25.04.2008 um 13:36 Uhr
Favoritencheck zur Snooker-WM
Na, hat irgendjemand von Euch Urlaub genommen? Nein, nicht um den schönen Dauerregen auf dem Balkon zu genießen (das kann man zumindest in München gerade hervorragend tun).
Es ist Snooker-WM, und was so ein richtiger Freak ist, der lässt schon mal gerne Job Job sein und lümmelt sich den lieben langen Tag vor der Glotze.
Und was hat er da bisher gesehen? Die erste Runde im Crucible Theatre zu Sheffield ist vorbei und hat erste Aufschlüsse über die Form der großen Helden am Queue gegeben.
Zeit also für einen kurzen Favoritencheck.
Wer sind die heißesten Tipps auf den Titel?
Ronnie O'Sullivan: The Rocket ist bei jedem Turnier, an der teilnimmt, Favorit. Der Kerl ist einfach viel zu begnadet, um ihn einfach mal so abzuschreiben. Fakt ist aber auch, dass O'Sullivan erst zweimal im Crucible triumphiert hat, 2001 und 2004.
Ronnie ist und bleibt eben ein schlampiges Genie, das an einem guten Tag jeden Gegner in Grund und Boden spielt, an schlechten Tagen aber auch gerne mal ein Match abschenkt, aufgibt oder, wie zuletzt bei den China Open, auf der folgenden Pressekonferenz durch obszöne Gesten ins Lächerliche zieht.
Immerhin: Bei seinem 10:5-Sieg in der ersten Runde gegen Lui Chuang hatte O'Sullivan einen guten Tag. Vielleicht ist es ja im Achtelfinale ähnlich. Dann geht es gegen Mark Williams, den Weltmeister der Jahre 2000 und 2003.
Shaun Murphy: Vielleicht der heißeste Tipp auf den Titel, denn der Champion von 2005 ist in dieser Saison in bestechender Form. In der inoffiziellen Weltrangliste, die im Gegensatz zur offiziellen die Ergebnisse der laufenden Saison einbezieht, liegt Murphy auf Platz eins, obwohl er kein Weltranglisten-Turnier gewinnen konnte. Er ist also mal dran.
In der ersten Runde hatte Murphy beim 10:3 gegen Dave Harold überhaupt keine Probleme. Ali Carter wird im Achtelfinale aber schon ein echter Prüfstein.
Stephen Maguire: Der Schotte gewann in dieser Saison die Northern Ireland Trophy und die China Open, er stand im Finale der UK Championship und spielte ganz nebenbei noch ein Maximum Break im Halbfinale in China. Maguire ist heiß, er spielt die Saison seines Lebens und hat gute Chancen, zum ersten Mal in seiner Karriere Weltmeister zu werden.
In der ersten Runde deklassierte Maguire den wahrlich nicht schlechten Anthony Hamilton mit 10:3. Jetzt geht es gegen den australischen Jungstar Neil Robertson – ein echter Prüfstein.
John Higgins: Der Titelverteidiger zählt naturgemäß auch im folgenden Jahr zu den Favoriten, aber nach einer schwachen Saison habe ich ihn nicht unbedingt auf der Rechnung. Aber der aktuell Führende in der offiziellen Weltrangliste, die immer nach der WM herausgegeben wird und dann ein Jahr lang gilt, hat ein Talent dafür, sich zum Saisonhöhepunkt hin zu steigern. Das war 2007 nicht anders.
In Runde eins hatte Higgins beim 10:5-Sieg gegen Matthew Stevens keine Probleme. Er trifft im Achtelfinale auf Ryan Day.
Ding Junhui: Die chinesische Sphinx ist erst zarte 21 Jahre alt, gilt aber als das vielleicht größte Talent der Szene. Allerdings ist er entgegen der Disziplin, die man seinen Landsleuten in der Regel nachsagt, häufig von Launen abhängig. Ähnlich wie O'Sullivan kann auch Ding an einem guten Tag jeden schlagen. Wenn es nicht läuft, verliert er aber auch schnell die Geduld.
Gegen ihn spricht die Auslosung. In der ersten Runde tat sich Ding gegen Marco Fu beim 10:9 schon sehr schwer. Im Achtelfinale geht es gegen den siebenmaligen Weltmeister Stephen Hendry. Sollte er aber auch diese Hürde nehmen, ist ihm alles zuzutrauen.
