aufgabe noch überfordert. Eine Möglichkeit wäre der gerade mit West Ham abgestiegene Hitzlsperger.
- Auch in der Abwehr wäre Verstärkung angebracht. Naldo war lange verletzt, wie und wann er zurück kommt, ist völlig unklar. Silvestre hat sich auf links stabilisiert, ist aber keine Toplösung.
- Plötzlich unklar ist die Vertragssituation bei Pasanen. Der könnte jetzt doch einen neuen Vertrag erhalten, auch weil Mertesacker länger auszufallen droht. Marko Marin hatte ursprünglich gesagt, dass er den Verein nicht verlassen wolle, am heutigen Freitag sagte er der "Syker Kreiszeitung": "Wenn ein Top-Klub kommt, muss man sich das anhören.


Schalke 04
1.) Das war gut:
- In der Liga lief es überhaupt nicht. Positiv war in aller Rege die Defensive. Vier Gegentore mehr als Bayern, genauso viele wie Leverkusen: Die viertbeste Abwehr.
- In der Offensive war Raul ein Gewinn für die Mannschaft und die Liga. Der Routinier trumpfte nach Anlaufschwierigkeiten groß auf, erzielte 13 Tore in der Liga und 5 in der Champions League.
- Rechts hinten hat Uchida sich als Glücksgriff erwiesen. Der Japaner lieferte eine starke Saison und schloss die Baustelle auf der Position des rechten Außenverteidigers.

2.) Das steht schon fest:
- Offiziell ist es noch nicht, aber Manuel Neuer wird nach 20 Jahren Schalke wohl verlassen und nach München wechseln. Außerdem werden Karimi, Hao, Charisteas und Avelar wieder gehen. Ciprian Deac wird zu Rapid Bukarest ausgeliehen.
- Zurück kehren dagegen Holtby, Moravek und Zambrano. Auch die Leihverträge von Jones und Reginiussen laufen aus, ihre Zukunft ist unklar.
- Sicher ist laut "Kicker" die Rückkehr von Gerald Asamoah.

3.) Da muss noch nachgebessert werden:
- Wenn Neuers Abgang offiziell ist, braucht Schalke einen neuen Torhüter. Topkandidat dürfte Freiburgs Baumann sein, auch der Name Stekelenburg fiel zuletzt auf Schalke. Rangnick soll sich auch schon mit Lauterns Trapp getroffen haben.
- Der aufgeblähte Kader muss verkleinert werden. Rangnick hatte bereits bemängelt, dass, wenn alle fit sind, ein vernünftiges Training kaum möglich ist. Außerdem könnte Schalke ein paar Gehaltseinsparungen gut vertragen.


VfL Wolfsburg
1.) Das war gut:
- Bei den Wölfen lief nichts, selbst Ex-Feuerwehrmann-Meistermacher-Magath konnte die Wölfe erst in den letzten zehn Minuten des letzten Spieltages vor dem Abstieg retten. Aktionistische Transferpolitik und eine wild zusammengewürfelte Mannschaft: Einziger Lichtblick war Mandzukic, der in den letzten sieben Spielen acht Mal traf.

2.) Das steht schon fest:
- Aus Kaiserslautern kommt Stürmer Stdjan Lakic, aus Frankfurt Patrick Ochs. Gehen werden Cicero, der ausgeliehene Mbokani und Ziani, den es in die Türkei zieht.
- Interesse hat Magath außerdem an Maik Franz von Absteiger Frankfurt.

3.) Da muss noch nachgebessert werden:
- Größtes Problem in Wolfsburg ist die Zusammenstellung der Mannschaft. Magaths Hauptaufgabe wird es sein, die Ansammlung an Einzelspielern zu einer Mannschaft zu formen
- Der Zoff um Diego, der sich vor dem Abstiegsfinale in Hoffenheim aus dem Staub machte, wird noch eine Weile dauern. Nachdem die "Bild" schon von einer Versetzung in die 2. Mannschaft schrieb, dementierte Magath im "Kicker": "Es gibt keine Entscheidung, weder in die eine noch in die andere Richtung." Geht Diego, bräuchte Wolfsburg einen neuen 10er. Ganz oben auf dem Wunschzettel soll Magath-Jünger Misimovic stehen.

Teil IV