Der BVB 2013/2014-ein Gedankenspiel
Endlich ist die allerschlimmste Zeit des Jahres wieder vorbei. Zwar gibts noch immer keine Bundesliga und kein allwöchentliches mitfiebern, doch wenigstens ist diese öde Zeit vor Beginn des Transfermarktes endlich vorbei. Endlich wieder News, Gerüchte und Vollzüge ohne Ende.
Zeit mal ein wenig über die Ausrichtung des geilsten Vereins der Welt im nächsten Jahr zu spekulieren.
Zunächst war man als Dortmunder natürlich ein wenig beunruhigt. Es wurde abgegeben, abgegeben und noch mehr abgegeben, als hätte man einen viel zu überblähten Kader.
Natürlich der größte Schock war der Abgang von Götze grade mit diesem extrem ungünstigem Zeitpunkt. Dazu hat man noch Bittencourt, Leitner, Ginczek, Koch, Owomoyela und Santana abgegeben, zwar alle keine Stammspieler, aber doch Spieler die den Kader etwas breiter hätten erscheinen lassen und zudem hätte Koch ein sehr guten Back-Up als RV abgegeben, wenn auch vielleicht (noch) nicht für die gesamten 5 Monate die Pische fehlen wird.
Dagegen stehen 2 externe Zugänge mit Aubameyang und Sokratis, die sicherlich vom Potential her recht nah an der ersten Elf sein können und eventuell Bestandteil dieser sein werden. Dazu kommen noch Sarr aus der eigenen Jugend und Hofmann und Duksch aus der Zwoten. Weiter kehrt der verliehene Sobiech zurück, obwohl auch bei ihm die Zeichen schon wieder auf Trennung stehen.
Zu diesen Abgängen kann man fast schon für die erste Hälfte Pische zählen, da eigentlich auch für ihn ein Doppel-Ersatz kommen müsste.
Gerüchte:
Watzke sagte vor nicht allzu langer Zeit, dass man noch 2-3 Spieler holen würde, wovon einer wohl lediglich als Perspektivspieler gelten würde. Dies war noch vor der Aubameyang-Verpflichtung und somit wären wir jetzt noch bei 1-2 Spielern. Transfervolumen gesamt: 50 Millionen.
Verbleibend: 27,5 Millionen.
Kandidaten:
Henrikh Mkhitaryan:
Der Armenier von Donetzk scheint nachdem sich der Transfer von Isco zerschlagen hat, die teuerste Alternative zu sein, schließlich rufen die Ukrainer 30 Millionen auf. Der schnelle und extrem torgefährliche Mkhitaryan wäre nicht nur die teuerste sondern wahrscheinlich auch die Wunsch-Lösung des Vereins. Dennoch scheint sich auch dieser Transfer zu zerschlagen, den Spieler scheint es nun doch nach England zu Liverpool zu ziehen, vielleicht auch weil der BVB einfach (mit Recht?) zu geizig war.
Christian Eriksen:
Der Zehner von Ajax Amsterdam war zu Beginn der Suche nach einem Götze-Nachfolger der Topfavorit auf eine Verpflichtung und sollte einmal sogar schon unterschrieben haben, was jedoch umgehend dementiert wurde. Mittlerweile erscheint es fast so als wäre man an Eriksen nur noch als Notlösung interessiert, obwohl er mit 14-16 Millionen an Ablöse zu den günstigsten Alternativen auf dem Markt gehören dürfte.
Miralem Pjanic:
Auch für den bosnischen Regisseur vom AS Rom ist ein Interesse verbrieft und ein Angebot über 12 Millionen Euro wohl bestätigt. Dies ist der Roma allerdings zu wenig, woraufhin man sich scheinbar ein wenig von der Verpflichtung distanziert hat. Zumindest fällt sein Name in den letzten Wochen nicht mehr sonderlich häufig. Vielleicht ändert sich dies jetzt nach dem anscheinenden Ausscheiden aus dem Mkhitaryan-Poker.
