27.02.2013 um 15:23 Uhr
Die DFB-Elf und die falsche Neun
Der klassische Mittelstürmer wird im Zuge der Evolution des Spiels immer mehr in den Hintergrund gedrängt werden - auch in der deutschen Nationalelf?
Bullige Bomber-Typen wie Mario Gomez, Ruud Van Nistelrooy, und Luca Toni, die viel über ihren Körper arbeiten, ihn immer wieder gut einsetzten und sich dadurch die entscheidenden Vorteile verschaffen, scheinen es in Zukunft schwerer zu haben. Die Evolution des Spiels geht in eine Richtung, in der diese Art von Stürmer immer mehr an Bedeutung verliert.
Für den modernen, technisch und taktisch hoch-versierten Fußball heutzutage ist ein Mittelstürmer, der körperlich meist etwas kräftiger, aber dadurch auch langsamer und technisch oftmals schlechter geschult als manche offensiven Mittelfelsspielern ist, nicht mehr zeitgemäß. Er kann auf Grund seiner physischen Gegebenheiten auf Dauer nicht mehr mit dem schnellen Spiel der Neuzeit mithalten. Angesichts dieser Entwicklung und der Fülle an wendigen, technisch brillanten und schnellen Mittelfeldspielern, die der Kader deutsche Nationalmannschaft aufweist, sollte im Trainerstab des DFB diese Option mit der falschen Neun nach spanischen Vorbild durchaus einmal in Erwägung gezogen werden.
Klassische Mittelstürmer nicht mehr zeitgemäß
Spieler mit derart außergewöhnlichen spielerischen Anlagen und Voraussetzungen, wie sie Özil, Reus, Götze mitbringen, müssen dauerhaft gemeinsam in das Spiel integriert werden. Nur so ist es möglich dem großen Konkurrenten Spanien in naher Zukunft Paroli bieten zu können. Denn die Iberer sind Pioniere auf diesem Gebiet und ihre Variante hat sich bewiesenermaßen als erfolgreich herausgestellt.
Das schnelle Umschaltspiel und den Ball zu halten kommt solchen Spielern eher entgegen als einem „Brecher" wie Mario Gomez. Und genau diese Art anzugreifen könnte die Zukunft des Spiels darstellen. Die WM in Brasilien rückt naher, deshalb sollte der Bundestrainer nicht der Zeit hinterherhinken und so früh wie möglich eine erste Elf mit diesen drei Spielern und vielleicht noch mit Toni Kroos einspielen.
Mit Spanien-Taktik erfolgreich gegen Spanien?
Reus könnte sich als eine sogenannte falsche Neun im Stile eines Lionel Messi bei Barcelona ständig ins Mittelfeld zurückfallen lassen, dort mit kombinieren und mehr am Spielaufbau teilhaben. Das würde das gesamte Spiel unberechenbarer, facettenreicher und definitiv auch schneller gestalten. Dass es funktioniert, sieht man deutlich bei Messi und dem FC Barcelona. Aber auch die spanische Nationalmannschaft spielte bei der EM in Polen und der Ukraine, fast über die gesamte Spielzeit mit Cesc Fabregas als Neun, also nicht mit einem ausgebildeten Stürmer, und Fernando Torres kam dann meistens erst zur 70. Minute auf den Rasen. Das sind zwei schöne Beispiele für den Erfolg, aber auch die Attraktivität dieser Angriffsvariante.
Auf Seiten der DFB-Auswahl hätte man mit Miroslav Klose einen Mann, der in dieser Diskussion eine Art Grauzone abdecken würde. Er ist zweifelhaft ein Spieler, der sehr gut mitspielen kann, die Technik und die Erfahrung besitzt. Nur ist er in die Jahre gekommen und es ist fraglich, ob er bei einem Hochgeschwindigkeitsspiel wie gegen die Spanier das Tempo noch halten und entscheidende Impulse setzten könnte. Hierfür erscheinen Spieler wie Götze, Reus, Özil und Müller geeigneter. Jedoch ist Miroslav Klose mit seiner umfangreichen Erfahrung als Edel-Joker immer Gold wert und passt auch dann besser als Gomez.
