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28.02.2011 um 18:46 Uhr
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Bonjour Tristesse am Riederwald

18.12.2010, 17.15 Uhr, Eintracht Frankfurt hat soeben den Tabellenführer Borussia Dortmund in der heimischen Commerzbank-Arena mit 1:0 besiegt und nimmt mit 26 Punkten den siebten Platz der Bundesligatabelle ein. Nur drei Punkte beträgt der Abstand der Mannen um Aushilfskapitän Patrick Ochs zum begehrten fünften Platz, den -man glaubt es kaum- der FC Bayern einnimmt. Theofanis Gekas führt mit 14 Toren in 17 Spielen die Torschützenliste an und auch sonst kann man mit dem bisherigen Verlauf der Spielzeit zufrieden sein.

Zweieinhalb Monate und sieben Spieltage später zeigt sich jedoch ein völlig anderes Bild. Nach dem 0:2 gegen den Tabellenvorletzten Stuttgart am vergangenen Wochenende heißt es rund um das ehemalige Waldstadion statt "Auf nach Europa" wohl endgültig "Willkommen Abstiegskampf".

Eintracht Frankfurt im freien Fall Richtung Tabellenkeller

Nur ein Punkt aus den letzten sieben Spielen, 0:13 Tore, Platz 18 in der Rückrundentabelle, Absturz auf Platz 13 der aktuellen Tabelle und nur noch drei Punkte vom Relegationsplatz entfernt. Liest man die verheerende Bilanz der Eintracht im Jahr 2011, so drängt sich einem die Frage auf, wie es zu diesem beispiellosen Negativlauf kommen konnte.

Überzogene Selbsterwartungen ?

Mindestens 50 Punkte sollten es diese Saison werden, und am besten noch ein positives Torverhältnis. Mit diesen, gemeinsam von Coach Skibbe und der Mannschaft formulierten Vorgaben, ging man ab dem ersten Spieltag auf Punktejagd. Eintracht-Boss Heribert Bruchhagen zeigte sich aber bereits im August und September 2010 in zahlreichen Interviews deutlich skeptischer als seine kickenden Angestellten. Es schien, als wolle er rechtzeitig auf die Bremse treten, wohlwissend, dass die ambitionierte 50 Punkte-Marke sehr schnell zum Bumerang werden könnte und bei Misserfolg der Mannschaft "um die Ohren" fliegen würde.

Nun kann man einmal gesagtes nicht zurücknehmen, schon gar nicht im Zeitalter multimedialer Berichterstattung. Was also anderes tun, als zu versuchen die eigenen Vorgaben tatsächlich auch zu erfüllen.

Nach einem Stotterstart mit vier Niederlagen in den ersten fünf Spielen schien man ab dem sechsten Spieltag in der Spur zu sein und sammelte, wie bereits erwähnt, bis zur Winterpause beachtliche 26 Punkte. So weiter und es sollte nur eine Frage der Zeit sein, bis die ominösen 50 Punkte erreicht werden.
Doch bereits im November gab es dann die ersten Störfeuer, als der ehemalige Eintracht-Kapitän Ioannis Amanatidis in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau das Leistungsprinzip "außer Kraft gesetzt" sah und damit indirekt auch Trainer Michael Skibbe scharf kritisierte. Was folgte, war ein Possenspiel zwischen Coach Skibbe, Spieler Amanatidis und Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen.
Der Suspendierung des Spielers durch Skibbe, folgte die Begnadigung nach Druck von Bruchhagen, so dass der griechische Angreifer in den letzten beiden Spielen wieder zum Kader gehörte und sogar -wenn auch mit mäßigem Erfolg- zum Einsatz kam.

Michael Skibbe – noch der richtige Mann am richtigen Ort ?

Die Affäre um Amanatidis, gewaltbereite Hooligans, das Hickhack um die Vertragsverlängerungen von Schwegler und Ochs, sowie dessen geplatzter Wechsel zu Schalke 04 haben die durch mangelnden sportlichen Erfolg aufkommende Unruhe zusätzlich verstärkt. Skibbe, der seinen Vertrag erst im Januar bis 2012 verlängerte, steht zunehmend unter Druck. Ein klares Bekenntnis von Bruchhagen zu seinem Coach sucht man vergebens und nicht wenige sehen in der Partie gegen den unmittelbaren Abstiegskonkurrenten Kaiserslautern am Samstag bereits ein Schicksalsspiel der Marke "Siegen oder Fliegen" für Trainer Michael Skibbe.

Dieser wiegelt noch ab und gibt sich selbstbewusst. Wer die Leistung am Samstag gesehen habe, der habe auch gesehen, dass ein Trainerwechsel nichts bringen würde, zitiert ihn das Fachmagazin Kicker in seiner Online-Ausgabe vom Montag. Und in der Tat war die Eintracht gegen den VFB aus Stuttgart über weite Strecken des Spiels die klar überlegene Mannschaft. Das alles hilft jedoch nichts, wenn man trotz 75-minütiger Überzahl und 30:11 Torschüssen am Ende mit leeren Händen dasteht.

