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Fortsetzung "Stasi-Ära"
Hinzu gelang es in der Saison 1988/1989 das erste Mal der Sprung ins Europapokal Halbfinale. Endstation in der Vorschlussrunde des UEFA-Cups war mit dem VfB Stuttgart mal wieder ein Rivale aus dem Westen. 1989 war dann generell der Bann gebrochen. Unter dem neuen Trainer, der spätere Cottbuser Coach Eduard Geyer, kam der Erfolg zurück nach Dresden: mit einem 2:2 bei Hansa Rostock holte sich Dynamo Dresden seinen siebten DDR-Meistertitel.

Ein Jahr später gelang Dresden die erfolgreiche Titelverteidigung – der letzte DDR-Titel für Dynamo. Mit der Wiedervereinigung und dem politischen Zusammenschluss Deutschlands verlor Dynamo zwei seiner Identifikationsfiguren und Leistungsträger. Ulf Kirsten ging nach Leverkusen, Matthias Sammer zum VfB Stuttgart. Immerhin gelang in der letzten DDR-Spielzeit noch der zweite Platz, und somit die Qualifikation für die Bundesliga. Hier spielte der Traditionsverein aber von Beginn an gegen den Abstieg. Zwei Spielzeiten gelang noch die knappe Rettung vor dem Abstieg, allerdings nach Punktabzügen wegen Lizenzproblemen und nach dem Weggang der Leistungsträger in der Saison 1994/95, der bis heute letzten Bundesliga-Saison für Dynamo Dresden, konnte der Abstieg nicht verhindert werden. Allerdings nicht nur aus sportlicher Hinsicht. Zwar landete Dynamo tatsächlich auf dem letzten Platz, aber aufgrund der großen finanziellen Probleme bekam Dresden weder die Lizenz für die erste noch für die zweite Bundesliga erteilt.

Dazu kamen Probleme mit Hooligans: 1991 erhielt Dynamo von der UEFA eine 2-Jahres-Sperre, nachdem im Europacup-Spiel gegen Roter Stern Belgrad Hooligans für schwere Ausschreitungen gesorgt hatten. Ein äußerst unrühmliches und tragisches Ende für die teilweise begeisternden Auftritte international. Auch heute sorgen Dresdner Hooligans noch für Negativschlagzeilen und schaden nicht nur dem Verein, sondern der ganzen Region.

Hooligans heute:



Erst im Januar 1997, Dynamo spielte mittlerweile in der Regionalliga Nordost, konnte der Schuldenberg von 15 Millionen endgültig abgebaut werden. Kurz darauf stellte der Verein als erster aus der Liga unter der Adresse www.dynamo-dresden.de eine eigene Website online. Aber der sportliche sowie finanzielle Rückschlag hatte Spuren hinterlassen. Präsident Otto sorgte mit Betrugsverfahren für Unruhe, mehrfache Trainerwechsel und Unzufriedenheit waren die Folge, 2000 folgte sogar der Absturz in die vierte Liga.

Aufschwung im neuen Millenium
Unter dem neuen Trainer Steffen Heidrich gelang schließlich das schier Unmögliche. Zwischen seinem Amtsantritt im Juni 2001 und April 2002 gelang einerseits der sportliche Aufstieg durch einen Last-Minute Treffer von Denis Koslov in der Staffelmeisterschaft und das Ausschalten der Hertha-Amateure (1:0, 0:0). Andererseits aber wurde auch die finanzielle Lage in den Griff gebracht. In einer groß angelegten Aktion wendete sich der 1. FC Dynamo Dresden gemeinsam mit Partnerunternehmen an die Wirtschaft, um mit der von Fans initiierten Spendenaktion finanzielle Unterstützung zur Aufrechterhaltung des Spielbetriebes zu erhalten, mit Erfolg. Nachdem auch die ganze Mannschaft inklusive Aufsichtsrat auf ein komplettes Monatsgehalt verzichtet hatte, gelang es innerhalb von 7 Tagen sensationeller weise die benötigten 1,5 Millionen aufzutreiben. Die Regionalliga konnte also kommen.

Nachdem im August 2002, als in Deutschland große Regenmassen für Überschwemmungen sorgten, das Spielfeld überflutet wurde (30 cm Wasser standen im Mittelkreis!), mussten erneut die Fans die Initiative ergreifen. Um einen neuen Rasen zu verlegen investierte die Stadt Dresden 30.000 Euro, zudem wurde ein Benefizspiel, in dem Ulf Kirsten sechs Tore erzielte und sich in einem emotionalen Spiel von den Dresdner Fans verabschiedete, abgehalten.
Des Weiteren starteten die Fans die Initiative "Brustsponsor": Das Ziel war es, durch den Verkauf von 2003 Trikots eine Gesamtsumme von mindestens 148.222,- Euro zu erwirtschaften und sich mit dieser Summe als offizieller Brustsponsor des 1. FC Dynamo Dresden anzubieten. Durch Versteigerungen, Verkäufe und öffentliche Auftritte, u.a. Skilangläufer Rene Sommerfeldt im "Aktuellen Sportstudio" sowie Käufe durch Rainer Callmund, Bernd Schneider, Jörg Butt, Ulf Kirsten, Oliver Neuville und Carsten Ramelow wurde die Aktion in ganz Deutschland populär und wirkungsvoll, was zur Folge hatte, dass am 25.2.2004 Cleanway als neuer Trikotsponsor präsentiert werden konnte. Die Fans hatten mal wieder zur Rettung des Vereins beigetragen.



Trikot der Initiative "Brustsponsor"

Im Juni 2004 gelang dann durch ein 1:0 gegen Bayer Uerdingen der Aufstieg in die zweite Liga! Im September konnte der Traditionsverein als erste Mannschaft in der Liga in der Allianz Arena gewinnen. Vor 66.000 Zuschauern, darunter 20.000 Dynamo-Fans, wurde 1860 München mit 2:1 geschlagen. Nichtsdestotrotz musste Dresden am Ende der Saison mit 41 Punkten erneut den bitteren Gang in die dritte Liga antreten.
Im Mai 2007 wurde der Neubau des Rudolf-Harbig-Stadion unterzeichnet, im Dezember beginnt der Abbau der alten Flutlichtmasten, wegen ihres Aussehens oft als "Giraffen" bezeichnet. Im Oktober 2008 fällt der letzte. Im Januar zuvor durften die Fans, was mal wieder ihren Einfluss verdeutlichte und ihr Engagement würdigte, über die neuen Trikots mitbestimmen.
Am 15.9.2009 wurde in festlichem Rahmen das neue Dresdner Schmuckkästchen mit einem 1:2 gegen Schalke 04 eingeweiht.



Einweihung des neuen Stadions

Heute spielt die SG Dynamo Dresden in der 3. Liga. Nach zehn Spielen liegt der Verein aus Sachsen lediglich auf Platz 16 und hat wohl wieder eine schwere Saison vor Augen. Evtl. verhilft das neue Stadion jetzt zum Aufbauen einer Heimserie.