17.04.2010 um 01:56 Uhr
Die Kunst des Bashens
Wie ich bereits angekündigt habe, will ich eine Blog-Serie starten, die sich kritisch sowohl mit der offiziellen journalistischen Berichterstattung der Massenmedien als auch der (meist weniger beachteten) Fanperspektive auseinandersetzt.
Seitdem es das Internet gibt und seitdem Sportforen existieren, gastiert die Unsitte des Spielerbashens. Jeder Verein hat mindestens einen Spieler, der regelmässig im Internet Bash-Angriffen ausgesetzt ist (siehe zuletzt Spox-Interview mit Owomoyela).
Im Duden könnte man unter den Eintrag "bashen" eventuell folgendes finden:
Bashen (Substantiv, das, auch als Verb genutzt): gezielter Angriff auf eine Person mit einseitigen Argumenten. Bevorzugtes Mittel in Diskussionen, regelmässig genutzt in Foren und Chats rund um den Fussball, siehe auch -> "Sündenbock (Substantiv)", -> "schweinsteigern (Verb)".
Während die Spox-Community aufgrund ihrer offenen Forenstruktur sich eine recht flache Hierachie bewahrt hat, kann man einige (Vereins-) Foren aufgrund ihrer vorgefertigten Meinungsmache kaum noch besuchen.
Ich will es offen ausprechen; Massenforen wie Transfermarkt.de, foros.de oder auch viele große Vereinsforen werden von Agiatoren beherrscht, die immer und immer wieder unter dem Schutzmantel einer hohen Postzahl auf einen bestimmten Spieler einhauen.
Früher war die Bild das Magengeschwür jedes Spielers, heute ist es die Internetkritik.
Wo Bildredakteure noch mit sich verhandeln lassen und man mit Glück (und gegenseitigem Einvernehmen) eventuell noch gehypt wird, macht der Fanmob kurzen Prozess. Je nach allgemeiner Stimmungslage und sportlicher Aussicht verändern sich die Kandidaten, aber die Bewegung ist meist minimal und in sich betrachtet beliebig.
Bekannte Opfer sind folgende, und ich bitte jeden Spox-Leser kurz in sich reinzuhören, denn die Liste ist lang, aber unvollständig. Ich kann nur Spieler nennen, die mir als regelmässiger Leser in Foren (Leverkusen, Köln, München) durch eine besonders kritische Sichtweise aufgefallen sind. Durch Querverweise und Diskussionen rund um die Nationalmannschaft kamen noch ein paar Namen dazu, morgen werden mir sicherlich noch mehr einfallen.
Stefan Kiessling
Bastian Schweinsteiger
Pierre Womé
Milivoje Novakovic
Sebastian Boenisch
Patrick Owomoyela
Paolo Guerrero
(Joachim Löw)
Bei Schweinsteiger und Kiessling hat sich teilweise der Sturm der Entrüstung ein wenig gelegt, dennoch bleiben diese Spieler immer die Erstgenannten, sobald es im Verein schlecht läuft. Die Kunst des Bashens ist es nicht, einen Spieler gemessen an seiner Leistung objektiv in den Rahmen der Mannschaftsleistung zu stellen, sondern sich Spieler (meist ohne Lobby) herauszupicken, auf die man das ganze Elend dieser Welt projizieren kann.
So kommt es zu solchen Absurditäten, wie die, das die Ruhr Nachrichten in einer Umfrage zu Kuranyis WM-Chancen tatsächlich als Auswahlmöglichkeit "Löw mag eh keine Schalker" zulässt, für mich eine direkte Auswirkung des Bash-Phänomens spürbar messbar in einem Massenmedium und eben hervorgerufen durch ein lächerliches, völlg übertriebenes, selbstherrliches "Niederschreiben" in den Foren.
"Ausgerechnet Kuranyi", würde hier Ernst Huberty einschmeißen, gerade jener Spieler, der in den vergangen Jahren am meisten von Schalker Seite gebasht wurde.
Heißt das, man darf Spieler nicht mehr Internet offen kritisieren? Sollte man jede schlechte Leistung unter den Teppich kehren, um auch ja nicht die empfindliche Psyche des Einzelnen zu verletzen? Mitnichten, ich fordere nur dazu auf, davon abzulassen, auf bestimmte Spieler oder, im Beispiel Löw, andere Personen selbstgerecht ohne wirklichen Argumentationshintergrund einzuschlagen. Denn die Effekte dieses Phänomenes kommen an - sie kommen an.
