Fußball in Leipzig
Die Leutzscher Fußballwelt
RB Leipzig ist auf gutem Weg aus der Regionalliga Ost in die 3.Liga aufzusteigen. Dagegen befindet sich der 1.FC Lokomotive Leipzig im Abstiegskampf in der Regionalliga.
Doch es gibt noch einen bzw. zwei weitere Clubs in der Leipziger Fußballlandschaft, nämlich die beiden Nachfolgevereine vom FC Sachsen.
Ein Blick auf den Rest vom Leipzig.
FC Sachsen Leipzig
Nach der Wende 1990 wurde der Sport im Osten der Republik neu organisiert. Dies machte sich auch in der Vereinsnamen bemerkbar, so wurde der zweimalige DDR Meister BSG Chemie Leipzig in FC Grün-Weiß 1990 Leipzig umbenannt.
Jedoch kam es kurze Zeit später zur Fusion mit dem FSV Böhlen, wodurch der FC Sachsen Leipzig ins Leben gerufen wurde. Der FC Sachsen war für die Oberliga spielberechtigt und belegte in der Saison 90/91 den 12.Platz. Dieser reichte gerade noch für die Qualifikationsrunde für die 2.Bundesliga. Jedoch belegte der FC Sachsen in dieser Runde nur den letzten Platz und verpasste den Aufstieg.
Von 1991-2001 kickte der Vereins aus dem Leipziger Arbeiterviertel Leutzsch in der dritt höchsten Spielklasse.
Jedoch hatten die Leutzscher große finanzielle Sorgen und konnten 00/01 die von der DFB geforderte Bürgschaft in Höhe von 6 Mio. DM für den Verbleib nicht bezahlen, wodurch sie keine Lizenz für die folgende Spielzeit bekamen.
Dies hatte den Zwangsabstieg in die Oberliga Nord Ost (4.Spielklasse) und einen Insolvenzantrag zur Folge.
Der FC Sachsen verharrte, bis auf ein Intermezzo in der Regionalliga 03/04, in der Oberliga. In der Saison 06/07 sollte schließlich wieder der Aufstieg her und man stockte den Etat auf beachtliche 3 Mio Euro auf.
Allerdings beendete man die Saison auf dem 4.Platz und lag 8 Punkte hinter den Aufstiegsplätzen.
Die Folgen waren wieder finanzielle Schwierigkeiten und eine drohende Insolvenz. Dies wurde zunächst mit Hilfe des Unternehmers Michael Kölmel verhindert.
In der Saison 08/09 verstärken sich die finanziellen Nöte der Leutzscher erneut. Diesmal sprang Kölmel nicht zur Hilfe und auch verschiedene Maßnahmen des Vereins der drohenden Pleite entgegen zuwirken verfehlten ihr Ziel.
Im März 2009 stellte man schließlich den Insolvenzantrag.
Darauf folgte der Zwangsabstieg in der 5.Spielklasse, wo man in der Saison 09/10 den 6.Platz belegte.
Die darauffolgende Saison verlief sportlich sehr enttäuschend. Infolge der sportlichen Entwicklung und einer umstrittenen Nachwuchskooperationsvereinbarung mit RB Leipzig blieben immer mehr Zuschauer den Spielen des FC Sachsen weg.
Schließlich kündigte man im Mai 2011 an den Spielbetrieb einzustellen und der FC Sachsen Leipzig wurde aus dem Vereinsregister gelöscht.
Sportgemeinschaft Leipzig Leutzsch
Die Spielrechte der zweiten Mannschaft des FC Sachsen Leipzig gingen an die SG Leipzig Leutzsch über. Genauso wie die der Nachwuchsabteilung. Zwar bemühte man sich auf um die Spielrechte der ersten Mannschaft, allerdings waren nicht alle Spieler des ehemaligen FC Sachsen bereit bei der SGLL zu spielen. Dies führte dazu, dass der Oberliga Startplatz verfiel und SGLL zur Saison 11/12 in der Sachsenliga (6.Spielklasse) antrat.
Man belegte in der ersten Saison den 6.Platz. Zur Zeit dümpelt man im Mittelfeld der Tabelle und steht auf Platz 7.
Die Heimspielstätte der SGLL ist der Alfred Kunze Sportpark, wo die BSG Chemie schon zu DDR seine Heimspiele austrug.
Betriebssportgemeinschaft Chemie Leipzig
1997 wurde die Ballsportgemeinschaft Chemie Leipzig gegründet um den Namen sowie das Logo des DDR Traditionsclub vor fremder Vereinahmung zu schützen. Zudem unterstütze man als Förderverein die Nachwuchsabsteilung des FC Sachsen.
