Audi


Audi greift gleich mit vier Fahrzeugen in der SP9 an. #14 mit Marc Basseng, Marcel Fässler, Andrea Piccini und Frank Stippler, #17 mit Luca Ludwig, Christopher Mies, Christer Jöns und Christian Abt, #16 mit Matthias Ekström, Timo Scheider, Marco Werner und Christian Abt und die #15 mit Frank Stippler, Marc Hennerici, Christopher Haase und Markus Winkelhock sind allesamt voll ausgereifte Audi R8 LMS GT3. Vor allem die #14 ist mit 4 exzellenten Langstreckenexperten besetzt und geht von Startplatz 7 aus ins Rennen. Die Teams Abt und Phoenix – zusammen mit Manthey und Schnitzer die erfahrensten und professionellsten Teams – setzen die Fahrzeuge ein. Der Wechsel von Dunlop auf Michelin ist der wohl wichtigste Faktor für die beeindruckenden Longstints bei Einstellfahrten und den Trainingssessions. Zudem kommt in diesem Jahr die gesamte Motorelektronik von Bosch. Im vergangenen Jahr fuhr man mit der serienmäßigen Motor-ECU und Zusatzsoftware für Wippenschaltung, Renn-ABS und Traktionskontrolle. Das sorgte zu Getriebesalat, vor allem beim Runterschalten und gleichzeitigen Bremsen. In diesem Jahr kommt alles aus einem Guss, vom besten Elektronikpartner auf dem Markt. Zudem sind 9 Runden-Stints absolut top.

Mein Tipp:
#14 ist mein Geheimfavorit auf den Gesamtsieg! Zudem kann fast garnicht so viel schief gehen, dass alle vier Fahrzeuge mit technischen Problemen oder Unfällen kämpfen, deswegen landet mindestens ein Audi R8 auf dem Treppchen!


Mercedes


In diesem Jahr kommt Mercedes mit sechs werksunterstützten SLS AMG GT3 an den Ring. In der Qualifikation konnte man als einzige den unglaublichen Speed des Farnbacher F458 mitgehen und platzierte sich auf den Startplätzen 2, 3, 6, 13, 21 und 22. Vor allem die #30 mit der Fahrerbesetzung Chris Mamerow, Armin Hahne und Pierre Kaffer, eingesetzt vom Nordschleifen-Spezialist Mamerow-Racing ist für eine Überraschung gut! Im zweiten VLN-Lauf glänzte Chris Mamerow mit einer fast schon verboten schnellen Rundenzeit von 8:13Minuten. Zudem werden an diesem Fahrzeug ebenfalls die Michelin-Reifen aufgezogen, die sich in den letzten Wochen als besonders leicht kalkulierbar und konstant erwiesen. Jedoch ist das hohe Basisgewicht von 1340kg vielleicht ein Nachteil über 24-Stunden. Wenn sich, vor allem in den ersten Stunden, das Sprintrennen unter den Favoriten entwickelt, welches ich erwarte, habe ich meine Zweifel, ob der SLS AMG GT3 diese Gangart mithalten kann. Einige 8-Runden-Stints zeigen auf, dass man unter Volllast zuviel Sprit braucht. Auch die Bremsen könnten zum Thema werden.

Mein Tipp:
In den ersten Stunden, vielleicht bis in die Nacht hinein, wird der Mamerow SLS mit der #30 vorne mitmischen. Ich rechne jedoch damit, dass die Strategie von Mercedes, den Kundenteams komplett zu vertrauen, sich in der Haltbarkeit rächt. Ein Publikumsliebling mit Schwächen über die Distanz!


Ferrari


Nicht erst seit Allan Simonsen am Donnerstag eine 8:23,7Minuten auf den Asphalt ballerte, an die in beiden Quali-Sitzungen niemand mehr heran kam, gilt der Farnbacher Ferrari F458 Italia GT mit der #2 als Favorit auf den Gesamtsieg. Farnbacher landete schon im letzten Jahr hinter BMW auf Gesamtrang 2 und im dritten VLN Lauf in diesem Jahr gewann man das 6-Stunden Rennen in unfassbar schneller Manier! Allan Simonsen, Marco Seefried und Jaime Melo sind absolute Tourenwagenspezialisten, jedoch mit Erfahrungsnachteilen auf der Nordschleife und über die Distanz, im Vergleich zur direkten Konkurrenz. Der Wechsel vom F430 auf den F458 zu Beginn des Jahres kann ebenfalls für Schwierigkeiten bei der Haltbarkeit sorgen. Zudem hat man nur dieses eine Auto, im Gegensatz zu Porsche, BMW oder Mercedes ein erheblicher Nachteil, da hier taktische Möglichkeiten wegfallen. In Le Mans gab es zudem große Haltbarkeitsprobleme an diesem GT2 Renner.

Mein Tipp:
In den ersten Stunden wird der #2 Ferrari das Tempo bestimmen. Für den Gesamtsieg oder die Top5 spielt Farnbacher jedoch keine Rolle, da sie einerseits mit nur einem Fahrzeug antreten, andererseits ist mit Haltbarkeitsproblemen zu rechnen. Vom Tempo jedoch vorn dabei!


Zum Abschluss noch ein Wort zu einem Auto, dass an diesem Wochenende für Emotionen sorgen wird…egal in welcher Hinsicht:
Der von Reiter Engineering eingesetzte #27 Lamborghini LG600 mit der Fahrerbesetzung Stuck, Stuck, Stuck und Rosteck!


Hans Joachim Stuck beendet morgen seine einzigartige Motorsportkarriere dort, wo er sie 1970 auf einem BMW 2002 TI mit einem Sieg beim ersten 24-Stunden Rennen auf dem Nürburgring begann. Im spox-Interview erzählte er bereits aus seinem 40 Jahre alten Nähkästchen. Man kann nur erahnen, wie glücklich es ihn machen muss, zusammen mit seinen Söhnen Ferdinand und Johannes, sowie seinem Freund Dennis Rosteck bei diesem Motorsporthighlight seine großartige Karriere zu beenden. Von Startplatz 34 aus gehen sie ins Rennen und haben zugegebener Maßen keine realistischen Siegchancen, jedoch ist alleine die Erfüllung seines Traumes – ein 24-Stunden-
Rennen auf der Nordschleife mit seinen beiden Söhnen – schon ein Sieg auf ganzer Linie!

Striezel, ich werde dich vermissen! =(

Nun hoffe ich, dass unsere Themenwoche ein paar Leutchen mehr begeistern konnte und gleich viele, viele myspox'ler vorm Fernseher, dem Livestream oder Liveticker sitzen, vorm Ringradio oder an der Strecke oder einfach in Gedanken dabei sind, wenn um 16 Uhr die erste Startgruppe in das schönste, größte und beste Motorsportevent des Jahres startet:

Das 24-Stunden Rennen auf der Nürburgring Nordschleife!

Vielen Dank fürs Lesen
Euer Manül

PS: >>> HIER <<< gehts nochmal zur Übersicht zum 24-Stunden Special von Dr_D und mir, mit Infos zum Rennen, zum Mythos Nordschleife und zur Strecke selbst! =)