18.12.2012 um 22:54 Uhr
Die so genannten Bad Boys...
Ich diskutiere gerne, oft und lange mit anderen Fußballfans und wie das nun mal so ist bei der wichtigsten Nebensache der Welt, die Geschmäcker bezüglich des bevorzugten Vereins oder des Lieblingsspielers könnten unterschiedlicher nicht sein.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mit meinen Spieler-Favoriten bei solchen Gesprächen regelmäßig anecke. Und ja, ich gebe es zu, meine Lieblingsspieler sind nicht unbedingt die Anwärter auf einen Fair-Play-Pokal oder die perfekten Team-Player.
Schwärmen andere über das (unbestritten) große Talent eines Lionel Messi und andere über die hohe Trefferzahl eines Mario Gomez, winke ich nur müde lächelnd ab. LAAANGWEEEIIILIIIG!!! Bastian Schweinsteiger? Mesut Özil? Andrea Pirlo? Andres Iniesta? Gähn, Maxi-Gähn.
Ich will Spieler auf dem Platz sehen, die neben ihrer Fähigkeit, Fußball zu spielen, (welche ich dem ein oder anderen Profi, der mir von meinen Gesprächspartnern genannt wird, sogar abspreche) auch etwas repräsentieren, die anecken und auch einmal was Verrücktes machen.
Natürlich rede ich nicht von Spielern wie Suarez, die bei einer WM ein Tor durch Handspiel verhindern, eine rote Karte erhalten, einen Elfmeter verursachen, wie ein kleines Mädchen heulend vom Platz getragen werden müssen und sich, als der Sieg der Mannschaft doch noch Realität wird, plötzlich wie Helden feiern lassen, um dann später wegen Rassismus-Vorwürfen und Spuck-Attacken Schlagzeilen zu machen. Nein, die Südamerikanische Hasenscharte meine ich natürlich nicht.
Ich meine auch keinen Francesco Totti, der in wichtigen Turnieren fast nie Entscheidendes bewirkte und meist auch nur durch übertrieben harte Fouls und roten Karten auffiel.
Und nein, liebe Ronaldo-Fans, ich meine auch nicht die Fleisch gewordene Schaufensterpuppe, die bereits während des Fallens bei einem vermeintlichen Foul das Leidensgesicht Jesu aufsetzt und jedes Mal riskiert, sich die Hand zu brechen, weil er kurz vorm Aufprall auf den Boden wild gestikulierend eine gelbe/rote Karte für den involvierten Gegenspieler fordert.
Wer die ganze Zeit wie der aufgeblasenste Gockel durch die Gegend rennt und sich bei seinen 120 Freistößen pro Spiel (von denen er alle drei Spiele mal einen versenkt) John-Wayne-mäßig hinstellt, sollte die Schmerzen nach einem erlittenen Foul auch wie ein Mann ertragen und nicht mit Pipi in den Augen den Platzverweis des Gegenspielers fordern.
Ich rede von Spielern wie Zlatan Ibrahimovic, Mario Balotelli, Kevin-Prince Boateng, Marko Arnautovic & Co. Alles technisch extrem versierte Spieler, die sich aber nicht nach jedem Spiel Phillip-Lahm-mäßig vor die Kameras stellen und (gääähn) erzählen, wie toll die Leistung des gesamten Teams war, der nächste Gegner (im DFB-Pokal etwa der FC Pusemuckel) nicht unterschätzt werden darf (schnarch) und man nun kontinuierlich weiter arbeiten müsse (weckt mich, wenns vorbei ist).
Ich will Spieler, die auch mal Klartext reden!
Beispiel gefällig? Traut sich hierzulande Niemand, einen Fußballer oder Trainer nach einer etwaigen Homosexualität zu fragen, aus Angst, denjenigen nie wieder als Interview Partner begrüßen zu dürfen (oder habe ich die Interviews und Fragen an die Spieler und Trainer verpasst, bei denen wir es allein in Deutschland längst alle vermuten?), wurde etwa ein Ibrahimovic von einer Reporterin genau das gefragt. Seine Antwort war nun nicht etwa, dass das Privatsache sei, oder etwas ähnliches (wozu er ja das Recht gehabt hätte), er sagte zur Fragestellerin: "Besuch' mich mal zuhause und bring Deine Schwester mit. Dann zeige ich dir, ob ich schwul bin, oder nicht." Zugegeben, eine nicht ganz stilvolle, aber dennoch „echte" und amüsante Antwort auf eine Frage, die man anderen gar nicht erst stellen dürfte.