Bernard:
Auch an dem Spielmacher von Atletico Mineiro war man wohl stark interessiert, doch wurde die geforderte Ablösesumme immer wieder nach oben korrigiert, auch weil er zum Kader der brasilianischen Nationalmannschaft beim Confed-Cup gehörte und man auf eine starke Leistung Bernards dort hoffte, die den hohen Preis gerechtfertigt hätte. Nach lediglich 51 Minuten in zwei Spielen und keinem Tor und keiner Vorlage, scheint Mineiro sich ein wenig spekuliert zu haben. Möglicherweise wird auch diese Angelegenheit wieder aktuell.
Mögliche Formationen:
Kaum einer zweifelt, Stand jetzt daran, dass die Borussia auch im nächsten Jahr wieder im gewohnten 4-2-3-1 aufläuft. Allerdings gibt es einige Alternativen, die für mich als äußerst denkbar erscheinen.
Standard: 4-2-3-1
Weidenfeller-Sokratis, Subotic, Hummels, Schmelzer-Gündogan, Bender-Aubameyang, Reus, Kuba-Lewandowski.
Die Aufstellung die wohl im Moment am wahrscheinlichsten ist, auch wenn noch nicht alle Transfers getätigt sind.
Eine Aufstellung die das Potential hat hinten wieder sicher zu stehen und vorne die spielerische Qualität hat um sich gegen nahezu jede Defensive der Welt durchsetzen zu können. Ich denke dazu braucht man nicht viel zu sagen.
Besonders gefährlich hierbei wäre natürliche das schier unglaubliche Rotationspotential der vier offensiven von denen jeder wirklich jede Position spielen kann und somit extrem unangenehm zu verteidigen ist.
Der Konter: 4-3-3
Weidenfeller-Sokratis, Subotic, Hummels, Schmelzer-Gündogan, Bender, Sahin-Reus, Aubameyang, Kuba
Eine Formation die ich mir grade bei knapper Führung kurz vor Schluss vorstellen kann. Man bringt mit Sahin für Lewandowski einen Spieler der ungemein starke lange Bälle spielen kann und hat nun in Gündogan, Hummels und eben Sahin deren drei auf dem Platz. Vorne hat man mit Aubameyang, Reus und Kuba das vielleicht schnellste Offensiv-Trio der Welt, welches so einiges an Schaden gegen müde Verteidiger anrichten könnte.
Die Rotation: 3-2-3-2
Weidenfeller-Subotic, Bender, Hummels-Sahin, Kehl-Großkreutz, Reus, Hofmann- Aubameyang, Schieber
Eine Aufstellung die so vielleicht niemals gespielt werden wird. Mir geht es auch eher um das System.
Hier hätten wir eine wirkliche Alternative um den Außenverteidigern mal eine Pause zu gönnen, vielleicht sollte man es nicht unbedingt gegen Schalke, Bayern oder Leverkusen testen, allerdings gegen eher schwächere Mannschaften wäre es eine Überlegung wert und sicher nicht ganz unwahrscheinlich.
Fazit:
Der BVB wird auch in der nächsten Spielzeit wieder eine Mannschaft haben, deren Pflicht fast schon Platz zwei ist, mit vernünftiger Rotation sogar die Meisterschaft drin sein könnte, auch wenn die Saison dann schon nah am Optimum laufen müsste. Bei 27,5 Millionen Euro an möglichem Restbudget für Transfers scheinen selbst zwei Spieler die die Qualität des Kaders in der Breite deutlich anheben nicht für ausgeschlossen.
Jedoch besitzt der Kader in der ersten Elf schon jetzt wieder überragendes Potential und auch eine großartige Qualität.
