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02.02.2012 um 22:18 Uhr
Die Veilchen aus Berlin Teil 1
Als die Veilchen aufhörten zu blühen

Die Chronik eines ambitionierten Berliner Traditionsvereins - Teil 1

Seid gegrüßt, liebe Spox-Gemeinde.

Der Berliner Fußball ist speziell. Speziell aufgrund des historischen Hintergrundes der Stadt, speziell wegen der multikulturellen Bevölkerungsstruktur aber auch speziell durch die mediale Aufmerksamkeit, windige Vereinspräsidenten und große Persönlichkeiten der Vergangenheit. Wir kennen den Stadtprimus Hertha aus dem Westen der Stadt und den bodenständigen Arbeiterverein Union aus dem Südosten aber was ist mit den zahllosen Vereinen dahinter? Vereine, die ihre Glanzzeiten in anderen Dekaden erlebten. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, die interessantesten von ihnen nach und nach vorzustellen.

Den Anfang macht: Tennis Borussia Berlin.


Die Anfänge

Es war der Abend des 9.April 1902, als sich zwölf Studenten in einer Konditorei in Berlin-Mitte dazu entschlossen, ihre beiden Vereine, die "Kameradschaftliche Vereinigung Borussia" sowie die "Berliner Tennis- und Ping-Pong-Gesellschaft", in einem neuen Verein zusammenzuführen. Tennis Borussia Berlin ward geboren!

Zunächst als reiner Tennisverein gegründet, entwickelte sich der nebenbei betriebene Fußballsport schnell zum Aushängeschild des Vereins, so dass man früh für 50 Pfennig eine Lizenz zur Teilnahme an den Berliner Meisterschaften erwarb. Bereits Mitte der Zwanzigerjahre avancierten die „Veilchen" in der aufstrebenden Metropole Berlin zu einer der führenden Mannschaften und lieferten sich heiße Duelle mit dem großen Lokalrivalen Hertha BSC um die Berliner Meisterschaft. Hier hatte man jedoch noch regelmäßig das Nachsehen bis es 1932 endlich zum ersten Titel reichte. Auf nationaler Ebene gelangte TeBe zwischen 1928 und 1932 dagegen schon viermal in die Runde der letzten Acht.

Die wohl größte Persönlichkeit des Vereins war zu dieser Zeit Sepp Herberger. Der spätere Bundestrainer der Deutschen Nationalmannschaft und Macher des „Wunders von Bern", spielte von 1926 bis 1930 selbst bei den „Veilchen" und war anschließend noch bis 1932 als Trainer verantwortlich für die erste Berliner Meisterschaft.

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 verlor TeBe zunächst sämtliche jüdischen Mitglieder, rund ein Drittel des Vereins, und anschließend den sportlichen Anschluss an die Spitzenteams der Stadt. Nach und nach erholte sich der Verein aber und konnte 1941 durch ein legendäres 8:2 gegen Hertha BSC die zweite Berliner Meisterschaft feiern.



Nachkriegszeit

Nach Kriegsende wurden alle bestehenden Vereine aufgelöst und mussten sich neu aufstellen. Aus Tennis Borussia Berlin wurde so vorerst die SG Charlottenburg und das bis heute aktuelle Mommsenstadion, benannt nach dem Althistoriker Theodor Mommsen, die neue Heimspielstätte der „Veilchen".

Die Machtverhältnisse im Berliner Fußball waren wieder völlig offen. 1947 gewann man die dritte Stadtmeisterschaft in der neu gegründeten Oberliga Berlin und legte 1949 unter dem alten und neuen Namen „Tennis Borussia Berlin" nach. TeBe war nun mit weiteren Titeln 1950, 1952 und 1958 bis in die späten Fünfzigerjahre der unumstrittene Spitzenclub der Stadt, bis aus unbekannten Gründen der Ruhm nach und nach verblasste. Vereine wie Hertha BSC oder Tasmania 1900 prägten zur Zeit der Bundesligaeinführung 1963 den Fußball in Berlin, während TeBe nun in der zweitklassigen Regionalliga aktiv war. Dort spielten die „Veilchen" die nächsten zehn Jahre konstant in der Spitzengruppe, erreichten auch mehrere Male die Aufstiegsausscheidungen, aber scheiterten regelmäßig.


....weiter in Teil 2
hier
Aufrufe: 3965 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 2 | Erstellt:02.02.2012
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