In der Saison 2007/2008 kam es zu Streitigkeiten in der Fanszene vom FC Sachsen. Zudem war man sich nicht einig über die zukünftige Ausrichtung des Vereins. Dies führte zunächst zu einem Stimmungsboykott der Ultragruppen "Diablos Leutzsch" und "Ultra Youth". Am Ende der Saison vollzog sich der komplette Bruch mit dem Verein und man wandte sich vom FC Sachsen ab.
Zusammen mit anderen Chemikern engagierten sich die Ultras bei der Ballsportgemeinschaft Chemie Leipzig und in der Saison 2008/2009 wurde dadurch der Spielbetrieb in der 3.Kreisklasse aufgenommen. In der Saison 2011/2012 spielte man nach drei Aufstiegen in Serie in der 1.Kreisklasse und konnte auch dort souverän den 1.Platz belegen.
Jedoch übernahm man in der Saison Sommer 2011 die Spielrechte der ersten Mannschaft vom Vfk Blau Weiß Leipzig, womit man für die Sachsenliga spielberechtigt war. Zudem folgte die Umbenennung in Betriebssportgemeinschaft Chemie Leipzig.
Auch die BSG Chemie spielt im Alfred Kunze Sportpark und landete 2011/2012 nur einen Platz hinter dem "Bruderverein" auf Rang 7.
BSG Chemie vs SG Leipzig Leutzsch
Am 24.11.2011 fand das erste Duell der beiden Vereine statt und endete mit einem torlosen Unentschieden. Knapp 3000 Zuschauer lockte die Paarung in den Alfred Kunze Sportpark.
Die Atmosphäre wird von Beobachtern als merkwürdig und ziemlich unterkühlt beschrieben.
"An die Stimmung eines Leipziger Derbys, etwa zwischen Chemie und Lok, kam dieses Aufeinandertreffen nicht heran. Es fehlte an Enthusiasmus, seltsamerweise nicht nur auf dem Platz, sondern auch auf den Rängen", so beschreibt es ein Blogger der BSG Chemie.
Warum kommt es nicht zur Einheit der beiden Vereine wird man sich Außenstehender fragen. Die Fronten zwischen beiden Lagern sind ziemlich verhärtet, was sehr vielseitige und komplexe Gründe hat um diese hier genauer zu beleuchten.
Chemieblogger fasst es folgendermaßen zusammen "Der Status quo, also die vertiefte Spaltung, die ihren Anfang nicht erst mit der Wiederbelebung der BSG Chemie 2008 genommen hatte, sondern viel weiter zurückreicht, hat seine Geschichte. Dass es zwei Vereine gibt, folgt einer konsequenten Binnenlogik. Wieso soll denn zusammenwachsen, was sich philosophisch und kulturell derart radikal auseinander entwickelt hat?"
Wer sich genauer mit der Thematik befassen will, dem empfehle ich bei www.chemieblogger.de reinzuklicken. Es lohnt sich.
__
Da ich es leider nicht hingekriegt hab einige Bilder hochzuladen, könnt ihr euch stattdessen das Video anschauen um ein paar visuelle Eindrücke von der BSG Chemie Leipzig zu kriegen.
Doch es gibt noch einen bzw. zwei weitere Clubs in der Leipziger Fußballlandschaft, nämlich die beiden Nachfolgevereine vom FC Sachsen.
Ein Blick auf den Rest vom Leipzig.
FC Sachsen Leipzig
Nach der Wende 1990 wurde der Sport im Osten der Republik neu organisiert. Dies machte sich auch in der Vereinsnamen bemerkbar, so wurde der zweimalige DDR Meister BSG Chemie Leipzig in FC Grün-Weiß 1990 Leipzig umbenannt.
Jedoch kam es kurze Zeit später zur Fusion mit dem FSV Böhlen, wodurch der FC Sachsen Leipzig ins Leben gerufen wurde. Der FC Sachsen war für die Oberliga spielberechtigt und belegte in der Saison 90/91 den 12.Platz. Dieser reichte gerade noch für die Qualifikationsrunde für die 2.Bundesliga. Jedoch belegte der FC Sachsen in dieser Runde nur den letzten Platz und verpasste den Aufstieg.
Von 1991-2001 kickte der Vereins aus dem Leipziger Arbeiterviertel Leutzsch in der dritt höchsten Spielklasse.
Jedoch hatten die Leutzscher große finanzielle Sorgen und konnten 00/01 die von der DFB geforderte Bürgschaft in Höhe von 6 Mio. DM für den Verbleib nicht bezahlen, wodurch sie keine Lizenz für die folgende Spielzeit bekamen.
Dies hatte den Zwangsabstieg in die Oberliga Nord Ost (4.Spielklasse) und einen Insolvenzantrag zur Folge.
