Mainz 05 (3:2 Stuttgart, 2:1 Frankfurt, 2:0 Wolfsburg, 1:4 Hannover)
Das Tuchel Team musste mit Szalai mal wieder einen der besten Spieler ziehen lassen, dies ist allerding eingeplant und gehört zur Vereinsphilosophie. Das Team ist mittlerweile fester Bestandteil der Bundesliga und startete mal wieder Furios in die Saison. Drei Siege gegen ambitionierte Teams zeigen an in welche Richtung es gehen kann, allerdings setzte Hannover dem Höhenflug des selbsternannten Karnevalsvereins ein jähes Ende. Das 1:4 fiel allerdings zu hoch aus. Insgesamt besticht das Team durch Geschlossenheit und einen bisher überragenden Müller. Ob Mainz diesen Punkteschnitt allerdings halten kann, ist mehr als fraglich. Die Taktisch sehr gute Mannschaft wird wohl eher nichts mit Europa zu tun und irgendwo im gesicherten (unteren) Mittelfeld landen. Das klingt für den Verein eigentlich nach einem Fundament für weitere Entwicklung, wenn da nicht immer diese verflixten Transferperioden wären.
Werder Bremen (1:0 Braunschweig, 1:0 Augsburg, 0:1 Dortmund, 1:4 Gladbach)
Wiese, Mertesacker, Naldo, Diego, Özil, Micoud und Klose. Nicht lange ist es her, dass solche Namen im Bremer Kader gestanden haben und die Norddeutschen in der Champions League vertreten haben. Das neue Führungsduo Dutt und Eichin haben einen generalüberholen Kader zusammengestellt der mit sechs Punkten nach zwei Spielen gut in die Saison gestartet ist und danach gegen vermeintlich besser besetzte Teams verloren hat. Also ein ordentlicher Saisonstart? Die Zahlen lügen. Bremen hat gegen Braunschweig leicht besser gespielt, aber am Ende Glück gehabt. Gegen Augsburg waren sie klar unterlegen und gegen Dortmund und Gladbach sah die Bremer Mannschaft gar kein Land. Das Team spielt ideen- und Konzeptlos. Mit Sokratis und de Bruyne gingen die besten Bremer der Vorsaison und es kam kein annähernd adäquater Ersatz in die Hansestadt. Das Jahr eins nach Schaaf könnte ein hartes werden. Die Auftritte bisher lassen böses erahnen. Für Bremen wird es (wieder) eher gegen den Abstieg gehen als ums internationale Geschäft und wenn das Team nicht umgehen beginnt sich deutlich zu steigern, kann es für Bremen dieses Jahr ganz bitter werden. Özil und co. Können dagegen allerdings wohl nicht mehr helfen.
FC Augsburg (0:4 Dortmund, 0:1 Bremen, 2:1 Stuttgart 1:0 Nürnberg)
Vier Spiele, zwei Siege, sechs Punkte. Dafür benötigte Augsburg letztes Jahr fast die komplette Hinserie. Die Niederlage gegen Bremen war höchst unverdient und auch gegen Dortmund spielte man eine Stunde ordentlich mit. Das Team ist weiterhin eine verschworene Mannschaft, ohne große Stars, die mit den beiden Koreaner Koo und Ji sogar noch zwei ihrer besten Spieler verloren haben. Dies wird durch den Teamgeist kompensiert und so startete das Team durchaus gut in die Saison. Reuter und Weinzierl machen hervorragende Arbeit, sodass Augsburg bisher sehr gut dasteht. Dennoch ist das Team natürlich Individuell eines der schwächsten der Liga, dies hat sie allerdings auch in den letzten beiden Jahren nicht davon abgehalten die Liga zu halten. Für Augsburg wird es eng, der Start gibt aber Selbstvertrauen. Es könnte zum dritten Mal in Folge für den Klassenerhalt reichen.
