05.01.2011 um 21:33 Uhr
HSV Handball auf Titelkurs
- wenn nicht jetzt, wann dann?
Die ersten Sekunden nach Abpfiff bei Mannschaftssportarten sind in der Regel alle ähnlich – ein Team jubelt, ein Team trauert, die Sieger sind oben auf, die Verlierer liegen am Boden. Neben Fußball, Basketball, Eishockey ist das auch das Prozedere beim Handball. Gerade in den vergangenen sechs Jahren erlebten die Zuschauer in der Handball-Bundesliga immer wieder ein Déjà-vu. Ein Déjà-vu auf nationaler Ebene, ein Déjà-vu bei der Entscheidung über den Titelträger und den undankbaren zweiten Platz, konkret – Kiel im Glück, Hamburg im Pech. Der THW Kiel erlebte in den vergangenen Spielzeiten seine Blütezeit, sechs Bundesligatitel, viermaliger Finalist der EHF Champions League mit zweimaligen Titelgewinn (2007; 2010). Anders die Hamburger: Sechs Mal ging dem HSV die Luft aus, sechs Mal reichte es am Ende nicht für den Titel, einziger Wermutstropfen war in dieser Periode der zweimalige Gewinn des DHB Pokals (2006; 2010) gewesen. Sechs Jahre, bis jetzt...
...Nun bahnt sich eine Wende in der Beziehung an – eine Wende von Jubel und Trauer, eine Wende von Sieg und Niederlage, das verflixte siebte Jahr scheint in dieser Beziehung das Jahr des HSV zu werden. Schließlich waren die Ausgangsbedingungen noch nie so gut wie aktuell: 19 Spiele sind in der aktuellen Spielzeit absolviert. Dabei kassierte der HSV mit der Auftaktpleite in Göppingen seine bislang einzige Niederlage. Was folgte, waren achtzehn „Zweier" in Folge, darunter auch die Erfolge gegen Meisterschaftsmitfavoriten wie eben diesen Erzrivalen aus Kiel und den Rhein-Neckar Löwen, aber auch der Erfolg gegen den Überraschungszweiten der bisherigen Saison, die Füchse aus Berlin, ist eine Demonstration der eigenen Stärke gewesen. Als Resultat strahlen die Hanseaten vom Platz an der Sonne hinab, mit drei Punkten Vorsprung auf Berlin, fünf Zähler sogar auf Kiel.
Die Hinrunde in den Beinen, die Rückrunde vor der Brust, aber die neue Spielzeit als potenzieller Titelverteidiger bereits im Kopf - Das Transferkarussell dreht sich in Hamburg. Mit Oscar Carlén hat man den ersten Neuzugang präsentiert, ein Nachfolger für den im Sommer zu den Löwen abwandernden Krzysztof Lijewski. Dabei ist der 22-jährige Schwede mehr als nur ein Ersatz. Bis zum Sommer wird er noch bei der SG Flensburg-Handewitt weiterhin als Leistungsträger fungieren, in Hamburg ist er bereits jetzt viel mehr, er ist Zukunft und zwar mindestens bis 2014, ließ Hamburgs-Präsident Andreas Rudolph über seinen Wunschspieler auf der rechten Rückraumposition verlauten.
Dass es bei Oscar Carlén nicht bleiben wird, ist berechenbar. Mit dem Trainerposten gilt es in den kommenden Wochen noch die Leitrolle auszufüllen. Erster Ansprechpartner auch dort Carlén, jedoch nicht Oscar, sondern der Vater Per. Bereits seit mehreren Monaten hielt sich das Gerücht eines bevorstehenden Wechsels aus Flensburg nach Hamburg hartnäckig, was folgte, war die Beurlaubung beim Champions-League-Finalisten von 2004 und 2007. Der Sohn hat es vorgemacht, der Vater soll folgen. Bis zum Rauswurf wurden von beiden Seiten Kontakte vehement widersprochen, nun wurden eben diese Gespräche zumindest erstmals offiziell bestätigt.
