04.04.2012 um 10:58 Uhr
Die englische Woche der Wahrheit
In der Bundesliga sind englische Wochen zu einer echten Rarität geworden. Ab dem kommenden Wochenende ist es aber zum ersten (und einzigen Mal) in dieser Saison so weit. In den drei Partien zwischen dem 7. und 15. April wird die Saison vorentschieden. Und das hat durchaus Charme.
Englische Wochen in der Bundesliga haben einen ganz speziellen Charakter: Aufgrund der hohen Schlagzahl von drei Spieltagen in kaum mehr als einer Woche gibt es nur zwei Tage, an denen nicht gespielt wird. Als Fan kommt man da kaum mit dem Erfassen und Verarbeiten der Ergebnisse hinterher. Wie soll es da erst den Spielern gehen? Die begeben sich gewissermaßen am Karsamstag in einen Tunnel, der erst neun Tage später endet. Ein Vorteil für Nationalkicker und europapokalerfahrene Vereine, für die fast jede Woche englisch ist? Man wird es wohl erst nach der englischen Woche wissen.
Fakt ist jedoch, dass man in diesen neun Tagen viel gewinnen und viel verlieren kann. Ohne Zweifel steht der Gipfel zwischen Meister und Tabellenführer Dortmund und Rekordmeister Bayern München am 30. Spieltag im Zentrum des Interesses. Dass das Bundesliga-Spiel des Jahres nicht an einem Samstagabend, sondern an einem Termin unter der Woche (mittwochs, 20 Uhr) angesetzt wurde, verwundert schon ein wenig.
Plädoyer für englische Wochen im Saisonfinale
Doch auf den zweiten Blick hätte die Ansetzung kaum besser sein können. Denn was gibt es Schöneres, als sich das „Finale" um die Schale zur besten Sendezeit in einer stimmungsvollen Kneipe anzuschauen oder - noch besser - im Stadion anzugucken? Von Zufall bei der Ansetzung kann jedenfalls keine Rede sein, war doch vor Saisonbeginn davon ausgehen, dass der BVB und der FCB gute Karten im Kampf um die Schale haben würden.
Doch auch von Meisterkampf losgelöst, ist das Timing für eine englische Woche perfekt. Schließlich sind wir so dicht vor der Ziellinie, dass es für alle Clubs noch um etwas geht, aber so weit weg vom letzten Spieltag, dass noch keine endgültige Entscheidung gefallen ist – zumindest noch nicht. Ich denke, nach dem Ende der englischen Woche, am 15. April, werden wir schlauer sein. Gut möglich, dass Kaiserslautern dann auch rechnerisch abgestiegen ist, dass sich der eine oder andere Verein schon gerettet hat, dass die vier Champions-League-Starter bereits feststehen und dass in der Meisterschaftsfrage zumindest eine Vorentscheidung gefallen ist.
Allein dieser Spannungsbogen und die scheinbar perfekte Dramaturgie sollte die Spielplangestalter veranlassen, auch in der kommenden Spielzeit im letzten Saisonviertel eine englische Woche anzusetzen, quasi als Vorband für den Main Act: die beiden letzten Spieltage, an denen alle Partien zeitgleich samstags um 15:30 Uhr angepfiffen werden und die letzten Entscheidungen fallen.
Englische Wochen in der Bundesliga haben einen ganz speziellen Charakter: Aufgrund der hohen Schlagzahl von drei Spieltagen in kaum mehr als einer Woche gibt es nur zwei Tage, an denen nicht gespielt wird. Als Fan kommt man da kaum mit dem Erfassen und Verarbeiten der Ergebnisse hinterher. Wie soll es da erst den Spielern gehen? Die begeben sich gewissermaßen am Karsamstag in einen Tunnel, der erst neun Tage später endet. Ein Vorteil für Nationalkicker und europapokalerfahrene Vereine, für die fast jede Woche englisch ist? Man wird es wohl erst nach der englischen Woche wissen.
Fakt ist jedoch, dass man in diesen neun Tagen viel gewinnen und viel verlieren kann. Ohne Zweifel steht der Gipfel zwischen Meister und Tabellenführer Dortmund und Rekordmeister Bayern München am 30. Spieltag im Zentrum des Interesses. Dass das Bundesliga-Spiel des Jahres nicht an einem Samstagabend, sondern an einem Termin unter der Woche (mittwochs, 20 Uhr) angesetzt wurde, verwundert schon ein wenig.
Plädoyer für englische Wochen im Saisonfinale
Doch auf den zweiten Blick hätte die Ansetzung kaum besser sein können. Denn was gibt es Schöneres, als sich das „Finale" um die Schale zur besten Sendezeit in einer stimmungsvollen Kneipe anzuschauen oder - noch besser - im Stadion anzugucken? Von Zufall bei der Ansetzung kann jedenfalls keine Rede sein, war doch vor Saisonbeginn davon ausgehen, dass der BVB und der FCB gute Karten im Kampf um die Schale haben würden.
Doch auch von Meisterkampf losgelöst, ist das Timing für eine englische Woche perfekt. Schließlich sind wir so dicht vor der Ziellinie, dass es für alle Clubs noch um etwas geht, aber so weit weg vom letzten Spieltag, dass noch keine endgültige Entscheidung gefallen ist – zumindest noch nicht. Ich denke, nach dem Ende der englischen Woche, am 15. April, werden wir schlauer sein. Gut möglich, dass Kaiserslautern dann auch rechnerisch abgestiegen ist, dass sich der eine oder andere Verein schon gerettet hat, dass die vier Champions-League-Starter bereits feststehen und dass in der Meisterschaftsfrage zumindest eine Vorentscheidung gefallen ist.
Allein dieser Spannungsbogen und die scheinbar perfekte Dramaturgie sollte die Spielplangestalter veranlassen, auch in der kommenden Spielzeit im letzten Saisonviertel eine englische Woche anzusetzen, quasi als Vorband für den Main Act: die beiden letzten Spieltage, an denen alle Partien zeitgleich samstags um 15:30 Uhr angepfiffen werden und die letzten Entscheidungen fallen.
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