Zeichen der Zeit erkennen
Joachim Löw ließ verlauten, das Jahr 2013 werde das Jahr des Konkurrenzkampfs in der Nationalelf. Darum sollte er und sein Gefolge den Erfolg und die Stärke dieser Spielweise erkennen und schnellstmöglich versuchen Erfahrung zu sammeln, indem er mit der falschen Neun agiert. Mit viel Training und ein wenig Glück könnte diese Variante der Schlüssel zum langersehnten WM-Pokal sein. Es bleibt jedoch dahingestellt, ob Joachim Löw dies ähnlich sieht und auf einen Spitzenstürmer wie Mario Gomez verzichten möchte.
Bullige Bomber-Typen wie Mario Gomez, Ruud Van Nistelrooy, und Luca Toni, die viel über ihren Körper arbeiten, ihn immer wieder gut einsetzten und sich dadurch die entscheidenden Vorteile verschaffen, scheinen es in Zukunft schwerer zu haben. Die Evolution des Spiels geht in eine Richtung, in der diese Art von Stürmer immer mehr an Bedeutung verliert.
Für den modernen, technisch und taktisch hoch-versierten Fußball heutzutage ist ein Mittelstürmer, der körperlich meist etwas kräftiger, aber dadurch auch langsamer und technisch oftmals schlechter geschult als manche offensiven Mittelfelsspielern ist, nicht mehr zeitgemäß. Er kann auf Grund seiner physischen Gegebenheiten auf Dauer nicht mehr mit dem schnellen Spiel der Neuzeit mithalten. Angesichts dieser Entwicklung und der Fülle an wendigen, technisch brillanten und schnellen Mittelfeldspielern, die der Kader deutsche Nationalmannschaft aufweist, sollte im Trainerstab des DFB diese Option mit der falschen Neun nach spanischen Vorbild durchaus einmal in Erwägung gezogen werden.
Klassische Mittelstürmer nicht mehr zeitgemäß
Spieler mit derart außergewöhnlichen spielerischen Anlagen und Voraussetzungen, wie sie Özil, Reus, Götze mitbringen, müssen dauerhaft gemeinsam in das Spiel integriert werden. Nur so ist es möglich dem großen Konkurrenten Spanien in naher Zukunft Paroli bieten zu können. Denn die Iberer sind Pioniere auf diesem Gebiet und ihre Variante hat sich bewiesenermaßen als erfolgreich herausgestellt.
Das schnelle Umschaltspiel und den Ball zu halten kommt solchen Spielern eher entgegen als einem „Brecher" wie Mario Gomez. Und genau diese Art anzugreifen könnte die Zukunft des Spiels darstellen. Die WM in Brasilien rückt naher, deshalb sollte der Bundestrainer nicht der Zeit hinterherhinken und so früh wie möglich eine erste Elf mit diesen drei Spielern und vielleicht noch mit Toni Kroos einspielen.
Mit Spanien-Taktik erfolgreich gegen Spanien?
Reus könnte sich als eine sogenannte falsche Neun im Stile eines Lionel Messi bei Barcelona ständig ins Mittelfeld zurückfallen lassen, dort mit kombinieren und mehr am Spielaufbau teilhaben. Das würde das gesamte Spiel unberechenbarer, facettenreicher und definitiv auch schneller gestalten. Dass es funktioniert, sieht man deutlich bei Messi und dem FC Barcelona. Aber auch die spanische Nationalmannschaft spielte bei der EM in Polen und der Ukraine, fast über die gesamte Spielzeit mit Cesc Fabregas als Neun, also nicht mit einem ausgebildeten Stürmer, und Fernando Torres kam dann meistens erst zur 70. Minute auf den Rasen. Das sind zwei schöne Beispiele für den Erfolg, aber auch die Attraktivität dieser Angriffsvariante.
