10.09.2010 um 21:11 Uhr
Der Borussen-Fluch
Die Einen sagen, man solle seinen Talenten Zeit lassen, sich zu entfalten. Die Anderen hingegen können die Talente in ihrem Verein gar nicht schnell genug loswerden. Doch was ist nun der richtige Weg?
Ein Spezialist auf diesem Gebiet ist die Borussia aus Mönchengladbach. Vielen Fußballfans ist sicherlich der Name "Fohlenstall" ein Begriff. Zu Zeiten in denen ich noch nicht einmal flüssig war, spielte Gladbach einen herzerfrischenden Fußball, begeisterte ganz Deutschland und brachte im Jahrestakt neue Talente auf die große Bühne des Fußballs. Auch in Zeiten, die mich den Profifußball mit eigenen Augen verfolgen lassen, gilt der Borussia-Park als Talentschmiede. Marko Marin, Marcell Jansen, Eugen Polanski, Tobias Levels und Patrick Herrmann sind Namen von mehr oder weniger aktuellen Gladbacher Eigengewächsen, die den Sprung in den Profifußball erfolgreich überstanden.
Doch diese zeigen nur die Sonnenseite der Medaille, denn wie die Vergangenheit und auch die Gegenwart zeigen, entwickeln sich einige Spieler nach ihrer Gladbacher Zeit erstaunlich weiter. Diese Entwicklung zeigt sich vor allem in Gladbacher Sturmtalenten, denen nie wirkliche Chancen oder das nötige Vertrauen entgegen gebracht wurde. Ich möchte im Folgenden einige Fälle zeigen, die dieses Problemfeld einigermaßen charakterisieren:
Martin Max:
Zwischen 1989 und 1995 war besagter Martin Max für Borussia Mönchengladbach aktiv. Hinter Martin Dahlin und Heiko Herrlich war er Stürmer Nummer 3 in Borussen-Kader und traf von 142 Spielen 22 Mal in Schwarze. Keine außergewöhnliche Quote für einen Stürmer, möchte man meinen. Denn kaum verließ Max Gladbach in Richtung Gelsenkirchen, erlernte er wie durch ein Wunder den Standpunkt des Tors und die Fähigkeit, Bälle des Öfteren in jenem unterzubringen. Seinen richtigen Durchbruch hatte er allerdings erst während seiner Zeit in München. Bei den Münchener Löwen wurde er 2x Bundesliga-Torschützenkönig und kam auf die beachtliche Quote von 51 Toren in 112 Spielen. Von vielen Menschen wurde er sogar in die Nationalelf gewünscht, jedoch verzichtete man regelmäßig auf ihn.
Andrij Woronin:
Ein weiterer Fall verschmähter Fohlen war Andrij Woronin. Dieser brachte es von 1997 bis 2000 auf gerade einmal 9 Spiele und erzielte dabei einen kümmerlichen Treffer. Niemand in Gladbach trauerte ihm eine Träne nach, als er den Verein in Richtung Mainz verließ. Doch auch Woronin lernte in seiner folgenden Station das Netzen und sein Weg sollte ihn über Leverkusen sogar bis nach Liverpool tragen. Bei Bayer 04 Leverkusen traf er in jedem 3. Spiel und auch bei Hertha BSC Berlin, an die er 2008 von Liverpool ausgeliehen wurde, verbesserte er diese Quote sogar noch ein Wenig. Heute bildet er mit Kevin Kuranyi das Sturmduo von Dynamo Moskau.
Moses Lamidi:
Just an diesem Tage traf Moses Lamidi zum zwischenzeitlichen 0:2 für Rot-Weiß Oberhausen – seinem neuen Arbeitgeber. Während seiner Auftritte im Dress der Gladbacher bestach Lamidi mit holziger Technik, völlig unpräzisen Pässen und einem bedauernswerten Torabschluss. Völlig verständlich schien es für jeden Fan, dass Sportdirektor Max Eberl den Vertrag mit Lamidi im Sommer 2010 nicht verlängerte und in Richtung Oberhausen pilgern ließ. Doch kaum zog er das rot-weiße Dress über seinen Körper, entfachte auch in ihm das Stürmer-Gen. 3 Spiele, 3 Tore – so lautet die aktuelle Statistik des Moses Lamidi und nicht nur die Quote, sondern auch die Art seiner Auftritte überrascht mich jede Woche aufs Neue. Aus dem hölzernen Talent wurde quasi über Nacht ein wieselflinker Zweitligastürmer.
Doch was genau lehren uns die Causae Max, Woronin und Lamidi? Genau – absolut nichts. Denn welchem Fußball Manager kann man es verübeln, einen Max, der nach 120 Spielen nur 20x traf abzugeben, oder einen Lamidi, der sich wahrlich mehr schlecht als recht präsentierte nicht zu verlängern. Einzig der Fall Woronin erregt in mir einige Zweifel, denn einem Talent, dass in seinen gerade einmal 9 Möglichkeiten, die ihm zur Selbstpräsentation gewährt wurden, nicht gerade schwach auftrat, abzugeben, leuchtet mir nicht ein. Meiner Meinung nach kann man diese Fälle ein wenig mit dem Kauf eines High-Tech-Elektrogeräts vergleichen, denn wer kennt es nicht – gestern den neuen Blue-Ray Player für 250€ gekauft, inseriert der nächste Großhandel keine 24 Stunden später das selbe Gerät für 50€ weniger.
