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09.05.2011 um 19:04 Uhr
Die neue Trainergeneration
Welche Eigenschaften zeichnen einen guten Trainer aus?

Ein Trainer ist mit einem Personalchef aus der Wirtschaft vergleichbar. Seine wichtigste Aufgabe ist es, sein Team zu führen, eine gute Arbeitsatmosphäre zu erzeugen und dafür Sorge zu tragen, dass seine Ideen umgesetzt werden.
Dazu gehören Fähigkeiten wie Rhetorik, selbstbewusstes Auftreten, Umgang mit Konflikten, Teamfähigkeit und eine überzeugende Ausstrahlung.

Die Trainerspezifischen Fähigkeiten sind natürlich ein gutes Taktikverständnis, sinnvolle Trainingsmethoden und die Personelle und taktische Einstellung der Mannschaft.

Die Frage ist muss man Fußball Profi gewesen sein, um ein guter Bundesliga Trainer zu sein?

Selbstverständlich ist dies ein großer Vorteil. Ein ehemaliger Profi kennt das Profigeschäft, verfügt über ein Netzwerk in der Branche und kennt den Umgang und das Spiel mit der Presse. Eine lange Karriere bietet den Vorteil, dass man unter vielen verschiedenen Trainern gearbeitet hat und sich von jedem etwas abschauen kann. Außerdem genießt ein erfolgreicher ehemaliger Spieler von den Fans und seinen Spielern meist zu Beginn ein hohes Ansehen.
Allerdings kann dieses Ansehen bei den Spielern schnell bröckeln, wenn der Ex- Profi als Trainer überfordert ist.

Gescheiterte Weltmeister

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass ehemalige Nationalspieler als Trainer in der Bundesliga gescheitert sind. Um nur mal einige zu nennen Andreas Brehme, Pierre Littbarski, Guido Buchwald, Jürgen Kohler und selbst Jürgen Klinsmann. Alles Weltmeister der WM 1990, die sowohl in der Bundesliga als auch international erfolgreich gespielt haben
.
Übergang Profi- Trainer

Der Übergang Profi- Trainer erweist sich als recht schwierig. Dies liegt zum einen daran, dass er häufig sehr schnell geschieht.

Ein guter Trainer braucht vor allem Erfahrung. Es ist eine komplett andere Situation, Spieler zu sein oder als Trainer, die Verantwortung zu tragen. Die Spieler sind während ihrer Karriere sehr auf sich selbst fixiert. Der Traum von 11 Freunde müsst ihr sein, funktioniert schon lange nicht mehr. In diesem Geschäft ist sich doch jeder selbst der Nächste.

Demzufolge sollten auch ehemalige Profis so viel Erfahrung wie möglich sammeln, bevor sie einen Cheftrainer Posten übernehmen. Durch die Netzwerke haben Ex- Profis viele Einstiegsmöglichkeiten. Beispielsweise Co- Trainer, Jugendtrainer oder Cheftrainer in einer unteren Liga. Dafür müssten sie aber einige Jahre auf Ruhm und Geld verzichten. Genau an diesen Punkten scheitert häufig der langsame Einstieg in einer weniger ruhmreichen Position.


Die neue Trainergeneration

Wenn man sich die aktuellen Trainer der 1. Bundesliga anschaut erkennt man eine neue Trainergeneration. Diese beziehe ich nicht auf das Alter, sondern auf die Tatsache, dass sie keine große Profikarriere erreicht haben. Diese Trainer sind mittlerweile die Mehrzahl.

Robin Dutt

Kam als Spieler nicht über die Verbandsliga hinaus.
Startete als Spielertrainer, arbeitete als Co- Trainer, Cheftrainer in der Regionalliga und kam nun über Freiburg zu Leverkusen

Mirko Slomka

Arbeite sich Schritt für Schritt nach oben. Zuerst Jugendtrainer, danach Jugendkoordinator, Cheftrainer in der 2. Liga und schließlich Co- Trainer in Hannover und Schalke. Ein Studium der Mathematik hat er ebenfalls erfolgreich abgeschlossen.

Thomas Tuchel

Musste verletzungsbedingt frühzeitig seine aktive Karriere beenden. Studierte parallel zur aktiven Karriere Englisch und Sport. (ohne Abschluss) Nach der aktiven Karriere schloss er ein Betriebswirtschaftslehre Studium mit Diplom ab. Er trainierte beim VFB Stuttgart die U-15 als Cheftrainer, die U-19 als Co-Trainer. Des Weiteren arbeitete er als Jugendtrainer bei Augsburg und Mainz. Den Trainerschein bestand er mit der Note 1,4.