Der HSV scheint bereit für den Titel und das nicht nur in dieser Saison. Selbst Krisenspieler wie „Mimi" Kraus, welcher immer wieder mit Verhaltensproblemen aufgefallen war, hat sich im Konzept der Hamburger nahtlos eingefügt. Der Dusel einer Meistermannschaft wurde zudem bereits mehrmals im abgelaufenen Jahr unter Beweis gestellt. Sowohl gegen Kiel als auch gegen die Löwen gab es regelrechte Last-Second-Erfolge. Und wenn die eigenen Kräfte nicht reichen, hilft das Verletzungspech noch zusätzlich mit. In der kompletten Hinrunde konnte der THW nie auf den mit Stars gespickten Kader zurückgreifen. Neben Daniel Narcisse fehlten auch Kim Anderson, Filip Jicha oder auch Christian Zeitz über unterschiedliche Zeiträume.
Der HSV ist gewappnet für die zweite Saisonhälfte. Ein Bein stellen können sie sich nur selbst. Bis zum Saisonende gilt es für die Hamburger jedoch noch einmal zu warten, zu warten auf einen weiteren Patzer der Konkurrenz, zu ringen nach dem nächsten eigenen Sieg, aber vor allem zu lauern auf die erste Handball-Meisterschaft in der Bundesliga-Geschichte.
Die ersten Sekunden nach Abpfiff bei Mannschaftssportarten sind in der Regel alle ähnlich – ein Team jubelt, ein Team trauert, die Sieger sind oben auf, die Verlierer liegen am Boden. Neben Fußball, Basketball, Eishockey ist das auch das Prozedere beim Handball. Gerade in den vergangenen sechs Jahren erlebten die Zuschauer in der Handball-Bundesliga immer wieder ein Déjà-vu. Ein Déjà-vu auf nationaler Ebene, ein Déjà-vu bei der Entscheidung über den Titelträger und den undankbaren zweiten Platz, konkret – Kiel im Glück, Hamburg im Pech. Der THW Kiel erlebte in den vergangenen Spielzeiten seine Blütezeit, sechs Bundesligatitel, viermaliger Finalist der EHF Champions League mit zweimaligen Titelgewinn (2007; 2010). Anders die Hamburger: Sechs Mal ging dem HSV die Luft aus, sechs Mal reichte es am Ende nicht für den Titel, einziger Wermutstropfen war in dieser Periode der zweimalige Gewinn des DHB Pokals (2006; 2010) gewesen. Sechs Jahre, bis jetzt...
...Nun bahnt sich eine Wende in der Beziehung an – eine Wende von Jubel und Trauer, eine Wende von Sieg und Niederlage, das verflixte siebte Jahr scheint in dieser Beziehung das Jahr des HSV zu werden. Schließlich waren die Ausgangsbedingungen noch nie so gut wie aktuell: 19 Spiele sind in der aktuellen Spielzeit absolviert. Dabei kassierte der HSV mit der Auftaktpleite in Göppingen seine bislang einzige Niederlage. Was folgte, waren achtzehn „Zweier" in Folge, darunter auch die Erfolge gegen Meisterschaftsmitfavoriten wie eben diesen Erzrivalen aus Kiel und den Rhein-Neckar Löwen, aber auch der Erfolg gegen den Überraschungszweiten der bisherigen Saison, die Füchse aus Berlin, ist eine Demonstration der eigenen Stärke gewesen. Als Resultat strahlen die Hanseaten vom Platz an der Sonne hinab, mit drei Punkten Vorsprung auf Berlin, fünf Zähler sogar auf Kiel.
Die Hinrunde in den Beinen, die Rückrunde vor der Brust, aber die neue Spielzeit als potenzieller Titelverteidiger bereits im Kopf - Das Transferkarussell dreht sich in Hamburg. Mit Oscar Carlén hat man den ersten Neuzugang präsentiert, ein Nachfolger für den im Sommer zu den Löwen abwandernden Krzysztof Lijewski. Dabei ist der 22-jährige Schwede mehr als nur ein Ersatz. Bis zum Sommer wird er noch bei der SG Flensburg-Handewitt weiterhin als Leistungsträger fungieren, in Hamburg ist er bereits jetzt viel mehr, er ist Zukunft und zwar mindestens bis 2014, ließ Hamburgs-Präsident Andreas Rudolph über seinen Wunschspieler auf der rechten Rückraumposition verlauten.