Zum Thema der Verrücktheit: Unvergessen die Jubelpose eines Balotelli bei der vergangenen EM, die wohl auch deshalb so sehr um die Welt ging, weil Niemand die ADS-Fremdschäm-Jubel-Aktionen a la Thomas Müller sehen möchte (Thomas Müller, das ist der, der sich im Stile eines Pippo Inzaghi bei jeder Berührung wie ein abgestochenes Schwein seines eigenen Bauernhofes laut schreiend, mit Nahtod-Erfahrung in den Augen auf den Boden wirft und sich gefühlte 300 Mal hin- und her wälzt).
Oder dieser „tolle" Jubel des Mario Gomez im Stile eines Stierkämpfers. Sicher hat er sich nur deshalb für diese Pose entschieden, um zu verhindern, dass ihm bei einem Klose-Salto die frisch gelackte Elvis-Gedenk-Tolle verrutscht!
Ich bin der Meinung, dass Fußball objektiv betrachtet doch ohnehin unwichtig genug ist. Wenn ich dann sehe, wie 22 perfekt angepasste Millionäre sich den Ball hin- und her schieben, wird mir diese Tatsache doch erst richtig bewusst. Also muss ich davon abgelenkt werden.
Und es sind Spieler wie Paul Gascoigne, Diego Maradona und die bereits genannten Ibrahimovic & Co., die durch ihre Tricks, Tore und Eskapaden auf und neben dem Platz, sowie den Alltag, als auch die Trivialität des Spieles vergessen lassen.
Mit anderen Worten, sie sind das Salz in der Suppe!
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mit meinen Spieler-Favoriten bei solchen Gesprächen regelmäßig anecke. Und ja, ich gebe es zu, meine Lieblingsspieler sind nicht unbedingt die Anwärter auf einen Fair-Play-Pokal oder die perfekten Team-Player.
Schwärmen andere über das (unbestritten) große Talent eines Lionel Messi und andere über die hohe Trefferzahl eines Mario Gomez, winke ich nur müde lächelnd ab. LAAANGWEEEIIILIIIG!!! Bastian Schweinsteiger? Mesut Özil? Andrea Pirlo? Andres Iniesta? Gähn, Maxi-Gähn.
Ich will Spieler auf dem Platz sehen, die neben ihrer Fähigkeit, Fußball zu spielen, (welche ich dem ein oder anderen Profi, der mir von meinen Gesprächspartnern genannt wird, sogar abspreche) auch etwas repräsentieren, die anecken und auch einmal was Verrücktes machen.
Natürlich rede ich nicht von Spielern wie Suarez, die bei einer WM ein Tor durch Handspiel verhindern, eine rote Karte erhalten, einen Elfmeter verursachen, wie ein kleines Mädchen heulend vom Platz getragen werden müssen und sich, als der Sieg der Mannschaft doch noch Realität wird, plötzlich wie Helden feiern lassen, um dann später wegen Rassismus-Vorwürfen und Spuck-Attacken Schlagzeilen zu machen. Nein, die Südamerikanische Hasenscharte meine ich natürlich nicht.
Ich meine auch keinen Francesco Totti, der in wichtigen Turnieren fast nie Entscheidendes bewirkte und meist auch nur durch übertrieben harte Fouls und roten Karten auffiel.
Und nein, liebe Ronaldo-Fans, ich meine auch nicht die Fleisch gewordene Schaufensterpuppe, die bereits während des Fallens bei einem vermeintlichen Foul das Leidensgesicht Jesu aufsetzt und jedes Mal riskiert, sich die Hand zu brechen, weil er kurz vorm Aufprall auf den Boden wild gestikulierend eine gelbe/rote Karte für den involvierten Gegenspieler fordert.
Wer die ganze Zeit wie der aufgeblasenste Gockel durch die Gegend rennt und sich bei seinen 120 Freistößen pro Spiel (von denen er alle drei Spiele mal einen versenkt) John-Wayne-mäßig hinstellt, sollte die Schmerzen nach einem erlittenen Foul auch wie ein Mann ertragen und nicht mit Pipi in den Augen den Platzverweis des Gegenspielers fordern.