Zum Schluss noch ein Geständnis in eigener Sache. Mein heißester Tipp auf den Titelgewinn war Mark Selby. Nach dem Erreichen des WM-Finals 2007 spielte Selby auch in diesem Jahr eine bärenstarke Saison.
Dummer Weise ist er aber in der ersten Runde rausgeflogen, er verlor 8:10 gegen Mark King.
Daran sieht man, wie schnell es bei einer Snooker-WM gehen kann.
Es ist Snooker-WM, und was so ein richtiger Freak ist, der lässt schon mal gerne Job Job sein und lümmelt sich den lieben langen Tag vor der Glotze.
Und was hat er da bisher gesehen? Die erste Runde im Crucible Theatre zu Sheffield ist vorbei und hat erste Aufschlüsse über die Form der großen Helden am Queue gegeben.
Zeit also für einen kurzen Favoritencheck.
Wer sind die heißesten Tipps auf den Titel?
Ronnie O'Sullivan: The Rocket ist bei jedem Turnier, an der teilnimmt, Favorit. Der Kerl ist einfach viel zu begnadet, um ihn einfach mal so abzuschreiben. Fakt ist aber auch, dass O'Sullivan erst zweimal im Crucible triumphiert hat, 2001 und 2004.
Ronnie ist und bleibt eben ein schlampiges Genie, das an einem guten Tag jeden Gegner in Grund und Boden spielt, an schlechten Tagen aber auch gerne mal ein Match abschenkt, aufgibt oder, wie zuletzt bei den China Open, auf der folgenden Pressekonferenz durch obszöne Gesten ins Lächerliche zieht.
Immerhin: Bei seinem 10:5-Sieg in der ersten Runde gegen Lui Chuang hatte O'Sullivan einen guten Tag. Vielleicht ist es ja im Achtelfinale ähnlich. Dann geht es gegen Mark Williams, den Weltmeister der Jahre 2000 und 2003.
Shaun Murphy: Vielleicht der heißeste Tipp auf den Titel, denn der Champion von 2005 ist in dieser Saison in bestechender Form. In der inoffiziellen Weltrangliste, die im Gegensatz zur offiziellen die Ergebnisse der laufenden Saison einbezieht, liegt Murphy auf Platz eins, obwohl er kein Weltranglisten-Turnier gewinnen konnte. Er ist also mal dran.
In der ersten Runde hatte Murphy beim 10:3 gegen Dave Harold überhaupt keine Probleme. Ali Carter wird im Achtelfinale aber schon ein echter Prüfstein.
Stephen Maguire: Der Schotte gewann in dieser Saison die Northern Ireland Trophy und die China Open, er stand im Finale der UK Championship und spielte ganz nebenbei noch ein Maximum Break im Halbfinale in China. Maguire ist heiß, er spielt die Saison seines Lebens und hat gute Chancen, zum ersten Mal in seiner Karriere Weltmeister zu werden.
In der ersten Runde deklassierte Maguire den wahrlich nicht schlechten Anthony Hamilton mit 10:3. Jetzt geht es gegen den australischen Jungstar Neil Robertson – ein echter Prüfstein.
John Higgins: Der Titelverteidiger zählt naturgemäß auch im folgenden Jahr zu den Favoriten, aber nach einer schwachen Saison habe ich ihn nicht unbedingt auf der Rechnung. Aber der aktuell Führende in der offiziellen Weltrangliste, die immer nach der WM herausgegeben wird und dann ein Jahr lang gilt, hat ein Talent dafür, sich zum Saisonhöhepunkt hin zu steigern. Das war 2007 nicht anders.
In Runde eins hatte Higgins beim 10:5-Sieg gegen Matthew Stevens keine Probleme. Er trifft im Achtelfinale auf Ryan Day.
Ding Junhui: Die chinesische Sphinx ist erst zarte 21 Jahre alt, gilt aber als das vielleicht größte Talent der Szene. Allerdings ist er entgegen der Disziplin, die man seinen Landsleuten in der Regel nachsagt, häufig von Launen abhängig. Ähnlich wie O'Sullivan kann auch Ding an einem guten Tag jeden schlagen. Wenn es nicht läuft, verliert er aber auch schnell die Geduld.
