14.000 Zuschauer in Köln, 12.000 Menschen in Mannheim. Dazu Namen wie Renato Augusto, Marko Marin oder Carlos Eduardo. Heiße, packende Derbys und Spiele am Limit, dazu tolle Stimmung in den Arenen.
Und am Ende bleibt die Erkenntnis: Der Hallenfußball steht wieder auf!
Und das ist meines Erachtens eine sehr erfreuliche Sache, da der Hallenfußball sehr schön anzusehen ist, weil er schnell und technisch anspruchsvoll ist.
Für die entsprechende Umsetzung braucht man natürlich auch die dementsprechenden Spieler und daher freut es mich umso mehr, dass nach langer Zeit wieder Mannschaften mit ihren Stars auflaufen. Ob das jetzt Mönchengladbach ist, welches mit seinen derzeit besten Spielern in Dortmund antrat und das Turnier gewann oder ob das Leverkusen ist, welches mit Renato, Rolfes, Kießling oder Manuel Friedrich viele Stars nach Dortmund und Köln schickte und dabei tollen Fußball zeigte, wenn auch wie gewohnt nicht erfolgreich.
Dazu hochklassig besetzte Teilnehmerfelder mit Mannschaften aus einer Region, was auf den Rängen und auf dem Platz zu echter Derbystimmung führte. In Köln blieb das Finalduell zwischen Bayer Lervkusen und dem FC leider aus, doch schon die Stimmung im Kölner Halbfinale gegen Alemannia Aachen war prächtig. Es gibt nichts Schöneres als rivalisierende Fangruppierungen unter einem Hallenturnier, wie in Köln (Aachen, Düsseldorf, Leverkusen, Köln) oder in Mannheim (Hoffenheim, Mannheim, Frankfurt, Kaiserslautern). So war auch gerade bei diesen beiden Turnieren eine tolle Stimmung in der Halle.
Und die Spiele trugen auch zur guten Stimmung bei. Ob spannende Neunmeterschießen oder torreiche Spiele, die Fans bekamen viel zu sehen. Spieler wie Renato oder Carlos Eduardo zauberten und schonten sich keinenfalls in der Halle.
In den hochbesetzten Teilnehmerfeldern gab es aber auch Überraschungen wie Finalteilnahmen für Mannheim oder Koblenz, welche die mit einigen Ambitionen angereisten Mannschaften aus Leverkusen oder Hoffenheim ärgerten.
Zusammengefasst bleibt zu sagen: Der Hallenfußball ist so attraktiv wie lange nicht mehr und bietet eine gelungene Abwechslung im tristen Alltag ohne Bundesligaspiele. Mittlerweile schaut man sich auch wieder lieber ein nettes Hallenturnier an als sich den Kick des HSV gegen Milan anschauen zu müssen. Dies ist ein gutes Zeichen.
Die guten Erfahrungen in diesem Jahr haben den Veranstaltern hoffentlich gezeigt wieviel Potenzial im Hallenfußball steckt. Wenn jetzt die Siegprämien noch höher werden, dann werden sich vielleicht im nächsten Jahr schon noch mehr Bundesligisten für Hallenturniere interessieren.
In Hamburg oder Hannover stehen beispielsweise großen Arenen in einem attraktiven Bundesliga-Umfeld mit Mannschaft wie Werder, HSV, Hannover 96 oder dem VfL Wolfsburg. Und auch in Berlin steht eine große Arena, und ein Duell zwischen der Hertha und Union würde sicherlich auch für genug Zündstoff sorgen.
Das diesjährige Konzept viele Mannschaften aus einer Region einzuladen und in großen Arenen zu spielen ging also auf. Baut man darauf auf und intensiviert die ganze Sache, könnten die Hallenturniere für Zuschauer und Verein noch attraktiver werden.
Der Hallenfußball ist also wieder auf einem guten Weg zum Glanz vergangener Jahre und entwickelt sich erfreulicherweise wieder zu dem größten Event in der Winterpause.
Ich persönlich war beim Rheinland als Zuschauer dabei. Der Hallenfußball kombiniert spielerische Klasse mit Derbyatmosphäre und ist für mich daher eine tolle Sache.
Ich hoffe, dass die Entwicklung weiter so nach oben zeigt und wir nächstes Jahr dann statt Preußen Münster vielleicht Schalke 04 und statt Bröndby IF den VfB Stuttgart sehen können, zu wünschen wäre es jedenfalls.
Es ist auf jeden Fall toll, dass die Bundesligamannschaften nicht nur ihre komplette Jugend oder Reservemannschaft aufbieten, was wohl hauptsächlich am neuen Hallenrasen und dem dadurch niedrigeren Verletzungsrisiko liegt.
Weiter so...