Michael Oenning

Verfügt über ein abgeschlossenes Lehramtstudium in den Fächern Sport und Deutsch. Arbeitete als Verbandstrainer in Baden- Württemberg. War im Trainerstab von Junioren Nationalmannschaften. Während der WM 2002 beobachtete er den Fussball von der anderen Seite und arbeite bei Premiere an der Seite von Marcel Reif.


Weitere Trainer, die auf keine große Fussball Vergangenheit verweisen können sind Jürgen Klopp, Marco Pezzaiuoli, Volker Finke, Ralf Rangnick , Christoph Daum und auch Andries Jonker war nie Fussballprofi.

Dies bedeutet, dass in der 1. Bundesliga nur 8 Trainer erfolgreiche Spieler waren.

Natürlich Jupp Heynckes, Felix Magath und Bruno Labbadia.
Labbadia verfolgte eine kontinuierliche Trainerkarriereplanung. Er begann in der 3. Liga wechselte in die 2. und danach erst in die 1. Liga.
Thomas Schaaf hat auch 281 Bundesliga Spiele auf dem Buckel. Dieter Hecking absolvierte immerhin 30 Bundesligaspiele und Lucien Farve absolvierte 24 Länderspiele für die Schweiz.
Marco Kurz und Holger Stanislawski waren solide Bundesligaspieler.


Diese Entwicklung zeigt, dass bei den Verantwortlichen der Bundesliga Vereinen ein Umdenken stattgefunden hat.
Trainer werden nicht mehr auf Grund ihrer Spielerkarriere verpflichtet. Es werden Leute verpflichtet, die kompetent sind und sich stetig nach oben gearbeitet haben. Die Anforderungen an Trainer haben sich stark verändert.

Aufrufe: 10420 | Kommentare: 6 | Bewertungen: 3 | Erstellt:09.05.2011
ø 10.0
KOMMENTARE
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mamö99
09.05.2011 | 19:35 Uhr
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mamö99 : 
09.05.2011 | 19:35 Uhr
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mamö99 : 
Vorab: netter Blog, 10 Punkte.

"Die Frage ist muss man Fußball Profi gewesen sein, um ein guter Bundesliga Trainer zu sein?"

Genau das ist der wunde Punkt. Mir fällt spontan kein richtig berühmter Trainer ein, der nicht Fußballprofi war. Sicherlich bietet dieses (ehemalige) Dasein auch Vorteile hinsichtlich der Trainer-Chancen. Aber ich denke, dass auch keine Ex-Profis durchaus erfolgreich als Trainer sein könnten.
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possessionplay
10.05.2011 | 14:04 Uhr
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10.05.2011 | 14:04 Uhr
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Ich würde sagen, dass die guten Trainer heute meistens und mehrheitlich auch keine große Profi-Karriere vorweisen können. Mourinho oder Villas-Boas wären internationale Beispiele und da gibt es noch mehrere. Von den historischen Revolutionären waren auch viele keine guten Spieler: Sacchi oder Maslow z.B.

Guter Blog
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Mamackio
10.05.2011 | 14:17 Uhr
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Mamackio : 
10.05.2011 | 14:17 Uhr
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Mamackio : 
Ich denke auch dass der Trend noch weiter in diese Richtung geht. Guter Spieler und erfolgreicher Trainer passt nicht automatisch zusammen.

Und unser Bundestrainer Jogi Löw passt auch noch zu diesem Trend.
Genauso wie Mourinho.
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mamö99
10.05.2011 | 15:07 Uhr
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mamö99 : 
10.05.2011 | 15:07 Uhr
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mamö99 : 
@Mamacki

Gut, aber der hat auch immerhin 2.Liga gespielt, der Jogi.
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Mamackio
10.05.2011 | 19:22 Uhr
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Mamackio : 
10.05.2011 | 19:22 Uhr
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Mamackio : 
Ja aber 2.Liga ist ja auch keine große Karriere, für einen späteren Bundestrainer.

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mamö99
10.05.2011 | 19:24 Uhr
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mamö99 : 
10.05.2011 | 19:24 Uhr
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mamö99 : 
Klar. Aber 2.Liga zählt als Profiliga und demnach war er ja auch ein Profifußballer
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