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02.08.2012 um 05:58 Uhr
Goldenes Dinner - Teil 1
Absolut goldig - Dinner mit einer 158 cm großen Olympiasiegerin



Ich erwarte Silke Müller, ihres Zeichens Hockey Olympiasiegerin von Athen 2004. Silke kündigte sich für 19:30 Uhr an, zum Dinner und zum Olympia Interview. Dann endlich, stürmisches Klingeln. Ich stehe von der Couch auf und öffne die Tür. Silke Müller steht nackt im Türrahmen, mit nichts als einer Goldmedaille bekleidet.

Es klingelt ein zweites Mal. Ich wache auf merke, dass ich auf der Couch eingenickt bin. Ich stolpere zunächst in die Küche, die Beilagen köcheln gemütlich auf Sparflamme. Alles top, also öffne ich die Tür. Silke hat überraschender Weise Klamotten an. Sportlich gekleidet, wie einem Nike Werbespot entsprungen.

AP: (So ein Mist!) Hi, wie geht´s. Komm rein und schön das du Zeit gefunden hast. Cooles Outfit!

Silke inspiziert die Küche, man sieht ihr an der Nasenspitze an, dass sie hungrig ist. Ihre Goldmedaille hat sie bei ihren Eltern liegen. Schade für die Fotos. Aber sie schaut auch so goldig aus. Sie wählt als Aperitif einen Aperol Spritz, sagt aber auch mit Blick auf meine Weinauswahl, dass sie so wohl Chardonnay als auch gerne mal einen Riesling zum Essen trinkt. „Völlig Wurscht." Sie fragt mich, ob ich aufgrund des Interviews nervös bin. Bin ich, gebe mich aber locker. Wir trinken den Aperitif am Fenster und schauen dabei Britta Heidemanns Halbfinal-Kampf gegen die Koreanerin Shin. Aus einem eigentlich spannenden Kampf wird eine alberne Posse. Wir beide sind nicht regelkundig genug, um dem wirren Geschehen auf der Planche zu folgen. Der Kommentator auch nicht, ärgerlich.

In den folgenden Minuten bannt uns das Geschehen. Tränen von Shin, einen aufgebrachten koreanischen Trainer und eine Traube Offizieller, die keine Einigung erzielen können. Der Kommentator faselt ständig von der Planche.

Überhaupt hören wir nur noch ein Wort aus dem Mund des Kommentators: Planche! Es scheint sein Lieblingswort zu sein. Verständlich! Planche klingt wie eine sexy Französin. Deshalb Planche, wo immer du auch steckst und wenn du das hier ließt, ich liebe dich. Und ich warte auf dich, hier, als dein amuse gueule, auf meinem Chaiselongue.

Silke sitzt jetzt auch auf meiner Planche und schaut weiter gebannt dem Treiben der Offiziellen zu. Dann wird es ihr zu bunt. Sie ruft eine Kollegin von der deutschen Sporthilfe an, eine Fechterin. Sie will wissen was da abgeht. Leider ist die Kollegin nicht zu erreichen. Dann ihre Eltern, doch auch die haben keine Ahnung. Wir bleiben ratlos. Längere Surfereien im Internet nach dem Regelwerk wollen wir uns jetzt ersparen. Wir gehen in die Küche, denn Silkes Magen knurrt. Das Entrecote ist mittlerweile von der Pfanne in den Ofen gewandert, die Beilagen wollen langsam aus den Töpfen. Silke will sich einbringen und zaubert schnell aus einem Ei, Knoblauch, Milch und Gewürzen eine traumhafte Aioli für das Peperoni Brot. Ganz die Team-Playerin.

Der Fernseher im Wohnzimmer gibt tumultartige Geräusche von sich. Heidemann ist weiter, eine Aufklärung bleibt der Rundfunk zunächst schuldig. Die Operette hat zum Glück ein Ende. Ich wünsche Heidemann eine neue Frisur oder neue Haarbänder. Dafür Kontert Heidemann mit einer Parade Riposte, sie ist mittlerweile auch Autorin. Verdammt!

