31.05.2009 um 16:20 Uhr
Frank Baumann
Tja - nun ist er weg.
10Jahre Werder Bremen - ein "echter" Bremer, der aus Nürnberg verpflichtet wurde und in Bremen die Kapitänsrolle einfach formidabel besetzt hat, wie in den letzten Jahren es nur Oliver Kahn erledigt hatte. Sicher - auf seine spezielle Art und Weise.
Man kann Frank Baumann sicherlich viel vorwerfen, aber nicht, dass er ein schlechter Kapitän war. Für die meisten war er zu leise, um Kapitän sein zu können. Für mich ist es wichtig, dass ein Kapitän genau dann da ist, wenn er wirklich gebraucht wird. Und das konnte Frank Baumann. Mit seiner ehrlichen, auch phasenweise sehr selbstkritischen Art und Weise, hat er den SVW immer irgendwie auf Kurs gehalten. Dafür musste er nach Aussen nicht laut sein, sondern intern die Probleme lösen - immerhin kann die Aussenwelt die Probleme einer Mannschaft nicht lösen.
260 mal ist Baumann für den SVW in der Bundesliga aufgelaufen, hat dabei 15 Tore erzielt, 3 mal den DFB-Pokal und 1 mal die Deutsche Meisterschaft gewonnen. Mit der Nationalmannschaft wurde er im Jahr 2002 Vize-Weltmeister - obwohl er nur Ergänzungsspieler war. 2004 nahm er an der Europameisterschaft in Portugal teil. Als Nationalspieler hat es Frank Baumann immerhin auf 28 Einsätze und 2 Tore im DFB-Dress gebracht.
Solche Zahlen sind vielleicht nicht gerade weltbewegend, aber was bei Frank Baumann immer gepasst hat, ist seine Art und Weise. Er ist ein "Leisetreter", aber er war auch immer "Leistungsträger", vor allem bei Werder Bremen. Vorbildlicher Einsatz für den Verein und sämtliche andere Mannschaften, für die er gespielt hat. Seinen Job beherrschte er - nahezu perfekt.
Natürlich hatte Frank Baumann auch mal schlechte Phasen, in denen er oftmals verletzt war und auch häufig dann zum Zuschauen verdammt war. Aber wenn er fit war, konnten sich ALLE auf ihn verlassen. 2004 war sein bestes Jahr. Mit Werder wurde er Meister und Pokalsieger, dazu durfte er mit nach Portugal - und spielte in 2 der 3 Begegnungen im DFB-Dress. Dass die Nationalmannschaft dann ausschied war sicherlich auch mit seine Schuld, da er letztlich nie einen festen Platz in der Nationalmannschaft hatte - was seinen Stellenwert nicht gerade festigte. Das war dann halt Pech - nach der EM spielte Baumann nur noch 2 mal für die Nationalmannschaft, da mit dem Gespann Klinsmann / Löw ein neuer Wind und ein neues Konzept in der Nationalmannschaft wehte, in dessen Umfeld Frank Baumann nicht mehr passte.
Gestern beendete Frank Baumann seine Karriere als Profi-Fußballer. Mit einem Erfolg - nicht unbedingt als Genugtuung (um zu zeigen, dass er es "immer noch kann"), sondern als Erfolg für den Verein und die Mannschaft Werder Bremen. Gefeiert wurde neben Frank Baumann auch Diego, der Werder ebenso über einen gewissen Zeitraum prägte.
Frank Baumann ist jedoch einmalig. In dieser Saison war Frank Baumann sehr gefragt, weil er Mitschuld trug, da es bei Werder nicht lief - immerhin wurde man ja nur Zehnter. Man wurde auch nur Vize im UEFA-Cup und auch nur Pokalsieger. In der Champions League schieden die Werderaner sang- und klanglos aus - und in der Liga regierte immer wieder die Handbremse, weil Werder ein Maß an Inkonstanz war. Nach der Winterpause kritisierte Baumann seine Mitspieler ÖFFENTLICH, weil die Einstellung nicht stimmte. Gebracht hat es nichts, Werder dümpelte weiterhin vor sich hin - steigerte sich aber in den Pokalwettbewerben, so dass die Saison noch einigermaßen versöhnlich ausfiel.
Mit dem Pokalsieg in Berlin. Der steht immer ein wenig im Schatten des Deutschen Meistertitels, aber irgendwie passt das zu Frank Baumann.
Frank Baumann wird dem Werderspiel nicht als Spieler fehlen, sondern viel eher als Führungsfigur, als Mensch. Und mir auch.
Machen sie's gut, Herr Baumann!
10Jahre Werder Bremen - ein "echter" Bremer, der aus Nürnberg verpflichtet wurde und in Bremen die Kapitänsrolle einfach formidabel besetzt hat, wie in den letzten Jahren es nur Oliver Kahn erledigt hatte. Sicher - auf seine spezielle Art und Weise.
