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21.05.2012 um 18:36 Uhr
Die Bayern Krise
Es ist der 19. Mai 2012 um 23:37 Uhr. Schweinsteiger sinkt in die Knie auf den Rasen seiner Arena, das Gesicht auf die Hände gestützt. Soeben hat er, der seit der Jugend nur einen Verein kennt, mit einem vergebenen Elfmeter seine Bayern um den wichtigsten Titel im Vereinsfußball gebracht. Das Finale Dahoam, ein Riesentraum von mehr als 10 Millionen Bayern- Fans deutschlandweit, ist mit einem vom Innenpfosten zurückspringenden Ball wie eine Seifenblase geplatzt.

Seit einem Jahr schon feilen die Bayern- Macher um Uli Hoeneß hinter den Kulissen an dem Plan in die Champions League einzuziehen und dort das Finale zu erreichen.
Der damalige Trainer Louis van Gaal, trotz unbestreitbar großer Erfolge in der Vorsaison muss seinen Hut nehmen. Für ihn übernimmt Heynckes das Steuer; jener gute, alte Freund von Uli Hoeneß, der einst schon die Bayern trainiert und deren Geschicke zum Gewinn zweier Meisterschaften gelenkt hatte. Er soll die Mannschaft nicht neu aufbauen sondern das Maximum aus dem Vorhandenen herausholen.
Bis auf Neuer und Boateng wird folgerichtig die Mannschaft trotz einer titellosen Saison nicht weiter namhaft verstärkt. Auf Konkurrenzkampf wird verzichtet, die Bayern wollen zusammenrücken. Bis auf den Kabinenstreit zwischen Robben und Ribery scheint der Plan aufzugehen. Keinerlei Interna dringen während der gesamten Saison nach außen.
Der verschworene Haufen der Saison 2011/ 2012 zeichnet sich dadurch aus, seine Gegner entweder zu demontieren oder sich infolge aufkeimender Lustlosigkeit die Punkte höflich zu verschenken. Wieder einmal reicht es nicht zum nationalen Meistertitel.

Der große Rivale Borussia Dortmund hingegen ist dieses Jahr nicht etwa im Wettbewerb der Bundesliga angetreten, um diesen zu gewinnen. Spieler wie Verantwortliche des amtierenden Meisters geben stets zu Protokoll nur an das nächste Spiel denken zu wollen. An die Meisterschaft, an entscheidende Spiele, ein Saisonfinale, mag hier niemand denken. Auch wenn die Dortmunder Statements unglaubwürdig klingen, der Erfolg gibt ihnen schließlich Recht. Zum zweiten Mal in Folge heißt der deutsche Meister Borussia Dortmund.

Was hat Bayern so falsch gemacht, um am Ende dieser Saison mit leeren Händen dazustehen? Wer alleine den rot-weiß-blau gesichtigen Uli Hoeneß auf der Tribüne mitleiden sieht oder das spielerische Feuerwerk, das der FC Bayern in Zeiten der Krise wie aus dem Nichts abzubrennen im Stande ist, kann schwerlich von mangelnder Einstellung oder fehlendem Ehrgeiz sprechen.
Als im Februar der FC Bayern in der Krise war, gab Schweinsteiger in einem Interview zu Protokoll, dass für ihn nur der Titel in der Champions League zähle. Zu diesem Zeitpunkt war es fraglich, ob der FC Bayern überhaupt gegen Basel im Achtelfinale der Champions League bestehen könne. Ganz zu schweigen davon, dass die nationale Konkurrenz um Gladbach und Dortmund den Bayern gehörig Paroli bot.

Das ferne Ziel,Geschichte zu schreiben, der Traum, den der Sender Sat1 vom ersten Champions League Spieltag der Bayern an durch einem stetig eingeblendeten Countdown bis zum Finale Dahoam dokumentiert hatte, trieb die Bayern zwar in das deutsche und europäische Pokalfinale.Im alles entscheidenden Moment zeigten sich die Bayern aber außer Standes sich auf die Gegenwart zu fokussieren.
Im DFB-Pokalfinale schenkt FC Bayern den Dortmundern satte drei Tore, die Abwehr wirkt nervös. Gegen Chelsea vergeben die Bayern unzählige Matchbälle, die Offensive ist nervös.

So groß der Club des FC Bayern sein mag, wie glanzvoll sich die Namen der Spieler auch lesen lassen, einen Entwicklungsschritt hat Dortmund den Bayern inzwischen voraus: die totale Konzentration auf ein Spiel, der hundertprozentige Einsatz ist für den BVB zur Routine geworden. Der FC Bayern hingegen sucht noch nach seiner Souveränität in wichtigen, mental fordernden Spielen.
Zu selten in der abgelaufenen Saison haben sie sich in ein Spiel gebissen, zu oft eine Krise mit einem Traum übertüncht
Für ein erfolgreiches Abschneiden in der neuen Saison muss mit einer Selbstverständlichkeit und Leichtigkeit der absolute Wille gezeigt werden, jedes einzelne Spiel gewinnen zu wollen. Dafür könnte ein Wahlspruch hilfreich sein, den ein ehemaliger Held der Bayern einst formuliert hatte und heute wichtiger denn je sein könnte: „Weiter, immer weiter!"
Aufrufe: 1443 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 0 | Erstellt:21.05.2012
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