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21.01.2015 | 1963 Aufrufe | 2 Kommentare | 1 Bewertungen Ø 4.0
Ansätze zur kritischen Diskussion
Der FCB in Katar und Saudi-Arabien
Der FCB weilte u.a. in Katar hat sich nicht nur Freunde damit gemacht.

Der FC Bayern München hat sich mit seiner Reise nach Katar und dem dortigen Trainingslager, welches der Verein bereits zum fünften Mal in Folge am Arabischen Golf bestreitet, nicht nur Freunde gemacht. Insbesondere der Trip nach Saudi-Arabien zum Testspiel gegen den Klub Al-Hilal war Grund für Politiker und (ehemalige) Fußballfunktionäre die Moralkeule auszupacken und eine Ethikdiskussion anzufeuern. Im Folgenden möchte ich einige Denkansätze anregen und diskutieren.

Aus rein sportlicher Sicht gehören die Anlagen der Aspire Academy in Katar wohl zu den besten der Welt. So ist es nicht verwunderlich, dass der Bayern mit seinen Ansprüchen dorthin reist um sich auf die Rückrunde vorzubereiten. Spätestens seit der WM-Vergabe in den Wüstenstaat sind die kritischen Stimmen laut geworden, Korruption und menschenwidrige Arbeitsbedingungen sind nur Schlagwörter und stehen für eine Reihe von Verfehlungen. Ausgerechnet dorthin reisten die Bayern, machten überspitzt gesagt gute Miene zum bösen Spiel. Dass Pep Guardiola nebenbei gute Beziehungen zum Staat pflegt und Image-Botschafter mit einer Millionengage ist, passt in das Gesamtbild.

An dieser Stelle hat der FC Bayern München meiner Meinung nach versagt, den sicherlich berechtigten Vorwürfen um Menschenrechtsverletzungen entgegenzusteuern. Marketingmäßig wäre es meiner Ansicht nach überlegenswert, die Diskussion aufzugreifen und sich als Vorreiterrolle für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen. Der FC Bayern als sozialer Vorreiter in einem Land, das finanziell kaum Grenzen nach oben kennt und einem Imageupgrade sicher nicht abgeneigt sein kann.

Doch die Frage muss gestellt werden, inwiefern der Sport zu einem politischen Instrument wird. Dagmar Freitag (SPD) und Özcan Mutlu (Grüne) sind nur zwei Beispiele einer ganzen Reihe von Politikern, die Vorwürfe und Versäumnisse des FC Bayern medial anprangern. Meiner Meinung nach nicht zu Unrecht, der Fall des saudischen Bloggers Badawi spricht für sich und hierzu kann es keine zwei Meinungen geben. Ich habe bisher noch keine Statements des FC Bayerns finden können, anscheinend wird die Thematik schweigend zur Kenntnis genommen. Ich bin selbst halb Jordanier, halb Deutscher und kenne mich im Nahen Osten gut aus. Verwandte von mir berichteten von weitaus drastischeren Menschenrechtsverletzungen, die ich leider nicht beweisen kann und möchte. Auf der anderen Seite möchte ich allerdings erwähnen, dass viele Stimmen die hier laut geworden sind, auch nicht ganz einwandfrei sind. Stellvertretend für die politische Führung des Landes müssen sich die Politiker die Frage gefallen lassen, wieso dennoch Panzer, Waffen etc. nach Saudi-Arabien exportiert werden. Mir ist klar, dass hier die Schere zwischen Sport und Politik immer weiter auseinander spreizt, aber dennoch halte ich die Doppelmoral zumindest für fragwürdig.

Insgesamt hat der FC Bayern in meinen Augen versagt, indem er den kommerziellen Aspekt (Stichwort VW) über den moralisch-ethischen Aspekt gestellt hat. Als Vorreiterrolle und auch vor dem Hintergrund des eigenen Selbstverständnisses als familiärer und sozial-engagierter Verein wäre es ein leichtes gewesen, diese Position neben der finanziellen auch auf weiteren Ebenen einzunehmen. Dass dem Klubbesitzer von Al-Hilal, unglücklicherweise auch noch Prinz von Saudi-Arabien und den saudischen Spieler der Eintritt zum Bankett im Anschluss an das Testspiel verwehrt wurde, hat einen süffisant ironischen Beigeschmack.

KOMMENTARE
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vogelmensch
21.01.2015 | 15:46 Uhr
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21.01.2015 | 15:46 Uhr
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Yoho Leute,

oben findet ihr meinen ersten Blog. Viel Spaß beim Lesen und Diskutieren. Für konstruktive Kritik bin ich immer offen!

Cheers.
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miguel85
21.01.2015 | 16:46 Uhr
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miguel85 : 
21.01.2015 | 16:46 Uhr
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miguel85 : 
Es ist leicht mit dem Finger auf jemanden zu zeigen und ihn anzuprangern, für dinge die man getan oder auch nicht getan hat. Etwas anderes, ist es seine eigenen Forderungen auch selbst umzusetzen und zu leben.
Wenn stimmen aus dem DFB laut werden, frage ich mich doch, warum man bisher noch nicht klar gemacht hat. Wir spielen keine WM in Russland (Diskriminierung und Verfolgung von politischen Gegnern und homosexuellen etc.) oder Katar (u.a. Ausbeutung, Diskriminierung etc.)
Wenn stimmen aus der Politik laut werden, dann frage ich mich wieso liefern wir so viel Waffen und Kriegsmaterial dorthin.
Das einzige was man meiner Meinung nach vorwerfen kann ist, dass man dies als Verein nicht explizit angesprochen hat und die Werte deutlicher vermitteln könnte.
Als Sportverein aber ein klares NEIN „bei euch spielen wir nicht, mit euch reden wir nicht, ihr verletzt Menschen rechte" finde ich eher kontraproduktiv. Immerhin reist man dort mit einer Mannschaft an, welche mit Spielern und Funktionären aus verschiedenen Nationalitäten und Glaubensrichtungen besteht und harmoniert, auch dies ist symbolisch. Isolation ist der erste Schritt um diese Möglichkeit und die Möglichkeit für zukünftige Dialoge abreißen zu lassen.
Würde der DFB jetzt z.B. sagen wir werden bei einer WM in Russland nicht antreten, da hier Menschenrechte verletzt werden, wäre der Aufschrei enorm und der Sport wird auf eine schlimme Art und Weise in die Politik gezogen. Vielleicht erntet man Verständnis im Westen, aber man erntet auch Hass im Osten und erleichtert mit Sicherheit nicht die Möglichkeit es dort zu verbessern.

Zu deinem Blog:
Meiner Meinung nach, greifst du hier hauptsächlich stimmen auf, wie sie in den Zeitungen und klatschpressen zu lesen sind und hast diese zu einem Blog geformt. Mir fehlt hier die Auseinandersetzung von allen Aspekten und seiten vor allem dabei was passieren würde wenn man den Forderungen so nachgehen würde.
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