12.06.2012 um 17:43 Uhr
Gewinner und Verlierer
Die Gewinner und Verlierer des ersten EM-Spieltages
Verlierer:
Irland:
Die Chancen Irlands standen zwar von vornherein schlecht und das sahen auch alle Wettbüros so, denn Irland hatte sogar eine schlechtere Quote die EM zu gewinnen als die Ukraine. Das Spiel gegen Kroatien war das vermeintlich einfachste aber man verlor es recht deutlich. Die Gegentore fielen allesamt recht unglücklich und Shay Given im Tor der „Boys in Green" konnte einem Leid tun. Ganz unverdient war die Niederlage dennoch nicht, denn Irland fehlte es nach vorne schlicht an Durchschlagskraft aber vor allem an Ideen. Zu sehr erinnerte das Spiel der Iren an den typischen englischen Fussball: Hohe Flanke nach vorn und hoffen, dass einer der Stürmer den Ball gut genug behaupten kann, dass er entweder selbst zum Abschluss kommen kann oder seinen Mitstürmer einsetzen kann. Die Kopfballstarke kroatische Hintermannschaft hatte dabei nur einmal das nachsehen und blieb ansonsten ungeschlagen.
Fernando Torres:
Seine Hereinnahme gegen Italien, sollte der stockenden Offensive der Furja Roja mehr Schwung geben und im Grunde tat Torres das, was er am besten kann: Die Lücke suchen und dann blitzschnell davoneilen sobald der Pass kam. Dreimal gelang ihm dies hervorragend, auch weil die italienische Abwehr ein wenig die Konzentration schleifen ließ, aber dreimal vergab er seine Chance kläglich. Hinzu kommt, dass er zuweilen sehr ungenaue Pässe spielte und sich sogar noch eine gelbe Karte abholte. Del Bosque wird sicherlich nach dem Spiel seine Taktik ohne Stürmer überdenken, ob Torres aber nochmal eine Chance erhält ist fraglich.
Die Favoriten:
Spanien, Frankreich, Niederlande und Deutschland sind als Favoriten ihrer jewiligen Gruppe in die EM gegangen. Nur Deutschland hat einen Sieg eingefahren und das nicht gerade ohne Zweifel erhaben. Spanien tat sich zwar gegen Italien schwer, es fiel aber vor allem auf, dass die Furja Roja in der Offensive nicht ganz so durchschlagskräftig war wie sonst. Bei Frankreich fehlte das kreative Moment im Mittelfeld und sofern sich Benzema mal aus dem Zentrum wagte, um den englischen Terriern zu entgehen rückte keiner nach, was dann zu zahlreichen Flanken ins Nirgendwo endete. Die Oranje brachte zwar gegen Dänemark seine geballte Offensivpower und erspielte sich zahlreiche Chancen. Dass am Ende sogar eine Niederlage stand, kann zwar zum einen an Dänemarks guter Abwehrarbeit gelegen haben, betrachtet man jedoch die zahlreichen Torschüsse und Chancen, die sich Holland erarbeitete, muss man eher kritisch über die Offensivabteilung urteilen. Van Persie hatte einen besonders schlechten Tag erwischt aber weder Robben noch Affelay waren im Abschluss präziser. Die Niederlage stellt Holland jetzt allerdings vor ein großes Dilemma. Gegen Deutschland muss ein Sieg her, damit die Chance für das Viertelfinale gewahrt werden kann, was aber das Risiko birgt zu offensiv aufzutreten und damit zum einen die anfällige niederländische Abwehr zu entblößen und gleichzeitig Deutschland den Raum zum Kontern zu bieten, was den Deutschen wohl deutlich mehr liegen wird als gegen ein Abwehrbollwerk zu spielen.
