29.01.2008 um 15:24 Uhr
Der FC Bayern und der Neid
"Fans, die gegen den FC Bayern München sind, sind doch nur neidisch auf die Erfolge des Clubs", heißt es oft seitens der Bayern-Anhänger. Gut möglich, dass dies in einigen Fällen zutrifft, aber kann man das denn wirklich so pauschal sagen? Kann es nicht eine Reihe weiterer oder anderer Gründe geben, warum man den Rekordmeister nicht mag?
Ich bin bekennender Bayerngegner, doch warum sollte ich neidisch auf sie sein? Weil sie so oft Deutscher Meister werden? Mal ehrlich, für mich persönlich macht es doch keinen Unterschied, ob nun der FC Bayern, Schalke 04 oder der SV Hintertupfingen Deutscher Meister wird. Mein Leben ändert sich dadurch nicht und ich bin nicht wertvoller, cooler oder toller, nur weil mein Lieblingsverein einen oder mehrere Titel gewinnt. Klar freue ich mich für meinen Lieblingsclub, wenn sie es denn schaffen, aber das war's auch schon. Weil sie international erfolgreich sind? Nein, es ist doch gut für Deutschland hinsichtlich der 5-Jahres-Wertung, wenn sie international Erfolge einfahren.
Wenn es also kein Neid ist, der bei mir die Antipathie gegen den FC Bayern hervorruft, was ist es dann? In einfachen Worten ausgedrückt ist es Unverständnis. Unverständnis darüber, dass Verantwortliche des mit Abstand erfolgreichsten Vereins, der die gesamte Hinrunde auf Platz 1 in der Tabelle steht, sich regelmäßig über Dinge beschweren, die sie sich z.T. selbst eingebrockt haben oder die die z.T. normal in der Bundesliga sind und die auch auf andere Vereine zutreffen.
Man denke nur an die Länderspielwochen oder den UEFA-Cup. Warum ist es auf einmal "Wettbewerbsverzerrung", wenn die Bayern Donnerstags im UEFA-Cup spielen und dann gleich wieder Samstags ranmüssen? Als sie noch in der Championsleague spielten, hat es sie ja auch nicht gestört, dass andere Mannschaften nur so wenig Zeit zwischen den Spielen hatten. Und dass sie sehr viele Nationalspieler in ihren Reihen haben, die in den Länderspielwochen abgestellt werden müssen, liegt doch in erster Linie daran, dass sie so viele eingekauft haben. Wer viele Nationalspieler haben will, muss eben auch mit den Konsequenzen leben.
Wenn man den Verantwortlichen und einigen Spielern des FC Bayern zuhört, könnte man manchmal meinen, sie befänden sich im Abstiegskampf, anstatt auf Meisterkurs. Okay, das von Uli Hoeness angestrebte "Wehklagen" hat noch nicht eingesetzt, aber man kann doch schließlich auch mit einem Punkt Vorsprung - ja sogar bei Punktgleichheit bei besserer Tordifferenz - Meister werden. Die jüngste "Bayern-Krise" scheint zwar in erster Linie ein Kind der Medien zu sein, doch eine solche Berichterstattung kommt schließlich auch nicht von ungefähr.
Alles in Allem wirkt der FC Bayern München ziemlich unzufrieden, trotz seiner Tabellensituation... und man fragt sich: Was wollen sie noch? Wann werden die Bayern je zufrieden sein? Wenn sie die Herbstmeisterschaft mit 51 Punkten und mindestens 20 Punkten Vorsprung vor dem Tabellenzweiten holen? Der Beste zu sein, ist scheinbar nicht gut genug. Genau diese Unzufriedenheit ist es, die die Bayern so arrogant erscheinen lässt und ihnen - zumindest bei mir - keine Sympathiepunkte einbringt.
Neidisch auf die Bayern? Bestimmt nicht. Sie können einem eher leid tun: Die Verantwortlichen, weil sie scheinbar nicht fähig dazu sind, sich einfach von Herzen zu freuen, die Spieler, weil der Druck enorm ist... und die Fans im Stadion, weil Stimmung dort augenscheinlich ein Fremdwort ist und man dort jetzt sogar schon üben muss, eben solche zu machen.
Arme Bayern...
Ich bin bekennender Bayerngegner, doch warum sollte ich neidisch auf sie sein? Weil sie so oft Deutscher Meister werden? Mal ehrlich, für mich persönlich macht es doch keinen Unterschied, ob nun der FC Bayern, Schalke 04 oder der SV Hintertupfingen Deutscher Meister wird. Mein Leben ändert sich dadurch nicht und ich bin nicht wertvoller, cooler oder toller, nur weil mein Lieblingsverein einen oder mehrere Titel gewinnt. Klar freue ich mich für meinen Lieblingsclub, wenn sie es denn schaffen, aber das war's auch schon. Weil sie international erfolgreich sind? Nein, es ist doch gut für Deutschland hinsichtlich der 5-Jahres-Wertung, wenn sie international Erfolge einfahren.
Wenn es also kein Neid ist, der bei mir die Antipathie gegen den FC Bayern hervorruft, was ist es dann? In einfachen Worten ausgedrückt ist es Unverständnis. Unverständnis darüber, dass Verantwortliche des mit Abstand erfolgreichsten Vereins, der die gesamte Hinrunde auf Platz 1 in der Tabelle steht, sich regelmäßig über Dinge beschweren, die sie sich z.T. selbst eingebrockt haben oder die die z.T. normal in der Bundesliga sind und die auch auf andere Vereine zutreffen.