Ich rede von Spielern wie Zlatan Ibrahimovic, Mario Balotelli, Kevin-Prince Boateng, Marko Arnautovic & Co. Alles technisch extrem versierte Spieler, die sich aber nicht nach jedem Spiel Phillip-Lahm-mäßig vor die Kameras stellen und (gääähn) erzählen, wie toll die Leistung des gesamten Teams war, der nächste Gegner (im DFB-Pokal etwa der FC Pusemuckel) nicht unterschätzt werden darf (schnarch) und man nun kontinuierlich weiter arbeiten müsse (weckt mich, wenns vorbei ist).
Ich will Spieler, die auch mal Klartext reden!
Beispiel gefällig? Traut sich hierzulande Niemand, einen Fußballer oder Trainer nach einer etwaigen Homosexualität zu fragen, aus Angst, denjenigen nie wieder als Interview Partner begrüßen zu dürfen (oder habe ich die Interviews und Fragen an die Spieler und Trainer verpasst, bei denen wir es allein in Deutschland längst alle vermuten?), wurde etwa ein Ibrahimovic von einer Reporterin genau das gefragt. Seine Antwort war nun nicht etwa, dass das Privatsache sei, oder etwas ähnliches (wozu er ja das Recht gehabt hätte), er sagte zur Fragestellerin: "Besuch' mich mal zuhause und bring Deine Schwester mit. Dann zeige ich dir, ob ich schwul bin, oder nicht." Zugegeben, eine nicht ganz stilvolle, aber dennoch „echte" und amüsante Antwort auf eine Frage, die man anderen gar nicht erst stellen dürfte.
Zum Thema der Verrücktheit: Unvergessen die Jubelpose eines Balotelli bei der vergangenen EM, die wohl auch deshalb so sehr um die Welt ging, weil Niemand die ADS-Fremdschäm-Jubel-Aktionen a la Thomas Müller sehen möchte (Thomas Müller, das ist der, der sich im Stile eines Pippo Inzaghi bei jeder Berührung wie ein abgestochenes Schwein seines eigenen Bauernhofes laut schreiend, mit Nahtod-Erfahrung in den Augen auf den Boden wirft und sich gefühlte 300 Mal hin- und her wälzt).
Oder dieser „tolle" Jubel des Mario Gomez im Stile eines Stierkämpfers. Sicher hat er sich nur deshalb für diese Pose entschieden, um zu verhindern, dass ihm bei einem Klose-Salto die frisch gelackte Elvis-Gedenk-Tolle verrutscht!
Ich bin der Meinung, dass Fußball objektiv betrachtet doch ohnehin unwichtig genug ist. Wenn ich dann sehe, wie 22 perfekt angepasste Millionäre sich den Ball hin- und her schieben, wird mir diese Tatsache doch erst richtig bewusst. Also muss ich davon abgelenkt werden.
Und es sind Spieler wie Paul Gascoigne, Diego Maradona und die bereits genannten Ibrahimovic & Co., die durch ihre Tricks, Tore und Eskapaden auf und neben dem Platz, sowie den Alltag, als auch die Trivialität des Spieles vergessen lassen.
Mit anderen Worten, sie sind das Salz in der Suppe!
Aufrufe: 6191 | Kommentare: 14 | Bewertungen: 34 | Erstellt:18.12.2012
ø 5.1
KOMMENTARE
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19.12.2012 | 17:27 Uhr
-4
Marco_Calabresa : Nicht mal Bildniveau
Von der Grundbotschaft her gebe ich den Blog ja durchaus recht, aber warum ein Gomez als Negativbeispiel und diese geschmacklose Antwort von Ibrahimovic als Argument für "Badboys" herhalten müssen, ist mir schleierhaft. Selten so was armseliges gelesen.