1899 Hoffenheim (2:2 Nürnberg, 5:1 Hamburg, 3:3 Freiburg, 2:6 Stuttgart)
Tore satt sind derzeit garantiert in Hoffenheim, allerdings auf beiden Seiten. Hoffenheim startete nach einer katastrophalen Saison mit einem glücklichen Ende nun sehr ordentlich in die Saison. Markus Gisdol baut kompromisslos auf junge, talentierte und hungrige Spieler. 1899 scheint seine Identität der furiosen Aufstiegsjahre wiedergefunden zu haben. In Hoffenheim wurde zwar schon öfter ein Neuanfang ausgerufen, aber diesmal scheint er von Dauer zu sein. Die offensive um Firmino, Volland und die Neuzugänge Elyounoussi und Modeste ist bisher eine der gefährlichsten der Liga. Die Defensive allerdings steht bisher noch nicht besonders gut und ist Hauptverantwortlich dafür, dass Hoffenheim ,,nur fünf Punkte bisher eingefahren hat. Die Mannschaft scheint sich nach der Saison erholt und zusammengerauft zu haben, auch die Trainingsgruppe 2 um Wiese und Weis stören das Betriebsklima bisher nur am Rande. Hoffenheim verfügt über eine außerordentlich Junge und talentierte Mannschaft. Fraglich nur wie lange man Spieler wie Firmino und Volland halten kann. Noch sind sie da und das bedeutet Tore satt. Hoffenheim landet im Mittelfeld, mit dem Abstieg wird das Team nicht besonders viel zu tun haben.
Hertha BSC Berlin (6:1 Frankfurt, 2:2 Nürnberg, 1:0 Hamburg, 0:2 Wolfsburg)
Sieben Punkte aus vier Spielen ist für einen Aufsteiger ein großer Erfolg. Auch für die Hertha bedeutet dies vorerst Ruhe im harten Umfeld der Hauptstadt. Berlin spielte eine phänomenale letzte Saison und zeigt nun, dass es absolut in die Liga gehört. Irgendwie ist Berlin mit diesem Kader, dem Umfeld und der Stadt kein normaler Aufsteiger. Mittelfristig will und muss Berlin sich in der oberen Hälfte festsetzen. Aktuell ist es mit Luhukay auf dem besten Wege eine beschwerdefreie Saison zu spielen. Der Trainer leistet hervorragende Arbeit und ist quasi ja auch halber Manager, da nahezu alle Neuzugänge bereits mit Luhukay gearbeitet haben und er somit wohl einen gehörigen Teil zu den Transfers beigetragen hat. Berlin gehört in die Liga und Berlin bleibt in der Liga, an guten Tagen ist der alten Dame einiges zuzutrauen. Das Team verfügt über spannende Spieler und auch Ronny scheint langsam wieder in Aufstiegsform zu kommen. Hertha könnte für eine positive Überraschung sorgen dieses Jahr und wird mit der zweiten Liga (sofern der Verein und das Umfeld Ruhig bleiben) in naher Zukunft eher nichts mehr zu tun haben. Irgendwie ist Berlin halt kein normaler Aufsteiger.
Eintracht Braunschweig (0:1 Bremen, 1:2 Braunschweig, 0:2 Frankfurt, 0:4 Hamburg)
28 Jahre lang haben sie gewartet. Der Verein, das Umfeld, die ganze Stadt des Meister von 1967 lechzte nach Bundesliga und dann das. Vier Spiele, null Punkte und Tabellenplatz 18 zum Start der Saison und das auch gegen Teams, gegen die Mann punkten muss, wenn man in der Liga bleiben will. Das Team, dessen Weg in den letzten Jahren von dem beinahe Absturz in die Viertklassigkeit bis in die Bundesliga geführt hat, verfügt einfach über zu wenig Bundesliga erfahren und Bundesliga taugliche Spieler. Lieberknecht und Arnold machen einen herausragenden Job und haben den Verein und die Mannschaft komplett saniert und wieder in die Beletage des deutschen Fußballs geführt und dies nahezu ohne Finanzielle Investitionen. Der Stamm der Mannschaft spielte bereits in der dritten Liga zusammen. Und das merkt man. Zunächst stand wenigstens die Defensive, zuletzt nicht einmal mehr die. Die offensive erhofft sich durch den wiedergenesenen Kumbela und den wiederverpflichteten Bellarabi einen Qualitätssprung. Es bleibt abzuwarten, ob dieser tatsächlich eintrifft. Braunschweig stieg sensationell auf und wird wohl unspektakulär absteigen. Es würde einem Wunder gleichkommen, wenn die Blau-Gelben die Liga halten würden. Das Taktisch durchaus anspuchsvolle Spiel der Mannschaft ist einfach (noch) nicht Bundesligareif. Braunschweig ist Abstiegskandidat Nummer eins und wird am Ende der Saison ziemlich sicher einen der beiden direkten Abstiegsplätze belegen.
Teil 2: https://www.spox.com/myspox//blogdetail/zeit-f:C3::BC:r-ein-erstet-fazit-teil-2,200461.html