Man denke nur an die Länderspielwochen oder den UEFA-Cup. Warum ist es auf einmal "Wettbewerbsverzerrung", wenn die Bayern Donnerstags im UEFA-Cup spielen und dann gleich wieder Samstags ranmüssen? Als sie noch in der Championsleague spielten, hat es sie ja auch nicht gestört, dass andere Mannschaften nur so wenig Zeit zwischen den Spielen hatten. Und dass sie sehr viele Nationalspieler in ihren Reihen haben, die in den Länderspielwochen abgestellt werden müssen, liegt doch in erster Linie daran, dass sie so viele eingekauft haben. Wer viele Nationalspieler haben will, muss eben auch mit den Konsequenzen leben.
Wenn man den Verantwortlichen und einigen Spielern des FC Bayern zuhört, könnte man manchmal meinen, sie befänden sich im Abstiegskampf, anstatt auf Meisterkurs. Okay, das von Uli Hoeness angestrebte "Wehklagen" hat noch nicht eingesetzt, aber man kann doch schließlich auch mit einem Punkt Vorsprung - ja sogar bei Punktgleichheit bei besserer Tordifferenz - Meister werden. Die jüngste "Bayern-Krise" scheint zwar in erster Linie ein Kind der Medien zu sein, doch eine solche Berichterstattung kommt schließlich auch nicht von ungefähr.
Alles in Allem wirkt der FC Bayern München ziemlich unzufrieden, trotz seiner Tabellensituation... und man fragt sich: Was wollen sie noch? Wann werden die Bayern je zufrieden sein? Wenn sie die Herbstmeisterschaft mit 51 Punkten und mindestens 20 Punkten Vorsprung vor dem Tabellenzweiten holen? Der Beste zu sein, ist scheinbar nicht gut genug. Genau diese Unzufriedenheit ist es, die die Bayern so arrogant erscheinen lässt und ihnen - zumindest bei mir - keine Sympathiepunkte einbringt.
Neidisch auf die Bayern? Bestimmt nicht. Sie können einem eher leid tun: Die Verantwortlichen, weil sie scheinbar nicht fähig dazu sind, sich einfach von Herzen zu freuen, die Spieler, weil der Druck enorm ist... und die Fans im Stadion, weil Stimmung dort augenscheinlich ein Fremdwort ist und man dort jetzt sogar schon üben muss, eben solche zu machen.
Arme Bayern...
Aufrufe: 22819 | Kommentare: 195 | Bewertungen: 22 | Erstellt:29.01.2008
ø 6.3
KOMMENTARE
Um bewerten und sortieren zu können, loggen Sie sich bitte ein.
15.05.2008 | 17:25 Uhr
0
ksplaya93 : bayern
zu gut für die bundesliga & zu schlecht für die championsleague?bayern braucht einen direkten konkurennten, einen der jede saison gefährlich für den fcb bleibt aber anstatt dessen schauts alle 5 jahre anders aus und bayern braucht diesen druck weil man sich sonst nicht verbessern braucht und in der championsleague abkackt
in spanien ist es oft real madrid und fc barcelona oder mal fc sevilla, fc vallencia...
in england liverpool, manchester, chelsia, arsenal
in italien i.mailand, ac mailand, as rom...
aber bayern hats meistens jedes jahr mit einer anderen mannschaft um den meistertitel beschäftigen
wir brauchen eine mannschaft die sich von jahr zu jahr verbessert um mal ein gefasstes ziel zu ERREICHEN!!!
0
15.05.2008 | 21:34 Uhr
0
Aldo_Simoncini : @ ksplaya93
Genau so sehe ich das auch. Den Bayern fehlt in der Bundesliga die ständige Herausforderung und der Druck eines oder zwei starker Konkurrenten. Davon würden alle profitieren: Die Bayern hinsichtlich der CL, die Fans hinsichtlich der Attraktivität in der Liga und die Bundesliga hinsichtlich der 5-Jahres-Wertung. Es wäre schön, wenn es sich in diese Richtung entwickeln würde. ^_^
0
04.10.2008 | 16:33 Uhr
0
keiner denkt so
neidisch auf erfolge > hass
vor allem steckt dahinter:
- konkurrenzdenken (bsp: dortmund und schalke hassen einander nicht deswegen, weil man neidisch auf erfolge ist), bayern ist das beste pferd im stall, deswegen mögen es die anderen mitunter nicht, was allerdings NICHTS mit irgendwelchen erfolgen zu tun hat, auf die man neidisch ist)
- das auftreten der fcb verantwortlichen, die sich manchmal nicht korrekt kollegial verhalten: bsp. das geheimtreffen mit klose ging ja mal gar nicht
- das auftreten der fans: die sind in einer sensiblen situation, sich über die erfolge des vereins zu freuen ist grundsätzlich unproblematisch ... aber muss man auch ein guter gewinner sein ... wer an der spitze ist und häme gegenüber den besiegten zeigt, der macht sich unbeliebt (eine sicherlich sensibilisierte situation, in welcher der fan sich befindet, das normale konkurrenzverhalten ist nicht mehr möglich)
0
COMMUNITY LOGIN
Statistik
Aber auch wenn die Bundesliga selbst alles andere als spannend ist, bin ich recht zufrieden mit der Saison. In Frankreich war's diesmal zeitweise ziemlich spannend, und so kann ich mich über die späten 9 Punkte Vorsprung von Lyon umso mehr freuen. Dann natürlich der starke Lauf von San Marino Calcio, die mit Aldo im Tor diese Saison ja bisher schon 3 mal Vereinsgeschichte geschrieben haben. ManU hat's schließlich doch geschafft, die Gunners zu überholen... und wer weiß, was morgen noch so alles passiert.