Gewinner:
Italien:
Von Italien haben selbst die eigenen Fans nicht allzu große Überraschungen bei der EM erwartet. Zu viele Schlagzeilen gab es um den Manipulationsskandal, zu viele Zweifel über den Trainer oder die sehr offensive Taktik. Das Unentschieden gegen Spanien zeigte: Italien ist bei weitem nicht so schlecht, wie vermutet wurde. Spanien hatte sehr starke Probleme in der Abwehr, da sich Italiens Mittelfeld stets spielerisch zu befreien wusste und somit das spanische Mittelfeldpressing zu umgehen wusste. Dank Pirlo war die Squadra Azurra dann auch immer für gefährliche Situationen gut. Außerdem hat Prandelli gezeigt, dass seine Taktik über viele Zweifel erhaben scheint. Eine (auf dem Papier) Dreier- bzw. Fünfer - Abwehrreihe mit Libero und die Einwechslung Di Natales haben das Spiel für Italien entschieden.
Die Fragezeichen der deutschen Mannschaft:
Vor der EM gab es 4 Fragezeichen in der deutschen Nationalmannschaft. Wer stürmt, wer verteidigt auf den Außen, wer spielt neben Badstuber und wie fit ist Schweinsteiger. Alle Fragen wurden im Spiel gegen Portugal beantwortet und mit drei davon sollten wohl alle Deutschen Fussballenthusiasten zufrieden sein. Boateng stellte Christiano Ronaldo so gut wie kalt, ließ den schnellen und torgefährlichen Kapitän Portugals nur selten ins Dribbling oder zu Torabschluss kommen und wenn Ronaldo doch mal durchkam, war das zweite Fragezeichen zur Stelle. Mats Hummels verteidigte gegen die Portugiesen hervorragend und sollte sich damit ersteinmal den Stammplatz in Deutschlands Innenverteidigung gesichert haben. Gleichzeitig hat er damit die Fans beruhigt haben, die bereits Löws Urteilsvermögen kritisierten. Das dritte Fragezeichen jedoch wird die Kritiker wohl nie endültig verstummen lassen können. Mario Gomez erzielte zwar das Siegtor, musste sich aber dennoch mal wieder der bekannten Kritik stellen, dass er einfach nicht so richtig ins Deutsche Spiel passt, weil er Probleme mit der Ballverarbeitung oder –annahme hat. Trotzdem hat Löw nun den Vorteil einen selbstbewussten Stürmer in der Startformation aufbieten zu können, Miroslav Klose mehr Zeit zur Regeneration zu gönnen und gleichzeitig einen ehrgeizigen Ersatz für Gomez in der Hinterhand zu haben. Lediglich Schweinsteiger bot kleinen Grund zur Sorge, war er diesmal doch derjenige, der nicht so recht ins deutsche Spiel passte, weil er es verlangsamte, Fehlpässe spielte, das Spiel nicht wie gewohnt ordnete und auch defensiv nicht so stark war, wie üblich. Man merkt ihm, dass er seinem Körper noch nicht hundert Prozent vertraut. Umso erfreulicher ist es daher, dass Khedira neben ihm im Spiel gegen Portugal den üblichen „Schweinsteiger" mimte.
Russlands Mittelfeld:
Russland brannte gegen Tschechien ein offensives Feuerwerk ab und verdankt dies besonders dem Mittelfeld. Arschawin und Dsagojew kurbelten die Offensiver mächtig über die Außen an und hatten dahinter mit Schirokow, Denisov und Syrjanow eine starke Absicherung bzw. wie im Falle gegen Tschechien, noch mehr Offensivstärke. Besonders viel dabei auf, wie schnell bei den Russen das Mittelfeld überbrückt wurde. Zwar ließ Tschechien den beiden Außen auch deutlich zu viel Raum, wie diese den aber nutzten war mit 3 Toren und einer Vorlage von den Mittelfeldspielern durchaus sehenswert. Einzig Kerschakow im Sturmzentrum kann hier als Verlierer gelten, denn seine Abschlüsse war alles andere als präzise und sein Ersatz Pawljutschenko erzielte nach seiner Einwechlsung gleich mal ein Tor und legte noch eins auf. Die Sturmfrage sollte bei den Russen daher wohl vorerst geklärt sein, denn Advocaat brachte Kerschakow deswegen, weil er gegenüber Pawljutschenko spielstärker ist und auch auf die Flügel ausweichen kann. Jedoch fehlte dann meist ein Spieler im Zentrum und das Mittelfeld war auch ohne Kerschakow spielstark genug.