Auf Seiten der DFB-Auswahl hätte man mit Miroslav Klose einen Mann, der in dieser Diskussion eine Art Grauzone abdecken würde. Er ist zweifelhaft ein Spieler, der sehr gut mitspielen kann, die Technik und die Erfahrung besitzt. Nur ist er in die Jahre gekommen und es ist fraglich, ob er bei einem Hochgeschwindigkeitsspiel wie gegen die Spanier das Tempo noch halten und entscheidende Impulse setzten könnte. Hierfür erscheinen Spieler wie Götze, Reus, Özil und Müller geeigneter. Jedoch ist Miroslav Klose mit seiner umfangreichen Erfahrung als Edel-Joker immer Gold wert und passt auch dann besser als Gomez.
Zeichen der Zeit erkennen
Joachim Löw ließ verlauten, das Jahr 2013 werde das Jahr des Konkurrenzkampfs in der Nationalelf. Darum sollte er und sein Gefolge den Erfolg und die Stärke dieser Spielweise erkennen und schnellstmöglich versuchen Erfahrung zu sammeln, indem er mit der falschen Neun agiert. Mit viel Training und ein wenig Glück könnte diese Variante der Schlüssel zum langersehnten WM-Pokal sein. Es bleibt jedoch dahingestellt, ob Joachim Löw dies ähnlich sieht und auf einen Spitzenstürmer wie Mario Gomez verzichten möchte.
Aufrufe: 3428 | Kommentare: 9 | Bewertungen: 8 | Erstellt:27.02.2013
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KOMMENTARE
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27.02.2013 | 16:06 Uhr
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Grundsätzlich mag die "falsche Neun" eine gute Option darstellen - aber, grade am Beispiel des Erfinders (bzw. Vervollkommeners), dem FC Barcelona, kann man auch die großen Schwächen dieser taktischen Variante erkennen, und zwar dann, wenn eine Mannschaft in Rückstand gerät. Mehr dazu hier: http://www.spox.com/myspox/blogdetail/The-sudden-crisis-of-the-False-9,190691.html
PS: Hast du das Spiel gestern gesehen, und evtl. auch Milan-Barca?
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28.02.2013 | 11:18 Uhr
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Was die falsche 9 angeht bin ich etwas gespalten, einerseits mag ich Hünen, Brecher und Bomber, andererseits finde ich auch schnelles, kombinationsreiches und technisch hochversiertes Spiel ganz gut...das ist. etwas schwierig. Ich denke, man kann das sowieso nicht pauschalisieren, sondern nur individuell auf die jeweilige Mannschaft und deren Kader abstimmen. Sozusagen schauen was an Spielern verfügbar ist und dann die best mögliche und erfolgreichste Variante für den jeweilgen Gegner wählen.
Ich fande deinen Blog sehr gut und interessant. Da waren einige Aspekte dabei, die ich so noch gar nicht bedacht hatte. Ja, ich habe mir beide Spiel angesehen und gebe dir da völlig Recht.
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28.02.2013 | 12:34 Uhr
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Aus meine Sicht finde ich die falsche Neun nicht sonderlich attraktiv für ein Fussball Spiel und es darf sich ja auch die Frage gestellt werden ob die Spielweise der Spanier in naher Zukunft nicht auch die falsche schon wieder sein könnte. Ob nun die Nationalmannschaft nun gleiches mit gleichem besiegen sollte bleibt daher dahingestellt. Es ist eben auch vom Spieler Pool abhängig und wenn man bedenkt, dass eigentlich Stefan Kießling defintiv in die Nationalmannschaft gehört und auch technisch versierter als Mario Gomez ist, sollte die Nationalmannschaft nicht auf einen Stoßstürmer verzichten.
Aber deine Überlegungen gehen defintiv in die richtige Richtung wenn man zudem noch Spiele wie Schürle auch noch hat
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01.03.2013 | 13:28 Uhr
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01.03.2013 | 14:20 Uhr
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Torres kam meist spät ins Spiel bei der letzten EM, war aber dennoch mit 3 Toren der erfolgreichste Torschütze. Das sagt ja dann auch durchaus etwas darüber aus, wie super das System mit Cesc als "falscher 9" funktioniert hat.