4
19.12.2012 | 17:36 Uhr
-4
Brustring_ : FCBDrobny
Warscheinlich hast du Ibrahimovics Biography nicht einmal gelesen sonst würdest du nicht so über seinen Charachter urteilen.Und bei welchem Verein er spielt is doch seine Entscheidung und keine Charachterfrage, er wollte eig bei Milan bleiben aber wenn PSG mit so nem Batzen geld ankommt ...
zum Thema, im Grunde hast du recht allerdings teilweise recht unsachlich und beleidigend
0
19.12.2012 | 17:44 Uhr
0
Kopfzerbrechen : Entspannen, Leute
Ich würde gern klar stellen, dass ich mit meinem Blog NIEMANDEN beleidigen wollte, er war doch nur als Satire gemeint und es sollte mit einem "Augenzwinkern" darauf hingewiesen werden, dass ich die vermeintlichen Bad Boys den angepassten Fußballern vorziehe, also legt doch bitte bitte bitte nicht jedes Wort auf die Goldwaage! Danke!
5
19.12.2012 | 18:09 Uhr
-1
aber egal, da geb ich einfach mal nen 10er drauf, weils einfach genial geschrieben ist!
3
19.12.2012 | 18:14 Uhr
0
1
19.12.2012 | 19:16 Uhr
0
Ich finde solche "Typen" einerseits amüsant, weil sie mit ihren unterbelichteten Aussagen/Aktionen lustig sind, andererseits ist es einfach bezeichnend und schade, dass auch solche Zurückgebliebenen es in der heutigen Gesellschaft zum Millionär bringen können (Nein, das ist kein Neid, ich bin mit meinem Leben sehr zufrieden, aber ich kann mit SIcherheit behaupten, dass ich mein Geld härter verdient habe als ein Balotelli)
Dein Blog spiegelt so in etwa die "durchschnittliche" Einstellung des Normalo Fussballfans (was unter anderem auch ein Grund dafür ist dass sich so schnell kein Profi bezüglich seiner Homosexualität outen wird)
Dein Müller "Flame" ist bezeichnend. Du kritisierst den symapthischsten und bescheidensten Spieler, den ich kenne.
Du willst eben Show, das ist ok. Ich würde dir daher den Radsport ans Herz legen. Das ist auch alles nur Show, hinter den Kulissen wird betrogen wo`s nur geht, aber Leuten wie dir gefällt die Show bestimmt.
9
19.12.2012 | 19:51 Uhr
0
DerDugen :
die legende um die 12 jogi-zwerge hat ein neues kapitel, juhu.
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So sehr ich Ibrahimovic als Fußballer schätze, aber als Mensch finde ich ihn ziemlich asozial, ob nun aufgrund seiner lächerlichen Biografie, seinen manchmal brutalen Fouls oder seiner "Vereinstreue".
Balotelli hat fast sein Badezimmer abgefackelt, das Auto eines Mitspielers zu Schrott gefahren und Jugendspieler mit Dartpfeilen beworfen. Aber immerhin will er ja seinen eigenen Klub nicht mehr verklagen...
Arnautovic, so sehr ich ihn mittlerweile mag, war in der Vergangenheit unerträglich arrogant ("Ich bin Champions League-Sieger", "Ich kann dein Leben kaufen").
Für mich stellt sich dann die Frage - wann ist man ein Typ, wann ein Unsympath? Wann ist man ehrlich und interessant, und wann einfach nur noch asozial und dumm? Das ist natürlich ein schmaler Grat, aber für mich werden mittlerweile immer mehr Spieler abgefeiert, die auf der falschen Seite der Grenze stehen.
Besonders unverständlich ist für mich dann, dass du Müller so niedermachst. Dass er leicht fällt, ist richtig, aber wohl auch der einzige Kritikpunkt, den man an ihm üben kann.
Was stört dich an seinen Jubelposen? Ich entnehme deinem Blog, dass es für dich wichtig ist, dass sich jemand nicht vor der Kamera verstellt - in einem Wort: Authenzität. Dann frage ich mich: Ist es authentisch, wenn man einstudierte Jubelposen präsentiert? Würde Balotelli auf dem Bolzplatz genauso jubeln? Wohl kaum. Wenn Müller trifft, lässt er seiner Freude einfach freien Lauf, ohne sich zu verstellen - auch wenn das heute sehr old-schooled wirkt. Was ist wohl authentischer?
Für mich sind Spieler wie Müller, Hummels oder auch Metzelder - intelligent, sympathisch, eloquent und gewitzt , einfach Menschen mit echten Facetten und Tiefen - die wahren Typen. Spieler wie Ibrahimovic und Balotelli dagegen nicht.