Der FC Sachsen verharrte, bis auf ein Intermezzo in der Regionalliga 03/04, in der Oberliga. In der Saison 06/07 sollte schließlich wieder der Aufstieg her und man stockte den Etat auf beachtliche 3 Mio Euro auf.
Allerdings beendete man die Saison auf dem 4.Platz und lag 8 Punkte hinter den Aufstiegsplätzen.
Die Folgen waren wieder finanzielle Schwierigkeiten und eine drohende Insolvenz. Dies wurde zunächst mit Hilfe des Unternehmers Michael Kölmel verhindert.
In der Saison 08/09 verstärken sich die finanziellen Nöte der Leutzscher erneut. Diesmal sprang Kölmel nicht zur Hilfe und auch verschiedene Maßnahmen des Vereins der drohenden Pleite entgegen zuwirken verfehlten ihr Ziel.
Im März 2009 stellte man schließlich den Insolvenzantrag.
Darauf folgte der Zwangsabstieg in der 5.Spielklasse, wo man in der Saison 09/10 den 6.Platz belegte.
Die darauffolgende Saison verlief sportlich sehr enttäuschend. Infolge der sportlichen Entwicklung und einer umstrittenen Nachwuchskooperationsvereinbarung mit RB Leipzig blieben immer mehr Zuschauer den Spielen des FC Sachsen weg.
Schließlich kündigte man im Mai 2011 an den Spielbetrieb einzustellen und der FC Sachsen Leipzig wurde aus dem Vereinsregister gelöscht.
Sportgemeinschaft Leipzig Leutzsch
Die Spielrechte der zweiten Mannschaft des FC Sachsen Leipzig gingen an die SG Leipzig Leutzsch über. Genauso wie die der Nachwuchsabteilung. Zwar bemühte man sich auf um die Spielrechte der ersten Mannschaft, allerdings waren nicht alle Spieler des ehemaligen FC Sachsen bereit bei der SGLL zu spielen. Dies führte dazu, dass der Oberliga Startplatz verfiel und SGLL zur Saison 11/12 in der Sachsenliga (6.Spielklasse) antrat.
Man belegte in der ersten Saison den 6.Platz. Zur Zeit dümpelt man im Mittelfeld der Tabelle und steht auf Platz 7.
Die Heimspielstätte der SGLL ist der Alfred Kunze Sportpark, wo die BSG Chemie schon zu DDR seine Heimspiele austrug.
Betriebssportgemeinschaft Chemie Leipzig
1997 wurde die Ballsportgemeinschaft Chemie Leipzig gegründet um den Namen sowie das Logo des DDR Traditionsclub vor fremder Vereinahmung zu schützen. Zudem unterstütze man als Förderverein die Nachwuchsabsteilung des FC Sachsen.
In der Saison 2007/2008 kam es zu Streitigkeiten in der Fanszene vom FC Sachsen. Zudem war man sich nicht einig über die zukünftige Ausrichtung des Vereins. Dies führte zunächst zu einem Stimmungsboykott der Ultragruppen "Diablos Leutzsch" und "Ultra Youth". Am Ende der Saison vollzog sich der komplette Bruch mit dem Verein und man wandte sich vom FC Sachsen ab.
Zusammen mit anderen Chemikern engagierten sich die Ultras bei der Ballsportgemeinschaft Chemie Leipzig und in der Saison 2008/2009 wurde dadurch der Spielbetrieb in der 3.Kreisklasse aufgenommen. In der Saison 2011/2012 spielte man nach drei Aufstiegen in Serie in der 1.Kreisklasse und konnte auch dort souverän den 1.Platz belegen.
Jedoch übernahm man in der Saison Sommer 2011 die Spielrechte der ersten Mannschaft vom Vfk Blau Weiß Leipzig, womit man für die Sachsenliga spielberechtigt war. Zudem folgte die Umbenennung in Betriebssportgemeinschaft Chemie Leipzig.
Auch die BSG Chemie spielt im Alfred Kunze Sportpark und landete 2011/2012 nur einen Platz hinter dem "Bruderverein" auf Rang 7.
BSG Chemie vs SG Leipzig Leutzsch
Am 24.11.2011 fand das erste Duell der beiden Vereine statt und endete mit einem torlosen Unentschieden. Knapp 3000 Zuschauer lockte die Paarung in den Alfred Kunze Sportpark.
Die Atmosphäre wird von Beobachtern als merkwürdig und ziemlich unterkühlt beschrieben.
"An die Stimmung eines Leipziger Derbys, etwa zwischen Chemie und Lok, kam dieses Aufeinandertreffen nicht heran. Es fehlte an Enthusiasmus, seltsamerweise nicht nur auf dem Platz, sondern auch auf den Rängen", so beschreibt es ein Blogger der BSG Chemie.
