Ich beschäftige mich mit dem Thema "Deutsche Fußballer im Ausland" und wollte euch nun auch einige Spieler näher bringen, die man vielleicht nicht, oder nur "flüchtig" kennt.

Stephan Vujcic (NK Inter Zapresic, Kroatien)
Beginnen möchte ich mit Stephan Vujcic. Der zentrale Mittelfeldspieler verdient sein Geld seit August für NK Inter Zapresic in Kroatien.
Geboren in Hamburg, kam er über die Jugend des Hamburger SV zur selbigen von Holstein Kiel. Dort schaffte er auch den Sprung in den Herrenfußball und bestritt dort in Oberliga, Regionalliga und 3. Liga insgesamt 129 Spiele für den Klub.
Im Sommer 2010 entschied er sich für einen Wechsel. Im Urlaub lernte er den Trainer von Rabotnicki Skopje kennen, einen Freund seines Vaters. Dieser machte ihn mit seinem Klub vertraut, ließ ihn mit trainieren und nachdem beide voneinander beeindruckt waren kam es zu einer Verpflichtung.
Rabotnicki ist ein mazedonischer Spitzenklub bei dem auch die Aussicht besteht internationale Spiele zu bestreiten. So geschehen am Anfang dieser Saison. Man schaffte es Trans Narva (Estland), Juvenes/Dogana (San Marino) und überraschend auch Anorthosis Famagusta auszuschalten und in die Europa League Playoffs einzuziehen. Hier wartete mit Lazio Rom und Miroslav Klose ein absoluter Knaller. Natürlich schied man aus, aber für Vujcic lohnte es sich trotzdem.
NK Inter Zapresic waren seine Leistungen aufgefallen und so verpflichtete ihn der kroatische Tabellenfünfte kurz vor Ende der Transferperiode. In der stärkeren Liga fand er sich schnell zurecht und so bestritt er auch die letzten drei Ligaspiele von Beginn an.

Michael Kaltenhauser (FC Skonto Riga, Lettland)
Nun schauen wir nach Lettland. Dort ist derzeit der Torhüter Michael Kaltenhauser unter Vertrag. Genauer gesagt bei Skonto Riga. Früh machte er seinen ersten Schritt ins Ausland. 16-jährig wechselte er aus der Jugend des Bayernligisten TSV 1860 Rosenheim über die Grenze zu Red Bull Salzburg um dort eine bessere Ausbildung zu erfahren. Nachdem er dort nicht unbedingt die beste Perspektive sah wechselte er nach drei Jahren zum SV Grödig in die dritte Liga, die Regionalliga West. Dort machte er immerhin 17 Spiele und schaffte mit der Mannschaft den Aufstieg.
Nach diesem Jahr war er auf der Suche nach einer neuen Herausforderung und sein Berater machte sich mit ihm auf dem Weg nach Lettland. Dort überzeugte er im Probetraining und wurde verpflichtet. In den ersten Monaten schaffte er es aber nicht am Stammtorwart vorbei und kam so zu keinem Einsatz. Deshalb ließ er sich im Februar 2011 nach Estland ausleihen. Sein neuer Klub hieß JK Sillamäe Kalev. Sillamäe ist eine Stadt am finnischen Meerbusen und hat ca. 16.000 Einwohner. Die Mannschaft steht in der oberen Tabellenhälfte der international viertklassigen estnischen Meistriliiga. Wenigstens eroberte er sich dort einen Stammplatz und spielte 22 mal, kurz vor Ende seiner Leihzeit im September verletzte er sich aber leider am Knie. Bis er in den Kampf um den Stammplatz im Skonto-tor eingreifen kann wird es aber wohl noch bis Ende November dauern.

Pascal Nägele (PAEEK Keryneias Zypern)
Weiter gehts ins Mittelmeer. Genauer gesagt nach Zypern. Dort spielt der deutsche Mittelfeldspieler Pascal Nägele. Der 21-jährige spielt seit diesem Sommer für Podosfairiki Athlitiki Enosi Eparxeias Kerynias, kurz PAEEK. Der Klub trägt aber seit 1974 seine Spiele in der Hauptstadt Nicosia aus.
Früher spielte Nägele für den Hamburger SV. Auch in der Hamburgauswahl war er aktiv und spielte dort unter anderem mit Tunay Torun im Team.
2005 ging er aber mit seiner Familie nach Spanien. Dort in Valencia spielte er fortan in der Jugendabteilung des Profiklubs UD Levante. Hier durchlief er die entsprechenden Jugendmannschaften und schaffte es bis in die zweite Mannschaft des Erstligisten.
Im Januar 2009 durfte er sogar in der Profimannschaft debütieren und spielte mit in einem Freundschaftsspiel gegen den FC Schalke 04.
Nach zwei Jahren in der B-Mannschaft von Levante lief sein Vertrag aus und er machte sich auf die Suche nach seiner ersten "richtigen" Profistation. Fündig wurde er dabei auf Zypern. Und nach einem Probetraining war es dann so weit, er durfte seinen ersten Profivertrag unterschreiben. Zwar spielt er erstmal nur in der zweiten zyprischen Liga allerdings sind bei guten Leistungen bessere Alternativen ja quasi direkt vor der Haustür.

Das war der erste Teil einer Vorstellungsreihe unbekannterer deutscher Spieler im Ausland. Vielleicht werden da auch noch weitere folgen. Über Kritik und Anmerkungen würde ich mich sehr freuen.