Wir begeben uns zu Tisch und eine Diskussion über fachkundige Kommentatoren entbrannt. Silke schmeckt es nicht, dass Kommentatoren gerade bei Olympia viel zu selten ehemalige Athleten zur Seite gesetzt werden. Im Schwimmen ist das gang und gäbe. Die Kommentatoren können nicht in allen Sportarten bis ins letzte Detail Regelfest und Fachkundig sein. Dies ist selbst in einer einzigen Sportart kaum möglich, in den sogenannten Randsportarten noch viel weniger. Ehemalige Athleten sind immer hilfreich findet sie. Gerade weil diese regelmäßig auf interessante Details achten, die dem Laien oft verborgen bleiben. Das Essen schmeckt Silke. 890 Gramm Entrecote am Knochen für Zwei, Rotwein Charlotten, Champignons, Rosmarin Kartoffeln und Blattspinat. Heidemann ist jetzt egal. Und auch Planche muss noch ein wenig auf meine Zuneigung warten. Heute Abend ist Silke zu Gast. Wir stoßen endlich an, denn Silke hat Hunger. Und wie!

Silke haut rein!

Im wahrsten Sinne des Wortes und nicht nur beim Essen. Silke ist eine Gewinnerin. Nicht nur aufgrund ihrer sportlichen Leistungen und ihrer Goldmedaille für Deutschland mit dem Damenhockey Team 2004. Silke ist ein Typ der gerne lächelt. Aufgesetzt ist dieses lächeln jedoch zu keiner Sekunde. Dafür ist sie ein viel zu bodenständiger Mensch und eine reine Frohnatur. Sie ist kein bisschen scheu und geht auch auf fremde Menschen zu, wie auf alte Freunde. Man fühlt sich sofort wohl in ihrer Umgebung. Ihre lockere Art wirkt anziehend. Hinzu kommt ihr Frankfurter Schlapp-Maul wenn sie will. Als Goldsteinerin beherrscht sie das Frankfurterische perfekt. Wir reden zunächst über aktuelles bei Olympia. Mal mit einer Frau über Sport zu plaudern hat Unterhaltungswert. Alles läuft ohne Stammtisch Parolen ab. Ich trinke Wein statt Bier und rülpse wohl auch seltener. Silke ist offen und erzählt viel. Auch von sich. Wenn sie nicht gerade den Mund mit Essen voll hat. Wie so viele erfolgreiche Olympioniken hat sie kein großes Kapital aus ihrer großartigen sportlichen Vergangenheit schlagen können.


Das Interview mit allen Fotos von Silke auf meinem Blog . Hier geht´s zu Tisch mit Frau Müller.

Klick

Mir wurde gerade mitgeteilt, dass der ganze Blog zu groß ist für Spox, deshalb geht es leider nur oben auf dem Link weiter. Sorry dafür, das nächste mal wieder kleiner.

Dennoch viel Spaß beim lesen

Kommentare etc. dann natürlich hier!

Euer Absolut Pro!
Aufrufe: 3023 | Kommentare: 2 | Bewertungen: 0 | Erstellt:02.08.2012
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Resettozero
02.08.2012 | 08:21 Uhr
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02.08.2012 | 08:21 Uhr
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Zunächst einmal: wenn etwas dem Nichtfachmann verborgen bleibt, dann ist er ein Laie und keine Leihe. Ich weiss Wortspiele zu schätzen, aber hier handelt es sich um keines.
Ansonsten muss ich sagen, weckt der Blog eine Erwartungshaltung, die er nicht erfüllt bzw. nur schwer erfüllen kann. Dennoch hätte ich mir etwas mehr Gesprächsinhalt gewünscht als den Beschrieb des gemeinsamen Kochens und Verzehrens, welches zwar unterhaltsam geschrieben ist aber eigentlich sehr nebensächlich ist und mir persönlich auch verhältnismässig Wurst, auch wenn es diese nicht gab. Mir ist klar, dass zur Umsetzung des Interviews ein Zwei- oder Dreiteiler nötig gewesen wäre, was den Rahmen des Beabsichtigten gesprengt hätte - wie du es ja selbst auch sagst - aber zumindest ein Appetizer wäre drin gewesen.
In diesem Sinne: der Fachmann staunt, und die Leihe wundert sich - und bewertet erstmal nicht.
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Absolut_Pro
02.08.2012 | 08:35 Uhr
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Absolut_Pro : Guten Morgen
02.08.2012 | 08:35 Uhr
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Absolut_Pro : Guten Morgen
Danke für den Laien, das war einfach ein Rechtschreibfehler, manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr....Schade das dir die Einleitung nicht gefallen hat, dass komplette Interview findest du unter "Klick"! Die Wurst gab es wirklich nicht. Der Blog heißt "Dinner mit....." deshalb kam mir die Beschreibung des Essens wohl auch wichtig vor. War leider echt viel Text. Ich übe und bin deshalb dankbar für jede Kritik.
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