Was hilft ist nur ein Sieg

Nun also Kaiserslautern. Was die Fans erwartet ist Abstiegskampf par excellence. Der FCK nimmt mit drei Punkten weniger auf der Habenseite den Relegationsplatz ein und kann mit einem Sieg zu den Frankfurtern aufschließen.
Die relativ ausgeglichene Bilanz der beiden Teams lässt keine eindeutige Prognose zu. Die Devise für die Eintracht und besonders für Skibbe kann dennoch nur "Alles auf Sieg" lauten. In akuter Abstiegsnot sind die Leistungen der Vergangenheit schnell vergessen. Die sehr guten 46 Punkte, welche die Mannschaft in der Saison 2009/2010 unter Skibbe erreichte, die gute Hinrunde und auch das Verletzungspech, das der Eintracht über die gesamte Saison hinweg treu blieb, treten schnell in den Hintergrund wenn das Abstiegsgespenst sein Unwesen treibt.

Man braucht unbedingt einen Dreier, sonst werden die "Skibbe raus"-Rufe immer lauter werden und der ehemalige Oberstudienrat Heribert Bruchhagen könnte sich genötigt sehen, einen Verweis gegen Michael Skibbe aussprechen zu müssen.
Skibbe weiß das. Am Dienstag werden er und seine Mannschaft zu einem Kurztrainingslager aufbrechen, um sich in Ruhe auf das richtungsweisende Spiel am Samstag vorbereiten zu können.

Für die Fans der Eintracht bleibt zu hoffen, dass den Spielern der Ernst der Situation bewusst ist und sie sich, wie einst von Bruchhagen gefordert, "ihre Schmerzen auf dem Platz holen und nicht beim Tätowieren." Nur so kann man aus den letzten 10 Spielen die benötigten Punkte holen. Es fehlen ja noch 23 !
Aufrufe: 3248 | Kommentare: 8 | Bewertungen: 4 | Erstellt:28.02.2011
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KOMMENTARE
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xxlhonk
28.02.2011 | 20:06 Uhr
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xxlhonk : 
28.02.2011 | 20:06 Uhr
-1
xxlhonk : 
Sehe ich das falsch, oder haben euch in den ersten Rückrundenspielen Haufenweise Stammspieler gefehlt und ihr teilweise mit der C-Mannschaft gespielt?
Das kann man kaum kompensieren.
Und dann verliert man halt Spiele und bekommt diesen Negativtrend, den ihr ja auch am Anfang der Hinrunde hattet.
Aber ihr habt ihn da gestoppt und werdet den auch jetzt stoppen.
Wenn endlich diese persönlichen Eitelkeiten verschwinden.
Amanatides gehört für seine Aussagen gefeuert, hat das ganze aber runter gespielt.
Also. Schiesst einfach mal ein Tor und
Haut die Lauterer weg, dann wird alles gut.
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GNetzer
01.03.2011 | 11:36 Uhr
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GNetzer : 
01.03.2011 | 11:36 Uhr
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GNetzer : 
Endlich mal wieder ein ordentliches Eintracht-Blog bei SPOX! Gefällt mir sehr gut! Ihr seid doch so aktiv im Netz (Forum, Blogs), da freut es mich, wenn endlich auch bei SPOX etwas auftaucht. Wird bestimmt auch den SGEler11 freuen. Aber der schaut bestimmt eh gleich rein und gibt seinen eigenen Senf ab.
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DICSANTANA
01.03.2011 | 12:15 Uhr
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DICSANTANA : 
01.03.2011 | 12:15 Uhr
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DICSANTANA : 
Hab mir auch überlegt über die aktuelle Situation etwas zu schreiben. Hast mir aber die Arbeit abgenommen.

Ein bisschen fehlt hier mir das Warum. Denn viele haben über die Winterpause ihre Form nicht halten können (Gekas, Schwegler, Ochs, Köhler) und einige werden aufgestellt obwohl sie nie wirklich Leistung auf ihrer Position gebracht haben. Zudem bleibt zu sagen, dass unsere Verkäufe über die Winterpause allesamt eingeschlagen sind bei ihren neuen Vereinen. Bestes Beispiel ist Tosun.

Momentan ist es wie verflucht. Stuttgart hat es gezeigt. Ich denke wenn wir wieder mal ins Tor treffen, wird das wieder. Allgemein scheint das eher ein psychisches und kein qualitatives Problem zu sein.

@xxlhonk

Teilweise hat die komplette Defensivreihe gefehlt. Das erklärt aber nicht unsere Misere, denn in der Defensive hatten wir eigentlich keine großen Probleme. Gegen Gladbach und Stuttgart hätten wir gewinnen müssen und auch gegen Hannover war mindestens ein Punkt drin. Jetzt sind wird aber da wo man halt nicht so leicht wieder rauskommt.