Doch halt; ein Stichwort fällt mir als Fazit des Ganzen hier doch noch ein: Pech.
Ein Spezialist auf diesem Gebiet ist die Borussia aus Mönchengladbach. Vielen Fußballfans ist sicherlich der Name "Fohlenstall" ein Begriff. Zu Zeiten in denen ich noch nicht einmal flüssig war, spielte Gladbach einen herzerfrischenden Fußball, begeisterte ganz Deutschland und brachte im Jahrestakt neue Talente auf die große Bühne des Fußballs. Auch in Zeiten, die mich den Profifußball mit eigenen Augen verfolgen lassen, gilt der Borussia-Park als Talentschmiede. Marko Marin, Marcell Jansen, Eugen Polanski, Tobias Levels und Patrick Herrmann sind Namen von mehr oder weniger aktuellen Gladbacher Eigengewächsen, die den Sprung in den Profifußball erfolgreich überstanden.
Doch diese zeigen nur die Sonnenseite der Medaille, denn wie die Vergangenheit und auch die Gegenwart zeigen, entwickeln sich einige Spieler nach ihrer Gladbacher Zeit erstaunlich weiter. Diese Entwicklung zeigt sich vor allem in Gladbacher Sturmtalenten, denen nie wirkliche Chancen oder das nötige Vertrauen entgegen gebracht wurde. Ich möchte im Folgenden einige Fälle zeigen, die dieses Problemfeld einigermaßen charakterisieren:
Martin Max:
Zwischen 1989 und 1995 war besagter Martin Max für Borussia Mönchengladbach aktiv. Hinter Martin Dahlin und Heiko Herrlich war er Stürmer Nummer 3 in Borussen-Kader und traf von 142 Spielen 22 Mal in Schwarze. Keine außergewöhnliche Quote für einen Stürmer, möchte man meinen. Denn kaum verließ Max Gladbach in Richtung Gelsenkirchen, erlernte er wie durch ein Wunder den Standpunkt des Tors und die Fähigkeit, Bälle des Öfteren in jenem unterzubringen. Seinen richtigen Durchbruch hatte er allerdings erst während seiner Zeit in München. Bei den Münchener Löwen wurde er 2x Bundesliga-Torschützenkönig und kam auf die beachtliche Quote von 51 Toren in 112 Spielen. Von vielen Menschen wurde er sogar in die Nationalelf gewünscht, jedoch verzichtete man regelmäßig auf ihn.
Andrij Woronin:
Ein weiterer Fall verschmähter Fohlen war Andrij Woronin. Dieser brachte es von 1997 bis 2000 auf gerade einmal 9 Spiele und erzielte dabei einen kümmerlichen Treffer. Niemand in Gladbach trauerte ihm eine Träne nach, als er den Verein in Richtung Mainz verließ. Doch auch Woronin lernte in seiner folgenden Station das Netzen und sein Weg sollte ihn über Leverkusen sogar bis nach Liverpool tragen. Bei Bayer 04 Leverkusen traf er in jedem 3. Spiel und auch bei Hertha BSC Berlin, an die er 2008 von Liverpool ausgeliehen wurde, verbesserte er diese Quote sogar noch ein Wenig. Heute bildet er mit Kevin Kuranyi das Sturmduo von Dynamo Moskau.
Moses Lamidi:
Just an diesem Tage traf Moses Lamidi zum zwischenzeitlichen 0:2 für Rot-Weiß Oberhausen – seinem neuen Arbeitgeber. Während seiner Auftritte im Dress der Gladbacher bestach Lamidi mit holziger Technik, völlig unpräzisen Pässen und einem bedauernswerten Torabschluss. Völlig verständlich schien es für jeden Fan, dass Sportdirektor Max Eberl den Vertrag mit Lamidi im Sommer 2010 nicht verlängerte und in Richtung Oberhausen pilgern ließ. Doch kaum zog er das rot-weiße Dress über seinen Körper, entfachte auch in ihm das Stürmer-Gen. 3 Spiele, 3 Tore – so lautet die aktuelle Statistik des Moses Lamidi und nicht nur die Quote, sondern auch die Art seiner Auftritte überrascht mich jede Woche aufs Neue. Aus dem hölzernen Talent wurde quasi über Nacht ein wieselflinker Zweitligastürmer.
Doch was genau lehren uns die Causae Max, Woronin und Lamidi? Genau – absolut nichts. Denn welchem Fußball Manager kann man es verübeln, einen Max, der nach 120 Spielen nur 20x traf abzugeben, oder einen Lamidi, der sich wahrlich mehr schlecht als recht präsentierte nicht zu verlängern. Einzig der Fall Woronin erregt in mir einige Zweifel, denn einem Talent, dass in seinen gerade einmal 9 Möglichkeiten, die ihm zur Selbstpräsentation gewährt wurden, nicht gerade schwach auftrat, abzugeben, leuchtet mir nicht ein. Meiner Meinung nach kann man diese Fälle ein wenig mit dem Kauf eines High-Tech-Elektrogeräts vergleichen, denn wer kennt es nicht – gestern den neuen Blue-Ray Player für 250€ gekauft, inseriert der nächste Großhandel keine 24 Stunden später das selbe Gerät für 50€ weniger.
Doch halt; ein Stichwort fällt mir als Fazit des Ganzen hier doch noch ein: Pech.
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