Warum kommt es nicht zur Einheit der beiden Vereine wird man sich Außenstehender fragen. Die Fronten zwischen beiden Lagern sind ziemlich verhärtet, was sehr vielseitige und komplexe Gründe hat um diese hier genauer zu beleuchten.
Chemieblogger fasst es folgendermaßen zusammen "Der Status quo, also die vertiefte Spaltung, die ihren Anfang nicht erst mit der Wiederbelebung der BSG Chemie 2008 genommen hatte, sondern viel weiter zurückreicht, hat seine Geschichte. Dass es zwei Vereine gibt, folgt einer konsequenten Binnenlogik. Wieso soll denn zusammenwachsen, was sich philosophisch und kulturell derart radikal auseinander entwickelt hat?"
Wer sich genauer mit der Thematik befassen will, dem empfehle ich bei www.chemieblogger.de reinzuklicken. Es lohnt sich.
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Da ich es leider nicht hingekriegt hab einige Bilder hochzuladen, könnt ihr euch stattdessen das Video anschauen um ein paar visuelle Eindrücke von der BSG Chemie Leipzig zu kriegen.
ø 8.3
KOMMENTARE
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MODERATOR
25.03.2013 | 16:04 Uhr
0
Talentfrei :
Sehr ansprechendes Ding! Gut zu lesen, kriegst 10!
0
25.03.2013 | 18:01 Uhr
0
mamö99 :
Schönes Ding... habe da ja auch ein wenig Zugriff auf die Thematik, da Leipzig nicht soo weit entfernt ist. Allgemein ist es jedenfalls relativ schade, dass eine Stadt wie Leipzig so lange ohne erfolgreichen Verein ist, wenngleich die Voraussetzungen eigentlich gar nicht so schlecht sind. RB wird da wohl oder übel gegensteuern, für die freut es mich aber auch bedeutend weniger, als wenn Lok oder Sachsen Leipzig wieder den Sprung machen würden.
0
25.03.2013 | 19:57 Uhr
-1
Schnumbi :
Gefällt, weill ich die DDR Oberliga ganz gut kenne 
ein Hohn wegen 6 Mill DM Insolvenz beantragen zu müssen, wenn man sieht was schalke dortmund und und und für schulden haben (hatten).
0
MODERATOR
25.03.2013 | 22:41 Uhr
0
ausLE :
oh man yorp, das ist echt stark und hätte eher von mir kommen müssen. Aber umso erstaunlicher, wie gut Du in der Materie drinnen steckst.Respekt und verdiente 10 Punkte.
Wir sind hier keine so große Stadt und haben keine Bundesliga aktuell, aber Geschichten über die aufgezählten Vereine und um das runde Leder gibt es so viele.
Spornt mich an auch mal was über die Heimat zu schreiben.
Jetzt sehe ich erst dieses Video - Ü-ber-ra-gend
Bin ja nur 3 km Luftlinie vom AKP aufgewachsen.
Da sind so viele Erinnerungen wieder wach geworden
Danke dafür!
0
26.03.2013 | 10:54 Uhr
0
Hab mich auch schon bisschen gewundert warum du bisher noch keinen
Blog über Chemie oder überhaupt den Fußball in Leipzig geschrieben hast
Packende und/oder interessante Geschichten gibts ja wahrlich genug.
Übrigens wurde das Duell von Chemie und SGLL abgesagt. Hatte mich schon
sehr darauf gefreut, echt schade.
Und gern geschehen für die Erinnerungen ;)
Bei YT musste dir mal die anderen Videos der Diablos anschauen,
sind echt feine Sachen dabei.
0
27.03.2013 | 15:27 Uhr
0
Wir in frankfurt pflegen ja eine fanfreunschaft mit chemie. echt schade, dass so ein verein in der 6.liga rumdümpelt, jedoch hats auch positive seiten. die fans gestalten den verein in großem unfang mit und man spielt nicht mehr im zentralstadion sondern im schönen Aks.
was du vielleicht hättest noch erwähnen können ist, dass die diablos antirassistisch/antifaschistisch eingestellt sind und das auch oft zum ausdruck bringen, weswegen eine einheit mit sgll, dessen vereinsführung nazis toleriert in den eigenen reihen, unmöglich ist. BSGE !
0
27.03.2013 | 15:40 Uhr
0
Indem Video sieht man ja wie die Fans im Verein mitwirken, was sicherlich echt geil ist.
Die politische Ausrichtung der Diablos hätte ich einbeziehen können, aber im Zitat von Chemieblogger geht das ja auch im Kern hervor
0
27.03.2013 | 18:03 Uhr
0
lohnt sich den blog zu lesen und finde du hast es wieder sehr gut geschrieben
10 Points for yorpeace
0
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