Dass es bei Oscar Carlén nicht bleiben wird, ist berechenbar. Mit dem Trainerposten gilt es in den kommenden Wochen noch die Leitrolle auszufüllen. Erster Ansprechpartner auch dort Carlén, jedoch nicht Oscar, sondern der Vater Per. Bereits seit mehreren Monaten hielt sich das Gerücht eines bevorstehenden Wechsels aus Flensburg nach Hamburg hartnäckig, was folgte, war die Beurlaubung beim Champions-League-Finalisten von 2004 und 2007. Der Sohn hat es vorgemacht, der Vater soll folgen. Bis zum Rauswurf wurden von beiden Seiten Kontakte vehement widersprochen, nun wurden eben diese Gespräche zumindest erstmals offiziell bestätigt.
Der HSV scheint bereit für den Titel und das nicht nur in dieser Saison. Selbst Krisenspieler wie „Mimi" Kraus, welcher immer wieder mit Verhaltensproblemen aufgefallen war, hat sich im Konzept der Hamburger nahtlos eingefügt. Der Dusel einer Meistermannschaft wurde zudem bereits mehrmals im abgelaufenen Jahr unter Beweis gestellt. Sowohl gegen Kiel als auch gegen die Löwen gab es regelrechte Last-Second-Erfolge. Und wenn die eigenen Kräfte nicht reichen, hilft das Verletzungspech noch zusätzlich mit. In der kompletten Hinrunde konnte der THW nie auf den mit Stars gespickten Kader zurückgreifen. Neben Daniel Narcisse fehlten auch Kim Anderson, Filip Jicha oder auch Christian Zeitz über unterschiedliche Zeiträume.
Der HSV ist gewappnet für die zweite Saisonhälfte. Ein Bein stellen können sie sich nur selbst. Bis zum Saisonende gilt es für die Hamburger jedoch noch einmal zu warten, zu warten auf einen weiteren Patzer der Konkurrenz, zu ringen nach dem nächsten eigenen Sieg, aber vor allem zu lauern auf die erste Handball-Meisterschaft in der Bundesliga-Geschichte.
Aufrufe: 1489 | Kommentare: 6 | Bewertungen: 7 | Erstellt:05.01.2011
ø 10.0
KOMMENTARE
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06.01.2011 | 15:16 Uhr
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GNetzer :
Sehr schön! Ein fundierter Handball-Blog bei SPOX! Freut mich sehr. Würde dir auch die Handball-Gruppe empfehlen. Wenn du dort ein Gruppenblog schreibst (Unter der Gruppe auf "Blog" gehen und dann "Gruppenblog schreiben"), werden sämtliche Mitglieder der Gruppe automatisch über den Blog informiert. Was natürlich super ist, weil man schon ein bisschen suchen muss, um die Handballfreaks hier zu finden.
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07.01.2011 | 22:17 Uhr
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Nille89 :
Sehr schöner Blog und das sage ich als Kieler^^ Vor allem finde ich es gut, dass du auch die Verletzungen, Last-Minute-Siege etc ansprichst. Also auch eine kritische Betrachtung durchführst. Mehr Handballblogs auf SPOX!!! :D
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08.01.2011 | 10:11 Uhr
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gewonnen
Schöner fundierter Blog
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08.01.2011 | 10:48 Uhr
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xxlhonk :
Nur der VfL Bad Schwartau!Endlich mal eine Sportart, in der der HSV mal Titel holt.
Dennoch würde ich nicht zu früh jubeln, denn gerade der HSV hat in den letzten Jahren auf der Zielgerade noch die Tabellenführung abgegeben.
An den THW "Zur Not kaufen wir Titel" Kiel.
Also, Vorsicht ist geboten, zumal die Füchse und auch Lemgo noch mit mischen.
Schöner Blog ansonsten !
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08.01.2011 | 13:54 Uhr
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Ich gönne es dem HSV auf jeden Fall. Nach den letzten Jahren haben sie es auf jeden Fall verdient. Aber mit dem Kader MUSS es jetzt auch mal klappen.
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