Seitdem es das Internet gibt und seitdem Sportforen existieren, gastiert die Unsitte des Spielerbashens. Jeder Verein hat mindestens einen Spieler, der regelmässig im Internet Bash-Angriffen ausgesetzt ist (siehe zuletzt Spox-Interview mit Owomoyela).
Im Duden könnte man unter den Eintrag "bashen" eventuell folgendes finden:
Bashen (Substantiv, das, auch als Verb genutzt): gezielter Angriff auf eine Person mit einseitigen Argumenten. Bevorzugtes Mittel in Diskussionen, regelmässig genutzt in Foren und Chats rund um den Fussball, siehe auch -> "Sündenbock (Substantiv)", -> "schweinsteigern (Verb)".
Während die Spox-Community aufgrund ihrer offenen Forenstruktur sich eine recht flache Hierachie bewahrt hat, kann man einige (Vereins-) Foren aufgrund ihrer vorgefertigten Meinungsmache kaum noch besuchen.
Ich will es offen ausprechen; Massenforen wie Transfermarkt.de, foros.de oder auch viele große Vereinsforen werden von Agiatoren beherrscht, die immer und immer wieder unter dem Schutzmantel einer hohen Postzahl auf einen bestimmten Spieler einhauen.
Früher war die Bild das Magengeschwür jedes Spielers, heute ist es die Internetkritik.
Wo Bildredakteure noch mit sich verhandeln lassen und man mit Glück (und gegenseitigem Einvernehmen) eventuell noch gehypt wird, macht der Fanmob kurzen Prozess. Je nach allgemeiner Stimmungslage und sportlicher Aussicht verändern sich die Kandidaten, aber die Bewegung ist meist minimal und in sich betrachtet beliebig.
Bekannte Opfer sind folgende, und ich bitte jeden Spox-Leser kurz in sich reinzuhören, denn die Liste ist lang, aber unvollständig. Ich kann nur Spieler nennen, die mir als regelmässiger Leser in Foren (Leverkusen, Köln, München) durch eine besonders kritische Sichtweise aufgefallen sind. Durch Querverweise und Diskussionen rund um die Nationalmannschaft kamen noch ein paar Namen dazu, morgen werden mir sicherlich noch mehr einfallen.
Stefan Kiessling
Bastian Schweinsteiger
Pierre Womé
Milivoje Novakovic
Sebastian Boenisch
Patrick Owomoyela
Paolo Guerrero
(Joachim Löw)
Bei Schweinsteiger und Kiessling hat sich teilweise der Sturm der Entrüstung ein wenig gelegt, dennoch bleiben diese Spieler immer die Erstgenannten, sobald es im Verein schlecht läuft. Die Kunst des Bashens ist es nicht, einen Spieler gemessen an seiner Leistung objektiv in den Rahmen der Mannschaftsleistung zu stellen, sondern sich Spieler (meist ohne Lobby) herauszupicken, auf die man das ganze Elend dieser Welt projizieren kann.
So kommt es zu solchen Absurditäten, wie die, das die Ruhr Nachrichten in einer Umfrage zu Kuranyis WM-Chancen tatsächlich als Auswahlmöglichkeit "Löw mag eh keine Schalker" zulässt, für mich eine direkte Auswirkung des Bash-Phänomens spürbar messbar in einem Massenmedium und eben hervorgerufen durch ein lächerliches, völlg übertriebenes, selbstherrliches "Niederschreiben" in den Foren.
"Ausgerechnet Kuranyi", würde hier Ernst Huberty einschmeißen, gerade jener Spieler, der in den vergangen Jahren am meisten von Schalker Seite gebasht wurde.
Heißt das, man darf Spieler nicht mehr Internet offen kritisieren? Sollte man jede schlechte Leistung unter den Teppich kehren, um auch ja nicht die empfindliche Psyche des Einzelnen zu verletzen? Mitnichten, ich fordere nur dazu auf, davon abzulassen, auf bestimmte Spieler oder, im Beispiel Löw, andere Personen selbstgerecht ohne wirklichen Argumentationshintergrund einzuschlagen. Denn die Effekte dieses Phänomenes kommen an - sie kommen an.
Aufrufe: 1486 | Kommentare: 2 | Bewertungen: 7 | Erstellt:17.04.2010
ø 7.0
KOMMENTARE
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17.04.2010 | 02:46 Uhr
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Mühchen : danke
erster Blog den ich von dir lese, und gleich so ein guter.
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17.04.2010 | 03:45 Uhr
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ALX :
Die Effekte dieses Phänomenes kommen als vielleicht max. 0,073% an,aber was die B1ld schreibt kommt als 58% an.
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