Verlierer:
Irland:
Die Chancen Irlands standen zwar von vornherein schlecht und das sahen auch alle Wettbüros so, denn Irland hatte sogar eine schlechtere Quote die EM zu gewinnen als die Ukraine. Das Spiel gegen Kroatien war das vermeintlich einfachste aber man verlor es recht deutlich. Die Gegentore fielen allesamt recht unglücklich und Shay Given im Tor der „Boys in Green" konnte einem Leid tun. Ganz unverdient war die Niederlage dennoch nicht, denn Irland fehlte es nach vorne schlicht an Durchschlagskraft aber vor allem an Ideen. Zu sehr erinnerte das Spiel der Iren an den typischen englischen Fussball: Hohe Flanke nach vorn und hoffen, dass einer der Stürmer den Ball gut genug behaupten kann, dass er entweder selbst zum Abschluss kommen kann oder seinen Mitstürmer einsetzen kann. Die Kopfballstarke kroatische Hintermannschaft hatte dabei nur einmal das nachsehen und blieb ansonsten ungeschlagen.
Fernando Torres:
Seine Hereinnahme gegen Italien, sollte der stockenden Offensive der Furja Roja mehr Schwung geben und im Grunde tat Torres das, was er am besten kann: Die Lücke suchen und dann blitzschnell davoneilen sobald der Pass kam. Dreimal gelang ihm dies hervorragend, auch weil die italienische Abwehr ein wenig die Konzentration schleifen ließ, aber dreimal vergab er seine Chance kläglich. Hinzu kommt, dass er zuweilen sehr ungenaue Pässe spielte und sich sogar noch eine gelbe Karte abholte. Del Bosque wird sicherlich nach dem Spiel seine Taktik ohne Stürmer überdenken, ob Torres aber nochmal eine Chance erhält ist fraglich.
Die Favoriten:
Spanien, Frankreich, Niederlande und Deutschland sind als Favoriten ihrer jewiligen Gruppe in die EM gegangen. Nur Deutschland hat einen Sieg eingefahren und das nicht gerade ohne Zweifel erhaben. Spanien tat sich zwar gegen Italien schwer, es fiel aber vor allem auf, dass die Furja Roja in der Offensive nicht ganz so durchschlagskräftig war wie sonst. Bei Frankreich fehlte das kreative Moment im Mittelfeld und sofern sich Benzema mal aus dem Zentrum wagte, um den englischen Terriern zu entgehen rückte keiner nach, was dann zu zahlreichen Flanken ins Nirgendwo endete. Die Oranje brachte zwar gegen Dänemark seine geballte Offensivpower und erspielte sich zahlreiche Chancen. Dass am Ende sogar eine Niederlage stand, kann zwar zum einen an Dänemarks guter Abwehrarbeit gelegen haben, betrachtet man jedoch die zahlreichen Torschüsse und Chancen, die sich Holland erarbeitete, muss man eher kritisch über die Offensivabteilung urteilen. Van Persie hatte einen besonders schlechten Tag erwischt aber weder Robben noch Affelay waren im Abschluss präziser. Die Niederlage stellt Holland jetzt allerdings vor ein großes Dilemma. Gegen Deutschland muss ein Sieg her, damit die Chance für das Viertelfinale gewahrt werden kann, was aber das Risiko birgt zu offensiv aufzutreten und damit zum einen die anfällige niederländische Abwehr zu entblößen und gleichzeitig Deutschland den Raum zum Kontern zu bieten, was den Deutschen wohl deutlich mehr liegen wird als gegen ein Abwehrbollwerk zu spielen.
Gewinner:
Italien:
Von Italien haben selbst die eigenen Fans nicht allzu große Überraschungen bei der EM erwartet. Zu viele Schlagzeilen gab es um den Manipulationsskandal, zu viele Zweifel über den Trainer oder die sehr offensive Taktik. Das Unentschieden gegen Spanien zeigte: Italien ist bei weitem nicht so schlecht, wie vermutet wurde. Spanien hatte sehr starke Probleme in der Abwehr, da sich Italiens Mittelfeld stets spielerisch zu befreien wusste und somit das spanische Mittelfeldpressing zu umgehen wusste. Dank Pirlo war die Squadra Azurra dann auch immer für gefährliche Situationen gut. Außerdem hat Prandelli gezeigt, dass seine Taktik über viele Zweifel erhaben scheint. Eine (auf dem Papier) Dreier- bzw. Fünfer - Abwehrreihe mit Libero und die Einwechslung Di Natales haben das Spiel für Italien entschieden.