Man kann Frank Baumann sicherlich viel vorwerfen, aber nicht, dass er ein schlechter Kapitän war. Für die meisten war er zu leise, um Kapitän sein zu können. Für mich ist es wichtig, dass ein Kapitän genau dann da ist, wenn er wirklich gebraucht wird. Und das konnte Frank Baumann. Mit seiner ehrlichen, auch phasenweise sehr selbstkritischen Art und Weise, hat er den SVW immer irgendwie auf Kurs gehalten. Dafür musste er nach Aussen nicht laut sein, sondern intern die Probleme lösen - immerhin kann die Aussenwelt die Probleme einer Mannschaft nicht lösen.
260 mal ist Baumann für den SVW in der Bundesliga aufgelaufen, hat dabei 15 Tore erzielt, 3 mal den DFB-Pokal und 1 mal die Deutsche Meisterschaft gewonnen. Mit der Nationalmannschaft wurde er im Jahr 2002 Vize-Weltmeister - obwohl er nur Ergänzungsspieler war. 2004 nahm er an der Europameisterschaft in Portugal teil. Als Nationalspieler hat es Frank Baumann immerhin auf 28 Einsätze und 2 Tore im DFB-Dress gebracht.
Solche Zahlen sind vielleicht nicht gerade weltbewegend, aber was bei Frank Baumann immer gepasst hat, ist seine Art und Weise. Er ist ein "Leisetreter", aber er war auch immer "Leistungsträger", vor allem bei Werder Bremen. Vorbildlicher Einsatz für den Verein und sämtliche andere Mannschaften, für die er gespielt hat. Seinen Job beherrschte er - nahezu perfekt.
Natürlich hatte Frank Baumann auch mal schlechte Phasen, in denen er oftmals verletzt war und auch häufig dann zum Zuschauen verdammt war. Aber wenn er fit war, konnten sich ALLE auf ihn verlassen. 2004 war sein bestes Jahr. Mit Werder wurde er Meister und Pokalsieger, dazu durfte er mit nach Portugal - und spielte in 2 der 3 Begegnungen im DFB-Dress. Dass die Nationalmannschaft dann ausschied war sicherlich auch mit seine Schuld, da er letztlich nie einen festen Platz in der Nationalmannschaft hatte - was seinen Stellenwert nicht gerade festigte. Das war dann halt Pech - nach der EM spielte Baumann nur noch 2 mal für die Nationalmannschaft, da mit dem Gespann Klinsmann / Löw ein neuer Wind und ein neues Konzept in der Nationalmannschaft wehte, in dessen Umfeld Frank Baumann nicht mehr passte.
Gestern beendete Frank Baumann seine Karriere als Profi-Fußballer. Mit einem Erfolg - nicht unbedingt als Genugtuung (um zu zeigen, dass er es "immer noch kann"), sondern als Erfolg für den Verein und die Mannschaft Werder Bremen. Gefeiert wurde neben Frank Baumann auch Diego, der Werder ebenso über einen gewissen Zeitraum prägte.
Frank Baumann ist jedoch einmalig. In dieser Saison war Frank Baumann sehr gefragt, weil er Mitschuld trug, da es bei Werder nicht lief - immerhin wurde man ja nur Zehnter. Man wurde auch nur Vize im UEFA-Cup und auch nur Pokalsieger. In der Champions League schieden die Werderaner sang- und klanglos aus - und in der Liga regierte immer wieder die Handbremse, weil Werder ein Maß an Inkonstanz war. Nach der Winterpause kritisierte Baumann seine Mitspieler ÖFFENTLICH, weil die Einstellung nicht stimmte. Gebracht hat es nichts, Werder dümpelte weiterhin vor sich hin - steigerte sich aber in den Pokalwettbewerben, so dass die Saison noch einigermaßen versöhnlich ausfiel.
Mit dem Pokalsieg in Berlin. Der steht immer ein wenig im Schatten des Deutschen Meistertitels, aber irgendwie passt das zu Frank Baumann.
Frank Baumann wird dem Werderspiel nicht als Spieler fehlen, sondern viel eher als Führungsfigur, als Mensch. Und mir auch.
Machen sie's gut, Herr Baumann!
Aufrufe: 2005 | Kommentare: 2 | Bewertungen: 1 | Erstellt:31.05.2009
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KOMMENTARE
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01.06.2009 | 14:49 Uhr
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mayoble :
Schliesse mich an, sehr schöner Blog!
Sein Abschied geht ja leider ein bisschen unter, aber wie du ja auch schon schreibst, war Frank Baumann ja noch nie einer, der die gesamte mediale Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat.
Trotzdem, Danke Frank Baumann!
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Ich meine damit, dass er nie an die Öffentlichkeit ging, immer Ruhig blieb und auch die Fehler bei sich suchte. Sowas gibt es nicht mehr allzu oft und ich muss sagen, er hat mir als Spieler nie gefallen, aber als Kapitän hat er seine Sache auf seine Weise sicher gut gemacht.
Machs gut, Herr Baumann!