Richtig ist, dass Mittelstürmer vom alten Schlag, also "groß und kantig, steht vorne drin und wartet auf die Flanken", aussterben. Ein Spieler wie z.b. Horst Hrubesch würde heute wohl nicht bei einem Topclub spielen. Auch der Mittelstürmer muß heute über eine gute Technik verfügen, schnell und laufstark sein und sich aktiv an der Defensivarbeit beteiligen. Das ist aber nicht gleichbedeutend damit, dass man keinen Mittelstürmer mehr braucht, das Anforderungsprofil hat sich einfach verändert.
Gleiches gilt übrigens auch für die anderen offensiven Positionen, auch Spieler wie Robben, Ribery, C Ronaldo etc. mußten lernen, dass es nicht mehr geht, sich allein auf die Offensive zu verlegen. Die Zeit, wo die offensiven Spieler sich völlig aus der Defensive raushalten konnten, ist einfach vorbei. Ebenso sollten IV heute Fähigkeiten in der Spieleröffnung mitbringen und AV gute Flanken schlagen können, jeder einzelne muß mehr leisten.
Hab aber noch nie gehört, dass man den IV abschaffen will, weil Katsche Schwarzenbeck mit seiner Spielweise heute vielleicht nicht mehr reinpassen würde. Nur beim Mittelstürmer scheint diese Logik irgendwie gesellschaftsfähig zu sein.
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02.03.2013 | 13:30 Uhr
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Trotzdem hast du natürlich recht, dass das System immer interessanter und bedeutender wird. Gerade Mannschaften wie Spanien und Deutschland haben im Mittelfeld ein so unglaublich hohes technisches Niveau, das ein "klassischer Mittelstürmer" fast nicht in dieses System passt. Das liegt u.a. auch daran, dass beide Mannschaften eher über die zentrale kommen. Und dafür braucht man einfach kombinationsstarke Spieler, um überhaupt Torchancen herausspielen zu können.
Ich persönlich würde die "falsche Neun" in der NM auf jedenfall ausprobieren, allerdings würde ich Götze/ evtl auch Özil dort spielen lassen. Denn die "falsche Neun" ist meiner Meinung nach ein Kombinationsspieler, der Doppelpässe spielt und ständig anspielbar ist (sozusagen ein "stürmender Spielmacher"). Und dafür sind Götze und Özil mMn besser geeignet als Reus.
Fazit: Der klassische Mittelstürmer wird niemals aussterben und nicht mehr zeitgemäß sein. Für Mannschaften, die ein sehr hohes technisches Niveau vor allem im Mittelfeld besitzen und noch dazu über die zentrale agieren, könnte die "falsche neun" jedoch sehr sinnvoll sein, um mehr Kombinationsmöglichkeiten zu haben.
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02.03.2013 | 15:31 Uhr
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neumi17 :
" Angesichts dieser Entwicklung und der Fülle an wendigen, technisch brillanten und schnellen Mittelfeldspielern, die der Kader deutsche Nationalmannschaft aufweist, sollte im Trainerstab des DFB diese Option mit der falschen Neun nach spanischen Vorbild durchaus einmal in Erwägung gezogen werden..."Wenn das so den Tatsachen entsprechen würde, wäre das gewiss mal eine Überlegung wert, aber du scheinst genau wie ein Großteil der Medien einem Irrtum zu unterliegen.
Wir haben in der Tat im Mittelfeld zur Zeit viele gute Spieler, ABER nicht in dem Maße, wie du es apostrophiert hast.
Weder Schürrle, Reus, Khedira, Podolski oder Müller sind " technisch brilliant und wendig "...die sind zum größten Teil nur schnell
Kroos, Schweinsteiger und Holtby sind zwar technisch ganz gut, aber nicht wendig oder schnell.
Allein auf Götze und Özil trifft deine Beschreibung zu, mit Abstrichen auch noch auf Gündogan,
Also wir sprechen hier von ZWEI technisch brillianten, schnellen und wendigen Spielertypen, wobei Götze und Özil auch noch so gut wie nie zusammenspielen.
In der Realität verblasst dein Vorschlag also ein wenig, der sich in der Theorie, ohne sich genau Gedanken über den tatsächlichen Leistungsstand des Mittelfelds gemacht zu haben, ganz interessant anhört...
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aber sich anmelden und einen blog nach dem anderen raushauen ist ein bissche so naja...
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