Forza BVB!
ich finde die transferpolitik daher bislang sehr gut: die spieler, die mit blick auf die erste elf verpflichtet wurden, stehen bereits fest. man wird sicher noch transfers im unteren einstelligen millionenbereich tätigen können, die nicht sofort voll einschlagen müssen, sondern sich langsam integrieren können und somit auch später zur mannschaft stoßen dürfen. einer für die linke außenbahn und noch ein rechter (dann könnte sich sokratis auf die zentrale fokussieren) oder innenverteidiger würden dann, denke ich, aber durchaus schon wettbewerbsfähigkeit herstellen. die erste mannschaft ist ohnehin nicht schlechter als die cl-finalisten des letzten jahres.
zwischen der "breite des kaders" in dortmund und der "breite der kader" in der absoluten spitze europas liegt aber eben doch noch ein großer unterschied. sieht man die transferpolitik dieses jahres jedoch im kontext der langfristigen entwicklung, halte ich sie für gut durchdacht und vor allem angemessen. um auf biegen und brechen nächstes jahr um die meisterschaft mitspielen zu können, dazu ist vor allem der wirtschaftliche erfolg noch zu frisch und brüchig. nachhaltigkeit und kontinuierliche entwicklung sollten daher viel eher das ziel der führung sein.
ob sich am ende die erfolge der letzten jahre bestätigen lassen, wird man dann schon sehen.
im Sturm steht nach wie vor Lewa, es gibt jedoch in Auba und Herik Alternativen, zusammen mit Reus sind dies 3 Offensivspieler, die allesamt schon eher HS/LA/RA sind als OM. torgefährlich und mit Stärken im 1 ggn. 1. Wenn man die Transferpolitik analysiert wird es wahrscheinlich, dass das zum Ende der Saison in Spitzenspielen angewandte 4-3-3, was defensiv zu einem 4-5-1 wird, eine Hauptrolle in den taktischen Überlegungen spielt. man hat noch 2 weitere schnelle Konterstürmer geholt, die im Umschaltspiel eine Waffe sind, dafür keinen klassischen Spielmacher, den es im 4-2-3-1 brauchen würde. wer immer in diesem System die 10er Position bekleidet,, es wird wohl auf mehr Positionswechsel hinauslaufen und keinen Ballverteiler.
Im Dm sind Gündogan, Sahin, Bender und Kehl die Alternativen, aus denen 2-3 spielen, in der offensiven Dreireihe bzw. 2-er Reihe Reus, Kuba,Auba und Mktitharyan (alle pfeilschnell und mit Abzuüfen bei Kuba sehr torgefährlich. Hintr Lewandsowski ist nur Schieber, der nicht der gleiche Spielertyp ist, durch eine starke 3-er Reihe aber so entlastet wird, dass seine mangelnde Torgefahr weniger ins Gewicht fällt.
Fürs Mittelfeld sollten nur noch Talente integriert werden, Hofmann wird mal Luft schnuppern, ansonsten sind wir gut besetzt. Ein talentierter 3. Stürmer wäre nicht schlecht, der aber nur lernen soll.
in der offensive hat man jetzt durch aubameyang und mkihtaryan sicherlich den götze-abgang kompensiert, und man hat einige optionen. in der abwehr - und genau da war doch letztes jahr auch die achillesferse - sehe ich dagegen nicht die großen wunderdinge. sokratis ersetzt santana bzw übernimmt evtl. subotic´s platz, sobald pidczek wieder da is. das war der richtige anfang. aber sonst? schmelzer is da hinten links alternativlos, pisczek als motor auf rechts fehlt wsl die gesamte hinrunde, dadurch rutscht sokratis raus auf rechts. 4 spieler für 4 positionen. sobiech is quasi weg und hats bei fürth eh net gepackt, kirch und hornschuh werden auch nichts mehr großes, evtl. günter, dem trau ich was zu. natürlich können grosskreutz und bender hinten aushelfen, aber das non-plus-ultra ist das nicht auch nicht.
im endeffekt ersetzen sokratis, mkihtaryan und aubameyang doch nur santana, götze und leitner. das bringt in der breite gesehen auf jeden fall mehr qualität. mehr quantität sehe ich aber nicht. da muss der bvb in der abwehr einfach nochmal richtig nachlegen, und leute holen, die LV oder RV spielen können ...