Der Club hat für seine Verhältnisse, eine richtig gute und vor allem ruhige Saison hinter sich. Mit einem Sieg im letzten Spiel könnte man die Saison krönen und auf einem einstelligen Tabellenplatz beenden. Das Erfolgsgeheimnis ist meiner Meinung nach das man im Verein die Ruhe, auch in den Wochen behalten hat, in denen man nur noch knapp von den Abstiegsplätzen entfernt war und man sich wieder mitten im Abstiegskampf befand.

Verantwortlich für diesen Erfolg sind allen voran Manger Martin Bader und Trainer Dieter Hecking. Trotz der Abgänge der offensiven Leistungsträgern Gündogan, Eckici, Schieber und dem Kapitän Andreas Wolf haben es die beiden geschafft wieder eine Mannschaft ins Rennen zu schicken die in der Tabelle vor einigen Vereinen mit deutlich größerem Finanziellen Spielraum steht.

Mittlerweile steht man in Nürnberg auch finanziell wieder auf solidem Boden, so dass ein großer Verkauf von Leistungsträgern eher überraschen würde. Mit dem Verkauf von Wollscheid an Leverkusen hat man den nötigen Transfererlös für dieses Jahr erzielt und so bleibt zu erwarten, dass die Mannschaft um Kapitän Rafael Schäfer weitestgehend ihr Gesicht beibehält.
Richtig schmerzen wird allerdings die Rückgabe von Leihspieler Didavi an seinen Stammverein VfB Stuttgart. Ihn würde man gerne behalten, aber nicht um jeden Preis und Fredi Bobic hat schon klar gemacht, dass sie Didavi nächste Saison fest einplanen. Auch der Leihvertrag für Jens Hegeler läuft nach dieser Saison aus, allerdings besitzt der Club hier eine Kaufoption.

Kein Zweifel die Mannschaft muss verstärkt werden, insbesondere in der Innenverteidigung braucht man für Wollscheid einen adäquaten Ersatz. Wenn Didavi geht, braucht man für das kreative Mittelfeld einen Ersatz. Für die Position hinter den Spitzen taucht immer wieder der Name Gebhart auf der bei Stuttgart nicht zum Zug kommt. Er hat aber sein Können bereits mehrfach unter Beweis gestellt und wäre eine richtige Verstärkung.

In der Innenverteidigung stehen mit Per Nilson, Dominic Maroh und Timm Klose gute Leute zur Verfügung, mit Wollscheid geht jedoch der Spieler der eine Klasse besser war als seine drei Mitstreiter. Bei den Außenverteidigern ist Links Javier Pinola seit Jahren gesetzt, aber er ist nicht mehr der Jüngste und die Verletzungen häufen sich. Ein junger aufstrebender Mann würde dem Kader gut tun. Rechts spielte in der Rückrunde meistens Markus Feulner und der ist eigentlich zentraler Mittelfeldspieler, auch wenn er seine Sache ordentlich gemacht hat, seit dem Abgang von Dennis Diekmeier fehlt hier die perfekte Lösung. Timothy Chandler ist auch ein Kandidat für die rechte Abwehrseite, allerdings durfte er diese Saison auch immer wieder im Mittelfeld ran. Im Mittelfeld, ist vor allem defensiv richtig gut aufgestellt, mit Balitsch und Simmons steht die Erfahrung im Kader, mit Almong Cohen ein junger Spieler mit viel Talent. Wenn Gebhardt kommen sollte ist auch die zentrale offensiv Position gut besetzt. Auf der linken offensiven Seite, steht mit Alexander Esswein ein Spieler im Kader dem ich nächste Saison den absoluten Durchbruch zutraue. Er hat bereits diese Saison bis zu seiner Verletzung richtig gute Leistungen gezeigt. Rechts wäre ein wenig Konkurenz für Róbert Mak durchaus wünschenswert. Ebenso wie im Sturmzentrum. Hier konnten Christian Eigler und Albert Bunjaku nicht wirklich Druck auf Tomás Pekart ausüben.

Dass die Leistungen des Clubs in der Bundesliga hoch anerkannt werden, merkt man auch daran, dass wo immer ein Trainer gesucht wird auch der Name Hecking fällt. Man kann für den Club nur hoffen, dass er den Verlockungen von Bayer Leverkusen und Co wiederstehen kann.

Wenn Hecking bleibt und Bader es schafft, für jeden Mannschaftsteil einen Spieler mit Potenzial zu holen, bin ich davon überzeugt, dass der 1.FC Nürnberg die nächste Saison wieder auf einem einstelligen Tabellenplatz beenden kann.

Das allerwichtigste für alle Cluberer, unabhängig welchen Tabellenplatz man nach der nächsten Saison belegt, ist dass man einen Platz vor Greuther Fürth liegt.