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17.02.2014 | 2796 Aufrufe | 1 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
wie man's macht ... macht man's verkehrt
Financial Fairplay
.....

In der "Minima Moralia" sagte Theodor Adorno: "Es gibt kein richtiges Leben im Falschen". Ich denke, dieser Satz trifft auf den Fußball und auf den Versuch ihn fair zu gestalten perfekt. Warum?

Das Financial Fairplay sagt, dass die Ausgaben und Einnahmen eines Profiklubs im Einklang sein müssen. Sollten die Ausgaben überwiegen kann ein privater Geldgeber oder Investor die roten Zahlen bis zu einem Betrag von 45 Millionen Euro ausgleichen. Wenn gegen die Regeln verstoßen wird, droht dem Verein ein Ausschluss aus den sportlichen Wettbewerben der UEFA. Durch die neue Reglementierung erhofft man sich den Sport von Investoren oder hoch verschuldeten Vereinen zu retten.

Die meisten Fußballfans unterstützen das Einschreiten der UEFA in die Budgetpolitik der Vereine. Sie erhoffen sich mehr Fairness im Sport und dass sich die "ehrliche Arbeit" wieder lohnt. Mit den Vereinen deren Erfolg auf Finanzspritzen beruht soll Schluss sein. Fairness soll einkehren in die schöne Welt des Fußballs. Auch die Kleinen sollen wieder eine Chance bekommen. Das klingt alles sehr nett und trifft sicherlich bei jeden Sozialromantiker und Fußballfan einen wunden Punkt, nur bringt es nichts in einer unfairen Welt Fairness zu fordern. Fußball kann hier nicht fair sein. Das Financial Fairplay ist der Versuch der Monopolisierung des europäischen Fußballs Einhalt zu gebieten. Dieser Prozess findet zweifelsohne statt. Gezeigt werden soll das anhand der Champions League.

Die CL ist als Beispiel besonders wichtig, weil sie für die Vereine zu einem wesentlichen finanziellen Faktor geworden ist. Das belegen die Zahlen der letzten Saison. Der FC Bayern hat in der Saison 2013/14 einen Lizensspieleretat von 140 Millionen. Aus der CL Saison 2012/13 nahmen die Bayern 20,78 Millionen Euro ein. Die Zahl ergibt sich aus den von der UEFA bezahlten Prämien plus den Zuschauereinnahmen. Nicht mit eingerechnet sind die Mehreinnahmen durch Sponsoring und Merchandising. Der tatsächliche Gewinn aus der CL muss also wesentlich höher sein. Trotzdem macht allein der Gewinn aus der CL 14,84% des Lizenzspieleretats aus. Das Verhältnis der beiden liegt bei 14,84%. Bei den drei anderen deutschen Vertretern ist das Verhältnis noch höher. Beim BVB machen die Einnahmen 28,91% aus, bei Schalke 24,2% und bei Leverkusen sogar 35,59%. Die Gewinne aus der CL fließen natürlich nicht 1 zu 1 in den Etat der nächsten Saison, trotzdem zeigen diese Zahlen die finanzielle Bedeutung der CL.

Ab der Saison 1999/2000 konnten die Verbandsländer der UEFA anhand einer 5 Jahreswertung bis zu 4 Vertreter in den Wettbewerb schicken. Diese Regelung wurde zugunsten der Meister aus schwächeren Ligen in der Saison 2009/10 geändert. Trotzdem konnten damit die stärksten Ligen mehr Vereine in den wirtschaftlich interessantesten Wettbewerb schicken. Dadurch entstand ein Prozess der die Fußballligen monopolisierte. Die Vereine aus dem traditionell starken Osteuropa hatten kaum noch eine Chance mit den starken Industrienationen Westeuropas mitzuhalten. Ab der Saison 1999/2000 bis zur letztjährigen erreichten nur 2 Klubs aus Osteuropa das Viertelfinale der Champions League. 2010 ZSKA Moskau und 2011 Donezk. Auch anhand der anderen Viertelfinalisten lässt sich deutlich ablesen, wer von dem Wettbewerbssystem der UEFA profitiert. Von den 54 Mitgliedsverbänden stellten nur 12 in den 14 Jahren bis 2013 einen Vertreter im Viertelfinale. Wenn man eine regelmäßige Teilnahme am Viertelfinale davon abhängig macht das man im Schnitt alle 2 Jahre mindestens einen Vertreter hat, erfüllen dieses Kriterium gerade einmal 5 Nationen. Frankreich (8-mal im Viertelfinale vertreten), Deutschland (13x), Italien (18x), Spanien (28x) und England (30x). Nur ein Verein, der nicht diesen fünf Ligen angehört, erreichte in diesem Zeitraum das Halbfinale, der FC Porto 2003/04.

Wenn nun keine Investoren mehr in den Fußball einsteigen dürfen und die Verschuldung der Vereine gestoppt wird, steigt die Bedeutung der Champions League und der oben beschriebene Prozess wird befeuert. Paris oder Manchester City hätten nie die Chance gehabt eine bedeutende Rolle zu spielen, hätten sie keine Privat Investoren. Vom Financial Fairplay profitieren nur die Vereine, die wirtschaftlich schon stark aufgestellt sind und/oder aus einer starken Wirtschaftsnation kommen. Für alle anderen vereine bleibt die Tür geschlossen. Natürlich ist es auch nicht fair, das vereine Investoren haben und andere nicht. Doch lässt es zumindest die Möglichkeit den europäischen Spitzenfußball nicht zu einer geschlossenen Gesellschaft verkommen zu lassen. Es gibt nun mal kein richtiges Leben im Falschen

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DerBeobachter
17.02.2014 | 19:05 Uhr
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