Amanatidis ist zurecht sauer gewesen, aber er hätte sich nicht in den Zeitungen äußern sollen. Gekas schießt keine Tore spielt aber trotzdem immer.
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Perspolis
01.03.2011 | 13:05 Uhr
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Perspolis : 
01.03.2011 | 13:05 Uhr
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Perspolis : 
Toller Blog!

Man hat sich ganz klar von der Topform von Gekas und Ochs blenden lassen.
Die Mannschaft hat nicht das Potenzial oben um die EL-Plätze zu spielen.

Amanatidis ist schon fast Sportinvalide, Fenin kein Bundesligaspieler, Nikolov mal top mal (leider häufiger) flop, auf den Flügeln ist nur Ochs zu gebrauchen, Spielaufbau aus der Abwehr heraus sucht man vergebens ...
Eintracht sollte mehr auf Junge Spieler aus der eigenen Jugend setzen oder wenn keine jungen BL tauglichen Spieler vorhanden sind auf dem Transfermarkt tätig werden.
Im Kader sind zu viele Spieler die eher in die 2. als 1. Bundesliga passen.

Ich sehe schwarz für die Eintracht.
Werde am Samstag im Stadion dennoch mitfiebern.
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HumanMaschine
01.03.2011 | 13:32 Uhr
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01.03.2011 | 13:32 Uhr
-1
Ihr steigt mit uns ab!
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SGEler11
01.03.2011 | 13:34 Uhr
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SGEler11 : 
01.03.2011 | 13:34 Uhr
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SGEler11 : 
Gefällt mir gut, was du da schriebst.
Gehst auf alles ein behälst aber den Überblick und verzettelst dich nicht in einzelnen Aspekten, obwohl es dazu ja leider reihclich Anlass gibt, ob nun Skibbe, HB, unser System, die Torflaute oder was auch immer.
Das Warum ist für mich einfach und schlicht die schlechte Form der Spieler plus zu viele Verletzte. Mittlerweile kann man sich ja noch nicht mal auf Schwegler und Ochs als Leistungsträger verlassen und dann wird es eben schwer, wenn sie keiner ersetzten kann.
Gerade dann, wenn ein Ersatz überzeugt, kriegen wir noch eins drauf, ob nun bei Kraus oder Clark.
Dazu ist Chris Ausfall schlimmer, als gedacht. Man schaue sich mal die Bilanz der Spiele mit Chris in dieser Saison an und ohne ihn. Mit ihm ein Punkteschnitt wie der BVB ohne ihn, wie Arminia Bielefeld, so ungefähr.
Klar auch, Skibbe hat fehler gemacht, sogar große. Ob nun die Suspendierung von Amanatidis oder die Aufstellung oder einzelne Spieler.
Es bleibt zur Zeit nicht viel, was Hoffnung macht. Rode vielleicht und das Spiel gegen den VfB.

@perspolis

Du sagst richtigerweise, dass Gekas und Ochs in der Hinrunde überschätzt wurden, genauso ist es aber auch falsch, jetzt alles schlechter zu machen, als es ist. Wir haben durchaus ein Team, was jeden schlagen kann und das spielerisch und souverän. Leider aber auch eins, dass gegen jeden chancenlos unterlegen sein kann.
Kommen Ochs, Schwegler, Meier, Russ wieder in Form, spielt Ralle konstant und trifft Fanis wieder, dann ist diese Mannschaft stark genug für 50 Punkte.
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bronko
01.03.2011 | 14:49 Uhr
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bronko : 
01.03.2011 | 14:49 Uhr
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bronko : 
Haben noch ein 0:3 wett zu machen. Hasta la Vista, Frankfurt

Ne ganz im Ernst, denke dass Frankfurt drin bleibt. Zu viel Qualität im Kader und man steht ja trotz der aktuellen Serie noch überm Strich. Denke das wird wieder...
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AbraKagawa
01.03.2011 | 22:55 Uhr
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AbraKagawa : 
01.03.2011 | 22:55 Uhr
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AbraKagawa : 
Das hätt ich auch nich umbedingt gedacht. Ich war beim 1-0 gegen meinen BVB live im Stadion und die Stimmung war wie immer herrlich. Ich bin aus Hessen und gerade nach diesem Spiel hat man gesehen, dass alle schon an den Europacup geglaubt hatten. Unglaublich wie aus dieser Stimmung innerhalb weniger Monate Abstiegsangst pur wurde. Die Fans stehen aber hinter der Mannschaft und das wird sich auch nicht ändern und was der SGE fehlt ist einfach ein Tor! Aber, dass Frankfurt absteigt glaube ich kaum und wenn doch dann weiß ich in welchem Stadion ich Montags stehen..
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