Gegen ihn spricht die Auslosung. In der ersten Runde tat sich Ding gegen Marco Fu beim 10:9 schon sehr schwer. Im Achtelfinale geht es gegen den siebenmaligen Weltmeister Stephen Hendry. Sollte er aber auch diese Hürde nehmen, ist ihm alles zuzutrauen.
Zum Schluss noch ein Geständnis in eigener Sache. Mein heißester Tipp auf den Titelgewinn war Mark Selby. Nach dem Erreichen des WM-Finals 2007 spielte Selby auch in diesem Jahr eine bärenstarke Saison.
Dummer Weise ist er aber in der ersten Runde rausgeflogen, er verlor 8:10 gegen Mark King.
Daran sieht man, wie schnell es bei einer Snooker-WM gehen kann.
Aufrufe: 1913 | Kommentare: 9 | Bewertungen: 12 | Erstellt:25.04.2008
ø 9.2
KOMMENTARE
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25.04.2008 | 16:13 Uhr
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oliver : ähem ???
wie kann man denn bitte bei so einem thema und so einem blog eine andere bewertung als eine glasklare und lupenreine 10,0 geben??? ich habe gerade eine eine glasklare und lupenreine 10,0 gegeben, doch vorher lag der schnitt bei unfassbaren 6,3 so dass er jetzt bei immer noch völlig inakzeptablen 7,5 liegt. liebe user, ich erwarte hier bis montag eine ganz klare steigerung! so nicht!
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26.04.2008 | 11:52 Uhr
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Ottenau301 : noch 2 Favoriten mehr...
die junge Generation um Ryan Day und Neil Robertson gehört für mich ebenfalls noch zum erweiterten Favoritenkreis!
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26.04.2008 | 19:01 Uhr
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Der viele, aber nicht alle Favoriten nennt.
Snooker ist so ein Sport, da kann jeder jeden schlagen.
Es kommt sehr häufig auf die Tagesform an.
Ich würde noch Graeme Dott und Ken Doherty mit
dazunehmen. Solche muss man immer auf der Rechnung
haben.
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26.04.2008 | 19:08 Uhr
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AlexanderMey : Klar...
...kann man im Snooker prinzipiell jeden, der bei der WM an den Start geht, auch als Favoriten nennen. Aber hätte ich das getan, wäre mir der Platz ausgegangen. Mir ist schon klar, dass ich mich durch das Weglassen einiger Namen aus dem Fenster lehne, aber das ist ja der Kick an der Sache.
Sonst wäre ein Favoritencheck doch langweilig
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27.04.2008 | 01:17 Uhr
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nach dem heutigen Tag hoffe ich stark auf die Halbfinals O'Sullivan-Day und Maguire-Ebdon...und auf ein Finale "The Rocket" vs. "On fire" was allein schon von den Namen her Traumsnooker bedeuten würde.
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27.04.2008 | 07:39 Uhr
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SestakOLE : @ Ottenau301
Nein, das wusste ich leider nicht.Ich bin nicht dazu gekommen Snooker zu schauen.
Hab ich mich eben geirrt und die beiden sind schon draußen.
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28.04.2008 | 08:26 Uhr
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oliver : ...
ich freue mich, dass die bewertung dieses blogs nun dort ist, wo sie hingehört. mit einer 9,0 kann man leben. sehr schade allerdings finde ich es, dass bis auf zwei der genannten bereits ALLE hier genannten draußen sind. warum?
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28.04.2008 | 09:32 Uhr
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Josh10 :
Das liegt halt an der wahnsinnigen Leistungsdichte bei Snooker. Da gibt es gar keine Favoriten.Wenn jemand von den WM-Spielern einen guten Tag erwischt, dann
heisst es für den Gegner sitzen.
Dieser Sport ist einfach wahnsinn. Das Break gestern von Sullie zum 9:5, das war überirdisch gut.
Mit welcher Leichtigkeit er so ein Break aufbaut.
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Wer immer noch für den Titel gut ist, ist Stephen Hendry. Vor allem die erste Session gegen Ding hat mich überzeugt. Auch wenn Ding weit unter seinem Niveau gespielt hat.
Außerdem scheint Peter Ebdon mit seinem "häßlichen" Snooker auch schon wieder Erfolg zu haben. Er hat in der unteren Hälfte auch eine aussichtsreiche Auslosung...