Die Fragezeichen der deutschen Mannschaft:
Vor der EM gab es 4 Fragezeichen in der deutschen Nationalmannschaft. Wer stürmt, wer verteidigt auf den Außen, wer spielt neben Badstuber und wie fit ist Schweinsteiger. Alle Fragen wurden im Spiel gegen Portugal beantwortet und mit drei davon sollten wohl alle Deutschen Fussballenthusiasten zufrieden sein. Boateng stellte Christiano Ronaldo so gut wie kalt, ließ den schnellen und torgefährlichen Kapitän Portugals nur selten ins Dribbling oder zu Torabschluss kommen und wenn Ronaldo doch mal durchkam, war das zweite Fragezeichen zur Stelle. Mats Hummels verteidigte gegen die Portugiesen hervorragend und sollte sich damit ersteinmal den Stammplatz in Deutschlands Innenverteidigung gesichert haben. Gleichzeitig hat er damit die Fans beruhigt haben, die bereits Löws Urteilsvermögen kritisierten. Das dritte Fragezeichen jedoch wird die Kritiker wohl nie endültig verstummen lassen können. Mario Gomez erzielte zwar das Siegtor, musste sich aber dennoch mal wieder der bekannten Kritik stellen, dass er einfach nicht so richtig ins Deutsche Spiel passt, weil er Probleme mit der Ballverarbeitung oder –annahme hat. Trotzdem hat Löw nun den Vorteil einen selbstbewussten Stürmer in der Startformation aufbieten zu können, Miroslav Klose mehr Zeit zur Regeneration zu gönnen und gleichzeitig einen ehrgeizigen Ersatz für Gomez in der Hinterhand zu haben. Lediglich Schweinsteiger bot kleinen Grund zur Sorge, war er diesmal doch derjenige, der nicht so recht ins deutsche Spiel passte, weil er es verlangsamte, Fehlpässe spielte, das Spiel nicht wie gewohnt ordnete und auch defensiv nicht so stark war, wie üblich. Man merkt ihm, dass er seinem Körper noch nicht hundert Prozent vertraut. Umso erfreulicher ist es daher, dass Khedira neben ihm im Spiel gegen Portugal den üblichen „Schweinsteiger" mimte.
Russlands Mittelfeld:
Russland brannte gegen Tschechien ein offensives Feuerwerk ab und verdankt dies besonders dem Mittelfeld. Arschawin und Dsagojew kurbelten die Offensiver mächtig über die Außen an und hatten dahinter mit Schirokow, Denisov und Syrjanow eine starke Absicherung bzw. wie im Falle gegen Tschechien, noch mehr Offensivstärke. Besonders viel dabei auf, wie schnell bei den Russen das Mittelfeld überbrückt wurde. Zwar ließ Tschechien den beiden Außen auch deutlich zu viel Raum, wie diese den aber nutzten war mit 3 Toren und einer Vorlage von den Mittelfeldspielern durchaus sehenswert. Einzig Kerschakow im Sturmzentrum kann hier als Verlierer gelten, denn seine Abschlüsse war alles andere als präzise und sein Ersatz Pawljutschenko erzielte nach seiner Einwechlsung gleich mal ein Tor und legte noch eins auf. Die Sturmfrage sollte bei den Russen daher wohl vorerst geklärt sein, denn Advocaat brachte Kerschakow deswegen, weil er gegenüber Pawljutschenko spielstärker ist und auch auf die Flügel ausweichen kann. Jedoch fehlte dann meist ein Spieler im Zentrum und das Mittelfeld war auch ohne Kerschakow spielstark genug.
Aufrufe: 3246 | Kommentare: 3 | Bewertungen: 1 | Erstellt:12.06.2012
ø 10.0
KOMMENTARE
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13.06.2012 | 00:24 Uhr
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marcian : @Aveo
Jo der Satz sollte ursprünglich anders aussehen. Ist geändert.
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mit Abstrichen Deutschland? aha...